Sehr heller Bolide über Bayern - So. 11.07.04

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Samuel Wunderlich
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Sehr heller Bolide über Bayern - So. 11.07.04

Beitrag von Samuel Wunderlich » 10. Jul 2004, 23:56

Habe soeben zw. 0 und 2 Uhr am Himmel eine äußerst beeindruckende blau strahlende Feuerkugel über den Himmel Richtung Nordhorizont jagen sehen. Ab ca. 40° über Nord zerfiel dieses Teil in mind. 10 - 12 Bruchstücke, wie bei einer Silvesterrakete!!
Kommt fast an den Boliden vom Frühjahr 2002 über Südbayern heran. Wer hat diese Hammersternschnuppe noch gesehen??

Meine Location: Landsberg am Lech (ca. 50km westl. München)

Greetings

Werner Walter

Beitrag von Werner Walter » 11. Jul 2004, 11:03

Hi Sam,

gerade bekam ich deswegen übers UFO-Meldetelefon auch einen Beobachtungsbericht zwischen München und Nürnberg aus der Nähe von Ingoldstadt von einem Zeugen herein. Beobachtung war gegen 0:30 h, etwa 3 Sekunden lang mit flacher Bahn. Geräuschlos. Gibts weitere Zeugen?

Gruss

Werner Walter :idea:

inti

Beitrag von inti » 11. Jul 2004, 20:05

Hallo zusammen,

habe es auch über Ingolstadt sehen können, sehr hell, in Richtung
Norden. Uhrzeit ca. 0:30 h

Peter Maier
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Beitrag von Peter Maier » 11. Jul 2004, 20:28

Hallo!

Kann die Beobachtung auch bestätigen. Habe den Boliden ebenfalls in der Region von Ingolstadt, nahe bei Eichstätt auf dem Osterberg (Pfünz) sehen können. Vom hellen Kern lösten sich mehrere Bruchstücke...

Grüße,
Peter M.

ThomasR
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Beitrag von ThomasR » 12. Jul 2004, 19:03

Hallo, ich habe das Teil auch kurz beobachten können, allerdings nur das Ausglühen, also das Ende der Bahn.

Meine Position: 51.04 N / 13.67 O (Dresden-West)
Zeit: 11.07.2004, 0:27 Uhr
Richtung: 220° ± 10° Messfehler
Höhe über dem Horizont: sehr flach, genauer Winkel nicht bekannt.

Kann allerdings keine genauen Angaben über Größe, Farbe oder Anzahl der Einzelobjekte machen, da ich den Schweif nur indirekt aus dem Augenwinkel beobachtet habe und nur noch das Verlöschen bewußt wahrnehmen konnte.

Die Richtung ergibt eine Linie, die von Dresden aus ziemlich genau durch Nürnberg läuft. Diese Linie wurde von dem Boliden aus südlicher Richtung gen Norden überquert.


Gruß, Thomas R.
Zuletzt geändert von ThomasR am 14. Jul 2004, 09:14, insgesamt 1-mal geändert.

Werner Walter

Beitrag von Werner Walter » 13. Jul 2004, 09:32

In welchen Zeitungen habt ihr etwas zur genannten Geschichte gelesen?

Gruss

WW

PS: Mehr zu Sache unter http://www.cenap.alein.de/cenapnews

StefanPl.
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Beitrag von StefanPl. » 13. Jul 2004, 10:30

Hallo!

ICh habe ihn auch am Sonntag zwischen 00.15 und 00.30h gesehen!
Aber wie!
Vermutlich habt ihr den Boliden gesehen, der bei mir ruintergegangen ist.
Meiner Meinung nach sollten die Bruchstücke auf die Erde sein, da ich dieses Geschehen aus einer Entf. von ca. 500 - 600m und einer Höhe von ca. 100 - 150m sah.
Geräuschlos war er nicht; ich hörte ein zischen, das aber nicht sehr laut war.

Der Bolide kam von Richtung Osten und auf gleicher Höhe wie ich explodierte er in mehrere Einzelteile, die blau "brannten" und dann in den Wald fielen.

Am Sonntag habe ich noch 6 Stunden gesucht, aber leider keine Trümer gefunden.
Ein Loch fiel mir auf, Kopfgroß, bei dem Erde weggerissen wurde. Es war schon mit Wasser gefüllt. Vielleicht könnte das was damit zu tun haben?
Ich werde mich weiterhin der Suche widmen.

Aber sowas werde ich wohl nie wieder sehen.
Ein Meteorit kommt keine 700m neben meinem Haus runter.
Den Beweis habe ich allerdings erst, wenn ich Trümmerteile finde!

Gruß Stefan


Hier ein Bild, wie ich es in den höchstens 4 Sekunden sah:

Bild


Werde mich am Abend wieder melden, da ich nun in die Spätschicht muss

Werner Walter

Beitrag von Werner Walter » 13. Jul 2004, 11:19

Naja, da das Objekt wegen seines weiten Sichtkorridors zwischen dem schweizer Mittelland bis hoch nach Dresden gesehen wurde - war es sehr sehr hoch gewesen. Aber viele der Beobachter unterschätzten gewaltig die Erscheinung und sahen sie als "nah" an, obwohl sie hoch und weit weg war. Kommt immer wieder bei solchen Fällen vor! Auch die Illusion, das am Horizont was niederging wird dabei suggeriert - obwohl das Teil vielleicht Dutzende Kilometer weiter noch flog und nur wegen der Erdkrümmung dies so hergab. Keeper wie war Dein Standort genau?

Gruss

WW

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Ulrich Rieth
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Entfernungen

Beitrag von Ulrich Rieth » 13. Jul 2004, 11:26

Hallo!
Werner Walter hat geschrieben:Aber viele der Beobachter unterschätzten gewaltig die Erscheinung und sahen sie als "nah" an, obwohl sie hoch und weit weg war. Kommt immer wieder bei solchen Fällen vor! Auch die Illusion, das am Horizont was niederging wird dabei suggeriert - obwohl das Teil vielleicht Dutzende Kilometer weiter noch flog und nur wegen der Erdkrümmung dies so hergab.
Naja, Dutzende Kilometer ist hier noch deutlich untertrieben.
Wenn die Erscheinung erst hinter/unter dem Horizont endet, sind es Minimum 500km bis zum tatsächlichen Ort wo die Leutspur endete, eher sogar zwischen 500 und 1000km. Je nachdem in welcher Höhe die Spur unsichtbar wurde. Kann man sich eigentlich mit ein wenig Trigonometrie selber ausrechnen.
Gruß

Ulrich

Bengab

Hab ihn auch gesehen

Beitrag von Bengab » 13. Jul 2004, 13:13

Hallo zusammen,
zuerst einmal als Vorwarnung, ich bin neu in diesem Forum ;-)
Den Boliden habe ich auch gesehen. Ich stand gerade am Lagerfeuer, als plötzlich eine ziemlich heller Lichtstreifen fast waagerecht über den Himmel zog. Ich bin leider kein professioneler Sternengucker, doch vielleicht helfen euch meine Beobachtungen etwas weiter für eine Lokalisierung.
Ich komme aus Kohlberg, das liegt bei Weiden i.d. Oberpfalz (ca. 15 km südlich). Die Beobachtung machte ich auch dort. Die Leuchterscheinung zog von mir aus gesehen von Süden in Richtung Süd-Westen. Die Höhe kann ich schlecht sagen (wie wird das gemessen???), wenn ich aber einen Winkel zwischen Erdoberfläche zur Bahn machen würde, schätze ich ca. 50°, doch das ist wirklich geschätzt, wogegen ich die Richtung der Flugbahn und des Zerberstens noch relativ genau weiß. Auf jeden Fall mußte ich nicht den Kopf nach oben verrenken, sondern ich beobachtete das Ganze quasi über die Schulter meines Gesprächspartners. Das Leuchten war wie gesagt sehr hell, fast weiß und beim Zerbersten dachte ich auch im ersten Moment an eine Silvester-Rakete oder an eine Leuchtkugel.

Ich bin ja Laie auf diesem Gebiet, gibts da nicht eventuell irgendwelche Satelittenaufnahmen, die das Leuchten aufzeichnen?

Grüße,
Ben aus der Oberpfalz

ThomasR
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Beitrag von ThomasR » 13. Jul 2004, 14:38

Hier noch einmal die Visualisierung meiner Sichtungsrichtung. Irgendwo in der Nähe der roten Line, zumindest nahe des 20° Korredors muss der Bolide meiner Beobachtung nach verglüht sein.
Beim nächsten sternenklaren Himmel kann ich auch die Höhenangabe nachreichen.

Gibt es aus der Schweiz Richtungsangaben der Zugbahn? Müsste dann ja in nordöstlicher Richtung gesichtet worden sein.

Wäre nett, wenn DungeonKeeper seine Position mal durchgeben könnte. Falls er wirklich ein Zischen vernommen hat, könnte man den Ort des Ereignisses gut eingrenzen.

Bild

Gruß, Thomas.

Werner Walter

Beitrag von Werner Walter » 13. Jul 2004, 18:59

Hi Thomas,

bitte schau bald mal auf den CENAP-UFO-Newsticker, wo ich gerade ein Update aller bei mir aufgelaufenen Sichtungen gemacht habe. Vielleicht kannst Du (oder andere) etwas damit anfangen und neue Grafiken erstellen. Habe eben gerade auch ne Mail von der Astronomischen Gesellschaft Italiens erhalten - auch in Nord-Italien war das Teil zu sehen gewesen, damit weitet sich der Sichtungs-Korridor weiter aus. Das Teil muss wirklich sehr hoch gewesen sein. Das ist ein Job für die Experten, um dies mal zu berechnen, unter den gegebenen Beobachtungsorten. Schaut mal bei http://www.cenap.alein.de/cenapnews rein. Spannende Sache.

Gruss

WW

StefanPl.
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Beitrag von StefanPl. » 13. Jul 2004, 21:37

Hallo alle!

@ThomasR:

Die rote Linie auf Deinem Plan kann es 100%ig nicht sein, denn ich blickte die ganze Erscheinungszeit über Richtung Süd-Süd-West!

Ich das folgendermaßen.
Der braune Punkt ist mein Standort und der braune Strich die ungefähre Bahn:

Bild

Grüße

Stefan


PS: Habe meinen Nick von DungeonKeeper in StefanPl. umgeändert!

ThomasR
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Beitrag von ThomasR » 13. Jul 2004, 23:09

Hallo,
CENAP-Bericht hat geschrieben:Stephan P.: "In der Nacht von Samstag auf Sonntag, am 11.7. früh um 0.25 h, Standort bei Schärding, 13 km südlich von Passau: Ich war draußen und hab gerade den Lagunennebel im Schützen im Okular, als es um mich weißlich hell wurde, wie wenn ein Autoscheinwerfer mich aus 100 m Entfernung anleuchten würde, ich hab mir erst gedacht, der besoffene Nachbar ist doch schon vor 10 Min Heim gekommen, und hab daher das Auge erst nach ca 2 Sekunden vom Okular weg genommen, und da war er, der Bolide, kam aus dem Kopf der Schlange und erlosch im ´Haar der Berenicke´
Mit diesen Angaben und einem Astroprogramm habe ich den ungefähren Azimuthwinkel des Beginns und des Endes der Erscheinung vom Beobachtungsort "Schärding" rekonstruiert und mit meinem Sichtungswinkel zur Kreuzung gebracht.
Zumindest für das Ende der Erscheinung habe ich so ein Feld ermittelt, welches dem Zielgebiet recht nahe kommen dürfte. Natürlich bedarf es weiteren, genauen Beobachtungswinkeln, um den Anfangs- und Endpunkt wirklich zuverlässig eingrenzen zu können, aber bisher beschränken sich die meisten Angaben leider auf grobe Himmelsrichtungen.

Bild

@StefanPl.
Ich weiß, dass ich um 00:27 einen Schweif beobachtet habe, es wäre ein großer Zufall, wenn ich um genau diese Zeit eine Sylvesterrakete o.ä. gesehen hätte (Was so sein müsste, solltest Du Recht haben).
Auch die Beobachtung von Stephan P. lässt meine Beobachtung noch zu.
Deine Aussage wiederum, die Erscheinung im SSW beobachtet zu haben, passt auf die Beobachtung von Stephan P. aus Schärding (was sich zufällig ganz in Deiner Nähe befindet).


Mit der Richtung hast Du sicher Recht (denn der Asteroid ist wahrscheinlich irgendwo zwischen der CH und A, vielleicht auch schon in ITA in die Atmosphäre eingetreten), aber bei der Entfernung hast Du Dich bestimmt verschätzt.

Übrigens verstehe ich nicht, warum du zwar sagst, gen Süd-Südwest geschaut zu haben, die Bahn des Boliden aber nach Nordost einzeichnest.


Was mich außerdem ein wenig verwirrt, ist die Sichtung aus Aschaffenburg:
CENAP-Bericht hat geschrieben: Bei Wetterzentrale.de meldete sich auch ´Udo´: "Der Bolide war auch hier in Aschaffenburg zu sehen, 290 nach 110 Grad, im Endstadium schön ich mehrere Teile zerberstend, hoher Grünanteil. Untergang bei ca. 20 Grad Elevation und 110 Grad Azimuth."
Untergang kommt hin, ist von Aschaffenburg aus Richtung Nürnberg.
290° zeigt allerdings nach Nordwest, Richtung Frankreich...

Gruß, Thomas.

StefanPl.
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Beitrag von StefanPl. » 14. Jul 2004, 08:10

Hallo ThomasR!

Jetzt kommen wir der Sache doch schon mal näher.
Aber ich glaub, dass ich mich falsch ausgedrückt habe mit Süd-SüdWest.

Ich sah ihn von Richtung Osten kommend, In einem ungefähren Winkel von ca. 70° über meinen Kopf hinweg in Richtung Süd bis Süd-West.
Wobei meine Tendenz eher zu Süd-West fällt.

Ich hoffe, dass dieses Missverständnis nun behoben ist.

Gruß Stefan

ThomasR
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Beitrag von ThomasR » 14. Jul 2004, 08:35

Hm, leider tut sich da aus meiner Sicht ein großer Widerspruch auf.

In Aschaffenburg sah man ihn aus einer nordwestlichen Richtung (ca. Az. 290°) kommen.
In Schärding aus einer südwestlichen Richtung (ca. Az. 235°).
Von deiner Position (auch Nähe Passau/Schärding) aus einer östlichen Richtung (also eher Az. 90°)

Das passt nicht zusammen oder ich unterliege einem groben Denkfehler oder es gab mehrere Meteore. :(

Gruß, Thomas.

StefanPl.
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Beitrag von StefanPl. » 14. Jul 2004, 10:10

Hmmm...
Jetzt kenne ich mich nicht mehr aus...

Als ich ihn sah, kam er aus Richtung Ost.
Und zersplitterte dann in Richtung Süd-West.
Und so wies aussah, denn die einzelnen Trümmerstücke waren gut zu erkennen, stürzten sie nicht sehr weit weg von mir ein.

Stefan

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Ulrich Rieth
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völlig falsche Entfernungsvorstellungen

Beitrag von Ulrich Rieth » 14. Jul 2004, 10:25

Hallo!

Ihr seit da, zumindest teilweise, einer optischen Täuschung unterlegen.
Die meisten Meteore leuchten irgendwo um die 100km Höhe und fallen danach, so denn noch Material übrig bleibt, noch entsprechend lange dunkel zur Erde runter. Das dauert noch viele Minuten.
Also vergesst einfach diese Geschichten mit "stürzten sie nicht sehr weit weg von mir ein".
Ich bin mal so frei und kopiere aus dem NLC Artikel von Olaf die Entfernungstabelle hier rein, die gilt nämlich im Prinzip auf für Meteore:

Höhe über Horizont in Grad / horizontale Entfernung vom Beobachter
0° / 1.020 km
2° / 820 km
4° / 670 km
6° / 550 km
8° / 460 km
10° / 400 km
15° / 280 km
20° / 220 km
25° / 170 km
30° / 140 km
45° / 80 km
60° / 50 km
75° / 20 km

Wenn man also einen Meteor in Horizontnähe verlöschen sieht, ist er mindestens 400km Luftlinie vom Beobachtungsort weg.
Erst bei einem verlöschen im Zenit sollte man sich gedanken machen, ob einem in den nächsten Minuten nicht der Himmel auf den Kopf fällt.
Aber bevor das passiert, wird man mit ziemlicher Sicherheit noch einen Überschallknall hören können.
So, ich hoffe, jetzt wird die Verwirrung etwas kleiner.
Ach ja, bzgl. der unterschiedlichen Richtungsangaben. Einen Teil würde ich hier mit der großen Höhe erklären können, aber die völlig andere Richtung bei einigen Meldungen spricht für mindestens ein zweites Ereignis.
Habt Ihr eigentlich mal die Uhrzeiten bei den Meldungen verglichen?
Gruß

Ulrich

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Beitrag von StefanPl. » 14. Jul 2004, 10:31

Hallo Ulrich!

Leider kann ich nur eine ungefähre Zeit nennen, da ich so aufgeregt war, dass ich es vergessen hatte, auf meine Uhr zu gucken.
Aber es war 100% nciht früher als 00.00 und nicht später als 00.30h.
Ich weiß, dass ist schon eine halbe Stunde.
grrrrr!!! Selbstschimpf! Hätte ich doch gleich auf die Uhr geguckt...

Stefan

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Beitrag von ThomasR » 14. Jul 2004, 23:03

Hi,
habe mal versucht, auch über die Höhenangaben des Beobachters aus Schärding das Zielgebiet einzugrenzen.

Annahmen:
  • [1] Der Beobachter aus Schärding sah den Boliden im "Haar der Berenike" verglühen.
    [2] Das Sternzeichen bedeckte zu dieser Zeit eine Höhe von 18° bis 25° über dem Horizont und befand sich in einer Richtung zwischen Az. 276° und Az. 291°.
    [3] Der Meteor verglühte in einer Höhe von 100 km.
Schlussfolgerungen durch Berechnung:
  • Der Meteor verglühte in einem horizontalen Abstand zwischen 280 und 200 km vom Beobachtungspunkt Schärding aus.
  • Auf die Karte übertragen ergibt das einen Bereich, der sehr gut in das ausschließlich aufgrund der Richtungsangaben bestimmte Zielgebiet fällt.
Bild

Gegenprüfung zu meiner Beobachtung:
Das bestimmte Zielgebiet ist rund 310 km von Dresden entfernt. Unter der Annahme [3] sollte die Höhe bei mir rund 16° betragen haben. Dieser Winkel ist zumindest so flach, wie ich ihn ungefähr empfunden habe, so dass ich das Ergebnis aus meiner Sicht als wahrscheinlich einstufen würde.


Wer nachrechnen will:
Bild
wobei
re .. Erdradius = 6371km,
h .. Höhe des Meteoriten über der Erdoberfläche in km,
alpha .. Höhe des Meteoriten vom Beobachter aus gesehen in Grad,
d .. Entfernung des Beobachters zum Lotpunkt des Meteoriten auf der Erdoberfläche in km


Der Schlangenkopf ist übrigens im Gegensatz zum Haar der Berenike ein relativ großes Sternbild in einer Höhe von 17° - 36° (von Schärding aus zur Beobachtungszeit gesehen).
Je nachdem, in welcher Höhe der Meteorit angefangen hat, zu glühen, ergibt sich eine Entfernung von ca. 130 km bis ca. 440 km, bzw. ein Eintrittsgebiet zwischen Bayerischen Alpen (Region bei G.Partenkirchen) und Tessiner Alpen (Südschweiz, Nähe Lago Maggiore).

Das könnten daher laut den Beobachtungen in Schärding mögliche Bahnen sein:
Bild

Gruß, Thomas.

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