vor einer Woche war ich in Zeeland (Niederlande) unterwegs und konnte zum allerersten mal eine 120°-Nebensonne beobachten. An diesem Tag (10. Oktober) bin ich mit meinem Papa auf Fahrrädern einmal rund um die Halbinsel Walcheren gefahren. Dabei ging der Blick immer und immer wieder nach oben. Bereits auf dem Hinweg von der südlicheren Provinz nach Walcheren gab es kräftige Nebensonnen. Da ich im Auto "dummerweise" nach Norden saß, bekam ich von ihr nicht allzu viel mit. Irgendwann fiel mir ein heller Fleck auf meiner Himmelsseite auf, bei dem ich sofort das Gefühl hatte, es sei ein Halo und nicht einfach nur dichtere Wolken. An der nächsten Ortschaft nutzte ich einen Kreisverkehr, um den Winkelabstand zur Sonne zu bestimmen. Der Lichtfleck war ungefähr zwischen Azimut 35° bis 45°, die Sonne laut Stellarium bei 159°. Auch die Höhe passte.
12:21 MESZ, Biervliet (Niederlande), 120°-Nebensonne (oben in der Bildmitte), Handyfoto durch Fensterscheibe
Über den Tag verteilt gab es unzählige Nebensonnen. Viele äußerst farbig. In Domburg bahnte sich ein Zirkumzenitalbogen an. Auch dieser sollte nicht der einzige an dem Tag bleiben.
15:38 MESZ, Domburg (Niederlande), Zirkumzenitalbogen, 16mm
Ich blieb aber wachsam, ob nicht noch einmal eine 120°-Nebensonne erscheinen würde. Ein vielversprechendes Wolkenfeld ließ meinen Blick immer mehr von der Straße abschweifen. Im Westen hatte auch dieses eine äußerst ansehnliche Nebensonne gebracht. Und irgendwann erschien in dieser nach Osten ziehenden Wolke wieder ein heller Fleck. Er war sehr deutlich zu sehen. Bildbearbeitung war kaum nötig. Zu dem Zeitpunkt befanden wir uns irgendwo westlich von Domburg.
15:56 MESZ, Domburg (Niederlande), 120°-Nebensonne, 16mm
15:56 MESZ, Domburg (Niederlande), 120°-Nebensonne, 85mm
Da dieser Halotyp ziemlich selten zu sein scheint, habe ich mich entschieden, die Beobachtung hier zu teilen
Viele Grüße
Moritz