heute Morgen habe ich vielleicht, ohne es zu merken, ein schwaches Dämmerungspolarlicht fotografiert. Das war um 2:06 UTC. Genau zu der Zeit schlugen auch die Magnetometer in Nordskandinavien deutlich aus. Im Panorama ist Norden ganz links direkt über dem Weg. Der Polarstern steht entsprechend darüber in der oberen Bildhälfte. Genau im Norden, zwischen Capella und Perseus, erstreckt sich bis 25° Höhe ein blau-violettes Leuchten. Die eigentliche Dämmerung, mit etwas anderem Blauton, ist rechts davon mit ihrem Maximum direkt unter der Andromedagalaxie.
Aufnahmedaten: Canon 6D, astromodifiziert, Didymfilter, t=20s, f/2.0, ISO 6400, f=24mm. Panorama aus elf Hochformatbildern.

Ich vermute, dass das blau-violett von für Dämmerungspolarlicht typischen, hochreichenden, blaue-violetten Strahlen stammt. Also vielleicht das erste PL in Deutschland 2020? Für solches, hochreichendes PL ist mein auf den Magnetometerausschlägen beruhender PL-Monitor übrigens nicht ausgelegt. Aus der Geometrie ergibt sich, dass diese Strahlen bis 1300 km Höhe gereicht hätten.
Was meint ihr?
Viele Grüße
Michael
ps: Ich baue gerade an einer aus den Sonnenwinddaten abgeleiteten Kurzfrist-PL-Vorhersage. Die hat genau für den Zeitraum 2:00 bis 2:20 UTC heute Morgen eine PL-Wahrscheinlichkeit von 15% vorhergesagt. Davor und danach waren es die ganze Nacht 4%, der minimal mögliche Wert.