Seltsames Lichtphänomen in Unterfranken

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Christian Fenn
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Seltsames Lichtphänomen in Unterfranken

Beitrag von Christian Fenn » 20. Jan 2004, 21:39

Hallo Forum,

als ich vorhin unterwegs war entdeckte ich einen senkrechten Lichtstrahl in der Ferne, er sah nicht anders aus, als der Strahl eines Skybeamers. Bei uns in der Nähe gibt es davon allerdings kaum welche.

Doch je weiter ich fuhr, desto mehr Strahlen gingen zum Himmel. Ich verließ daher die Autobahn und stellte mich ins Feld. Um mich herum, vielleicht im Abstand von 20 - 40 km standen plötzlich 12 solcher Lichtsäulen unterschiedlicher Farbe und Intensität. Direkt über mir leuchtete der Himmel sehr hell und weiß. Es schien, als wäre der Mond hinter der Wolkendecke. Das war er aber definitiv nicht.

Interessant ist, dass die Säulen in jeder Himmelsrichtung auftauchten.

Ich schoß einige Fotos. Nach einiger Zeit gingen alle Strahlen langsam, aber gleichmäßig aus. Es ist wohl auszuschließen, dass sich 12 Skybeamer in einem Kreis von Durchmesser 40 bis vielleicht 80 km abgesprochen haben, ein Schauspiel zu präsentieren. Macht euch bitte selbst ein Bild. Hier einige Fotos.

Uhrzeit: 20:15 Uhr, Datum 20.01.04

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Mark Vornhusen
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Lichtsäulen

Beitrag von Mark Vornhusen » 20. Jan 2004, 21:49

Hallo,
es handelt sich um eine Haloerscheinung namens Lichtsäule. Die Lichtsäulen entstehen durch Eiskristalle in der Luft, die z.B. das Licht von Strassenlampen reflektieren.

Glückwunsch zu der Aufnahme. Ich habe sowas noch nicht gesehen.

Grüße,
Mark

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Re: Lichtsäulen

Beitrag von Christoph Prall » 20. Jan 2004, 21:52

mark hat geschrieben:Hallo,
es handelt sich um eine Haloerscheinung namens Lichtsäule. Die Lichtsäulen entstehen durch Eiskristalle in der Luft, die z.B. das Licht von Strassenlampen reflektieren.

Glückwunsch zu der Aufnahme. Ich habe sowas noch nicht gesehen.

Grüße,
Mark
jo genau schau dir mal diesen Link an:
http://www.sundog.clara.co.uk/halo/lpil.htm

und im Allgemeinem Forum weiter unten:
http://www.meteoros.de/php/viewtopic.php?t=95
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Christian Fenn
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@ Mark

Beitrag von Christian Fenn » 20. Jan 2004, 21:55

Hallo Mark,
daran habe ich auch gedacht. Aber die Lichtstrahlen liegen sehr weit auseinander, vielleicht insgsamt 40 - 80 km. Sie entstehen auch an Stellen, an denen ich keine extremen Lichtquellen vermute. Aber das ist nicht mein Argument. Mich verblüfft am ehesten, dass diese "Kristalle" verteilt auf diese große Fläche gleichzeitig verschwinden müßten. Wenn sich das Klima so ändert, dann ändert es sich vielleicht von Ost nach West, oder so? Aber doch bestimmt nicht alle gleichzeitig. Außerdem fehlt mir dann auch die Erklärung, warum der Himmel gerade über mir so extrem hell war (davon habe ich leider kein Bild)
Aber eine Ähnlichkeit zu dem oben gannten Link läßt sich nicht verleugnen.

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Claudia Hinz
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Beispielbilder

Beitrag von Claudia Hinz » 20. Jan 2004, 22:41

Hallo nochmal,

im Allgemeinen reicht es aus, wenn Du Dein Posting in ein Forum schreibst.

Pekka Parviainen, ein finnischer Naturfotograf hat mehrere Lichtsäulen fotografiert, die Deinen sehr ähneln, zu finden unter http://www.polarimage.fi

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besonders seltsam anmutend sind diese zwei:
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Was Deine fragen betrifft, die Lichtsäulen werden häufig noch gesehen, wenn die Lichtquelle selbst mehrere Kilometer entfernt sind.

Die Frage mit dem Klima hab ich nicht verstanden. Was hat "der mittlere Zustand der Atmosphäre" mit der Lichtsäule zu tun?

Wie es zuEiskristallen in der Luft allgemein kommt, findest Du unter:
http://www.meteoros.de/halwo/kalt.htm

Viele Grüße
Claudia

Gunnar Glitscher
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Entfernung der Lichtsäulen

Beitrag von Gunnar Glitscher » 20. Jan 2004, 23:07

Hallo Christian,

die für die Lichtsäulen verantwortlichen Lichtquellen waren bestimmt keine zig-km entfernt, sondern - denke ich mal - deutlich unter 10 km. Bei wesentlich größeren Entfernungen wären die Säulen im Dunst verblasst. Zur Abschätzung der Mindestentfernung kann man sich an den bewaldeten Hügeln orientieren - wahrscheinlich direkt dahinter waren wohl die Lichtquellen. Ohne landschaftliche Anhaltspunkte gibt es keine Möglichkeit die Entfernung solcher Phänomene abzuschätzen (ähnlich wie bei Regenbögen). Es muss sich um besonders helle Lampen gehandelt haben, evtl. von Industrieanlagen - darauf deutet auch die beleuchtete Dampfwolke in Bild 1 hin. Schau doch mal auf einer Karte nach, welche Fabrikanlagen, Kraftwerke etc. vom Beobachtungsort aus in Richtung der Lichtsäulen liegen.

Das fast synchrone Verschwinden des Phänomens ist ebenfalls mit der Annahme relativ nahe gelegener Lichtquellen erklärlich. Eine kleinräumige Änderung der atmosphärischen Verhältnisse kann dann die Erscheinung (fast) gleichzeitig in allen Himmelsrichtungen beendet haben.

Gruß,
Gunnar

Roland Harter
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Beitrag von Roland Harter » 21. Jan 2004, 10:36

Der Dampf auf dem ersten Bild ist nicht zufällig das AKW Grafenrheinfeld?

Dort düften zumindest Scheinwerfer sein, die hell genug wären.

Ansonsten, ich hab sowas vor ca. zwei Wochen das erste Mal gesehen, die Lichtsäulen stammten da von nicht allzuweit (ca. 1 km) entfernter Strassenbeleuchtung.
Sobald die Lichtquelle aber hinter einem Wald verschwunden war, war eine Entfernungsschätzung fast unmöglich.

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Christian Fenn
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Beitrag von Christian Fenn » 21. Jan 2004, 20:36

Ja, gut erkannt. Aber das Kraftwerk ist gute 15 km vom Beobachtungsort entfernt.

Roland Harter
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Beitrag von Roland Harter » 21. Jan 2004, 20:56

Ich könnt mir gut vorstellen, dass das passt.

Links Schweinfurt unter tiefen Wolken und Deine Lichtsäule Nr. 2 passt gut zum AKW, schau Dir mal die orange Farbe an, in etwa dieselbe Farbe hat auch der Dampf. Vielleicht ist das Gelände dort mit Natrinumdampflampen bestückt. Dürfte schon ganz schön hell beleuchtet sein.

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