Sonnenuntergang hinter der Zugspitze

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Claudia Hinz
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Sonnenuntergang hinter der Zugspitze

Beitrag von Claudia Hinz » 10. Feb 2011, 16:32

Hallöchen,

gestern ging die Sonne grün- und blaugestrahlt genau hinter der 80km entfernten Zugspitze unter. Als hätte ich nicht lang genug drauf gewartet, war es zwar klar, aber viel zu stürmisch (WS 6-8), um so halbwegs scharfe Fotos hinzubekommen. Hier dennoch mal 'ne kleine Zusammenstellung:

Bild

Weiß jemand, ob es für die Russentonne (Maskutov) Graufilter gibt? Denn so ganz ohne Dunst reicht die geringste Belichtung der Kamera (1/8000) leider oft nicht für Sonnenfotos aus :o(

LG Claudia
Zuletzt geändert von Claudia Hinz am 10. Feb 2011, 21:11, insgesamt 1-mal geändert.

André.Müller
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Beitrag von André.Müller » 10. Feb 2011, 17:01

Wow! Fantastisch.


Wegen dem Filter würde ich mal bei Baader gucken, die haben was das angeht doch alles (war da nicht ne Reklame auf dem letzten VDS Journal Back-cover für sowas?).
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Michael_Wendl
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Beitrag von Michael_Wendl » 10. Feb 2011, 17:34

Hallo Claudia,

das sind sehr schöne Bilder. Erinnert mich sehr an einen lang zurückliegenden Urlaub in Sand in Taufers.

Als ich den Mond hinter den Bergen aufgehen sah und schnell
meinen 6 Zoll Refraktor samt paralaktischer Moniterung und meiner
Analogkamera im Hauruck aufbaute.

Dies konnte ich noch festhalten, einen abgebissenen Mond ;-)

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypic ... ay/1888680

Zum Filter - ein Objektivfilter wäre bestimmt recht teuer.

Aber es gibt da noch Filter für die verschiedenen Gewindegrößen.
Ich habe da einige für meine Kamere von der Firma Walimex mit je
einem 52mm Innnen- und Außengewinde vor und nach dem Filter.

Vielleicht gibt es auch einen passenden Graufilter mit der passenden
Gewindegröße für deine Russentonne oder deiner Kamera.
Gruß

Michael

wolfgang hamburg
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Beitrag von wolfgang hamburg » 10. Feb 2011, 19:30

Moin Claudia,

bei der originalen Russentonne sind eigentlich vier Filter(u.a. ein Graufilter) dabei. Es gibt also welche!
Vielleicht mal da versuchen!

Wie viel zahlst Du im Monat für Deinen Arbeitsplatz eigentlich ein? :wink:

Hier im NO meistens 8/8 dicht.

Grüße wolfgang

Edit: Eventuell mal noch einen anderen Wolfgang anrufen:
http://www.teleskop-express.de/shop/sho ... php?coID=4
Zuletzt geändert von wolfgang hamburg am 10. Feb 2011, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 10. Feb 2011, 19:45

Danke Euch!

Na toll, bei uns waren nur drei Filter dazu, kein grauer ... , nur UV und zwei Farbfilter. Aber danke für den Tipp, dann kann ich gezielt danach suchen.

Ich zahle für mein Arbeitsplatz dafür, daß ich immer Murphy am Hals habe, der mir entweder Wind, Kälte oder sonstwas schickt und mich keine ordentlichen Fotos machen läßt *Grummel* ... wenigstens gestern hätte er sich mal verpissen können, hab schließlich 5 Jahre auf diesen Tag gewartet (die vorherigen 9 Sonnenuntergänge hinter der Zugspitze waren bewölkt).

Noch immer traurige Grüße
Claudia

helmut prekel
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Beitrag von helmut prekel » 10. Feb 2011, 19:57

Hallo Claudia,

falls Du mit Canon EOS photographierst, ist vielleicht auch das hier eine Option:

http://www.astronomik.com/de/astronomik ... ilter.html

Ich weiß allerdings z.Z. nicht, ob es dort Graufilter gibt, eher Filter für Astrophotographie (H-Alpha usw.).

Viele Grüße

Helmut

Bernt Hoffmann
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Beitrag von Bernt Hoffmann » 10. Feb 2011, 20:33

Hallo Claudia,

trotz der offenbar widrigen Umstände, hast Du uns fabelhafte, beeindruckende Fotos gezeigt !!

Du schreibst, dass Du jahrelang auf diesen Moment warten musstest ...

Das erklärt sich dem geografischen Laien (als "Nordlicht" muss ich gleich erst mal googeln, um zu sehen, wo die Berge sich exakt befinden mögen) mutmaßlich dadurch, dass Du wahrscheinlich nur ein kurzes Zeitfenster haben wirst, um den SU exakt hinter dem Zugspitzgipfel zu haben. Oder ???


Zu Deiner FILTER-Frage:
Bitte nicht verwechseln - Du suchst mit ziemlicher Sicherheit keine "Graufilter", sondern sog. ND-Filter. ND steht dabei für "Neutrale Dichte". Der Effekt ist dann jener, den Du brauchst, um Bel.-Zeiten verlängern zu können und/oder mit relativ weit offener Blende arbeiten zu können, ohne Überbelichtungen zu riskieren.

Ich habe jedenfalls mal (vor X Jahren in der Fotoschule :-)) gelernt, dass Graufilter ausdrücklich _nicht das Gleiche sind wie ND-Filter. Selbst wenn die Begriffe heute oftmals in einem Atemzug genannt werden.

"Russentonne":
Dazu kann ich leider gar nix sagen. Hab so n Ding noch nie in der Hand gehalten.

Welche reguläre Brennweite haben die "Scherben" denn ???
:-)


LG, Bernt

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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 10. Feb 2011, 20:43

Lieber Bernt,

danke für die aufmunternden Worte, aber die Bilder sind nur so "gut", weil ich sie so klein gemacht hab, da sieht man die doppelten Berg- und Sonnenränder nicht so arg ;o)

man hat jeweils einen Tag, um die Sonne genau hinter der Zugspitze abzulichten, einen im November (der immer dicht ist) und einen Anfang Februar.

Die Russentonne hat 1000mm und ist ein manuelles Objektiv russischer Optik ohne eigene Blendeneinstellung. Kann also die Helligkeit ausschließlich über Belichtung regeln und da ist bei 1/8000sec Sense.

Hatte früher bei meiner Praktika für mein Tele ein Graufilter, der das Licht um ein Vierfaches abgeschwächt hat. Damit konnte ich auch mit den längeren Praktika-Belichtungszeiten (Min 1/640sec) direkt die Sonnenscheibe abbilden. Einen ND-Filter hatte ich dagegen noch nie in der Hand.

LG Claudia

P.S. Die Russentonne ist sogar in Wikipedia eingezogen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Maksutov-Teleskop

Unübertroffen ist aber vor allem der Preis:
http://www.teleskop-express.de/shop/pro ... onne-.html
Zuletzt geändert von Claudia Hinz am 10. Feb 2011, 20:47, insgesamt 1-mal geändert.

wolfgang hamburg
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Beitrag von wolfgang hamburg » 10. Feb 2011, 20:45

Moin Bernt,

Claudia meint einen Neutralfilter, das sind umgangssprachlich Graufilter. :wink: Der vierte Filter der normalerweise der "Scherbe" beiliegt, ist ein solcher, leider wohl ein Okularfilter, der beim Fotofieren nutzlos ist. Deshalb hat den die Claudia nicht. Die Russentonne ist aber keine Scherbe, sondern ein Spiegeltele mit 1000m F10. Da sind zwar auch paar kleine Scherben drin, aber das Teil hat ein unschlagbares Preisleistungsverhältnis.
http://www.teleskop-express.de/shop/pro ... onne-.html
Das ist das nächste, was ich mir anschaffe.

Grüße wolfgang

Alexander Haußmann
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Beitrag von Alexander Haußmann » 10. Feb 2011, 21:04

Hallo Claudia,

ich hatte bei meiner Russentonne auch bloß die Farbfilter und das "Klarglas" (ein UV-Filter ist das also...) dabei. Das Zeug liegt bei mir unbenutzt im Schrank. Was mir dagegen geholfen hat, war eine Pappschablone mit einem etwa 5 cm großem runden Loch. Damit habe ich effektiv die Blendenzahl hochgesetzt. Das Loch ist wegen des Fangspiegels nicht mittig, sondern soweit exzentrisch, dass möglichst viel von der eigentlichen Öffnung genutzt wird. Optisch sicher nicht perfekt, aber da gibts ja ganz andere Probleme (Spiegelschlag, Luftunruhe....).

Das Loch war so bemessen, dass ich darin einige Filter aus dem Fundus meiner Arbeitsstätte durch simples Einstecken probieren konnte. Auch Graufilter verschiedener Dichten lassen sich da gut einpassen und schnell wechseln. Mein Projekt ist ja Sonne oder Mond mit der Festung Königstein in etwa 30 km Entfernung zu kombinieren. Die Saison ist für die Sonne aber diesmal schon wieder vorbei. Zur Veranschaulichung hier der Sonnenaufgang vom 02.11.2009 mit der Versöhnungskirche in Dresden-Striesen:

Bild

Aufgenommen wurde das mit einer Praktica BX 20.

Gruß, Alex.

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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 10. Feb 2011, 21:15

Wow, superschöne Animation und danke für den Vorschlag, werde ich morgen (falls noch Sonne) gleich mal ausprobieren. Auf sowas einfaches kommt Frau mal wieder nicht :wink:

Wozu man den UV-Filter braucht, ist mir auch noch nicht so ganz klar, die beiden Farbfilter sind wohl für schwarzweiß-Fotografie.

LG Claudia

wolfgang hamburg
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Beitrag von wolfgang hamburg » 10. Feb 2011, 21:27

Moin Claudia,

UV-Filter werden im Allgemeinen als Objektivschutz eingesetzt. :wink: Ansonsten machen die bei Dunst einen blauen Himmel. Also die drei Objektivfilter sind dabei, den Okularfilter spart man sich wohl jetzt. Ist beim Fotografieren nutzlos(da kein Okular) und ansonsten nur gefährlich. Also gut so.

Ich versuche wohl landschaftsbedingt nur einen Sonnenuntergang hinter der Fehmarnsundbrücke(geht wohl 2x im Jahr um die Sommersonnenwende hier; vieleicht; viel leicht ist auch schwer :wink: ).

Grüße wolfgang
PS: Leuchtturm Bastorf am 24. und 25. Mai oder am 19. und 20. Juli; am Butterberg bei Passee(Ri. Alt Poorstorf) passt es leider nicht.

Bernt Hoffmann
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Beitrag von Bernt Hoffmann » 11. Feb 2011, 12:36

Hi, Claudia,

ohne Deine farbigen Filter gesehen zu haben, mutmaße ich doch dass sie mit ziemlicher Sicherheit für die S/W-Fotografie sein werden. Und zwar für jenen Bereich, der früher durch sog. "S/W-Panfilme" abgedeckt wurde.

Für den "normalen" S/W-Bereich jedenfalls hier eine kleine Filterkunde:

Bei S/W-Fotos "machen" die jeweiligen Filterfarben die jeweils gleichen Bildfarben heller. Demgemäß werden die entsprechenden "Gegenfarben" dunkler.

Die Verwendung von "Farbfiltern in der SW-Fotografie" wird hier auf ff. Seite (ganz grob) kurz und bündig erklärt:

http://posterdrucken.com/wordpress/?p=1589

Besonders die letzten 6 Sätze des Abschnittes sind für die SW-Filterkunde hilfreich.

VG, Bernt


PS.
Und wer tiefer in diese Materie einsteigen möchte, kommt um die "Additive Farbmischung" nicht herum, die HIER gut erklärt ist:

http://www.metacolor.de/additiv.htm

Alexander Haußmann
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Beitrag von Alexander Haußmann » 11. Feb 2011, 23:18

Hallo Bernt,

ich gehe auch davon aus, dass diese Filter für die SW-Fotografie bestimmt sind. Beim 16mm-Zenitar-Fischauge finden sich ähnliche Beigaben, zum Anschrauben an die Rückseite. Beide Objektive habe ich mir 2006 gekauft - angesichts der Preissteigerung ein rückblickend guter Entschluß.

Die Farbigkeit der Atmosphärischen Erscheinungen und der dokumentarische Anspruch machen aus meiner Sicht für uns hier eigentlich nur Farbaufnahmen verwendbar - mit der Ausnahme von Infrarotfilm, der noch ergänzende Informationen liefern kann. Zugegeben, bei mir blieb es bei der "erweiterten Rotempfindlichkeit" um 720 nm. Aber immerhin konnte ich mal das Selberentwickeln ausprobieren. Über einen Infrarotfilter bzw. tiefen Rotfilter als Zugabe zu den Objektiven hätte ich mich also gefreut.

Ansonsten bin ich mit den beiden Extremoptiken sehr zufrieden, es sind übrigens such die einzigen Objektive, die ich mir (außer der Einstiegsausrüstung) je neu gekauft habe.

Gruß, Alex.

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