Eisnebelhalo an Straßenlaterne in Riesa
- Christian Bartzsch
- Beiträge: 95
- Registriert: 24. Jun 2009, 14:38
- Wohnort: Riesa / Dresden
Eisnebelhalo an Straßenlaterne in Riesa
Hallo liebe Halofans!
Endlich war es soweit und die Bedingungen passten in meiner Heimatstadt Riesa super. Nachdem ich gestern Abend (am 18. Januar) mit meinem Training fertig, machte ich mich auf dem Weg nach Hause. Dabei fiel mir bei der Fahrradfahrt durch das Industriegelänge eine richtig dicke vertikale Lichtsäule bei einer Werbeplattform. Beim kurzen Halt sah ich noch weitere solche Lichtsäulen. Sofort war mir bewusst, dass die Luft sehr kalt sein musste. Der Wasserdampf sublimierte wohl zu Eiskristallen. Ohnehin war in der Luft ein wunderschönes millionenfaches Glitzern von Eiskristallen zusehen. Sofort schaffte ich noch fix die Trainingssachen nach Hause und holte noch meine Kamera sowie Stativ. Endlich wieder am Ort des Geschehens angekommen, konnte ich nun diese Halophänomene im Eisnebel fotografieren.
Besonders bei der rechten Lichtsäule sieht man am oberen Ende den Oberen Berührungsboden Aufgenommen mit Canon EOS 600D + 18-55mm Kitobjektiv @f=18mm, f/5, 5s, ISO 400
Auch Autoscheinwerfer erzeugen selbst solche Lichtsäulen. Aufgenommen mit Canon EOS 600D + 18-55mm Kitobjektiv @f=18mm, f/5, 5s, ISO 400
Doch plötzlich merkte ich visuell bei einer Straßenlaterne in der Nähe ebenfalls nicht nur die obere und untere vertikale Lichtsäule. Besonders die obere war außerordentlich V-Förmig aufgespannt. Weiterhin stellte ich einen horizontale Aufhellung auf beiden Seiten weg von der Lichtquelle, ähnlich wie bei einem Horizontalkreis von der Sonne. Sowas ähnliches hatte ich vor langer Zeit schon einmal hier im Forum gesehen: Siehe im Beitrag Wieder Eisnebel-Halos in Hammelburg von Christian Fenn, welches dort "parhelischen Ring" bezeichnet wird.
Von anderer Seite hab ich eine Panoramaaufnahme aus zwei Bildern gemacht.
Zwecks Verdeutlichung mit Unscharf maskieren: Schon im Kameradisplay ist mir das schwache verdrehte Kreuz weg von der Lichtquelle aufgefallen, was mir selbst mit bloßem Augen entgangen ist. Sowas ähnliches hatte ich mal bei einigen Haloaufnahmen im Internet gesehen. Meine Frage an Euch: Handelt es sich hier um sowas ähnliches wie der Sonnenbogen / Heliac Arc in Sonnennähe?
Der Akku machte schon schnell schlapp, schnell fuhr ich noch einmal heim, um den Akku zu wechseln. Als ich wieder ankam, war leider der Spuk schon fast vorbei, denn der Eisnebel hatte sich schon verzogen. Leider hatte ich es verpasst, direkt in den Zenit zu schauen. Vielleicht hatte ich da auch was übersehen. Man sah sehr schön, wie alles mit Eiskristallen bedeckt war.
Kurz darauf kam auch mein Freund Stefan vom Verein. Schade, dass er es nicht mehr konnte. Wenigstens wir uns die Bilder anschauen und waren erstaunt über die Faszination. Beim letzten kalten Winter hatten wir vor einigen Jahren zuletzt einfache vertikale Lichtsäulen gesehen.
Im Gespräch stellte sich raus, dass bereits -11.5 Grad Celsius erreicht sind. Außerdem soll es noch an der Elbe bzw. noch am Hafen nebelig sein. So hofften wir noch auf eine erneute Sichtung. Als Fans von solchen Atmosphärischen Phänomenen suchten wir noch die Gegend ab und hofften auf reichlich Eisnebel. Leider war schon nach 22:00 Uhr auch hier alles aufgelöst. Damn it. Hoffentlich haben wir in den nächsten Tagen wieder Glück.
Auf jeden Fall war es ein tolles Erlebnis! Ich hoffe, der Beitrag gefällt Euch.
Eine schöne Woche wünscht
Christian
Endlich war es soweit und die Bedingungen passten in meiner Heimatstadt Riesa super. Nachdem ich gestern Abend (am 18. Januar) mit meinem Training fertig, machte ich mich auf dem Weg nach Hause. Dabei fiel mir bei der Fahrradfahrt durch das Industriegelänge eine richtig dicke vertikale Lichtsäule bei einer Werbeplattform. Beim kurzen Halt sah ich noch weitere solche Lichtsäulen. Sofort war mir bewusst, dass die Luft sehr kalt sein musste. Der Wasserdampf sublimierte wohl zu Eiskristallen. Ohnehin war in der Luft ein wunderschönes millionenfaches Glitzern von Eiskristallen zusehen. Sofort schaffte ich noch fix die Trainingssachen nach Hause und holte noch meine Kamera sowie Stativ. Endlich wieder am Ort des Geschehens angekommen, konnte ich nun diese Halophänomene im Eisnebel fotografieren.
Besonders bei der rechten Lichtsäule sieht man am oberen Ende den Oberen Berührungsboden Aufgenommen mit Canon EOS 600D + 18-55mm Kitobjektiv @f=18mm, f/5, 5s, ISO 400
Auch Autoscheinwerfer erzeugen selbst solche Lichtsäulen. Aufgenommen mit Canon EOS 600D + 18-55mm Kitobjektiv @f=18mm, f/5, 5s, ISO 400
Doch plötzlich merkte ich visuell bei einer Straßenlaterne in der Nähe ebenfalls nicht nur die obere und untere vertikale Lichtsäule. Besonders die obere war außerordentlich V-Förmig aufgespannt. Weiterhin stellte ich einen horizontale Aufhellung auf beiden Seiten weg von der Lichtquelle, ähnlich wie bei einem Horizontalkreis von der Sonne. Sowas ähnliches hatte ich vor langer Zeit schon einmal hier im Forum gesehen: Siehe im Beitrag Wieder Eisnebel-Halos in Hammelburg von Christian Fenn, welches dort "parhelischen Ring" bezeichnet wird.
Von anderer Seite hab ich eine Panoramaaufnahme aus zwei Bildern gemacht.
Zwecks Verdeutlichung mit Unscharf maskieren: Schon im Kameradisplay ist mir das schwache verdrehte Kreuz weg von der Lichtquelle aufgefallen, was mir selbst mit bloßem Augen entgangen ist. Sowas ähnliches hatte ich mal bei einigen Haloaufnahmen im Internet gesehen. Meine Frage an Euch: Handelt es sich hier um sowas ähnliches wie der Sonnenbogen / Heliac Arc in Sonnennähe?
Der Akku machte schon schnell schlapp, schnell fuhr ich noch einmal heim, um den Akku zu wechseln. Als ich wieder ankam, war leider der Spuk schon fast vorbei, denn der Eisnebel hatte sich schon verzogen. Leider hatte ich es verpasst, direkt in den Zenit zu schauen. Vielleicht hatte ich da auch was übersehen. Man sah sehr schön, wie alles mit Eiskristallen bedeckt war.
Kurz darauf kam auch mein Freund Stefan vom Verein. Schade, dass er es nicht mehr konnte. Wenigstens wir uns die Bilder anschauen und waren erstaunt über die Faszination. Beim letzten kalten Winter hatten wir vor einigen Jahren zuletzt einfache vertikale Lichtsäulen gesehen.
Im Gespräch stellte sich raus, dass bereits -11.5 Grad Celsius erreicht sind. Außerdem soll es noch an der Elbe bzw. noch am Hafen nebelig sein. So hofften wir noch auf eine erneute Sichtung. Als Fans von solchen Atmosphärischen Phänomenen suchten wir noch die Gegend ab und hofften auf reichlich Eisnebel. Leider war schon nach 22:00 Uhr auch hier alles aufgelöst. Damn it. Hoffentlich haben wir in den nächsten Tagen wieder Glück.
Auf jeden Fall war es ein tolles Erlebnis! Ich hoffe, der Beitrag gefällt Euch.
Eine schöne Woche wünscht
Christian
"Schaut zu den Sternen! Schaut zum Himmel!
Erblickt das ganze funkelnde Volk am Firmament,
diese Orte und Zitadellen aus Licht!"
Gerard Manley Hopkins (1844-1889)
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Re: Eisnebelhalo an Straßenlaterne in Riesa
Lieber Christian,
danke fürs Zeigen der schönen Aufnahmen!
Da waren bei dir also nicht nur Eisplättchen im Spiel! Bei meinen beiden Eisnebelerscheinungen (siehe viewtopic.php?f=2&t=56247) dürften nur Plättchen beteiligt gewesen sein.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend!
Beste Grüße aus Schlägl von
Karl
danke fürs Zeigen der schönen Aufnahmen!
Da waren bei dir also nicht nur Eisplättchen im Spiel! Bei meinen beiden Eisnebelerscheinungen (siehe viewtopic.php?f=2&t=56247) dürften nur Plättchen beteiligt gewesen sein.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend!
Beste Grüße aus Schlägl von
Karl
- Richard Löwenherz
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Re: Eisnebelhalo an Straßenlaterne in Riesa
Hallo Christian,
schöner Beitrag und gelungene Fotos! Letzte Nacht (zwischen 4 und 5 Uhr) gab es auch in Berlin bei -10°C immer wieder mal leichten Eisflitter vom klaren (dunstigen) Himmel, aber leider keine Halos. Nur einmal schien es, als ob sich an einer entfernten Lampe eine kurze Lichtsäule ausbilden wollte, aber bevor ich mir hätte sicher sein können, war das Spielchen schon wieder vorbei. Immerhin konnte man an bereiften Pflanzen ein Aufglitzern im 22°-Abstand erkennen, das wars aber auch schon. Möglich, dass es in den Morgenstunden noch was gab, aber irgendwann muss man ja mal schlafen So ein Glück, wie du in Riesa hätte ich auch gern mal!
Grüße, Richard
schöner Beitrag und gelungene Fotos! Letzte Nacht (zwischen 4 und 5 Uhr) gab es auch in Berlin bei -10°C immer wieder mal leichten Eisflitter vom klaren (dunstigen) Himmel, aber leider keine Halos. Nur einmal schien es, als ob sich an einer entfernten Lampe eine kurze Lichtsäule ausbilden wollte, aber bevor ich mir hätte sicher sein können, war das Spielchen schon wieder vorbei. Immerhin konnte man an bereiften Pflanzen ein Aufglitzern im 22°-Abstand erkennen, das wars aber auch schon. Möglich, dass es in den Morgenstunden noch was gab, aber irgendwann muss man ja mal schlafen So ein Glück, wie du in Riesa hätte ich auch gern mal!
Grüße, Richard
- Christian Bartzsch
- Beiträge: 95
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Re: Eisnebelhalo an Straßenlaterne in Riesa
Hallo Karl, hallo Christian!
Vielen Dank für Euer positives Feedback. ^^
@ all:
Mir ließ es keine Ruhe, was es mit den diagonalen Bögen auf sich hat. Daher hab ich mal die älteren METEOROS Ausgaben durchforstet und fand in der Ausgabe Nr. 2/2005 ab S. 34 ff. "Halophänomene an einer Straßenlaterne" von Christian Fenn. Ist mittlerweile genaueres bekannt von den sogenannten "Fenn-Arcs"? Da hab ich wohl was seltenes eingefangen, oder?
Viele Grüße
Christian
Vielen Dank für Euer positives Feedback. ^^
@ all:
Mir ließ es keine Ruhe, was es mit den diagonalen Bögen auf sich hat. Daher hab ich mal die älteren METEOROS Ausgaben durchforstet und fand in der Ausgabe Nr. 2/2005 ab S. 34 ff. "Halophänomene an einer Straßenlaterne" von Christian Fenn. Ist mittlerweile genaueres bekannt von den sogenannten "Fenn-Arcs"? Da hab ich wohl was seltenes eingefangen, oder?
Viele Grüße
Christian
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Gerard Manley Hopkins (1844-1889)
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- Christian Fenn
- Moderator
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Re: Eisnebelhalo an Straßenlaterne in Riesa
Hallo Christian,
jetzt muss auch mich mich mal wieder zu Wort melden. Zumal mich Claudia bereits mehrfach dazu bringen wollte. Erstmals Danke für deine tollen Aufnahmen und den Erlebnisbericht.
Obwohl zwischenzeitlich schon eine ganze Menge Eisnebelhalos beobachtet wurden, so haben wir in der Summe recht wenig Erfahrung mit Halos im divergierenden Licht. Also dem Licht, das von einer Lampe ausgeht. Die dabei entstehenden Halos haben war die selben Ursachen wie die uns bekannten Halos am Himmel, aber ihre Form unterscheidet sich gänzlich. Daher kann man nicht so leicht von den Beobachtungen am Himmel (oder denen von Halosim) auf Lampenhalos schließen.
Was hast Du fotografiert? Ganz offensichtlich hast Du es überwiegend mit Säulenkristallen zu tun. Diese sind zum Teil willkürlich orientiert (kleiner Anteil), zum Teil einfach (schon deutlich mehr) und zum Teil doppelt orientiert. Ich kann nicht eindeutig erkennen, ob Du auch Plättchenkristalle in der Luft hast. Der horizontale Bogen und das erste Bild könnten das vermuten lassen, trotzdem hege ich Zweifel und tippe daher überwiegend auf Säulenkristalle.
Plättchenkristalle würden eine obere Lichtsäule erzeugen, eine Superparhelia, sowie Nebensonnen (Nebenlampen). Letztere sind aber im divergiereden Licht nicht 21,7° von der Lampe entfernt, sondern bilden eine durchgehende Linie (wie der Horizontalkreis, auch parhelischer Ring) durch die Lampe. Parhelischer Ring und Nebenlampen überlagern sich. Allerdings scheint mir hier keine obere Lichtsäule abgebildet zu sein (außer vielleicht im zweiten Bild), denn diese würde eine viel dünnere Linie über die Lampe erzeugen als bei Dir sichtbar. Auch gibt es keine Anzeichen für eine Superparhelia.
Ich gehe davon aus, dass bei deinen Bildern tatsächlich der parhelische Ring (Horizontalkreis) abgebildet ist. Die V-förmige Erscheinung ist der obere Berührungsbogen, der im divergierdenen Licht bis zur Lichtquelle reicht. Das "verdrehte Kreuz" ist tatsächlich der Fenn-Bogen, der genauso entsteht wie der sogenannte Sonnenbogen. Wenn Du die Bilder ganz genau betrachtest, dann kann man auch den 22-Ring sehen. Dieser ist im divergiereden Licht kein richtiger Ring mehr, sondern verteilt sich auf die komplette Fläche. Da er im Bereich um 11 Grad seine maximale Intensität erreicht kann man dort einzelne Eiskristalle diesem zuordnen.
Das alles ist ziemlich schwer vorstellbar, da unser Gehirn absolut nicht drauf getrimmt ist sich Formen im divergierdenen Licht vorzustellen. Ich habe mich (oder Claudia hat mich) mal wieder zu durchgerungen beim nächsten AKM-Treffen einen Vortrag dazu zu halten. Also - nicht nur hier lesen - sondern anmelden.
Grüße aus Hammelburg,
Christian
jetzt muss auch mich mich mal wieder zu Wort melden. Zumal mich Claudia bereits mehrfach dazu bringen wollte. Erstmals Danke für deine tollen Aufnahmen und den Erlebnisbericht.
Obwohl zwischenzeitlich schon eine ganze Menge Eisnebelhalos beobachtet wurden, so haben wir in der Summe recht wenig Erfahrung mit Halos im divergierenden Licht. Also dem Licht, das von einer Lampe ausgeht. Die dabei entstehenden Halos haben war die selben Ursachen wie die uns bekannten Halos am Himmel, aber ihre Form unterscheidet sich gänzlich. Daher kann man nicht so leicht von den Beobachtungen am Himmel (oder denen von Halosim) auf Lampenhalos schließen.
Was hast Du fotografiert? Ganz offensichtlich hast Du es überwiegend mit Säulenkristallen zu tun. Diese sind zum Teil willkürlich orientiert (kleiner Anteil), zum Teil einfach (schon deutlich mehr) und zum Teil doppelt orientiert. Ich kann nicht eindeutig erkennen, ob Du auch Plättchenkristalle in der Luft hast. Der horizontale Bogen und das erste Bild könnten das vermuten lassen, trotzdem hege ich Zweifel und tippe daher überwiegend auf Säulenkristalle.
Plättchenkristalle würden eine obere Lichtsäule erzeugen, eine Superparhelia, sowie Nebensonnen (Nebenlampen). Letztere sind aber im divergiereden Licht nicht 21,7° von der Lampe entfernt, sondern bilden eine durchgehende Linie (wie der Horizontalkreis, auch parhelischer Ring) durch die Lampe. Parhelischer Ring und Nebenlampen überlagern sich. Allerdings scheint mir hier keine obere Lichtsäule abgebildet zu sein (außer vielleicht im zweiten Bild), denn diese würde eine viel dünnere Linie über die Lampe erzeugen als bei Dir sichtbar. Auch gibt es keine Anzeichen für eine Superparhelia.
Ich gehe davon aus, dass bei deinen Bildern tatsächlich der parhelische Ring (Horizontalkreis) abgebildet ist. Die V-förmige Erscheinung ist der obere Berührungsbogen, der im divergierdenen Licht bis zur Lichtquelle reicht. Das "verdrehte Kreuz" ist tatsächlich der Fenn-Bogen, der genauso entsteht wie der sogenannte Sonnenbogen. Wenn Du die Bilder ganz genau betrachtest, dann kann man auch den 22-Ring sehen. Dieser ist im divergiereden Licht kein richtiger Ring mehr, sondern verteilt sich auf die komplette Fläche. Da er im Bereich um 11 Grad seine maximale Intensität erreicht kann man dort einzelne Eiskristalle diesem zuordnen.
Das alles ist ziemlich schwer vorstellbar, da unser Gehirn absolut nicht drauf getrimmt ist sich Formen im divergierdenen Licht vorzustellen. Ich habe mich (oder Claudia hat mich) mal wieder zu durchgerungen beim nächsten AKM-Treffen einen Vortrag dazu zu halten. Also - nicht nur hier lesen - sondern anmelden.
Grüße aus Hammelburg,
Christian
- Claudia Hinz
- Beiträge: 4262
- Registriert: 11. Jan 2004, 11:16
- Wohnort: Schwarzenberg, Erzgebirge
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Re: Eisnebelhalo an Straßenlaterne in Riesa
Juchhuuu, ich freu mich!!!Christian Fenn hat geschrieben: Das alles ist ziemlich schwer vorstellbar, da unser Gehirn absolut nicht drauf getrimmt ist sich Formen im divergierdenen Licht vorzustellen. Ich habe mich (oder Claudia hat mich) mal wieder zu durchgerungen beim nächsten AKM-Treffen einen Vortrag dazu zu halten. Also - nicht nur hier lesen - sondern anmelden.
LG Claudia
- Andreas Möller
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- Registriert: 1. Mai 2011, 20:47
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Re: Eisnebelhalo an Straßenlaterne in Riesa
Hallo Christian,Christian Fenn hat geschrieben:
Obwohl zwischenzeitlich schon eine ganze Menge Eisnebelhalos beobachtet wurden, so haben wir in der Summe recht wenig Erfahrung mit Halos im divergierenden Licht. Also dem Licht, das von einer Lampe ausgeht. Die dabei entstehenden Halos haben war die selben Ursachen wie die uns bekannten Halos am Himmel, aber ihre Form unterscheidet sich gänzlich. Daher kann man nicht so leicht von den Beobachtungen am Himmel (oder denen von Halosim) auf Lampenhalos schließen.
da bin auch ich sehr gespannt, weil ich mir eigentlich gar nicht vorstellen kann, dass sich die Formen unterscheiden. Spontan hätte ich beim X jetzt auf Sonnenbogen getipp5. Das macht mich natürlich sehr neugierig auf deinen Vortrag.
Viele Grüße,
Andreas
-
- Beiträge: 1129
- Registriert: 6. Mär 2006, 13:39
- Wohnort: Hörlitz / Dresden
Re: Eisnebelhalo an Straßenlaterne in Riesa
Hallo allerseits,
Glückwünsche an Christian nach Riesa zu dieser Beobachtung! In Dresden ist mir nichts aufgefallen, ich war aber Montag abend auch bis ca. 23 Uhr in einer Kellerkneipe...
Aber es ist schon genial, dass es die Eisnebelhalos auch ins sächsische Flachland schaffen!
Bei den Fenn-Bögen bin ich bisher davon ausgegangen, dass es sich um die 120°-Nebensonnen bzw. 120°-Unternebensonnen (Übersetzungen im Lampensprache wären "120°-Nebenlampen" und "120°-Übernebenlampen") in divergierendem Licht handelt. Siehe dazu auch "Streetlight Halos" von Walt Tape (Kapitel 1, heißen dort K0 und K1):
https://sites.google.com/a/alaska.edu/w ... npublished
Viele Grüße,
Alex
Glückwünsche an Christian nach Riesa zu dieser Beobachtung! In Dresden ist mir nichts aufgefallen, ich war aber Montag abend auch bis ca. 23 Uhr in einer Kellerkneipe...
Aber es ist schon genial, dass es die Eisnebelhalos auch ins sächsische Flachland schaffen!
Bei den Fenn-Bögen bin ich bisher davon ausgegangen, dass es sich um die 120°-Nebensonnen bzw. 120°-Unternebensonnen (Übersetzungen im Lampensprache wären "120°-Nebenlampen" und "120°-Übernebenlampen") in divergierendem Licht handelt. Siehe dazu auch "Streetlight Halos" von Walt Tape (Kapitel 1, heißen dort K0 und K1):
https://sites.google.com/a/alaska.edu/w ... npublished
Viele Grüße,
Alex
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