Liebe Halojünger und -älter,
gestern hatte ich das Glück, wieder einmal ein schönes Display betrachten zu können:
Diese und 30 weitere Fotos in 1920er Grösse (Full-HD) mit Begleittext finden sich hier: http://www.radelow.ch/halo-2022-12-01/
LG Bertram
[Halo] 2022-12-01 Halo-Display in Davos
- Bertram Radelow
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Re: 2022-12-01 Halo-Display in Davos
Hoi Bertram,
sehr schön! Vor allem den oberen konvexen Parry sieht man selten so dünn und deutlich; auf die Schnelle fand ich bei uns nur dieses ähnliche Display:
https://www.meteoros.de/themen/halos/ha ... /jena-2017 ["Beobachtung 5", zweites Foto]
Dieser/s Halo nimmt ja für niedrige Sonnenstände laut Simulation erst an Intensität zu:
https://www.meteoros.de/themen/halos/haloarten/ee27
Daß der konkave Parry nicht dabei ist, kann doch nur damit zu tun haben, daß die Hexagone nicht regelmäßig sind?
Allgemein würde mich mal interessieren, wie und wieso sich die Intensitäten oben/unten zwischen konvex/konkav unterschiedlich aufteilen. Da braucht's aber mehrere Integrale, Alex
Wie dem auch sei, allen "Halojüngern" weiter Schöne Adventstage.
Elmar
PS: selber mache ich mir immer wieder klar, daß "wir" regelmäßig Phänomene vom Himmel pflücken, für die die "Haloälter"noch in die Arktis mußten. Liegt außer an den früher fehlenden Schneekanonen sicher teilweise daran, daß damals keiner bei Eisnebel mit Plattenkamera oder Zeichenblock und Bleistift raus gestapft ist. Und der Fall Lowitz, auf dessen Wiederkehr man fast 200 Jahre warten mußte, zeigt halt die Fortschritte in Fototechnik und Bildbearbeitung. Und hat jemand erst einmal etwas seltenes gebannt, ist es für andere leichter, das zu wiederholen, wie man an den Regenbögen höherer Ordnung gesehen hat. Und fünftens gibt es Wohlstandseffekte durch Reisetätigkeit bzw. auch belegt durch die Zunahme von seltenen Halos aus China.
sehr schön! Vor allem den oberen konvexen Parry sieht man selten so dünn und deutlich; auf die Schnelle fand ich bei uns nur dieses ähnliche Display:
https://www.meteoros.de/themen/halos/ha ... /jena-2017 ["Beobachtung 5", zweites Foto]
Dieser/s Halo nimmt ja für niedrige Sonnenstände laut Simulation erst an Intensität zu:
https://www.meteoros.de/themen/halos/haloarten/ee27
Daß der konkave Parry nicht dabei ist, kann doch nur damit zu tun haben, daß die Hexagone nicht regelmäßig sind?
Allgemein würde mich mal interessieren, wie und wieso sich die Intensitäten oben/unten zwischen konvex/konkav unterschiedlich aufteilen. Da braucht's aber mehrere Integrale, Alex
Wie dem auch sei, allen "Halojüngern" weiter Schöne Adventstage.
Elmar
PS: selber mache ich mir immer wieder klar, daß "wir" regelmäßig Phänomene vom Himmel pflücken, für die die "Haloälter"noch in die Arktis mußten. Liegt außer an den früher fehlenden Schneekanonen sicher teilweise daran, daß damals keiner bei Eisnebel mit Plattenkamera oder Zeichenblock und Bleistift raus gestapft ist. Und der Fall Lowitz, auf dessen Wiederkehr man fast 200 Jahre warten mußte, zeigt halt die Fortschritte in Fototechnik und Bildbearbeitung. Und hat jemand erst einmal etwas seltenes gebannt, ist es für andere leichter, das zu wiederholen, wie man an den Regenbögen höherer Ordnung gesehen hat. Und fünftens gibt es Wohlstandseffekte durch Reisetätigkeit bzw. auch belegt durch die Zunahme von seltenen Halos aus China.
- Bertram Radelow
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Re: 2022-12-01 Halo-Display in Davos
hi Elmar,
die beiden Parrys sind nur von etwa 8° bis 15° gemeinsam sichtbar. Mit höherer Sonnenhöhe ist nur noch der konvexe Parry sichtbar - hier wird sie wohl höher gewesen sein. Oder hast Du eine tiefere Sonnenhöhe errechnet? Auf http://www.radelow.ch/eishimmel/parry1.htm und folgenden Seiten siehst Du auch mal beide zusammen, aber die Seiten kennst Du sicher.
LG Bertram
P.S.: das Bunte im ersten Nachtbild ist übrigens wohl der UBB am Mond. Der Mond stand jedenfalls in dieser Richtung, ich habe bisher gar nicht daran gedacht, denn beim letzten Bild (und davor) konnte ich den UBB nicht finden - weil ich nicht erhöht stand wie beim ersten Bild etwa 30min früher.
die beiden Parrys sind nur von etwa 8° bis 15° gemeinsam sichtbar. Mit höherer Sonnenhöhe ist nur noch der konvexe Parry sichtbar - hier wird sie wohl höher gewesen sein. Oder hast Du eine tiefere Sonnenhöhe errechnet? Auf http://www.radelow.ch/eishimmel/parry1.htm und folgenden Seiten siehst Du auch mal beide zusammen, aber die Seiten kennst Du sicher.
LG Bertram
P.S.: das Bunte im ersten Nachtbild ist übrigens wohl der UBB am Mond. Der Mond stand jedenfalls in dieser Richtung, ich habe bisher gar nicht daran gedacht, denn beim letzten Bild (und davor) konnte ich den UBB nicht finden - weil ich nicht erhöht stand wie beim ersten Bild etwa 30min früher.
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Re: 2022-12-01 Halo-Display in Davos
Hallo Bertram,
vielen Dank für die wunderbaren Fotos. Vor allem für die sehr ausführliche Beschreibung!
Hoffentlich dauerte es bis zum nächsten großem Phänomen nicht wieder so lange!
Unser großes Phänomen ist nun auch schon fast 10 Jahre her! Wir warten gespannt auf das Nächste!
Wolfgang
vielen Dank für die wunderbaren Fotos. Vor allem für die sehr ausführliche Beschreibung!
Hoffentlich dauerte es bis zum nächsten großem Phänomen nicht wieder so lange!
Unser großes Phänomen ist nun auch schon fast 10 Jahre her! Wir warten gespannt auf das Nächste!
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Re: 2022-12-01 Halo-Display in Davos
Hallo Bertram,
danke für die Aufklärung Ich habe zu wenige Parrys gesehen, um das wissen zu "wollen"
Wenn man sich die Beispiel-Strahlengänge ansieht, ist klar, daß der obere konkave Parry (zunächst) mit der Sonnenhöhe an Stärke zunimmt (er taucht beim Sliderwert 5 Grad auf), weil der Eintritt über die obere Deckfläche erfolgt. Weitere Intensitätseinflüsse auf alle Bögen kommen dann u.a. von den auf das einfallende Strahlenbündel projizierten Eintrittsflächen und den plausiblen Aspektverhältnissen der Kristalle sowie von den beteiligten Reflektivitäten. Zum Abschneiden der Sichtbarkeit trägt dann wohl hauptsächlich das Unmöglichwerden des erzeugenden Strahlengangs bei.
Das ist natürlich alles in den Simulationen "eingepreist", worum man sich dann auch keinen Hals machen muß. Was mir als "Photometriker" trotzdem manchmal fehlt, sind Helligkeitsangaben, die man zumindest aus den Simulationen rausziehen kann. Messungen derselben gibt es so gut wie nicht. Die sind auch schwierig, weil die Kontraste oft gar nicht so hoch sind, wie es die Fotos glauben machen, und die in der Natur vorliegende Intensität durch Inhomogenitäten der Kristalldichte und Wolkenstrukturen verfälscht wird.
Gruß nochmals, Elmar
PS: bin erst jetzt zu Deiner ausführlichen Fotostrecke gekommen. Da war echt einiges geboten
danke für die Aufklärung Ich habe zu wenige Parrys gesehen, um das wissen zu "wollen"
Wenn man sich die Beispiel-Strahlengänge ansieht, ist klar, daß der obere konkave Parry (zunächst) mit der Sonnenhöhe an Stärke zunimmt (er taucht beim Sliderwert 5 Grad auf), weil der Eintritt über die obere Deckfläche erfolgt. Weitere Intensitätseinflüsse auf alle Bögen kommen dann u.a. von den auf das einfallende Strahlenbündel projizierten Eintrittsflächen und den plausiblen Aspektverhältnissen der Kristalle sowie von den beteiligten Reflektivitäten. Zum Abschneiden der Sichtbarkeit trägt dann wohl hauptsächlich das Unmöglichwerden des erzeugenden Strahlengangs bei.
Das ist natürlich alles in den Simulationen "eingepreist", worum man sich dann auch keinen Hals machen muß. Was mir als "Photometriker" trotzdem manchmal fehlt, sind Helligkeitsangaben, die man zumindest aus den Simulationen rausziehen kann. Messungen derselben gibt es so gut wie nicht. Die sind auch schwierig, weil die Kontraste oft gar nicht so hoch sind, wie es die Fotos glauben machen, und die in der Natur vorliegende Intensität durch Inhomogenitäten der Kristalldichte und Wolkenstrukturen verfälscht wird.
Gruß nochmals, Elmar
PS: bin erst jetzt zu Deiner ausführlichen Fotostrecke gekommen. Da war echt einiges geboten
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