Regelmäßige Aktivität der Sonne seit Anfang 04/2012

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Maik Simon
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Regelmäßige Aktivität der Sonne seit Anfang 04/2012

Beitrag von Maik Simon » 31. Okt 2012, 21:53

Sicher ist es euch schon aufgefallen: Die Sonnenaktivität schwankte in den letzten 7 Monaten in einem sehr regelmäßigen Muster. Zu beobachten hier:

Bild

Zwischen zwei Minima der roten und schwarzen Kurve vergehen immer zwischen 24 und 30 Tagen. Besonders deutlich sieht man es bei "F10.7 solar flux", aber auch die NOAA Sonnenfleckenzahl zeigt dieses Muster. Das nächste Maximum und damit potentielle Chancen auf Polarlicht würde ich demnach wieder um den 15. November herum erwarten.

Dazu zwei Fragen:
  • Sind diese Fluktuationen normal in einem Sonnenzyklus? Woher kommen sie? Es scheint ja fast als wäre die Sonne auf einer Seite "dicher" und auf der anderen "undichter"?

    Was ist eigentlich "F10.7 solar flux" und welche Aussage macht es über die Wahrscheinlichkeit/Stärke von CMEs oder koronalen Löchern?


Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten!

liebe Grüße
Maik

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Ulrich Rieth
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Beitrag von Ulrich Rieth » 1. Nov 2012, 05:54

Moin!

Das ist absolut bekannt und einfach die Folge der Eigenrotation der Sonne.
Die beträgt je nach Region auf der Sonne zwischen rund 25 und über 30 Tagen.
Von der Erde aus betrachtet liegt die Rotationsperiode etwa bei 27 Tagen.
Dies bildet sich in dem Diagramm sehr schön ab, denn viele Fleckengruppen sind langlebig und tauchen mehrmals auf.
Gruß!

Ulrich

Sascha Luetzel
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F10.7 Solarflux

Beitrag von Sascha Luetzel » 1. Nov 2012, 11:25

Wikipedia: " Der solare Radioflussindex (englisch Solar Radio Flux, verkürzt Solar Flux, auch F10.7 index) ist ein Messwert der solaren Radiostrahlung bei der Frequenz 2800 MHz, entsprechend einer Wellenlänge von 10,7 cm. Die Strahlungsstärke wird auch als 10,7-cm-Strahlung, Radioflussindex F10.7, Covington-Index (CI) oder solarer Flux bezeichnet....

...Der Radioflussindex ist proportional zur Sonnenaktivität. Er korreliert mit der Zahl der Sonnenflecken, ist aber einfacher zu messen als die Sonnenfleckenrelativzahl. Entdeckt wurde dieser Zusammenhang von Arthur Covington, der im Jahr 1946 während einer Sonnenfinsternis seine Vermutung bestätigen konnte."



Gruß

Sascha

Georg V.
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Beitrag von Georg V. » 2. Nov 2012, 01:07

Hallo Ulrich,

Du sagst, "Das ist absolut bekannt und einfach die Folge der Eigenrotation der Sonne. Die beträgt je nach Region auf der Sonne zwischen rund 25 und über 30 Tagen"... wieso rotieren denn verschiedene Regionen auf der Sonne unterschiedlich schnell? Das bedeutet, dass dort enorme Materieflüsse stattfinden, ja?

Auf jeden Fall wundert mich das. Damit sich die beobachteten Maxima/Minima ausbilden können, dürften während der "Minimazeiten" kaum andere Fleckgruppen aktiv sein (sonst würden ja jede Menge Maxima und Minima sich überlagern und ein statistisches Rauschen erzeugen). Das klingt unwahrscheinlich. Oder anders ausgedrückt: Nur wenn eine einzelne Fleckgruppe aktiv ist, würde ich die beobachtete Periode erwarten. Sobald beispielsweise zwei Flecken auf gegenüberliegenden Seiten vorhanden sind, würde doch die Periode halb so groß sein, oder ein Drittel bei drei gleichmäßig verteilten Fleckgruppen. Was übersehe ich da?

Schöne Grüße
Georg

Maik Simon
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Beitrag von Maik Simon » 12. Nov 2012, 12:05

Danke Georg, du hast verstanden worauf ich hinaus wollte!
Eigentlich würde man - zumindest über mehrere Monate hinweg - doch erwarten, dass sich aktive Stellen nicht nur an einer (mit der Sonne rotierenden) Stelle befinden, sondern zeitlich variierend rund um die Sonne verteilt.
Ich finde es sehr merkwürdig, dass wir scheinbar seit Monaten immer wieder die gleiche - und zwar fast ausschließlich nur die gleiche - aktive Sonnenregion zu sehen bekommen.

viele Grüße
Maik

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