[23.07., 01:00 MESZ] - Intensives Airglowphänomen!

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Hermann Koberger
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Beitrag von Hermann Koberger » 24. Jul 2012, 07:53

Hallo Anja,

ich versuche mich mal kurz an deiner Frage.

Nach meinem bisherigen Wissen gibt es wahrscheinlich keine Indikatoren, welche auf ein Airglow schliessen lassen.
Das liegt aber vor allem mal an dem Umstand, dass dieses Phänomen ja aus Europa bislang kaum beobachtet und daher wenig publik war, ergo sich damit auch kaum jemand beschäftigt hat.
Bis vor 10 Tagen kannte ich das selbst noch nicht.
Der eigentliche Entstehungsprozess durch die UV und Röntgenbestrahlung der oberen Atmosphäre am Tag findet ja immer statt.
Was dann die Rekombination in der Nacht soweit verstärkt, dass dieses Leuchten fotografisch und teilweise nun sogar visuell sichtbar macht, weiss ich leider auch nicht.

Wie im anderen Beitrag ja schon diskutiert, ist aber ein Zusammenhang mit der Polarlichtaktivität nicht auszuschliessen.
Vielleicht weiss ja noch jemand mehr dazu.

Maximilian --> sieht eigentlich schon ziemlich eindeutig aus - schwache grüne Bänder sind zu sehen.

Viele Grüsse
Hermann

Maximilian Wellington
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Beitrag von Maximilian Wellington » 24. Jul 2012, 10:17

Hallo Leute,

ich bin noch etwas skeptisch bzgl. des Airglows. Wurde das bei uns wirklich so selten beobachtet - oder hat man nur nie darauf geschaut?

Ich hab mal wenige Minuten in eine Internetsuche nach Nachthimmel-Bildern investiert und gebe mal drei Beispiele an, die mir verdächtig vorkommen:
http://www.herzberger-teleskoptreffen.d ... schein.php
http://naturfotografen-forum.de/o632443 ... dener+Land
http://www.weatherscapes.com/photo.php? ... d=w-551-08

Ich denke, auf allen kann man mit etwas gutem Willen die gleichen grünen Bänder sehen wie auf unseren Fotos der letzten zwei Wochen. Was meint ihr?

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Jens Buchmann
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Beitrag von Jens Buchmann » 24. Jul 2012, 11:10

Da muss ich etwas widersprechen. Auf dem ersten Bild kann man wegen schlechter Qualität quasi überhaupt nichts erkennen (Ist das überhaupt ein echtes Bild oder eine Computersimulation? Nicht erkennbar für mich), auf dem zweiten Bild ist lediglich ein Grünstich zusammen mit einem Effekt namens 'Banding' zu sehen (das ist ein Fehler von CMOS/CCD chips, also ein Bildartefakt). Beim letzten Bild mag es vielleicht sein, dass es leichte grüne Bänder zu sehen gibt, aber a) schwächer als af den hier gezeigten Bildern und b) bei einer Stunde(!!!!!!) Belichtungszeit.

Airglow ist ja auch kein neues Phänomen und sollte den meisten Leuten wohlbekannt sein, es ist nunmal nur neu, dass es so STARK ist und scheinbar sogar visuell sichtbar ist aktuell! Normalerweise brauchte es dafür minutenlange Belichtungszeit und daher einen extrem dunklen Nachthimmel und klare Luft, was in Deutschland für gewöhnlich nicht ausreichend gegeben ist.

Grüße,

Jens

Alexander Haußmann
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Beitrag von Alexander Haußmann » 24. Jul 2012, 11:37

Hallo allerseits,

ich denke wir sind uns einig, dass die derzeitigen HELLEN Airglow-Erscheinungen etwas Besonderes sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das den aktiven Beobachtern/Fotografen bis vor 10 Tagen alles entgangen sein sollte. Die Frage zu den aktuellen Beobachtungen hier ist nur eben, kann das noch im Zusammenhang mit dem geomagnetischen Sturm vom 14.07. stehen (langsames Abklingen)? Oder gibt es eine andere Ursache? Die "Leuchtstreifen" wurden historisch irgendwie mit Meteorströmen in Beziehung gesetzt (glaube ich jedenfalls mal gelesen zu haben). Wahrscheinlich lohnt sich auch ein Blick in die ältere Literatur in Verbindung mit dem Namen Cuno Hoffmeister:

http://adsabs.harvard.edu/full/1960ZA.....49..233H

(muß ich aber selber noch lesen)

Viele Grüße,
Alex

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StefanK
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Ursache Airglow

Beitrag von StefanK » 24. Jul 2012, 13:32

Hallo zusammen,

Airglow ist ein Rekombinationsleuchten. Es entsteht dadurch, dass durch die harte UV- und Röntgenstrahlung der Sonne tagsüber Atome und Moleküle angeregt werden, d.h. ihre Elektronen werden auf ein höheres Energieniveau gehoben. Durch Zusammenprall mit anderen Atomen und Molekülen wird diese Energie wieder abgegeben, und die Elektronen kehren auf ihr Ausgangsnivaeu zurück. In der Mesophäre ist das der vorherrschende Abregungs-Prozess. Anders in der unteren Thermosphäre: dort ist die Gasdichte bereits so gering, dass ein beliebiges Atom oder Molekül sich mehrere Sekunden lang ohne Stoß bewegen kann - in der Quantenmechanik sind Sekunden eine Ewigkeit. Dadurch ist ein anderer Prozess möglich, der in der tieferen Atmosphäre nicht auftritt, nämlich die spontane Rückkehr der Elektronen auf das Ausgangsniveau. Die überschüssige Energie wird dabei in Form von Licht abgegeben, dessen Wellenlänge sehr spezifisch vom jeweiligen Atom oder Molekül abhängt. Im Fall des atomaren Sauerstoffs, welcher ein charakteristischer Bestandteil der Thermosphäre ist, handelt es sich um grünes Licht der Wellenlänge 558nm. Genau dieses grüne Licht gibt dem Airglow seine Farbe. Molekularer Stickstoff emittiert violettes Licht, das zumindest mit Amateuramitteln nicht nachweisbar ist. Diese Prozesse bezeichnet man auch als "verbotene Übergänge", weil sie unter normalen atmosphärischen Bedingungen nicht möglich sind. Beim Sauerstoff-Atom dauert es nach der Anregung mindestens 1 Sekunde, bis der Übergang auf das niedrige Energieniveau stattfinden kann. In diesem Zeitraum hat ein Atom in der dichten unteren Atmosphäre bereits Millionen von Zusammenstößen mit anderen Teilchen erlitten, wodurch die Anregungsenergie abgebaut wird. Erst im Fastvakuum der Thermosphäre ist der Leuchtprozess möglich.
Wie hoch der Anteil der angeregten O-Atome in der Thermosphäre ist, hängt letztlich von der Größe der solaren Einstrahlung ab. Im Mittsommer ist die Einstrahlung in mittleren nördlichen Breiten deutlich höher als im Winter. Somit sollte also auch das Airglow im Juni/Juli bei uns stärker sein als im Dezember/Januar. Daneben dürfte auch die Sonnenaktivität eine Rolle spielen. Harte UV-Strahlung der Lyman-Alpha-Linie um 121nm, die einen wesentlichen Anteil der solaren UV-Strahlung ausmacht, ist bei hoher Sonnenaktivität stärker als bei niedriger, so habe ich es jedenfalls mal gelesen.

Nun ist der Juli ein Monat, in dem Amateurastronomen auf Grund der Mitternachtsdämmerung eher weniger aktiv sind. Das könnte ein Grund sein, warum das Airglow bislang nicht aufgefallen ist. Ohne den Polarlichtalarm am vorvergangenen Wochenende, hättte es auch diesmal niemand bemerkt. Vielleicht hätte jemand auf einer Langzeitbelichtung zufällig grüne Schlieren entdeckt und das Foto verärgert gelöscht, weil es Farbabrisse zeigte ...
Und ohne die erste Airglow-Beobachtung wäre auch die aktuelle nicht erfolgt, da bin ich ziemlich sicher.

Ich hatte zunächst an einen Zusammenhang mit dem Polarlicht gedacht, vor allem auf Grund meiner Erfahrungen in Island. Die erneute Beobachtung scheint mir aber sehr deutlich zu zeigen, dass es sich hier um das klassische Airglow handelt, das nichts mit Polarlichtaktivität zu tun hat. Ob es einen Zusammenhang mit der höheren Sonneneinstrahlung im Sommer und damit verbundener stärkerer Anregung in der Thermosphäre gibt, können letztlich nur systematische Beobachtungen über mehrere Jahre und alle Jahreszeiten hinweg zeigen.

Viele Grüße aus Bonn,

Stefan
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Beitrag von Alexander Haußmann » 24. Jul 2012, 15:17

Hallo Stefan,

danke für die detaillierte Erklärung. Allerdings ist Airglow ja früher durchaus von den Profis systematisch beobachtet worden (siehe Link in meinem letzten Beitrag). Dort kam dann ein (über mehrere Jahre gemitteltes) Aktivitätsmaximum im Winter heraus (also bei eigentlich geringer Sonneneinstrahlung auf der Nordhalbkugel) und es wurde ein Zusammenhang zu den Meteoren hergestellt. Danach hätten wir es jetzt eben doch mit einer außergewöhlichen Airglow-Aktivität zu tun, nicht nur mit einem Beobachtungshäufigkeitseffekt. Können eigentlich die kontinuierlichen Meteorkameras auch Airglow "sehen"? Dann hätten wir doch sogar direkten Zugang zu kontinuierlichen Daten.

Viele Grüße,
Alex

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Hermann Koberger
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Beitrag von Hermann Koberger » 24. Jul 2012, 15:35

Hallo Stefan,

erst mal ebenfalls Danke für deine ausführliche Beschreibung !

ABER, ...das sehe ich nicht so
Nun ist der Juli ein Monat, in dem Amateurastronomen auf Grund der Mitternachtsdämmerung eher weniger aktiv sind. Das könnte ein Grund sein, warum das Airglow bislang nicht aufgefallen ist. Ohne den Polarlichtalarm am vorvergangenen Wochenende, hättte es auch diesmal niemand bemerkt. Vielleicht hätte jemand auf einer Langzeitbelichtung zufällig grüne Schlieren entdeckt und das Foto verärgert gelöscht, weil es Farbabrisse zeigte ...
Und ohne die erste Airglow-Beobachtung wäre auch die aktuelle nicht erfolgt, da bin ich ziemlich sicher.
Das ist in diesen Gegenden für reine Astrofotografie schon richtig.
Ansonsten sind Amateurastronomen im Sommer kaum weniger aktiv, denn es gibt z.B. durch die Sommermilchstrasse mit ihren unzähligen Galaxien und Nebeln viele interessante Objekte, wo eher auch schon mal mit normalen Objektivgrössen oder WW fotografiert wird.
Da wären Airglow Erscheinungen eher erkennbar.
Ich denke auch nicht, dass generell der Himmel im Sommer weniger beobachtet wird.

Ich habe meine Meteorkamera nun seit ca 3 Jahren bei klaren Nächten in Betrieb und bislang sicherlich schon eine Bildanzahl im 6stelligen Bereich durchgesehen.
Natürlich ist man nun etwas sensibilisiert durch die aktuelle Diskussion, aber diese eindeutig grün leuchtenden Bänder in der vorletzten Nacht hätte ich ganz sicher nicht als vermeintlichen "Farbabriss" gelöscht, denn so was habe ich in den letzten 3 Jahren nicht auf den Aufnahmen gesehen.

Ein schwaches Airglow wird bislang sicherlich meist übersehen oder falsch gedeutet worden sein.
Das ist keine Frage, aber ich glaube nicht das man jetzt einfach ausschliessen kann, dass so eine Intensität wie in den nun beiden letzten Airglownächten nicht dem einen oder anderen früher schon mal aufgefallen wäre.

Viele Grüsse
Hermann

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Hermann Koberger
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Beitrag von Hermann Koberger » 24. Jul 2012, 16:34

Hallo Alex,

die meisten privaten kontinuierlichen Meteorkameras werden auf Videobasis betrieben und sind zu unempfindlich um ein Airglow aufzunehmen und zudem auch teilweise s/w.
Meteorkameras über Kugelspiegel werden mit Film betrieben, sind aber auch zu unempfindlich dafür.

Viele Grüsse
Hermann

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Beitrag von Alexander Haußmann » 24. Jul 2012, 16:54

Hallo Hermann,

danke für die Info. Ist natürlich schade für die Airglow-Aufklärung. Vielleicht melden sich ja noch mehr Beobachter zu Wort? Meine Nachtbeobachtungen sind zu dünn gesät, dass ich mir ein Urteil erlauben will. Aber wenn man mal an Plattformen wie SuW denkt, dort würde doch viel mehr zum hellen Airglow stehen, wenn das ein häufiges Phänomen wäre und die Astrofotografie beeinflusst.

Gruß, Alex

Anja Verhöfen
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Beitrag von Anja Verhöfen » 24. Jul 2012, 18:47

Guten Abend Herrmann,

Dankeschön für Deine Info. Es hat mir ein bisschen weiter geholfen. :)
Ich werde auf jeden Fall mal heute Nacht Ausschau halten. Morgen habe ich frei, da passt es jetzt mit dem tollen Wetter ganz gut.

Ich wünsche einen klaren Himmel!

Liebe Grüße.

Anja

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Bertram Radelow
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Beitrag von Bertram Radelow » 24. Jul 2012, 19:42

hi,

aufgrund der Bilder bin ich gestern Nacht extra auf den Flüelapass 2500m gefahren und habe in alle Richtungen geguckt und fotografiert. Leider war Nullkommanichts zu sehen. Aufnahmezeit: gegen 0:30

Bild
(Richtung NW)

Bild
(Richtung O)

Bertram

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Hermann Koberger
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Beitrag von Hermann Koberger » 25. Jul 2012, 07:32

Hi Bertram,

...schade, hoffentlich is nu nicht alles wegfotografiert.
Hab jetzt auch die beiden letzten Nächte extra geguckt und fotografiert, aber nicht das kleinste grüne Fuzzelchen ausmachen können.

Ist ja bezügl. Sichtbarkeit auch interessant.
D.h. eine Nacht relativ intensiv stundenlang über den ganzen Himmel und die nächste absolut nix.

Viele Grüsse
Hermann

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jens.hackmann
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Beitrag von jens.hackmann » 25. Jul 2012, 13:58

Hallo zusammen,

da ist doch eine rege Diskussion entstanden. Schön, dass das im Polarlichthype verblassende Airglowphänomen doch einige Interessenten hat.

Ich habe auch in den folgenden Nächten die Augen bzw. Objektive offen gehalten, aber konnte keine weitere Leuchterscheinung registrieren. Dies deckt sich dann also auch mit den Beobachtungen Anderer hier.

Eben wurde ich per PN angefragt, ob meine Bilder für einen Bericht in einer Fachzeitschrift verwendet werden dürfen. Ich stimmte natürlich zu, da ich der Meinung bin, dass dieses Phänomen einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden sollte. Denn wie es den Anschein hat, gab es nicht allzu viele Beobachter in den fraglichen Nächten 14./15. und 22./23. Juli.

Ich habe zuhause noch etliche weitere Bilder, u. a. auch eine Aufnahme mit etwas mehr Brennweite. Diese werde ich baldmöglichst auch noch durchsehen und bearbeiten. Insgesamt entstanden in dieser Nacht 200 Aufnahmen über einen Zeitraum von gut zwei Stunden hinweg.

Ich bezeichne mich selbst als sehr aktiven Himmelsfotografen. Wenn die Sichtbedingungen gut sind, halte ich generell mit lichtstarken Objektiven in den Himmel, aber mir ist in meinen 9 Jahren Digitalfotografie noch keine Erscheinung zuvor untergekommen, zumindest keine so deutliche.

Grüße,

Jens

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Beitrag von Hermann Koberger » 25. Jul 2012, 19:40

Hallo zusammen,

hab nun endlich das Video fertig (Zeitraffer)
Man sieht sehr gut die Bewegung der Bänder.
Realzeit von 23:06 bis 04:11 MESZ

http://www.youtube.com/watch?v=7wnhKUhP ... e=youtu.be

Viele Grüsse
Hermann
Zuletzt geändert von Hermann Koberger am 25. Jul 2012, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von wolfgang hamburg » 25. Jul 2012, 20:02

Moin Hermann,

absolut Spitze das Video. Was haben wir falsch gemacht? Bei PL wissen wir, das uns viele schwache durch die Lappen gehen. Airglow ist uns total durch das Raster gefallen. Wobei ich hier im N eine gute Ausrede hab, der Himmel ist im Sommer nicht wirklich dunkel. Aber diese grünen Bänder haben etwas, wir sollten auch mal nach "rechts" und "links" schauen.

Sehr schöne Aufnahmen, danke fürs Zeigen, Grüße
wolfgang

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Beitrag von Ulrich Rieth » 25. Jul 2012, 20:03

Hallo Jens!

Magst Du vielleicht einen Beobachtungsbericht mit Bildern für das AKM Mitgliedsblatt "Meteoros" schreiben?
Alle anderen sind natürlich auch angesprochen.
Gruß!

Ulrich

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Hermann Koberger
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Beitrag von Hermann Koberger » 26. Jul 2012, 06:58

...danke, Wolfgang

ja, der dunklere Himmel bei mir hat die Sichtbarkeit sicherlich wesentlich begünstigt.

Viele Grüsse
Hermann

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StefanK
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Häufigkeit von Airglow

Beitrag von StefanK » 26. Jul 2012, 13:22

Hallo zusammen,

ich bin gerade auf ein Video von Rudi Dobesberger, aufgenommen am 29. März 2012, gestoßen, welches ebenfalls Airglow zeigt: @cosmos4u Bereits am 29.03.12 hat Rudi Dobesberger Airglow aufgenommen, vielleicht doch nicht so selten?! http://www.youtube.com/watch?v=zrD0UpmMHBU . Das Video wurde am 30.03.2012 auf Youtube hocgeladen, und das Phänomen wird im Begleittext klar als Airglow identifiziert. Man gewinnt auch den Eindruck, dass es für den Autor nicht die erste Beobachtung war.

Viele Grüße aus Bonn,

Stefan
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Beitrag von jens.hackmann » 26. Jul 2012, 16:58

Hallöchen,

Uli, ich kann gerne etwas zu meinen Beobachtungen schreiben, aber ich hoffe, es eilt nicht zu sehr, bis zum Wochenende hab ich noch allerhand zu tun... :)

Dafür habe ich es auf die Reihe gebracht, das nächste Bild fertig zu machen. Es war vom Aufwand her das größte, es sind knapp 20 gemittelte Aufnahmen mit je 6 Sekunden Belichtungszeit. Ich hab die Bilder auf die Sterne ausgerichtet und dabei in Kauf genommen, dass das ohnehin diffuse Airglowband verschwommener wird.

Ich habe zwar den Kontrast angehoben und die Sättigung leicht erhöht, habe dies aber nicht selektiv, also nicht für einzelne Farbtöne gemacht. Da kam dann dieser Violettton heraus. Nun ist wieder das Tor zu Spekulationen geöffnet...

Bild
t= 20 x 6 sec, 1600 ISO, f/1.4, f= 85 mm
EOS 5D Mark III @ EF 85 1.2L.

Grüße,

Jens

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Airglow / Mögliche Ursache

Beitrag von StefanK » 26. Jul 2012, 17:11

Hallo zusammen,

zunächst @Jens: es gibt auch rötliches Airglow, s. http://www.atoptics.co.uk/highsky/airglow2.htm .
Als mögliche Ursache für die aktuellen Events hatte ich auf erhöhte harte UV-Strahlung in Folge des nahenden solaren Maximums hingewiesen. Mehr zufällig habe ich jetzt in einer Arbeit über PMSE eine Grafik gefunden, die den Gang der UV-Strahlung (approximiert durch die 10.7cm-Linie im Radiobereich) mit dem Sonnenfleckenzyklus darstellt:

Bild
Aus Zeller, Olof (2008): Einfluss der Variationen atmosphärischer Größen und der Ionisation auf mesosphärische Radarechos in polaren und mittleren Breiten. Dissertation, 123 S., Rostock.


Viele Grüße aus Bonn,

Stefan
Zuletzt geändert von StefanK am 1. Sep 2012, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
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