Blitz mit rotem Rand

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RolfK
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Blitz mit rotem Rand

Beitrag von RolfK » 27. Jul 2005, 20:36

Hallo , ich habe heute zum ersten Mal Blitze mit der Digiknipse fotografiert.Allerdings habe ich da ein Problem festgestellt.Sämtliche Blitze haben Rote Ränder ! Falls jemand ne Ahnung wie das entstehen könnte wär ich über nen Kommentar sehr dankbar.Kamera EOS350D Weitwinkel 28mm Belichtung ca. 30 sec. Blende 22 . Auf dem Objektiv sitzt ein Hoya UV Filter . (vieleicht hats was mit dem Filter zu tun ?? ) . Gruss Rolf
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CJoke

Beitrag von CJoke » 27. Jul 2005, 20:58

mit adobephotoshop cs2 kann man, wenn man das raw-bild läd, diese Rot/cyan verschiebung per Maus hin und her schieben und die Farben so manuel perfekt überlagern.
Das Objektiv könnte Schuld sein denke ich.

Gruß,
Christian

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RolfK
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Beitrag von RolfK » 27. Jul 2005, 21:23

Vieleicht liegts an der Extremeinstellung und da versagt vieleicht das Objektiv ?? Habe nämlich mit Blende 22 aufgenommen damit ich lange Belichten kann.Es war ja fast noch Tageslicht . Sonst habe ich Glasklare Bilder .Auch am Tage bei dieser Blende kein Problem.Normal müsste ja dann jedes Bild so aussehen. ..... Ich habe nochwas ganz suspektes bei Blende22 festgestellt. Überall auf dem Bild waren dunkle Punkte zu sehen,zunächst dachte ich der Sensor war verschmutzt,also Sensorreinigung gemacht. Habe dann aber festgestellt , dass zumindest dieser Punkteffekt nur bei relativ langen Belichtungezeiten und sehr kleiner Blende auftritt. Irgendwie muss es dafür doch eine Erklärung geben ... vieleicht ein elektonischer effekt , habe doch nicht durch ein Prisma aufgenommen * gg Gruss Rolf

Dennis_2

Beitrag von Dennis_2 » 27. Jul 2005, 22:08

Hallo Rolf!

Zumindest zu den schwarzen Punkten, die bei
kleinerer Blendenöffnung (=höherer Blendenzahl) besser
zu sehen sind, habe ich ein Idee.

Es könnte schon Dreck auf dem IR-Sperrfilter
oder sogar auf der Hinterlinse des Objektives sein.

Eine kleinere Blendenöffnung erzeugt auch zwischen Blende
und Sensor eine "grössere Schärfentiefe".
Durch das gerichtetere Licht aus einer 1:22er Blenden-
öffnung könnten Partikel im Raum irgendwo
zwischen Blendenlamellen und Sensor
als Schatten sichtbar werden,
die bei halb offenem Objektiv unsichtbar sind, weil das
Licht aus einem grösseren Gebiet / unter unterschiedlicheren
Winkeln kommt und den Dreck dann sozusagen "umstrahlt"

Viele Grüsse
Dennis

PS: Denke zur Verdeutlichung des Gedankens da gerade
auch an die Schatten von Gegenständen im Sonnenlicht
und deren "Schärfung" wenn die Lichtquelle kleiner wird,
zum Beispiel bei einer partiellen Sonnenfinsternis oder wenn
ein "Strahlenbündel" der Sonne durch ein Loch (=Blende)
im Blätterdach fällt, was zu erstaunlich scharfen Schatten
von Ästen/Blättern/Hand zwischen Loch und Boden
auf dem Waldboden führt, viel schärfer als es "Sonne pur"
mit ihren 0,5Grad Winkeldurchmesser vermag.


Bernt Hoffmann
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@Rolf / Sensorreinigung ...

Beitrag von Bernt Hoffmann » 28. Jul 2005, 14:02

WIE hast du denn den Sensor gereinigt ???

Auch ich tippe darauf, dass es Staub ist, der bei offener Blende nicht weiter zum Tragen kommt. Je weiter du aber abblendest, desto schärfer und klarer zeichnet sich eben auch der Staub ab ...

Grüße, Bernt

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RolfK
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Beitrag von RolfK » 28. Jul 2005, 15:27

Hi Bernt , Sensorreinigung nach Bedienungsanleitung.Zuimndest ein Versuch mit dem Blasebalg.Mit anderen Sachen da dran gehen soll nicht so gut sein. Ob das tatsächlich was bringt kann ich nicht sagen.

PS: falls es jemanden interessiert, alle Blitze von letzter Nacht sind unscharf geworden. ( Autofocus mitten in der Nacht geht wohl schlecht und Canon Objektive scheinen keine Entfernungseinstellung zu haben. So habe ich mir kurzerhand,wenns auch nicht gerade professionell aussieht , ein paar weisse Pfeile aufs Objektiv geklebt um zumindest für die wichtigesten Zooms mitten in der Nacht wenigstens manuell definitive Einstellungen zu erlangen. * tät mich wundern wenns die anderen nicht auch so machen . Grüsse Rolf :idea:

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Thorsten Schipmann
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Beitrag von Thorsten Schipmann » 28. Jul 2005, 17:05

Hallo Rolf,

ist doch nicht schlecht geworden, das Bild!

ein paar Anmerkungen zu Deinem Foto hätte ich da noch:

Den roten Rand des Blitzes halte ich für einen Abbildungsfehler (laterale chromatische Aberration) des Objektivs, der vor allem durch den extremen Kontrast zwischen dem hellen Blitz und den dunklen Wolken
auffällig wird. Die leicht defokussierte Einstellung begünstigt das Erscheinen von CA noch.

In diesem Zusammenhang würde mich mal das gesamte Foto interessieren, aus dem der von Dir gepostete Ausschnitt stammt. Könntest Du das mal als kleine Übersicht hier reinstellen?
Wenn ich richtig vermute, stammt der Ausschnitt vom linken Bildrand, allerdings kenne ich das Kit-Objektiv nicht genau genug, bei den meisten Weitwinkelobjektiven scheint aber Rot das größere Bild zu geben, so daß die roten Konturen immer außen zu liegen kommen.

Der von Dir benutzte UV-Filter kann für diesen Effekt nicht verantwortlich sein. Der könnte höchstens ein Geisterbild erzeugen, das dann am Bildmittelpunkt gespiegelt erscheinen würde. (Dazu gabs hier im Forum schon mal einen Thread, dort beschrieb ich auch den Strahlengang für Geisterbilder. siehe hier)

Und für die dunklen Flecken kommen verschiedene Ursachen in Frage.
Zum einen natürlich Staub auf dem Sensor-Filter, der erscheint je nach Partikelgröße erst beim Abblenden auf Blende 11 oder weiter.
Zum Anderen (und da bin ich bei meinem EF 17-40mm 1:4 L schonmal drauf reingefallen) erzeugen Verschmutzungen oder Wassertröpfchen (ggf. auch eingetrocknete!) auf der Frontlinse oder dem Filter davor sehr ähnliche Flecken im Bild, die meist größer sind, als die von Staubkörnern auf dem Sensorfilter.
Bei starkem Abblenden gelangen bei Weitwinkelobjektiven nämlich Filter und sogar die Frontlinse bereits in die Nähe des Schärfentiefebereiches!
Einfacher Test: bei unscharfer Fokuseinstellung eine weiße Wand mit Blende 32 oder 45 fotografieren, dabei +1 bis +1,5 EV Werte Belichtungskorrektur einstellen. Dann den Filter z.B. 90° losdrehen und nochmal fotografieren. Flecken auf dem Filter drehen sich im Bild dann mit. :wink:
Verschmutzungen des Objektivs lassen sich auch schon im Sucher erkennen, wenn man mit der Schärfentiefe-Prüftaste auf Blende 32 abblendet und dabei das Objektiv z.B. vor eine helle Leuchte mit Opalglas hält.

Schöne Grüße,
Thorsten

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Beitrag von RolfK » 28. Jul 2005, 17:41

Hallo Thorsten , schönen Dank für dein ausführliches Statement ! Das original Foto hab ich leider nicht mehr,aber der Blitz ist etwa ein drittel von der linken Bildhälfte entfernt gewesen. Danke auch für die anderen Infos werde mal ein bisschen testen. Hatte ich doch irgendwie richtig vermutet,dass die Blende "schuld" ist gewissenmassen,wer macht schon die Blende so klein bei Gewitter *g . Hatte wie gesagt sonst keine Probleme mit den Staubeffekten . Aber ich sehe schon bei diesen Kameras und Objektiven muss man wohl mit solchen Sachen leben.Man kann ja schlecht die Kamera und Objektive jeden Tag auseiendernehmen und ne Hyperreinigung vornehmen .... Viele Grüsse Rolf :idea:

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Beitrag von Benjamin Kühne » 28. Jul 2005, 18:12

Rolf hat geschrieben: PS: falls es jemanden interessiert, alle Blitze von letzter Nacht sind unscharf geworden. ( Autofocus mitten in der Nacht geht wohl schlecht und Canon Objektive scheinen keine Entfernungseinstellung zu haben. So habe ich mir kurzerhand,wenns auch nicht gerade professionell aussieht , ein paar weisse Pfeile aufs Objektiv geklebt um zumindest für die wichtigesten Zooms mitten in der Nacht wenigstens manuell definitive Einstellungen zu erlangen. * tät mich wundern wenns die anderen nicht auch so machen . Grüsse Rolf :idea:
Hallo Rolf,

Ich habe seit einigen Tagen die EOS 350d und mich beschäftigt genau das gleiche Problem. Konnte das bisher aber noch nicht am Abendhimmel testen. Vielleicht kannst du beim Blitze fotografieren ja versuchen den Autofokus z.B. anhand einer hellen Lampe in > 20 m. Entfernung zu "justieren". Das müsste bei dem Weitwinkel ja schon reichen. Über die verschiedenen Autofokus Optionen der Kamera kann man den Fokus meine ich auch festlegen (Zwischenspeicherung). Somit wären dann auch Nachtfotos (bzw. Blitzfotos) mit Autofokus möglich.

Gruß,
Benjamin

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Beitrag von RolfK » 28. Jul 2005, 20:36

Aaaaaahhhh , DAS ist ne Idee , einfach ein paar Focusse abspeichern ,dann kann ich ja meine Aufkleberchen wieder abmachen. Mal sehen ob das geht ,hmm, wo ist die Bedienungsanleitung . :idea: MERKE: wenn man sich ein Raumschiff kauft sollte man auch die Bedienungsanleitung mindestens anderthalb mal gelesen haben. :wink:

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Autofocus-Frage

Beitrag von Bernt Hoffmann » 28. Jul 2005, 21:22

Hallo @all,

die Frage zum Autofocus für nächtliche Outdoor-Fotografie verwundert mich etwas. Allerdings kenne ich auch nicht die Objektive, die zur EOS 350 D geliefert werden.

Ich selbst arbeite schon lange mit dem EOS-System (erst und fallweise auch noch immer analog, inzw. parallel zusätzlich auch digital / EOS 20 D).

Bei all meinen Objektiven kann ich den Autofocus abstellen. Und so auf manuell umschalten. Da sollte es doch vielleicht reichen, einfach auf die Unendlichkeitseinstellung zu gehen.
Dann noch 1-2 x abblenden ... und die Blitze sind im Kasten. Wenn sie denn kommen. :-)
Oder ?

Ich frage das jetzt selbst, weil ich ja leider, leider in einer Region lebe, in der Gewitter Seltenheitswert haben. Zumal nächtliche ... Demgemäß ist mir bisher noch kein guter Blitz-Schuss gelungen.

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Weitere Tests wegen rotem Rand

Beitrag von RolfK » 29. Jul 2005, 12:15

Wie passend , während dieses Postings schlug der Blitz ein.Also alles nochmal tippen ;-)

Habe noch 3 weitere Aufnahmen gemacht , diesmal mit Blende 5,6 (vorher 22 ) - 200 Iso - Weitwinkel 28mm (18 Ef-s).Filter wurde keiner mehr verwendet. Der Rote Rand bleibt offensichtlich unabhängig von der Blende.Der Linke Rand der Bilder ist jeweils der linke des Originals , der rechte entspricht der Bildmitte. Mir scheint dass der Rotanteil und vor allem die Helligkeit des Blitzes den Effekt entscheident beeinflusst .Ebenso die Position zum Rand hin.
Es kann aber auch sein das ganze völlig normal ist , denn ich habe mir mal ein paar Bilder von anderen angschaut.Bei Vergrösserung ist öfters mal dieser Rand zu sehen.(mehr oder weniger).

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Jeder weitere Kommentar sehr willkommen .

@ Bernt : Das Kit-Objektiv der EOS ( Ef-s 18-55 ) hat keine Entfernungseinstellungen.Auf Anschlag (theoretisch unendlich) ist es unscharf.Ich habe mir jetzt damit beholfen ein paar weisse Markierungspfeile auf den Einstellring für manuelle Foccusierung bei Dunkelheit zu kleben.

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Beitrag von RolfK » 30. Jul 2005, 10:36

@ Benjamin , soweit ich gelesen habe kann man nur kurzfistig Speichern.Langfristige AF-Einstelleungen lassen sich scheinbar nicht speichern... Gruss Rolf

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Stefan Schwager
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Beitrag von Stefan Schwager » 30. Jul 2005, 22:16

Hi

also wenn ich mit meiner EOS 300 D nachts Aufnahmen mache, dann nutze ich Methode Benjamin - einfach ein Objekt suchen was ein wenig weiter weg steht im schlimmsten Fall die eigenen Autoscheinwerfer und dann gehts los. Klappt am besten.

Mit Unendlich stellen das klappte früher mal bei den schönen alten Objektiven, aber mit denen die es momentan zu den Digis dazu gibt, wird das nichts und jedes Bild auf Unendlich wird unscharf - dem kann ich nur zustimmen und davon abraten sich darauf zu verlassen.

Beste Grüße

Stefan

PS: Starke Bilder - Blitze sind gefragt momentan :wink:

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