Moin!
Derzeit ist der Asteroid Vesta ein leichtes Fernglas- und Fotoobjekt. Er befindet sich im "Hinterteil" des Löwen in der Nähe des 3.3mag hellen Stern Chertan. Letzte Nacht zwischen 00:30 MEZ und 01:00 MEZ schoss ich eine Serie des Asteroiden mit meiner Canon 600Da an Walimex 50mm,F1.4 bei ISO 3200 mit 2 Sekunden. Ca. 100 Bilder habe ich inkl. Darks und Bias im Deep Sky Stacker gestackt, in Fitswork gestretcht und den Hontergrund geebnet, in RawTherapee die Farben und Lichter korrigiert und mit PhotoshopExpress den Dunst und Lichtschmutz von Mond, Stadt (Bortle 6) und Ausläufer der Saharastaubwolke entfernt. Bis 11. März ist Vesta gut zu sehen.
Liebe Grüße,
Anja Verhöfen
Asteroid Vesta jetzt um die 6mag vom 03.03.2021
Moderator: StefanK
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Vesta mit bloßem Auge!
Hallo zusammen,
der Kälteeinbruch mit der sehr klaren Luft macht es möglich: Die Suche nach der Vesta mit bloßem Auge – jetzt, wo auch der Mond genügend weit entfernt ist. Sie steht zwar in Opposition, aber ihre Helligkeit hat von Nacht zu Nacht abgenommen: 28.2. +6.1 mag; 1.3. +6.2 mag; 2.3. +6.4 mag; 5.3. +6.5 mag. Dies mag evt. an den Vergleichsternen (85 und 88 Leo) liegen?
Auf jeden Fall habe ich sie nach dem Auffinden (und dem Schätzen der Helligkeit) mit 12x60 heute gerade so mit bloßem Auge erfassen können. Die Nachbarsterne halfen hierbei (Helligkeiten: zwischen +5.5 und +6.4 mag – die Sterne mit +6.3 und +6.4 waren zwar schwer, aber dennoch sicher erkennbar). Vesta mit +6.5 mag war da dann wirklich an der Grenze der Sichtbarkeit. Helligkeiten sind alle in v umgerechnet, Vesta müsste entsprechend heller sein (habe aber ihren Farbindex B-V nicht da), lt. Stellarium sollte sie +6.0 mag hell sein. Es ist schon sehr außergewöhnlich, dass ich auf +6.4/+6.5 mag als Grenzgröße komme. Aber am Ostrand von Heidelberg und dem Rheingraben und mit Sicht über den "dunklen" Odenwald sind solche Grenzgrößen gelegentlich doch möglich! Umso mehr freut es mich, nach so vielen Jahren Vesta mal wieder mit bloßem Auge erhascht zu haben (damals war sie –wenn ich micht recht erinnere– +5.7 mag hell und daher relativ leicht zu sehen).
Vielleicht traut sich ja der eine oder andere in den kommenden Tagen, auch nach ihr Ausschau zu halten! Ein Fernglas zur genauen Ortung ist dazu notwendig.
Viele Grüße,
Christoph
der Kälteeinbruch mit der sehr klaren Luft macht es möglich: Die Suche nach der Vesta mit bloßem Auge – jetzt, wo auch der Mond genügend weit entfernt ist. Sie steht zwar in Opposition, aber ihre Helligkeit hat von Nacht zu Nacht abgenommen: 28.2. +6.1 mag; 1.3. +6.2 mag; 2.3. +6.4 mag; 5.3. +6.5 mag. Dies mag evt. an den Vergleichsternen (85 und 88 Leo) liegen?
Auf jeden Fall habe ich sie nach dem Auffinden (und dem Schätzen der Helligkeit) mit 12x60 heute gerade so mit bloßem Auge erfassen können. Die Nachbarsterne halfen hierbei (Helligkeiten: zwischen +5.5 und +6.4 mag – die Sterne mit +6.3 und +6.4 waren zwar schwer, aber dennoch sicher erkennbar). Vesta mit +6.5 mag war da dann wirklich an der Grenze der Sichtbarkeit. Helligkeiten sind alle in v umgerechnet, Vesta müsste entsprechend heller sein (habe aber ihren Farbindex B-V nicht da), lt. Stellarium sollte sie +6.0 mag hell sein. Es ist schon sehr außergewöhnlich, dass ich auf +6.4/+6.5 mag als Grenzgröße komme. Aber am Ostrand von Heidelberg und dem Rheingraben und mit Sicht über den "dunklen" Odenwald sind solche Grenzgrößen gelegentlich doch möglich! Umso mehr freut es mich, nach so vielen Jahren Vesta mal wieder mit bloßem Auge erhascht zu haben (damals war sie –wenn ich micht recht erinnere– +5.7 mag hell und daher relativ leicht zu sehen).
Vielleicht traut sich ja der eine oder andere in den kommenden Tagen, auch nach ihr Ausschau zu halten! Ein Fernglas zur genauen Ortung ist dazu notwendig.
Viele Grüße,
Christoph
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Re: Asteroid Vesta jetzt um die 6mag vom 03.03.2021
Moin!
Ich habe mal versucht Vesta mehrere Tage zu fotografieren, um die Bahn fotografisch dar zu stellen. Ist mir ansatzweise gelungen. Leider hat der DeepSky Stacker mir den 04. März rausgekickt, weil da ein paar Wolken durchgezogen waren. Ich konnte an dem Abend auch nur 5 Bilder machen, bevor die Wolkendecke sich komplett schloss. Ich habe pro Tag 5 Bilder gestackt und in Fitswork nachbearbeitet.
Ich hoffe, das Bild gefällt trotzdem.
Liebe Grüße,
Anja Verhöfen
Ich habe mal versucht Vesta mehrere Tage zu fotografieren, um die Bahn fotografisch dar zu stellen. Ist mir ansatzweise gelungen. Leider hat der DeepSky Stacker mir den 04. März rausgekickt, weil da ein paar Wolken durchgezogen waren. Ich konnte an dem Abend auch nur 5 Bilder machen, bevor die Wolkendecke sich komplett schloss. Ich habe pro Tag 5 Bilder gestackt und in Fitswork nachbearbeitet.
Ich hoffe, das Bild gefällt trotzdem.
Liebe Grüße,
Anja Verhöfen
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Re: Asteroid Vesta 21.03.2021
Hallo,
hab mich auch mal dran versucht. Nikon Z50 mit 50mm/1,8 (wegen DX-Sensor wie 75mm).
Nur eine Aufnahme 4sek f/2,5 ISO 400. Ausschnitt verkleinert, Belichtung nachbearbeitet. Grenzgröße ≈ 10,5 mag.
Viele Grüße
Mario
hab mich auch mal dran versucht. Nikon Z50 mit 50mm/1,8 (wegen DX-Sensor wie 75mm).
Nur eine Aufnahme 4sek f/2,5 ISO 400. Ausschnitt verkleinert, Belichtung nachbearbeitet. Grenzgröße ≈ 10,5 mag.
Viele Grüße
Mario
Diagramme zur Helligkeit von Vesta
Hier noch ein paar Diagramme zur Helligkeit von Vesta. Daten stammen vom JPL. Die Helligkeiten offenbar sind höher als in früheren Versionen.
Meine Abfrage ging auf Tagesabstand der Daten.
Zunächst mal die scheinbaren Helligkeiten der letzten und nächsten Jahre: Scheinbare Helligkeiten des gesamten Datensatzes zur Oppositionszeit: Die größte scheinbare Helligkeit von 5,00 mag wird (wenn Bahnstörungen das zulassen) am 06.07.2156 mit beleuchtetem Teil von 99,99998% bei einer Entfernung von 1,148859935 AE und dem Rektaszensionswert von rund 283° erreicht. Die größten Erdnähen werden bei 260° erreicht: Bei 260° beträgt die ekliptikale Breite zur Opposition etwa 3-4°, bei 283° dagegen 0°: Hier sieht man, wie mit zunehmendem beleuchtetem Teil bei den letzten Hundertstel-% der (berechnete*) Oppositionseffekt zum Tragen kommt: Den Oppositionseffekt kann man auch im dritten Diagramm erkennen. Neben den ausgefranzten Helligkeitsspitzen um 283° herum, gibt es am 2. Bahnknoten in der Nähe des Aphels ein sekundäres (auch ausgefranztes) zweites Helligkeitsmaximum.
Die größte Helligkeit zur Konjunktion mit 7,20 mag bei beleuchtetem Teil von 99,99999% am 04.01.1946 dürfte direkt hinter der Sonne erreicht worden sein
* Helligkeitsberechnung lt. JPL: APmag = H + 5*log10(delta) + 5*log10(r) - 2.5*log10((1-G)*phi1 + G*phi2) mit H=3,2 und G=0,320
Viele Grüße
Mario
Meine Abfrage ging auf Tagesabstand der Daten.
Zunächst mal die scheinbaren Helligkeiten der letzten und nächsten Jahre: Scheinbare Helligkeiten des gesamten Datensatzes zur Oppositionszeit: Die größte scheinbare Helligkeit von 5,00 mag wird (wenn Bahnstörungen das zulassen) am 06.07.2156 mit beleuchtetem Teil von 99,99998% bei einer Entfernung von 1,148859935 AE und dem Rektaszensionswert von rund 283° erreicht. Die größten Erdnähen werden bei 260° erreicht: Bei 260° beträgt die ekliptikale Breite zur Opposition etwa 3-4°, bei 283° dagegen 0°: Hier sieht man, wie mit zunehmendem beleuchtetem Teil bei den letzten Hundertstel-% der (berechnete*) Oppositionseffekt zum Tragen kommt: Den Oppositionseffekt kann man auch im dritten Diagramm erkennen. Neben den ausgefranzten Helligkeitsspitzen um 283° herum, gibt es am 2. Bahnknoten in der Nähe des Aphels ein sekundäres (auch ausgefranztes) zweites Helligkeitsmaximum.
Die größte Helligkeit zur Konjunktion mit 7,20 mag bei beleuchtetem Teil von 99,99999% am 04.01.1946 dürfte direkt hinter der Sonne erreicht worden sein
* Helligkeitsberechnung lt. JPL: APmag = H + 5*log10(delta) + 5*log10(r) - 2.5*log10((1-G)*phi1 + G*phi2) mit H=3,2 und G=0,320
Viele Grüße
Mario
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