Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos
- Peter Krämer
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Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos
So, jetzt habe ich endlich alle Bilder gesichtet und bearbeitet. Da der Upload pro Posting auf 6 Bilder begrenzt ist, werde ich mehrere Teile machen müssen, denn es sind wesentlich mehr Aufnahmen zusammengekommen, auch wenn ich längst nicht jedes Bild hier zeige.
Ich war also vom 4. - 11. August auf der griechischen Insel Zakynthos, und dort hatten wir jeden Abend ungewöhnliche Abenddämmerungen. Am ersten Abend hielt sich das noch in Grenzen, doch waren seltsamerweise auch dort die seltsamen Streifen in der Dämmerung zu sehen, die auch hier in Deutschland schon aufgefallen waren: Am zweiten Abend, dem 5. August, war das schon deutlicher, außerdem gab es da bereits ein ausgeprägtes Purpurlicht: Deutlich intensiver wurden die Dämmerungserscheinungen dann am nächsten Abend, dem 6. August. Da gab es dann nicht nur Purpurlicht, sondern auch dieses seltsame Horizontglühen, das sich von gelb über orange.... ...in ein leuchtendes Rot verwandelte. Man beachte auf diesen Bildern auch die Farbe des Wassers: Tag 4, der 7. August:
An diesem Tag waren wir mit einem Mietwagen im Südwesten der Insel unterwegs. Hier konnte man den Sonnenuntergang direkt sehen, während er in von Alykanas auf der Ostseite der Insel aus durch die zentrale Bergkette der Insel verdeckt wurde. An diesem Abend zeigte die untergehende Sonne Ansätze eines Fußes: Die letzten Reste der Sonne verschwanden dann als kleiner grüner Blitz: Ein paar Minuten vergingen, dann setzte das bereits bekannte "Horizontglühen" ein:
Ich war also vom 4. - 11. August auf der griechischen Insel Zakynthos, und dort hatten wir jeden Abend ungewöhnliche Abenddämmerungen. Am ersten Abend hielt sich das noch in Grenzen, doch waren seltsamerweise auch dort die seltsamen Streifen in der Dämmerung zu sehen, die auch hier in Deutschland schon aufgefallen waren: Am zweiten Abend, dem 5. August, war das schon deutlicher, außerdem gab es da bereits ein ausgeprägtes Purpurlicht: Deutlich intensiver wurden die Dämmerungserscheinungen dann am nächsten Abend, dem 6. August. Da gab es dann nicht nur Purpurlicht, sondern auch dieses seltsame Horizontglühen, das sich von gelb über orange.... ...in ein leuchtendes Rot verwandelte. Man beachte auf diesen Bildern auch die Farbe des Wassers: Tag 4, der 7. August:
An diesem Tag waren wir mit einem Mietwagen im Südwesten der Insel unterwegs. Hier konnte man den Sonnenuntergang direkt sehen, während er in von Alykanas auf der Ostseite der Insel aus durch die zentrale Bergkette der Insel verdeckt wurde. An diesem Abend zeigte die untergehende Sonne Ansätze eines Fußes: Die letzten Reste der Sonne verschwanden dann als kleiner grüner Blitz: Ein paar Minuten vergingen, dann setzte das bereits bekannte "Horizontglühen" ein:
- Peter Krämer
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Re: Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos Teil 2
Dieses Mal war das Purpurlicht weniger intensiv, dafür gab es aber Dämmerungsstrahlen:
Am 8. August waren wir im Norden der Insel unterwegs. Es gibt dort am Kap Skinari mehrere blaue Grotten, in denen es ähnlich blau leuchtet wie in der bekannten Blauen Grotte auf Capri. Außerdem befindet sich dort die Shipwreck Bay mit einem gestrandeten Schmugglerschiff. Das Ding ist ein beliebtes Fotomotiv und eine der größten Touristenattraktionen in Griechenland. Vielleicht ist es ja von Postkarten her bekannt, Karten damit bekommt man in ganz Griechenland.
Am Abend kehrten wir in einer Taverne nahe dieser Shipwreck Bay ein. Von dort hatte man einen guten Blick auf die im Meer untergehende Sonne. Der Sonnenuntergang wurde durch ein paar Cirruswolken verziert: Die untergehende Sonne war zunächst stark abgeplattet Dann verformte sie sich zunehmend weiter und wurde zunächst zu einem Pilz: Dann zu einem Raumschiff... und endete schließlich als.....Bügeleisen
Das Verrückte an der Sache war nun, daß die Dämmerungsstrahlen nicht wieder verschwanden. Sie wurden nur gemeinsam mit dem Horizontleuchten dunkelrot, blieben aber noch lange sichtbar. Dieses Bild entstand eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang:
Die Strahlen waren noch ein paar Minuten länger zu sehen, bevor sie verblaßten, allerdings war es da schon zu dunkel zum Fotografieren. Das letzte Bild ist ja schon ziemlich verrauscht.Am 8. August waren wir im Norden der Insel unterwegs. Es gibt dort am Kap Skinari mehrere blaue Grotten, in denen es ähnlich blau leuchtet wie in der bekannten Blauen Grotte auf Capri. Außerdem befindet sich dort die Shipwreck Bay mit einem gestrandeten Schmugglerschiff. Das Ding ist ein beliebtes Fotomotiv und eine der größten Touristenattraktionen in Griechenland. Vielleicht ist es ja von Postkarten her bekannt, Karten damit bekommt man in ganz Griechenland.
Am Abend kehrten wir in einer Taverne nahe dieser Shipwreck Bay ein. Von dort hatte man einen guten Blick auf die im Meer untergehende Sonne. Der Sonnenuntergang wurde durch ein paar Cirruswolken verziert: Die untergehende Sonne war zunächst stark abgeplattet Dann verformte sie sich zunehmend weiter und wurde zunächst zu einem Pilz: Dann zu einem Raumschiff... und endete schließlich als.....Bügeleisen
- Peter Krämer
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Re: Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos Teil 3
Normalerweise dauerte es nach Sonnenuntergang etwas, bis das Himmelsleuchten begann. Doch dieses Mal war meiner Kamera nur eine kurze Pause vergönnt, denn schon nach drei Minuten erschien ein seltsam bräunlicher Streifen am Himmel:
Am Abend des 9. August fuhren wir zu einer auf einem Berg gelegenen Kirche namens Agios Nikolaos. Die Kirche an sich war nichts Besonderes, doch erhofften wir uns von dort eine gute Aussicht, da diese Kirche von der gesamten Ostseite der Insel zu sehen ist. Die Aussicht war auch gut, und ebenso die Abenddämmerung sowie das Essen in der direkt neben der Kirche gelegenen Taverne.
Oben angekommen machte ich unter anderem auch ein Foto von der Kirche, nicht ahnend, daß ich das später als Vergleichsaufnahme brauchen würde.
Der Sonnenuntergang erfolgte hinter der Bergkette ganz normal, ohne Verformungen, grüne Blitze und ähnlichen Schnickschnack. Doch kurz darauf, etwa zur Zeit des "richtigen" (astronomischen) Sonnenuntergangs erschienen wieder diese Schlieren:
Kurz darauf zeigten sich darin Dämmerungsstrahlen:
Allmählich färbte sich der Streifen dann wieder gelb-orange, und auch das Purpurlicht erschien wieder. Die Dämmerungsstrahlen wurden dabei immer kontrastreicher:
Wäre dort hinten nicht das Meer gewesen, hätte man denken können, dort sei irgendwo ein riesiger Waldbrand. An den inzwischen schon schwarzen Cirren ist zu erkennen, daß die angestrahlten Wolken sich viel höher befanden und irgendwo in der Stratosphäre hängen mußten.
Auch dieses Mal wurden die Farben erst eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang schwächer:
Wir verließen die Taverne und machten uns auf die Rückfahrt ins Hotel. Nach etwa 10 Minuten Fahrzeit sahen wir zwischen den Bergen immer noch die dunkel-rotbraunen Reste dieser Dämmeurng. Das war also etwa 40 Minuten nach Sonnenuntergang, als es eigentlich schon dunkel war.Am Abend des 9. August fuhren wir zu einer auf einem Berg gelegenen Kirche namens Agios Nikolaos. Die Kirche an sich war nichts Besonderes, doch erhofften wir uns von dort eine gute Aussicht, da diese Kirche von der gesamten Ostseite der Insel zu sehen ist. Die Aussicht war auch gut, und ebenso die Abenddämmerung sowie das Essen in der direkt neben der Kirche gelegenen Taverne.
Oben angekommen machte ich unter anderem auch ein Foto von der Kirche, nicht ahnend, daß ich das später als Vergleichsaufnahme brauchen würde.
Der Sonnenuntergang erfolgte hinter der Bergkette ganz normal, ohne Verformungen, grüne Blitze und ähnlichen Schnickschnack. Doch kurz darauf, etwa zur Zeit des "richtigen" (astronomischen) Sonnenuntergangs erschienen wieder diese Schlieren:
- Peter Krämer
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Re: Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos Teil 4
Doch nach wenigen Minuten begann es im Westen wieder zu glühen, wodurch es insgesamt sogar wieder etwas heller wurde:
Der Schein beleuchtete sogar die Kirche und veränderte deren Farbe. Etwa eine Viertelstunde nach Sonnenuntergang glühte der Westhimmel dunkelrot:
Im Osten wirkte der Himmel auch nicht mehr richtig dunkel, dort war ein schwaches Gegenpurpurlicht zu sehen. Es war schwierig, das zu fotografieren, ich hoffe, man erkennt es:
Während der Dämmerung machte ich auch noch ein paar Aufnahmen von der Kirche. Die Farbveränderung war wirklich interessant. Hier auf dem ersten Bild ist die Kirche so, wie sie normalerweise aussieht, aufgenommen etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang:
10 Minuten nach Sonnenuntergang sah sie dann so aus (man beachte auch die Farben von Boden und Himmel):
Und so dann 15 Minuten nach Sonnenuntergang:
- Peter Krämer
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Re: Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos letzter Teil
Nun blieb uns nur noch der Abend des 10. August zur Beobachtung der ungewöhnlichen Dämmerungserscheinungen auf Zakynthos, denn für den 11. war der Rückflug gebucht.
Die Abenddämmerung nahm ich an diesem Abend vom Balkon unseres Hotels aus auf.
Auch hier wieder kurz nach Sonnenuntergang dieses gelbe, von einem bräunlich-orangefarbenen Schein umgebene Himmelsglühen: ...das dann wieder in ein intensives Purpurlicht überging. Hier mal mit Reflex auf dem Geländer des Hotelbalkons: Die Besonderheit dieses Abends waren seltsam wellige dunkle Streifen in Horizontnähe, ich vermute, daß es sich hierbei um Dunstschleier handelte, die durch die Luftströmungen über den Bergen verformt wurden. Sie wirkten jedenfalls nicht so, als seien sie besonders hoch: Wie man sieht, war das Himmelsglühen inzwischen rot.
Leider konnte ich wegen der Lichtverschmutzung durch die zahlreichen Hotels, Geschäfte und Bars in Alykanas nicht erkennen, ob wir wieder ein Gegenpurpurlicht hatten. Wahrscheinlich war aber eins da, denn während der rote Lichtschein verblaßte, gab es darüber noch eine Zugabe in Form eines weiteren Purpurlichtes. Dieses Nachpurpurlicht hatte ich vorher noch nie gesehen. Nun wüßte ich gerne, was diese Erscheinungen verursacht hat. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Rauch von den Bränden in der Arktis bis nach Griechenland zu sehen war, zudem gibt es hier im Forum auch keine entsprechenden Beobachtungseinträge aus Deutschland.
Der Ätna ist zwar zur Zeit aktiv, aber die Asche steigt längst nicht bis in die Stratosphäre, und mir ist auch nichts von einem anderen großen Vulkanausbruch bekannt. Was also könnte derartige Dämmerungen über Griechenland versursachen?
Und allen, die bis hierhin gelesen haben, vielen Dank dafür.
Grüße
Peter
Die Abenddämmerung nahm ich an diesem Abend vom Balkon unseres Hotels aus auf.
Auch hier wieder kurz nach Sonnenuntergang dieses gelbe, von einem bräunlich-orangefarbenen Schein umgebene Himmelsglühen: ...das dann wieder in ein intensives Purpurlicht überging. Hier mal mit Reflex auf dem Geländer des Hotelbalkons: Die Besonderheit dieses Abends waren seltsam wellige dunkle Streifen in Horizontnähe, ich vermute, daß es sich hierbei um Dunstschleier handelte, die durch die Luftströmungen über den Bergen verformt wurden. Sie wirkten jedenfalls nicht so, als seien sie besonders hoch: Wie man sieht, war das Himmelsglühen inzwischen rot.
Leider konnte ich wegen der Lichtverschmutzung durch die zahlreichen Hotels, Geschäfte und Bars in Alykanas nicht erkennen, ob wir wieder ein Gegenpurpurlicht hatten. Wahrscheinlich war aber eins da, denn während der rote Lichtschein verblaßte, gab es darüber noch eine Zugabe in Form eines weiteren Purpurlichtes. Dieses Nachpurpurlicht hatte ich vorher noch nie gesehen. Nun wüßte ich gerne, was diese Erscheinungen verursacht hat. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Rauch von den Bränden in der Arktis bis nach Griechenland zu sehen war, zudem gibt es hier im Forum auch keine entsprechenden Beobachtungseinträge aus Deutschland.
Der Ätna ist zwar zur Zeit aktiv, aber die Asche steigt längst nicht bis in die Stratosphäre, und mir ist auch nichts von einem anderen großen Vulkanausbruch bekannt. Was also könnte derartige Dämmerungen über Griechenland versursachen?
Und allen, die bis hierhin gelesen haben, vielen Dank dafür.
Grüße
Peter
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Re: Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos
Es scheint, als wären diese Dämmerungsverläufe auf Zakynthos doch durch Vulkanausbrüche verursacht worden. Laut http://www.spaceweather.com/ befindet sich noch immer Ache aus dem am 22. Juni ausgebrochenen Vulkan Raikoke auf den Kurilen in der Stratosphäre. Außerdem brach am 3. August auch noch der Ulawun in Neuguinea aus. Die Ascheteilichen sollen dabei nicht flächendeckend in der Stratosphäre hängen, sondern dort streifige Strukturen bilden. Das könnte erklären, warum die Erscheinungen nur über Griechenland zu sehen waren. Auch den Dämmerungsbogen (Twilight Arch, http://www.atoptics.co.uk/fz105.htm ) kann man auf meinen Bildern in abgeschwächter Form sehen. Ich habe ihn lediglich als "Horizontglühen" bezeichnet.
Aber interessant, daß die Erscheinungen fast die ganze Woche lang zu sehen waren.
Grüße
Peter.
Aber interessant, daß die Erscheinungen fast die ganze Woche lang zu sehen waren.
Grüße
Peter.
- Laura Kranich
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Re: Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos
Also ich habe da eine ganz klare Meinung dazu: Waldbrandrauch.
In 2017 haben wir es spätestens lernen müssen, dass das Zeug weit in die Stratosphäre eindringen kann und Ende Juli war halb Russland von Waldbrandrauch bedeckt. Unzählige Feuer mit Ausdehnungen von hunderten bis tausenden Quadratkilometern waren in der Subarktis aktiv.
Ich will gar nicht sagen, dass die Vulkanausbrüche keinerlei Rolle gespielt haben, aber mir erschließt sich nicht, wieso diese Waldbrände, die mit ihren riesigen Pyrocumuli die meisten kleineren Vulkaneruptionen bei weitem in den Schatten stellen, nicht zumindest mitverantwortlich sein sollten. Zwar haben es die russischen Waldbrände in diesem Jahr auch in die wichtigsten Medien geschafft (zweifelhafter Ruhm), doch kaum sind sie wieder vorbei (es ist allerdings fraglich, ob sie jetzt wirklich vorbei sind oder bei demnächst wieder wärmerem Wetter erneut auflodern) redet keiner mehr drüber.
Leider ist es schwierig, einen Zusammenhang eindeutig und ohne jeden Zweifel zu belegen, aber die Indizienlage ist doch ziemlich erdrückend wie ich finde. Leider fehlt mir die Zeit, das alles entsprechend aufzubereiten, ich habe aber bereits eine riesige Datensammlung dazu, wobei das meiste ohne großen Aufwand frei verfügbar ist.
An dieser Stelle sei auch einmal das Forecasting Tool des ECMWF empfohlen: https://atmosphere.copernicus.eu/charts ... otalcolumn
Im Übrigen habe ich starke Zweifel an der Expertise von Dr. Phillips (Spaceweather) bei diesem Thema. Von ihm habe ich noch absolut gar nichts zu Rauchaerosolen gelesen, weshalb ich bezweifle, dass er das Thema überhaupt auf dem Schirm hat und er ist auch kein Meteorologe oder Klimatologe, sondern Astrophysiker.
In 2017 haben wir es spätestens lernen müssen, dass das Zeug weit in die Stratosphäre eindringen kann und Ende Juli war halb Russland von Waldbrandrauch bedeckt. Unzählige Feuer mit Ausdehnungen von hunderten bis tausenden Quadratkilometern waren in der Subarktis aktiv.
Ich will gar nicht sagen, dass die Vulkanausbrüche keinerlei Rolle gespielt haben, aber mir erschließt sich nicht, wieso diese Waldbrände, die mit ihren riesigen Pyrocumuli die meisten kleineren Vulkaneruptionen bei weitem in den Schatten stellen, nicht zumindest mitverantwortlich sein sollten. Zwar haben es die russischen Waldbrände in diesem Jahr auch in die wichtigsten Medien geschafft (zweifelhafter Ruhm), doch kaum sind sie wieder vorbei (es ist allerdings fraglich, ob sie jetzt wirklich vorbei sind oder bei demnächst wieder wärmerem Wetter erneut auflodern) redet keiner mehr drüber.
Leider ist es schwierig, einen Zusammenhang eindeutig und ohne jeden Zweifel zu belegen, aber die Indizienlage ist doch ziemlich erdrückend wie ich finde. Leider fehlt mir die Zeit, das alles entsprechend aufzubereiten, ich habe aber bereits eine riesige Datensammlung dazu, wobei das meiste ohne großen Aufwand frei verfügbar ist.
An dieser Stelle sei auch einmal das Forecasting Tool des ECMWF empfohlen: https://atmosphere.copernicus.eu/charts ... otalcolumn
Im Übrigen habe ich starke Zweifel an der Expertise von Dr. Phillips (Spaceweather) bei diesem Thema. Von ihm habe ich noch absolut gar nichts zu Rauchaerosolen gelesen, weshalb ich bezweifle, dass er das Thema überhaupt auf dem Schirm hat und er ist auch kein Meteorologe oder Klimatologe, sondern Astrophysiker.
- Peter Krämer
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Re: Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos
Danke, Laura.
Wenn es doch Waldbrandrauch ist (vielleicht mit Vulkanasche gemischt), warum sieht man das dann hier in Deutschland nicht, wohl aber in Griechenland? Es müßte doch dann hier noch stärker ausgeprägt sein, Deutschland liegt doch immerhn näher an der Arktis als Griechenland.
Wenn es doch Waldbrandrauch ist (vielleicht mit Vulkanasche gemischt), warum sieht man das dann hier in Deutschland nicht, wohl aber in Griechenland? Es müßte doch dann hier noch stärker ausgeprägt sein, Deutschland liegt doch immerhn näher an der Arktis als Griechenland.
- Sibylle Lage
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Re: Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos
Was ist mit den riesigen Bränden im Amazonas?
Farben sind das Lächeln der Natur
- Laura Kranich
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Re: Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos
Ich denke, das hat vor allem mit dem Wetter zutun. Für langanhaltendes Purpurlicht braucht es Wolkenfreiheit über hunderte Kilometer. Die war in den letzten zwei-drei Wochen in D kaum gegeben. Jetzt da sich wieder Hockdruck breit macht, geht es wieder los (siehe anderer Thread).Peter Krämer hat geschrieben: ↑22. Aug 2019, 18:27 Danke, Laura.
Wenn es doch Waldbrandrauch ist (vielleicht mit Vulkanasche gemischt), warum sieht man das dann hier in Deutschland nicht, wohl aber in Griechenland? Es müßte doch dann hier noch stärker ausgeprägt sein, Deutschland liegt doch immerhn näher an der Arktis als Griechenland.
Die finden ja in den Tropen statt und zwischen dort und hier gibt es im Augenblick den stratosphärischen Easterly Subtropenjet ab der Tropopause, der von Ost nach West zirkuliert, also den Rauch, falls er die Tropopause erreicht, Richtung Pazifik transportieren würde, ein Teil des Rauchs wird auch durch den südhemisphärischen Westerly Jet über die Südhalbkugel Richtung Südafrika verfrachtet. Bei uns kommt davon kaum etwas an, denn zusätzlich erschweren auch Höhenkonvergenz bzw. Absinken von Luft in den Subtropen das Vordringen des Rauchs auf die Nordhalbkugel. Aber ausgeschlossen ist es nicht, dass vor allem unterhalb der Tropopause Rauch aus Südamerika zu uns transportiert wird.
- Elmar Schmidt
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Re: Gestörte Dämmerungsverläufe 4.-10.08. auf Zakynthos
Spaceweather bleibt bei seinen Vulkanen, bloß, wer entscheidet das...?
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