Hallo allerseits,
bei den höheren Regenbogenordnungen hatte ich bisher nur selten Glück - seit den ersten Versuchen um 2011 nur einmal auf dem Zschirnstein in der Sächsischen Schweiz (2016). Gut, mit Zerstäuber und Halogenlampe geht es jede Nacht, aber dann sind weder Tropfen noch Licht natürlichen Ursprungs. Dabei hat es durchaus Gelegenheiten gegeben, die ich für vielversprechend gehalten habe. Aus den Bildern war aber nichts herauszuholen. Meiner Meinung nach lag das vor allem am strukturierten Wolkenhintergrund, der dann in der Unscharfmaske viel zu stark durchkam.
Gestern nun gegen Feierabend kam nun erstmal die normale Regenbogenstimmung auf. Ich hatte den Eindruck, dass ein Schauer von Nordost heranzog, und die Sonne schien, aber irgendwie auch "trübe" und kontrastarm. Hier der normale Regenbogen um 17:17 MESZ:
Visuell sah man auch wieder nahe große Tropfen glitzern. Der Regenbogen war aber keineswegs intensiv oder kontrastreich. Ich bin dann los zum Auto. Der Regen war keineswegs stark, nach DWD-Klassifikation Intensität 0 bis gelegentlich 1. Es fuhren noch Radfahrer ganz normal herum. Ich bin dann nur ein paar Meter bis zu einem Platz mit freier Sicht nach Westen gefahren. Aus dem Auto heraus ist es auch einfacher möglich, Tropfen auf der Frontlinse zu vermeiden. Mit dem Fischauge muss man aber die Kamera trotzdem in den Regen hinaus halten und sich beeilen, bzw. danach auch abwischen. Visuell war erwartungsgemäß natürlich nichts erkennbar. Die "Rückseite" (Haupt- und Nebenbogen) konnte ich von dort nicht gut einsehen, aber es waren mit Sicherheit keine grellen Regenbögen dort. Aber da die 3. und 4. Ordnung in einer ganz anderen Richtung zu sehen sind, kann man nicht einfach sagen, dass helle normale Regenbögen eine unbedingte Voraussetzung dafür sind. Bei der nachträglichen Auswertung war ich dann ziemlich überrascht, wie weit sich der tertiäre Regenbogen um die Sonne erstreckte. Nicht nur vor dem gleichmäßigen Wolkenhintergrund, sondern auch vorm blauen Himmel!
Hier um 17:26 (Originalbild, f = 10 mm):
mit USM gefiltert und Sättigung aufgedreht:
Einige Minuten später bei f = 17 mm (auch mit USM und Sättigung bearbeitet), hier erkennt man auch gut den 4. Bogen (17:29):
Ich bin dann von der A13 nochmal auf den Parkplatz Wiesenholz abgebogen, da der normale Regenbogen von dem Standort ganz nett aussah - allerdings wiederum keineswegs sehr intensiv (17:58):
Mir ist früher schon aufgefallen, dass sich bei solchen "verschwindenden Scheiteln" genauere Analysen lohnen, hier also noch mit USM bearbeitet:
Sieht nach einem Übergangsstadium in Richtung Spaltung aus. Visuell war aber nichts davon zu sehen, dafür war der Kontrast zu schwach (Eindruck wie auf dem ungefilterten Bild).
Viele Grüße,
Alex
