Nun hat der Winter auch mal uns erreicht. Und endlich handelt es sich auch mal um "richtigen" Schnee und nicht um das übliche glibbrige Gematsche wie sonst so oft. Schon Anfang März bei der letzten Winterperiode bin ich auf den Trichter gekommen, mal ein paar Schneeflocken mit der Digitalknipse aufzunehmen. Ich hab da mal eine einfache, etwas eigenwillige Methode für mich entwickelt, von der ich mal kurz berichten möchte. Doch zunächst ein paar Bilder:


Noch mehr Bilder hier:
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Neugierig geworden? Diese Bilder sind mit einem ganz einfachen Hilfsmittel zustande gekommen.
Ich präsentiere: Das Toilettenpapierrollenschneeflockoskop

Ein Blick dadurch:

Was man dazu braucht:
- Das Inlet einer Klopapierrolle (Alternativ eine selbstgebaute Papprolle mit einem Durchmesser, so das sich die Konstruktion fest aufs Objektiv stecken läßt! Bei meiner Kamera, eine Minolta Dimage Z1, passt das Klopapierinlet genau drauf!)
- Deckel einer Schmelzkäseverpackung (Eigentlich egal, hauptsache eben, dünn und möglichst aus Kunststoff)
-Eine scharfe Schere
Also alles Materialien, die wir ständig in den Müll werfen.
Beschreibung:
Mit der Schere schneidet man in gleicher Höhe 2 schmale Rechtecke aus der Rolle heraus. Durch diese wird das Stück Plastik als Objektträger hindurch gesteckt. Im Grunde war es das schon. Das einzige was beachtet werden muß ist der Abstand Linse - Objektträger, damit die Schneeflocken ordentlich im Makrobereich liegen. Logiserweise müssen die beiden Spalten so viel Platz lassen, das die Schneeflocken auf dem "Objektträger" nicht beim Einführen heruntergefegt werden. Die Rechtecke sollten noch ein wenig eingeschnitten werden, damit man den "Objektträger" ein wenig festklemmen kann.
Warum der Objektträger am besten aus Kunststoff ist:
Auf Kunststoff bleiben die Schneeflocken besser haften und werden nicht gleich herabgeweht. Außerdem aklimatisiert sich Kunststoff schneller an der Außenluft, so das einem die Schneeflocken nicht so schnell wegschmelzen.
Beschreibung zur Handhabung:
Die Papprolle wird auf die Außenhülle der Linse der Kamera gesteckt
(Objektiv muß also ausgefahren sein) und die so bestückte Kamera an einen möglichst kalten, schneegeschützten Ort griffbereit aufbewahrt
(Beispielsweise aufgespannter Regenschirm, wenn nicht zu windig).
Es gibt nun ein paar diverse Methoden um Schneesterne auf den Objektträger zu bringen. Eine Möglickeit ist es, fallende Schneekristalle mit dem Objektträger aufzufangen. Das sieht nicht nur lustig aus, sondern die blöden Sprüche aus der Nachbarschaft gibt es gleich gratis dazu. Funktioniert aber, ab und zu jedenfalls, manchmal sogar zufällig.
Besser:
Man lässt bei entsprechenden Schneefall Schneekristalle auf ein dunkles, möglichst fusselfreies Tuch fallen oder benutzt die Oberfläche eines Regenschirms. Nun wird's etwas verzwickt:
Mit einen ganz feinen, spitzten Malpinsel pickt man sich die Objekte der Begierde auf. Dazu schiebt man die feinen Häärchen des Pinsels vorsichtig unter den Schneestern und hebt ihn vorsichtig an. Mit etwas Glück bleibt er dann haften und man kann ihn auf den Objektträger absetzten. Dort bleibt er in der Regel gut haften, sofern dieser aus Kunststoff ist. Man kann versuchen, weitere Kristalle zu dem ersten zu gesellen und zu arrangieren, doch man sollte sich anfangs auf einen beschränken. Nun Objektträger in die Papprolle schieben, Kamera an, manuell scharfstellen und fotografieren.
Wenn Schneekristall nicht geschmolzen, weggeflogen oder explodiert( kein Quatsch!) ist, hat man nun die Aufnahme eines mehr oder weniger guten Schneesterns !:D
Zur Belichtung: Wechselwirkung Blende/Belichtungszeit manuell ausprobieren und Ergebnisse kontrollieren. Ist der Kristall erstmal in der Pappe drin, hat man das schlimmste überstanden. Da er in der Regel gut haftet, spielt die Verwacklung kaum eine Rolle. (Ich hab einige Aufnahmen mehrere Sekunden belichtet). Einziges Problem ist hier eventuell die Handwärme, die den Kristall zum schmelzen bringen kann.
Vielleicht mag der eine oder andere sich ja mal daran versuchen. Interessant für uns könnte auch sein, damit eventuell halowirksame Kristalle zu erwischen. Wer "Diamond Dust" vorfindet, könnte sich ja mal ein paar Aufnahmen machen: wink:
Viele Grüße, Reinhard


