Atmosphärisches von der Zugspitze 11-2014

Forum für Halo-Erscheinungen, Regenbögen, Blitze und alle anderen Lichterscheinungen, die neben Polarlichtern in der Erdatmosphäre auftreten.
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Claudia Hinz
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Atmosphärisches von der Zugspitze 11-2014

Beitrag von Claudia Hinz » 24. Nov 2014, 21:58

Hallo,

die letzten drei Wochen durfte ich nochmals auf der Zugspitze verbringen, wo es natürlich auch wieder einiges zu beobachten gab.

Am 4.11. gab es schöne Wolkenschatten im Gegensonnenbereich.
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Interessant ist auch das Bild, wenn auch erst auf dem zweiten Blick. Der Kondensstreifen wirft rechts unterhalb einen "normalen" Schatten, am oberen Bildrand zarte Fächerschatten von den KS-Fransen und nach links oben wirft der Knick noch einen Linienschatten.
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Der Tag endete mit einem streifigen Abendrot.
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Der 5.11. war recht gespenstig und glorienreich. Interessant ist, daß selbst im Tiroler Seilbahngebäude Glorien hausen ...
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Im Übergang zum Alpenvorland bildeten sich immer wieder Kelvin-Helmholtz-Wellen
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Am 7.11. warf die Sonne ein paar Strahlen hinab nach Ehrwald, später schienen mich die Strahlen umarmen zu wollen und kurz danach warf die Sonne sogar einen Kussmund in meine Richtung ;-)
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Auch der Schattenbereich wurde von Lichtstreifen umrahmt
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Am nächsten Morgen gab es außer ein paar Nebelbogenfragmenten nichts aufregendes.
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... aber unten in Garmisch gab es erneut schöne Licht- und Schattenspiele
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Eins meiner persönlichen Höhepunkte war der Föhnsturm am 11.11. mit atemberaubenden Föhnwolken zum und nach Sonnenaufgang
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Interessant war auch der Gegensonnenbereich. Dort schien die Zugspitze einen Doppelschatten geworfen zu haben, der erst noch wie der Hauptschatten leicht vertikal, später ausschließlich horizontal lag. Erklären kann ich das leider nicht, vielleicht war es auch nur eine optische Täuschung.
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Zurück in Garmisch, erfreute mich der Wank mit einem scheinbar geknickten Schatten und von den Waxensteinen (bzw. von der dahinter liegenden Zugspitze) flog mir ein Herz zu.
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Am 15.11. gab es mal wieder eine Glorie. Teilweise sah sie zusammen mit den nebelbögischen Interferenzen so aus, als hätte Philip Laven eine seiner Simulationen an den Himmel geklebt. Das zeigt, daß die Wassertröpfchen im mittelhohen Wolkenniveau kleiner und gleichmäßiger sind als an meinem früheren Standort 1130m tiefer.
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Dann kam mein letzter Dienst und Petrus fuhr nochmals alle Geschütze auf, um mir den Abschied so schwer wie möglich zu machen. Neben den in einem anderen Thread geposteten Halos gab es noch jede Menge andere Schmäckerchen.

Virga nach oben? Geht das? Oder stehen der Zugspitze aufgrund des Abschieds die Haare zu Berge???
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Ein letzter Gruß vom Wendelstein, der mit einem Doppel-KS-Schatten markiert ist
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Auch der Feldberg, der Hochfirst und der restliche Schwarzwald (230km) verabschiedeten sich mit herrlichen Luftspiegelungen.
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Am Abend glühte der Himmel, der Fels unter mir sowie Großglockner und Großvenediger in der Ferne und es gab noch eine schöne Lichtsäule.
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Danke Zugspitze, für die erlebnisreichen Jahre!

LG Claudia

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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze 11-2014

Beitrag von Torsten Serian Kallweit » 25. Nov 2014, 06:49

Ganz klasse Bilder! Es ist bestimmt toll, von der Sonne so nett geküsst zu werden... :-)
„Ob Du denkst, Du kannst es, oder Du kannst es nicht :
Du wirst auf jeden Fall recht behalten.“ www.galerie-art21.de

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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze 11-2014

Beitrag von Hans Boßmann » 25. Nov 2014, 15:39

Tolle Fotos

Allerdings irritiert mich der Strahlenverlauf bei den ersten Bildern.
Man ist doch gewohnt, dass sich die Lichtquelle im Schnittpunkt der Strahlen befindet.
Wie ist die Erklärung zum Strahlenverlauf auf den erwähnten Bildern?
Danke für Aufklärung.

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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze 11-2014

Beitrag von Michael Großmann » 25. Nov 2014, 21:38

Hallo Hans,

ich hoffe ich kann Dir die richtige Antwort geben. Die Gewohnheit die Du kennst, dass sich die Lichtquelle im Schnittpukt befindet stimmt ja auch....wenn du zur Lichtquelle schaust; allerdings passiert genau "auf der anderen Seite" das gleiche. Im Antisolarpunkt laufen die Strahlen auch wieder zusammen, sogenannte Anti-Crepuscularstrahlen oder Gegendämmerungsstrahlen (auch wenn auf den Bildern noch keine Dämmerung stattfindet). Die Schattenstrahlen verlaufen eigentlich parallel, doch durch den perspektivischen Effekt scheinen sie in der Ferne wieder zusammen zu laufen, ähnlich wie eine lange Straße die du entlang blickst, oder Eisenbahnschienen.

Viele Grüße,
Micha

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Claudia Hinz
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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze 11-2014

Beitrag von Claudia Hinz » 26. Nov 2014, 08:47

Lieber Micha,

verlink doch mal eines Deiner Bilder, wo die gesamten Strahlen drauf sind, da sieht man den Komplettverlauf sehr schön. Finde es leider nicht.

LG Claudia

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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze 11-2014

Beitrag von Hans Boßmann » 26. Nov 2014, 09:50

Danke Michael für die einleuchtende Erklärung.
Habe ich denn bisher immer nur versäumt mich mal umzudrehen?
Oder werden die Strahlen der Gegenseite nur unter bestimmten Bedingungen sichtbar?
Muss ich dazu ins Gebirge oder habe ich hier auf dem PlattLand der Westküste auch eine Chance das mal zu sehen?

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Hans Boßmann
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Atmosphärisches von der Westküste

Beitrag von Hans Boßmann » 26. Nov 2014, 09:51

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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze 11-2014

Beitrag von Michael Großmann » 26. Nov 2014, 17:51

Hallo Hans,

das hast sicher mal versäumt, denn auch im Flachland gibts das zu sehen. Zu beobachten ist das nicht immer, also Wolken alleine reichen nicht aus. Entweder Dunst, eine höhere Luftfeuchte oder andere Aerosole sorgen dafür, dass sich der Schatten auch "zeigen" kann. Es bedarf also einer Projektionsfläche und die ist dann bei o.g. Bedingungen gegeben, dass solche Strahlen entstehen.

LG Micha

@ Claudia: such ich raus und verlink es dann :)


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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze 11-2014

Beitrag von Sonja Beste » 26. Nov 2014, 21:49

Hey Claudia, deine Fotos sind mal wieder phenomenal!! Am spektakulärsten find ich den Gegensonnenbereich mit den horizontalen Streifen, echt wahnsinn :)
Alles Gute für dich.. ich werde deine Bilder vermissen :(

LG Sonja

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