Mars steht heute nahe des Dreiviertelmondes. Die größte Annäherung von knapp einem Grad wird gegen 20:50 erreicht.
Und tatsächlich konnte ich Mars mit dem Pentax Papilio 6,5x21 um 16:10 etwa 2 Grad neben dem Mond unschwer ausmachen. Da stand die Sonne noch 3 Grad hoch. Eine Freisichtigkeit würde ich zu der Zeit noch nicht behaupten. Man bildet sich durch Lichtblitze und ähnliche Sensationen im Auge gern etwas ein.
Dîe Leuchtdichte des Blauhimmels beim Mond betrug um 16:15 762 cd/m^2, der Mond fügte dem 356 cd/m^2 in der Meßblende hinzu. Meine gestrige Nachthimmelsmessung von Mars ergab (nach Untergrundabzug) 0,024 cd/m^2. Das setzt sich in Größenklassen auf +10,4 mvis an Differenz um. Der Mond lag laut EasySky bei ca. -11,7 mvis; der Mars folglich bei -1,3 mvis. All das in befriedigender Übereinstimmung mit meiner unabhängig ausgewerteten gestrigen Nachthimmelsmessung (-1,22 mvis).
Heureka: spätestens um 16:45 war Mars eindeutig mit bloßem Auge zu sehen; die Sonne stand dann aber schon 1,6 Grad unter dem Horizont, es war also keine Taghimmelssichtung mehr. Die Blauhimmelsleuchtdichte war auf etwa ein Zehntel abgefallen (85 cd/m^2). Dabei waren die Bedingungen durch Schleierwolken insgesamt nicht optimal.
Von daher scheint klar, daß auch Sirius (-1,46 mvis) unter solchen Bedingungen - und bei besseren auch am Taghimmel - noch sichtbar sein müßte (Jupiter sowieso). Ein Grenzfall am Südhimmel wäre Canopus (-0,74 mvis).
Dein Aufschlag, Christoph

Gruß, Elmar
PS: hIer noch ein Stimmungsbild in der blauen Stunde mit Erdschatten hinter den Bäumen

Aufnahmedaten: 3.1.2023 17:01 MEZ
Olympus TG-6, Bl. 3,5/10,4 mm (ca. 9% gecroppt, d.h. etwa KB 62 mm), Bel.zeit 1/30 s (ISO 250; -1,3 EV)