Vergangene Woche konnte ich im Botanischen Garten in Berlin bei einem fixen Sprenkler unverhoffte Regenbogenbeobachtungen machen.
Ausgang war eigentlich die wiederholt gemachte Beobachtung, dass bei Sprenkler- und Springbrunnen-Regenbögen der Sekundärbogen fast nie zu sehen ist. Mehrere Beispiele an diesem Tag im Botanischen Garten schienen diese These erneut zu bestätigen. Aber dann traf ich auf den stationären Sprenkler, der zudem auch noch günstig zur Sonne posiitoniert war. Dort konnte ich nicht nur einen äußerst kräftigen Hauptbogen sehen, sondern auch den Nebenbogen, der sich an der Stelle, wo die Tropfen am dichtesten waren –also nahe des Austrittes–, auch kräftig zeigte (Bilder 1–2).
Aber was die Geschichte dann unerwartet interessant werden ließ, waren die Interferenzbögen (Bild 3). Diese hatte ich bisher noch nie an Sprenklern gesehen. Einige Dinge waren recht merkwürdig weil so überraschend:
1. Die auffällige Veränderung mit der Beobachtungshöhe (Bilder 4–6): Die Interferenzbögen traten erst ab (unterhalb) einer gewissen Beobachterhöhe auf – und sie waren auf den (dunklen) Wegbereich beschränkt! (Das war zumindest mein Eindruck vor Ort; auf den Bildern ist das nicht mehr ganz so nachvollziehbar. Bei der höhenabhängigen Beobachtung kann natürlich einfach die Ausdünnung der Tropfen mit zunehmender Entfernung vom Austritt eine Rolle spielen.)
2. Die Interferenzbögen waren nicht (oder kaum) gekrümmt, sondern fast gerade (Bild 3) und daher entstand eher der Eindruck eines gespaltenen Regenbogens! Die Interferenzbögen erschienen wie Sekanten zum eigentlichen (Regen-)Bogen.
Leider konnte ich keine genaueren Beobachtungen anstellen, denn nach diesen Bildern musste ich erstens wieder Speicherplatz auf meiner Karte schaffen, dann schoben sich Wolken vor die Sonne und "verfinsterten" den Regenbogen, und als diese schließlich wieder zum Vorschein kam, wurde der Sprenkler just unter einen Baum versetzt - da kam keine Sonne mehr hin und die Regenbogenherrlichekeit war endgültig vorbei.
Christoph
- Bild 1
- Bild 2
- Bild 3
- Bild 4
- Bild 5
- Bild 6