Polarlicht 05.02.2011 || Norwegen

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Severin Sadjina
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Polarlicht 05.02.2011 || Norwegen

Beitrag von Severin Sadjina » 7. Feb 2011, 11:12

Ich war über's Wochenende auf einer Hütte ca. zwei Stunden westlich von Trondheim und trotz generell sehr stürmischem und schneereichem Wetter klarte der Himmel genau rechtzeitig zur Show auf.

Das Photo entstand um 3:34 in der Früh. Die Aktivität begann ca. um 18:00 und um 21:00 schien es teils recht stark zu sein, denn der zu dem Zeitpunkt noch völlig bewölkte Himmel glühte richtig grün und tauchte auch die umliegende Landschaft in grünes Licht.
Zu sehen war sowohl eher diffuses Nordlicht, wie auch Vorhänge und auch sehr schnell aufflackernde und wieder verschwindende Flecken und Arme, fast wie ein "Sturm" - sowas hatte ich bisher noch nicht gesehen!
Ebenfalls dabei waren zwischendrin lila/rötliche vertikale Säulen.


Bild



Aufgenommen wurde das Photo mit einer Canon 5D mark II und einem Canon 24mm f/1.4LII Objektiv. ISO1250, 10 Sekunden Belichtung und f/1.4

Mehr folgt noch :)

Severin Sadjina
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Beitrag von Severin Sadjina » 15. Feb 2011, 14:35

Schade, dass niemand was sagt.

Hier noch eine zweite Aufnahme, die mir persönlich auch recht gut gefällt:


Bild



Aufgenommen mit Canon 5D mark II und einem Canon 50mm f/1.2L Objektiv. ISO1250, 4 Sekunden Belichtung und f/1.2

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Ulrich Rieth
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Beitrag von Ulrich Rieth » 15. Feb 2011, 14:58

Klasse Bilder.
Und eine tolle Ausrüstung.
Ich hoffe, Du hast die nächsten Tage auch klaren Himmel.
Da dürfte so einiges kommen.
Allerdings mehr für eine Weitwinkel- oder Fisheye-Optik.
Gruß!

Ulrich

Severin Sadjina
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Beitrag von Severin Sadjina » 15. Feb 2011, 15:25

Hab leider (noch) nix weiteres als 24mm, aber da geb ich dir absolut Recht!

Verfolge schon die ganze Zeit die Lage, hoff auch dass was ordentliches kommt, leider sieht es tendenziell etwas bewölkt aus.

Ach ja: schätz du die Lage für Sichtungen in Mitteleuropa wirklich als wahrscheinlich ein mit dem X2.2 flare?

Bernt Hoffmann
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Beitrag von Bernt Hoffmann » 16. Feb 2011, 20:18

Es sagt keiner was, weil alle SPRACHLOS sind ... :-))

Mir geht es jedenfalls so, wenn ich mir neidvoll(!) vor allem Dein 1. Bild ansehe. Das gehört absolut zu den besten PL-Fotos, die ich bisher je gesehen habe.

Ich bin erstaunt, dass der Sternenhimmel so klar (und "punktuell") raus kommt.

FRAGE:
Hast Du mal einen Versuch gemacht, wie groß Du bei der ISO-Zahl jetzt drucken könntest ??

Das täte mich mal sehr interessieren; habe nämlich seit 9/2010 die selbe Kamera. Eine wahrhaft lohnende Investition. Allerdings habe ich bisher weder Langzeitaufnahmen gemacht, noch hohe ISO-Zahlen ausprobiert.

(kurz mal etwas "off-topic": ... dafür habe ich mit 800mm Segelyachten bei einer Regatta fotografiert - von Land aus - aus gut 1,5 km Entfernung ... so, dass die Segler gut zu erkennen waren ... Die Bilder wurden später doppelseitig in einem Hochglanzmagazin gedruckt - ohne Bildrauschen oder Schärfeverlust. Ich bin komplett begeistert von der sagenhaften Auflösung dieses Vollformat-Chips der EOS 5D Mark II ... :-))

Und auch ich hoffe mal auf ein PL-Ereignis, das mir die Chance gibt auch mal diesen Arbeitsbereich auszuprobieren.

Herzliche Grüße aus dem nicht ganz so hohen Norden (Flensburg),

Bernt

Severin Sadjina
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Beitrag von Severin Sadjina » 16. Feb 2011, 20:29

Hallo Bernt!

Erstmal danke ;)

Also was Polarlichter angeht taste ich mich selbst noch an's Optimum heran.

Was ich bisher probiert hab waren ISO-Werte von 1250 und 1600 und das klappt NICHT wenn das Ergebnis ein unterbelichtetes Bild ist. Da ist es wesentlich besser eine höhere ISO einzustellen und dafür ein "korrekt" belichtetes Photo zu bekommen.

Auch weiß ich nicht wie lange ich maximal belichten "darf". 15 Sekunden gingen im Bezug auf die Sterne bei 24mm am Vollformat noch gut!
Was das Polarlicht angeht hängts davon ab was man will und wie schnell es sich ändert. An dem Tag an dem die Photos hier entstanden hat es sich teils sehr schnell geändert (ist im Sekundentakt aufgeflammt teilweise). Ich bin selbst auch kein großer Fan von zu lang belichteten Auroras, wird mir dann zu verschwommen.

Die Aurora hier war leider zur Aufnahme der Photos nicht gar so hell. Ich bekam beim ersten Photo mit ISO1250 und 10 Sekunden ein Photo wo sie ca. gleich hell waren wie bei meinem letzten Versuch im April bei nur 1s oder 2s Belichtung.

ich würd also zusammenfassend folgendes raten: das lichtstärkste Objektiv nehmen (24mm f/1.4 und 50mm f/1.2 sind da sicher ein großer Vorteil), je nach Brennweite nicht über 15 Sekunden belichten (noch: wenn man mit kleinen Startrails und verwischten Auroras leben kann schon auch länger) und dann einfach eine ISO einstellen, bei der das Bild möglichst hell belichtet ist (aber auch so, dass die hellen Stellen im Polarlicht nicht ausfressen).
Muss aber auch sagen dass ich immer recht viel bearbeite, das verstärkt das Rauschen z.T. natürlich stark.


Ich muss mich an das erste Photo auch nochmal ransetzen und versuchen die Landschaft aus der besser belichteten 15 Sekunden-Aufnahme zu nehmen um das Rauschen zu reduzieren.

Das zweite Bild würde ich mir gefühlsmäßig ohne gröbere Probleme als 70cm x 50cm Leinwandprint aufhängen. Mach ich vielleicht noch :)

Severin Sadjina
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Beitrag von Severin Sadjina » 16. Feb 2011, 20:29

Ach ja: war selbst überrascht wie gut der Sternenhimmel geworden ist und die Wolken im ersten sind natürlich auch sehr vorteilhaft gewesen!

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Harald Wochner
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Beitrag von Harald Wochner » 16. Feb 2011, 21:36

Hallo Severin,

sehr schöne Fotos, vor allem das Erste! Ja, die 5D ist für Nachtaufnahmen gut zu gebrauchen. Ich würde aber auf jeden Fall noch ein klein wenig entrauschen, da tut die Demo-Version (die man als Privatuser frei verwenden darf) von Neat-Image schon sehr gute Dienste:
http://www.neatimage.com/download.html
Bei der Demo-Version kann man zwar nur JPGs mit 90% Qualität erzeugen, das reicht aber meiner Erfahrung nach immer aus.
Ich hab grad mal dein Bild Quick and Dirty drüberlaufen lassen und es wirkt gleich viel "angenehmer", obwohl das Programm bei dem komprimierten und kleingerechneten Ursprungsbild natürlich nicht zaubern kann. Wenn du einverstanden bist, kann ich es mal etwas bearbeitet reinstellen.

Grüße Harald

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Beitrag von Severin Sadjina » 16. Feb 2011, 21:46

Danke für den Hinweis Harald!

Ich verwende bereits NoiseNinja, aber es ist sehr schwer das Helligkeitsrauschen aus den unterbelichteten Bildbereichen zu bekommen ohne dass es verwaschen aussieht.

Deshalb glaub ich eben es ist bei dem Photo zielführender den Vordergrund aus einem korrekter belichteten Photo von damals zu verwenden. Der Himmel ansich ist soweit eh okay, bzw. lässt er sich leichter entrauschen.

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Beitrag von Bernt Hoffmann » 16. Feb 2011, 21:58

Hallo Severin,

danke für die ausführliche Antwort!

Schön, sich mit jemandem austauschen zu können, der nicht nur die selbe Leidenschaft verfolgt (Landschaftsfotografie mit eben diesem Schwerpunkt), sondern auch noch ähnliche Kamera technische Voraussetzungen ...
:-)

Nur hinsichtlich der Sichtungsmöglichkeiten für PL bist Du natürlich erheblich besser aufgestellt. Hier z.B. dürfte es heute nix mehr werden - weil komplett bedeckt, mit Nebelneigung.
Schade!

VG, Bernt

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Beitrag von Severin Sadjina » 16. Feb 2011, 22:24

Auch bei uns ist tote Hose und ebenso auf den Vesteraalen weiter nördlich.

Ich hoffe auf die kommenden Tage!

Ich erinnere mich noch gut an Anfang 2006 und 2007 als ich mehrmals sehr helle, rötliche und grünliche Polarlichter sehen konnte als ich einfach so nichts ahnend vor die Tür ging :)

Hoff sowas stellt sich bald wieder ein!

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Beitrag von Christian Praetorius » 17. Feb 2011, 11:45

Bernt H. hat geschrieben: Ich bin erstaunt, dass der Sternenhimmel so klar (und "punktuell") raus kommt.
Das geht mit modernen DSLR erstaunlich gut. Beide Bilder sind der D3, einem 2,8/20 (das in den Randbereichen leider nicht so toll ist und daher die Sterne etwas verzerrt) bei 6400 ASA mit 20sec Belichtungszeit aufgenommen. Da ich an dem Abend eher Sterne als Nordlichter fotografieren wollte, war ich über die gar nicht so glücklich. Die waren aber sehr schwach, so das sich beides gut ablichten ließ.

Bild

Bild

Gruss

Christian

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Beitrag von Severin Sadjina » 17. Feb 2011, 11:52

Nicht schlecht! Vor allem für ISO6400! Sind die bearbeitet?

Christian Praetorius
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Beitrag von Christian Praetorius » 17. Feb 2011, 11:55

Severin Sadjina hat geschrieben:Nicht schlecht! Vor allem für ISO6400! Sind die bearbeitet?
Die sind relativ wenig nachbearbeitet. Etwas entrauschen (in Lightroom) und dann die Tonwertkurve etwas anpassen. Und das zweite ist natürlich als Panorama zusammengesetzt. Die D3 hat allerdings auch einen sehr rauscharmen Sensor.

Gruss

Christian

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Beitrag von Severin Sadjina » 17. Feb 2011, 13:09

Das 2. ist echt super. Muss auch mal probieren Aurora-Photos als Panos zu machen. 24mm sind da oft zu wenig.

Und ja, die D3 ist offenbar echt irre rauscharm. Bin schon sehr gespannt was uns da die nachkommenden Generationen DSLRs bringen werden.

Christian Praetorius
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Beitrag von Christian Praetorius » 17. Feb 2011, 13:22

Severin Sadjina hat geschrieben:Das 2. ist echt super. Muss auch mal probieren Aurora-Photos als Panos zu machen. 24mm sind da oft zu wenig.
Panos sind an sich kein Problem, allerdings darf sich die Aurora dazu möglichst nicht bewegen. Statische Bögen sind da nach meiner Erfahrung am besten. Ob der 24mm reichen, hängt dann ganz von deinem Standpunkt und der Landschaft ab. Ich habe da auch schon ein 35er genutzt, das ist auch lichtstärker.

Gruss

Christian

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Beitrag von Severin Sadjina » 17. Feb 2011, 13:26

Ja klar, das 2. Photo hier ist ja mit 50mm aufgenommen. Mir gefallen nur auch die sehr weitwinkeligen Polarlicht/Himmelsaufnahmen, von daher.

Was das Pano angeht: das stitch ich mir dann schon zurecht, hehe. Bzw. möcht ich's ohnehin probieren.

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