Hallo allerseits,
aufgrund meiner Beobachtung von Regenbögen 3. und 4. Ordnung diese Woche habe ich mir auch nochmal Bilder von meiner Fahrradreise vorgenommen. Am Abend des ersten Tags im Baltikum (05.07.) beschlossen wir, am lettischen Ostseestrand kurz hinter der litauischen Grenze zwischen den Dörfern Nida und Pape zu zelten. Den Tag über hatte es immer wieder leichte Schauer gegeben, und gegen Abend setze ein "Landregen" an der Küste ein. Plötzlich kam dann kurz über dem Horizont die Sonne hinter den Wolken hervor, während es bei uns noch regnete. Am nächsten Tag sollte dann schönes Sonnenwetter folgen.
Am Abend waren das natürlich gute Regenbogenbedingungen, hier um 20:06 MEZ:
und 20:16 MEZ:
Das Licht zur Sonne hin war auch sehr fotogen, und der Gedanke an die höheren Regenbogenordnungen war auch mit von der Partie. Dabei dachte ich sogar noch daran, zumindest bei einem Bild die ISO-Zahl aufs Minimum zu stellen, um bei späteren Bearbeitungen möglichst wenig Rauschen zu haben. Tropfen auf der Linse waren aber unvermeidbar, und ich hatte keine Möglichkeit zum Trockenwischen. Alles was dafür in Frage gekommen wäre, war entweder selber nass (und sandig), oder gut verpackt, um nicht nass zu werden...
So sah das Ganze also um 20:17 MEZ aus, mit vielversprechendem "zero order glow" (mit f = 10 mm Fischauge aufgenommen):
Mit Unscharfmaske zeigten sich nun aber zunächst keine klaren Hinweise auf höhere Regenbögen, und der Trick mit dem starken Anheben der Sättigung wie bei den Bildern vom 11.08. funktioniert wegen der starken Eigenfarbe der Beleuchtung und des Wolkenhintergrunds bei tiefem Sonnenstand nicht direkt. Erst nachdem ich mit der Tonwertkorrektur den Graupunkt in die fragliche Region legte, lohnte sich ein neuer Versuch, wenn auch die gesamte Farbbalance ziemlich verschoben wurde. Heraus kam das hier:
Die Position der Sonne war zum Glück wieder klar erkannbar, und mit der bekannten Projektionseigenschaft des Objektivs konnte ich wieder die Soll-Positionen für den 3. und 4. Regenbogen einzeichnen (gif-Animation - nötigenfalls extra öffnen):
Die weißen Pfeile zeigen auf die Stellen, an denen ich glaube, dass dort tatsächlich Segmente des tertiären Bogens sichtbar sind. Eindeutig ist das aber alles nicht, denn durch die inhomogenen Fallstreifen ist die Beleuchtung sehr ungleichmäßig, dazu kommen noch die Probleme mit den Tropfen auf der Linse. Immerhin scheint es an den Stellen einen Rot-Grün-Übergang zu geben. Hier noch das Differenzbild:
Leider sind die möglichen Segmente nur auf diesem einen Foto drauf, die Bilder davor sind wegen der höheren ISO-Zahl stärker verrauscht, und das nächste Bild in dieser Richtung habe ich erst 3 Minuten später aufgenommen, als die Sonne schon teilweise untergegangen war. Da war mit der geschilderten Bearbeitung auch nichts mehr rauszuholen.
Nun kann es natürlich sein, dass ich hier irgendeinem Wunschdenken aufgesessen bin oder zu lange auf kaputtgefilterte Bilder gestarrt habe - daher interessiert mich, was Ihr davon haltet.
Viele Grüße,
Alex
