Hinterm Horizont

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Brigitte Rauch
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Hinterm Horizont

Beitrag von Brigitte Rauch » 6. Jul 2018, 12:59

Am Abend des 4. Juli konnte man in einem schmalen wolkenlosen Streifen am Horizont in südlicher Richtung sehr weit gucken.
Möglich macht es die Sonne, die die Objekte anstrahlt.

Der Windpark vor Bremerhaven sieht aus, als wenn er unmittelbar vor der Insel liegt.
1-Fernsicht.JPG
Der Fernsehturm von Cuxhaven
2-Cuxhaven-Fernsehturm und mehr.JPG
Kreuzfahrer vor der Ostfriesischen Küste
3-Kreufahrer-vor-Windpark.JPG
Schornstein von Wilhelmshaven und die Ostfriesische Küste
4-Küste+Wilhelmshaven.JPG
Wangerooge mit Leuchtturm und Reede
5-Wangerooge-Reede.JPG
Windräder und Bäume an der Ostfriesischen Küste
6-Windräder und Bäume-Ostfriesland.JPG
Grüße von Helgoland
Brigitte

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Elmar Schmidt
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Re: Hinterm Horizont

Beitrag von Elmar Schmidt » 6. Jul 2018, 13:15

Hallo Brigitte,

wie immer klasse, Deine Seebilder. Hier hat aber in der klaren Luft wohl null an anomaler Refraktion vorgelegen, wie das Fehlen von Luftspiegelungen zeigt.

Von Helgoland nach Wilhelmshaven sind es etwa 75 km. Atmosphärelos könnte man vom Strand aus* nur Strukturen sehen, die höher als 400 m sind. Von daher liegt fast alles tatsächlich hinterm geometrischen Horizont. Der Uniper-Schornstein von Wilhelmshaven ist 275 m hoch und ist wohl der nicht rauchende ganz links im Bild (oder?), vgl.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk ... n_(Uniper)

Von ihm scheint etwa die Hälfte sichtbar, also betrug die Hebung ugf. 400 m, was auf 75 km etwa 0,3 Grad (18,5 Bogenminuten) sind.

*Ist jetzt nur mal ne Grobschätzung, müßte für genaueres noch wissen, wie hoch überm Meer Dein Standpunkt war?

Gruß, Elmar

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Brigitte Rauch
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Re: Hinterm Horizont

Beitrag von Brigitte Rauch » 6. Jul 2018, 13:34

Hallo Elmar!
Ich habe die Fotos vom Oberland aus ca. 40 Metern Höhe gemacht.
Vielleicht steht der Schornstein auch näher zur Küste?
Schöne Grüße
Brigitte

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Elmar Schmidt
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Re: Hinterm Horizont

Beitrag von Elmar Schmidt » 6. Jul 2018, 16:17

Hallo Brigitte,

nee, der Schornstein steht nur 3-4 km nördlich der Stadtmitte.

Deine Standhöhe 40 m "überbrückt" schon etwa 20 km von den gut 70 km nach WHV, so daß sich die rein geometrische Objekt-Grenzhöhe von 400 m auf nur noch 200 m (die Verhältnisse sind nichtlinear) und die beobachtete Hebung auf unter 100 m verkleinern.

Insofern bestand m.E. in der Richtung eine anomal kleine Hebung (ich gehe von nur um die 10 Bogenminuten aus, bezogen auf einen fiktiven Beobachter auf Meeresniveau). Offenbar lag ein sehr homogener (und ich schätze unten etwas wärmerer) Luftkörper überm Meer, von daher ja auch die klaren Bilder.

Es könnte sich lohnen, unter anderen Bedingungen weitere Bilder in diese Richtung zu machen.

Gruß, Elmar


PS: der Laufweg zur Sonne ist zwar ein längerer, aber auch bei ihr sind Variationen in der Hebung um den Mittelwert bei 35 Bogenminuten bekannt, die in einzelnen der hier zitierten Arbeiten bis auf 14 Bogenminuten runter gingen, vgl.

http://iopscience.iop.org/article/10.1086/378214/meta

Spektakulärer sind natürlich die anomal großen Hebungswerte bis zu mehreren Grad, der sog. Nowaja-Semlja-Effekt.

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