19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

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Thomas Klein
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19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 16. Mär 2018, 10:35

Hallo zusammen,

mittlerweile konnte ich ein paar Bilder meiner Reise nach Norwegen durchschauen. Ich werde mich nicht ausschließlich auf Polarlichter beschränken, sondern auch das ein oder andere Foto mit etwas atmosphärischen/Sonnenaufgang/Sonnenuntergang hochladen, dafür will ich aber keinen eigenen Faden im anderen Forum eröffnen. Alle Zeitangaben sind in MEZ und alle Bilder sind natürlich bearbeitet. Alle Bilder sind mit meiner Nikon D5200 (Crop 1,5) mit dem Tokina 11-16 f2.8, Tamron 17-50 f2.8 und Nikon 35mm f1.8 aufgenommen. In Ausnahmen kam auch mein Fisheye zum Einsatz.

19. Februar: Tag 1

Am 19.02.18 war mittags Abflug von München nach Oslo, nach einem 5 Stunden Aufenthalt ging es weiter nach Harstad/Narvik. Während des gesamten Fluges gab es leider keine atmosphärischen Erscheinungen, abgesehen von einer schwachen Glorie im Anflug des Osloer Flughafens.
Erst nördlich des Polarkreises zeigt sich das erste Mal das Objekt der Begierde, Polarlichter! Obwohl es aussichtslos war, ein Foto zu machen, da die Kabinenbeleuchtung an war, habe ich mit der Kamera draufgehalten. Man weiß schließlich nie, wie das Wetter wird und ob man überhaupt Polarlicht zu Gesicht bekommt.

21:37 Uhr: ISO 25600, f2.8, 1s, 11mm
21:37 Uhr: ISO 25600, f2.8, 1s, 11mm

Am Flughafen gelandet, es war mittlerweile 23 Uhr, war es komplett bewölkt. Nun Stand uns eine 4 1/2 Stunden Fahrt zur Unterkunft nach Leknes bevor. Aus dem Auto war zum Teil das Tanzen des Polarlichts durch die nahezu geschlossene Wolkendecke zu sehen, es muss ziemlich hell gewesen sein. Für Fotos war es aber nicht geeignet, weshalb wir weitergefahren sind in der Hoffnung, ein paar größere Wolkenlücken zu finden. Bei einem der unzähligen Halts hat das Polarlicht vielversprechend durch die Wolken gestrahlt.

00:12 Uhr: ISO 3200, f2.8, 6s, 11mm
00:12 Uhr: ISO 3200, f2.8, 6s, 11mm

Eine halbe Stunde später war es schließlich soweit, im Norden haben sich größere Lücken aufgetan, weshalb wir einen ersten längeren Halt geplant hatten. Wir haben unsere Kameras aufgebaut und freudig losgeknipst. Bereits zu dem Zeitpunkt waren wir total zufrieden mit der Ausbeute!

00:45 Uhr: ISO 6400, f2.8, 3s, 11mm
00:45 Uhr: ISO 6400, f2.8, 3s, 11mm
00:58 Uhr: ISO 6400, f1.8, 2s, 35mm (Pano)
00:58 Uhr: ISO 6400, f1.8, 2s, 35mm (Pano)
01:03 Uhr: ISO1250, f1.8, 5s, 35mm (Pano)
01:03 Uhr: ISO1250, f1.8, 5s, 35mm (Pano)

Ich habe an nahezu jedem Ort Zeitraffer gemacht, welche ich noch zu einem kompletten Lofoten-Zeitraffer zusammenschneiden werde und dann gesammelt am Ende des Reiseberichts zeigen werde.
Nachdem die Zeitraffer fertig waren und wir das erste Mal durchgefroren waren, sind wir weitergefahren. Es wurde nun auch wieder bewölkter, sodass Polarlichtfotos fast ausgeschlossen waren. Bei einer Kirche haben wir nochmal gehalten, ein leichter Grünschimmer ist auf den Fotos durch die Wolken zu sehen, aber es war nicht mehr lohnenswert.

02:23 Uhr: ISO2000, f2.8, 25s, 16mm
02:23 Uhr: ISO2000, f2.8, 25s, 16mm

Um 2:45 Uhr sind wir dann weiter gefahren Richtung Süden. Nach einem 1 stündigen Halt in der Unterkunft um 4:30 Uhr sind wir direkt weiter nach Hamnoy/Reine gefahren um dort den Sonnenaufgang zu fotografieren. Weiter geht es im nächsten Block!

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Thomas Klein
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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 16. Mär 2018, 11:26

20. Februar: Tag 2

Zum Sonnenaufgang verflog die Müdigkeit aus der schlaflosen Nacht des Vortages langsam. Der Sonnenaufgang war vielversprechend, am Horizont gab es eine kleine Wolkenlücke, welche gerne für knallig rote Wolken sorgt. An diesem Tag war das Glück aber nicht auf unserer Seite, weshalb der Sonnenaufgang relativ unspektakulär blieb. Mehr als ein leichter Rotschimmer war an dem Morgen nicht drin.

06:56 Uhr: ISO 100, f4, 6s, 11mm
06:56 Uhr: ISO 100, f4, 6s, 11mm

Tagsüber sind wir dann erstmal einkaufen gefahren und haben ein paar Stunden Schlaf nachgeholt, die kommende Nacht sollte nämlich klar werden und wir haben uns deshalb nicht viel Schlaf erhofft.
Für den Sonnenuntergang haben wir uns den Haukland Beach vorgenommen, der Kontrast zwischen dem türkisem Wasser und dem weißen Schnee war einfach unglaublich. Der wolkenlose Himmel versprach beste Bedingungen für die bevorstehende Nacht.

16:18 Uhr: ISO 100, f8, 1/50s, 14mm (Pano)
16:18 Uhr: ISO 100, f8, 1/50s, 14mm (Pano)

Nach Sonnenuntergang sind wir wieder zu einer Kirche gefahren, die Beleuchtung war dort aber leider heller als erwartet und das Polarlicht relativ schwach, sodass wir dort schnell wieder eingepackt haben und weitergefahren sind.

18:59 Uhr: ISO 1600, f2.8, 20s, 22mm
18:59 Uhr: ISO 1600, f2.8, 20s, 22mm

Am nahegelegenen Leuchtturm war es dann dunkler, sodass wir dort ein paar gute Fotos machen konnten. Die Helligkeit des Polarlichts war aber eher mäßig, erst auf dem Foto war es so deutlich zu sehen. Nach der Helligkeitsskala des AKM würde ich das erste knapp auf „hell“ und das zweite lediglich auf „deutlich visuell“ schätzen.

19:56 Uhr: ISO 6400, f2.8, 6s, 11mm
19:56 Uhr: ISO 6400, f2.8, 6s, 11mm
20:24 Uhr: ISO 6400, f2.8, 8s, 17mm
20:24 Uhr: ISO 6400, f2.8, 8s, 17mm

Nach ausreichend vielen Bildern zogen im Norden langsam Wolken auf, weshalb wir beschlossen, weiterzufahren. Wir steuerten einen zweiten Leuchtturm an, an dem wir allerdings nicht mehr sehr erfolgreich waren. Es gab lediglich noch sehr schwach visuelles Polarlicht.

22:23 Uhr: ISO 3200, f2.8, 30s, 11mm
22:23 Uhr: ISO 3200, f2.8, 30s, 11mm

Die Müdigkeit zehrt an uns und die Vorhersage war eher schlecht für die zweite Nachhälfte, sodass wir uns nochmals ein paar Stunden Schlaf gönnten und zur Unterkunft fuhren, am nächsten Morgen sollte es ja wieder früh losgehen. Fortsetzung folgt…

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Thomas Klein
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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 16. Mär 2018, 13:03

21. Februar: Tag 3

Am nächsten Morgen ging es früh los, zum Sonnenaufgang waren wir in Å, der südlichsten Ortschaft auf den Lofoten. Dort gab es bereits vor Sonnenaufgang tolle Luftspiegelungen über dem Meer am Festland Norwegens zu sehen. Besonders hat mir die „Spaltung“ der Sonne am Berg gefallen!

08:04 Uhr: ISO 100, f8, 1/80s, 50mm (Crop)
08:04 Uhr: ISO 100, f8, 1/80s, 50mm (Crop)

Auf der anderen Seite knallte die Sonne in die weißen Berge, sodass es ein tolles farbiges Gebirge gab – Alpenglühen oder besser gesagt Lofotenglühen.

08:11 Uhr: ISO 100, f8, 1/15s, 20mm
08:11 Uhr: ISO 100, f8, 1/15s, 20mm

Nach Sonnenaufgang gab es noch ein schönes goldenes Licht am Leuchtturm in Å.

08:56 Uhr: ISO 100, f8, 1/400s, 22mm
08:56 Uhr: ISO 100, f8, 1/400s, 22mm

Tagsüber haben wir noch ein paar andere Orte angefahren, damit will ich euch aber nicht langweilen.
Am Abend waren wir am Strand in Uttakleiv und wollten den Sonnenuntergang fotografieren, da es aber wieder klar war, war dieser relativ unspektakulär. Es hat immerhin für ein bisschen Alpenglühen im Hintergrund gereicht.

15:56 Uhr: ISO 100, F7.1, 1/4s (ND-Filter), 11mm
15:56 Uhr: ISO 100, F7.1, 1/4s (ND-Filter), 11mm

Auch an dieser Stelle habe ich noch dutzende Langzeitbelichtungen vom Wasser, welche ich aber weglasse, da es ja um atmosphärische Erscheinungen gehen soll. Ein Bild habe ich allerdings noch vom aufgehenden Erdschatten, welches hier denke ich noch reinpasst.

17:11 Uhr: ISO 100, f10, 1/2s, 11mm
17:11 Uhr: ISO 100, f10, 1/2s, 11mm

Wir sind dort noch bis zum Ende der Dämmerung bei starkem Wind geblieben, bis wieder Polarlichter zu „sehen“, bzw. fotografieren waren, haben uns dann aber ins warme Auto gerettet um uns aufzuwärmen und weiterzufahren.

19:30 Uhr: ISO 3200, f2.8, 30s, 11mm
19:30 Uhr: ISO 3200, f2.8, 30s, 11mm

Es ging schließlich nochmal zum Leuchtturm vom Tag zuvor, nachdem wir dort keine richtigen Polarlichter zu Gesicht bekommen haben. Dieses Mal sollten wir aber vernünftige Polarlichter bekommen, dazu mehr im nächsten Block.

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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 16. Mär 2018, 13:54

Am Leuchtturm angekommen war bereits relativ helles Polarlicht zu sehen, das hellste bis zu diesem Zeitpunkt, wenn gleich zu dem Zeitpunkt noch wenig Dynamik in dem ganzen war. Nach 15 Minuten kamen aber erste Beamer, die entlang des Ost-West Bogens tanzten. Ich musste das erste Mal die Belichtungszeit stark senken, um die Strukturen noch einfangen zu können.

21:02 Uhr: ISO 6400, f1.8, 2s, 35mm
21:02 Uhr: ISO 6400, f1.8, 2s, 35mm

Meine Zeitrafferkamera konnte wenige Minuten später einen Meteor fotografieren, wobei ich ihn leider nicht mit bloßem Auge gesehen habe.

21:10 Uhr: ISO 5000, f2.8, 8s, 11mm
21:10 Uhr: ISO 5000, f2.8, 8s, 11mm

Ich habe an dieser Stelle noch ein Panorama gemacht, in dem sicher das Polarlicht in einer Pfütze gespiegelt hat. Zu diesem Zeitpunkt war kaum noch Bewegung zu sehen, weshalb man das Panorama gut zusammensetzen konnte.

22:24 Uhr: ISO 4000, f2.8, 6s, 11mm (Pano)
22:24 Uhr: ISO 4000, f2.8, 6s, 11mm (Pano)

Ein letztes Bild in Richtung Westen, danach ging es weiter zum nächsten Punkt.

22:26 Uhr: ISO 5000, f2.8, 6s, 11mm
22:26 Uhr: ISO 5000, f2.8, 6s, 11mm

Wir sind nur wenige Minuten gefahren, da hat sich am Himmel auf einmal wieder was getan, es wurde richtig hell und dann auch sehr dynamisch, deshalb haben wir kurzer Hand an einer Hütte am Wasser gehalten, ein lohnenswertes Motiv wie ich finde.

23:00 Uhr: ISO 2000, f2.8, 10s, 11mm
23:00 Uhr: ISO 2000, f2.8, 10s, 11mm

Direkt daneben war noch ein Baum, welcher sich sehr gut angeboten hat.

23:09 Uhr: ISO 4000, f2.8, 5s, 11mm
23:09 Uhr: ISO 4000, f2.8, 5s, 11mm

Bis zu diesem Zeitpunkt war das unser hellstes und dynamischstes Polarlicht und wir waren unheimlich glücklich. Die zweite Nachthälfte hat dann aber nochmal eins draufgesetzt. Die Bilder dazu muss ich aber erst noch sichten und werden in den kommenden Tagen/nächste Woche folgen.
Zuletzt geändert von Thomas Klein am 23. Jul 2018, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 18. Mär 2018, 18:22

22. Februar: Tag 4


Nachdem wir in der zweiten Nachthälfte weiter nach Henningsvær gefahren sind, wollten wir erst den Hafen mit Polarlichtern fotografieren, die Beleuchtung dafür war allerdings viel zu hell, sodass wir uns ein paar Meter nördlich am Wasser einen Platz gesucht haben. Zuerst war das Polarlicht noch relativ ruhig, es hat sich aber bereits bis hin zum Zenit über uns erstreckt.

00:36 Uhr: ISO 5000, f3.5, 8s, 8mm (Fisheye)
00:36 Uhr: ISO 5000, f3.5, 8s, 8mm (Fisheye)

Wenig später habe ich dann aber mein bis dato hellstes Polarlicht gesehen. Ich konnte schließlich auch meine ersten Live-Videos machen, welche bei ISO 25600 aber leider sehr verrauscht waren.

00:48 Uhr: ISO 5000, f3.5, 6s, 8mm (Fisheye)
00:48 Uhr: ISO 5000, f3.5, 6s, 8mm (Fisheye)

Am Horizont waren Teils sehr dynamische Strukturen zu sehen, welche selbst bei 1,3 Sekunde Belichtungszeit bereits verwaschen sind.

00:56 Uhr: ISO 3200, f1.8, 1,3s, 35mm
00:56 Uhr: ISO 3200, f1.8, 1,3s, 35mm

1 Minute später ist von den Strukturen oben bereits nichts mehr erkennbar, der Polarlicht hat sich über den ganzen Nord-Himmel gezogen.

00:57 Uhr: ISO 4000, f2.8, 4s, 11mm
00:57 Uhr: ISO 4000, f2.8, 4s, 11mm

Das Schauspiel zog sich noch die ganze Nacht hindurch weiter. Um 2 Uhr haben wir uns dann alle ins Auto gesetzt und die Kameras raus für einen Zeitraffer gestellt. Während wir uns noch 3 Stunden Schlaf gegönnt haben, gab es draußen noch eine pulsierende Aurora. Ich habe für den Zeitraffer ein Intervall von 4s gewählt und Anhand daran eine Frequenz von 1/4 Hz bestimmt. Live habe ich das leider nicht gesehen. Der Zeitraffer folgt wie gesagt am Ende meines Berichts.

Am nächsten Morgen haben wir den Sonnenaufgang am Leuchtturm in Henningsvær fotografiert. Zum Sonnenaufgang sind zum Glück ein paar Wolken aufgezogen, sodass der Himmel in einem richtig intensiven Rot erstrahlte. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages:

08:02 Uhr: ISO 100, f8, 1/50s, 11mm
08:02 Uhr: ISO 100, f8, 1/50s, 11mm

Kurz nach Sonnenaufgang strahlten die in entgegengesetzter Richtung liegenden Berge in einem tollen Rotton.

08:04 Uhr: ISO 100, f5.6, 1/15s, 50mm (Pano)
08:04 Uhr: ISO 100, f5.6, 1/15s, 50mm (Pano)

Nach Tausenden Bildern innerhalb von 15 Stunden, sind wir wieder zur Unterkunft gefahren, um uns für die kommende Nacht zu stärken, denn das Wetter sollte auf unserer Seite bleiben. Mehr dazu nächste Woche.

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Claudia Hinz
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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Claudia Hinz » 24. Mär 2018, 18:55

Lieber Thomas, ich habe jetzt erst Deine Bilder entdeckt. Vielen Dank für den wunderschönen Bericht!

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Thomas Klein
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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 23. Jul 2018, 16:40

Aus den "nächsten Wochen" ist jetzt leider "nächste Monate" geworden, aber das Studium hatte mich fest im Griff. Seit heute habe ich nun aber Semesterferien, sodass ich mich jetzt direkt wieder an die Bilder gesetzt habe und weiter bearbeitet habe.

Nachdem wir in der Nacht vom 21.02 auf 22.02 wahnsinnig helle und sehr dynamische Polarlichter zu Gesicht bekommen haben, dachten wir eigentlich, dass das nicht mehr zu toppen wäre. Der Höhepunkt unserer Reise stand uns aber noch bevor!
Am Tag des 22ten Februar haben wir einige Orte abgefahren und fotografiert, allerdings ohne etwas atmosphärisches und teils mit vielen Wolken, weshalb ich das wieder weglasse. Zum Sonnenuntergang gab es dann schließlich doch noch einige Lücken, sodass wir zumindest etwas Farbe am Himmel bekommen haben.

16:22 Uhr: ISO 100, f8, 1/20s, 11mm
16:22 Uhr: ISO 100, f8, 1/20s, 11mm

Nach Sonnenuntergang war es schließlich komplett bewölkt, weshalb wir zurück zur Unterkunft gefahren sind und uns nach einem anstrengenden Tag gestärkt haben. Nachdem wir gegessen hatten und "gehofft" haben, doch mal eine Nacht mit Schlaf zu bekommen, wurden wir aber schnell "enttäuscht". Es hat wie vorhergesagt erneut komplett aufgeklart und es waren bereits deutlich Polarlichter zusehen. Also haben wir schnell unsere Sachen gepackt und sind wieder losgefahren. Als Ziel hatten wir eigentlich wieder den Haukland Beach, wir sollten aber nicht so weit kommen. Weniger Kilometer vor dem Strand wurden die Polarlichter wieder sehr intensiv, die schönsten Strukturen waren dabei aber Osten, wobei der Haukland Beach den Blick hauptsächlich nach Westen freigibt. Deshalb sind wir vorzeitig stehengeblieben und haben zufällig einen zugefrorenen See mit Blick nach Osten gefunden, welcher noch dazu sehr fotogen war. Zuerst der Blick nach Westen:

19:51 Uhr: ISO 3200, f3.5, 5s, 8mm (Fisheye)
19:51 Uhr: ISO 3200, f3.5, 5s, 8mm (Fisheye)

Im Osten erstreckte sich das Polarlicht in schönen Streifen bis über unsere Kopf.

19:57 Uhr: ISO 3200, f3.5, 5s, 8mm (Fisheye)
19:57 Uhr: ISO 3200, f3.5, 5s, 8mm (Fisheye)

Die Danymik und Helligkeit war ähnlich wie bereits am Vortag, bloß dass zu diesem Zeitpunkt der Mond noch mit voller Stärke schien.

20:11 Uhr: ISO 2500, f2.8, 4s, 11mm
20:11 Uhr: ISO 2500, f2.8, 4s, 11mm

Aufgrund der Dynamik im Polarlicht musste ich wieder auf 2s Belichtungszeit bei 11mm herunter, damit die Strukturen noch erhalten blieben. Die feinen Beamer in der Mitte sind aber selbst da schon total verwaschen.

20:14 Uhr: ISO 5000, f2.8, 2s, 11mm
20:14 Uhr: ISO 5000, f2.8, 2s, 11mm

Das letzte Bild noch, bevor das Polarlicht tendenziell wieder schwächer wurde und wir schließlich zum eigentlichem Ziel, dem Haukland Beach gefahren sind.

20:19 Uhr: ISO 5000, f2.8, 2s, 11mm
20:19 Uhr: ISO 5000, f2.8, 2s, 11mm

Weiter geht es dann im nächstem Block, welcher im Laufe des Abends noch folgt.
Zuletzt geändert von Thomas Klein am 23. Jul 2018, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 23. Jul 2018, 17:55

Als wir schließlich am Haukland Beach parkten und den Berg hochgingen, war erstmal gar nichts mehr zu sehen. Lediglich ein schwaches Glimmen gab es mit zeitweise deutlicheren Aufhellungen.

21:17 Uhr: ISO 1000, f3.5, 30s, 8mm (Fisheye)
21:17 Uhr: ISO 1000, f3.5, 30s, 8mm (Fisheye)

Wir haben über 1 Stunde in der Kälte gewartet, bis sich wieder etwas getan hat am Himmel. Das Schauspiel begann wieder im Osten. Ich habe direkt nach Osten geschwenkt und ein Foto gemacht. Leider war an unserem Standort im Berg die Sicht nach Osten sehr begrenzt.

22:06 Uhr: ISO 3200, f3.5, 6s, 8mm (Fisheye)
22:06 Uhr: ISO 3200, f3.5, 6s, 8mm (Fisheye)

Nach dem Foto haben wir unsere Kameras samt Stativ und Rucksäcken genommen und sind den Berg hochgerannt, bis wir einen besseren Blick nach Osten hatten. Keine Sekunde zu früh denn dann begann das Highlight des Urlaubs, es gab wahnsinnig helle Polarlichter und eine Dynamik, die man selbst mit 1/2s nicht mehr fotografieren konnte. Nun war nur noch genießen angesagt und hoffen, dass die Zeitrafferkamera die Eindrücke irgendwie einfangen kann.

22:14 Uhr: ISO 4000, f2.8, 4s, 11mm
22:14 Uhr: ISO 4000, f2.8, 4s, 11mm

34 Sekunden später:

22:15 Uhr: ISO 10000, f2.8, 0.62s, 11mm
22:15 Uhr: ISO 10000, f2.8, 0.62s, 11mm

Nachdem die große Aktivität wieder vorbei war, habe ich mich wieder Richtung Westen gedreht. Dort gab es schließlich nochmals eine tolle Show, auch wenn die Dynamik bei weitem nicht mehr wie zuvor gegeben war.

22:40 Uhr: ISO 6400, f2.8, 2s, 11mm
22:40 Uhr: ISO 6400, f2.8, 2s, 11mm

Die komplette nördliche Himmelshälfte war in ein sattes Grün getaucht.

22:46 Uhr: ISO 6400, f3.5, 2s, 8mm (Fisheye)
22:46 Uhr: ISO 6400, f3.5, 2s, 8mm (Fisheye)

Um 23:09 Uhr war der Himmel schließlich wieder nahezu frei von Polarlicht. Es waberten nur noch schwache Schwaden über den Himmel. Der ganze Nordhimmel bis zu einer Höhe von geschätzten 20° war allerdings von Bergen verdeckt. Deshalb beschlossen wir den Abstieg zum Auto auf uns zu nehmen und noch zum Nachbarstrand mit Nordblick zu fahren. Weiter im nächsten Beitrag.
Zuletzt geändert von Thomas Klein am 23. Jul 2018, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 23. Jul 2018, 18:27

Nach gerade einmal 5 Minuten Autofahrt sind wir schließlich am Uttakleiv Strand angekommen. Das Wetter war hier vollkommen anders. Während es auf dem Berg am Haukland Beach geschätzte 0°C bei windstillem Wetter hatte, war es am Uttalkleiv Strand um über 5°C kälter und es wehte ein strammer Wind vom Meer kommend. Gefühlt lag die Temperatur bei unter -20°C. Dabei hat der Wind den Sand schmerzhaft ins Gesicht geweht. Vom Polarlicht motiviert haben wir aber trotzdem Fotos gemacht.

Während von Ost nach West über das Zenit immer noch das schwache Glimmen zu sehen war, tanzten die Polarlichter im Norden immer noch munter weiter:

23:42 Uhr: ISO 6400, f2.8, 4s, 11mm
23:42 Uhr: ISO 6400, f2.8, 4s, 11mm

Als der letzte Fotograf den Strand verließ, waren wir schließlich ganz alleine. Erst haben wir geflucht, als er mit seinem Auto den ganzen Strand ausgeleuchtet hat, das Foto ist dann aber doch gelungen:

23:51 Uhr: ISO 6400, f2.8, 4s, 11mm
23:51 Uhr: ISO 6400, f2.8, 4s, 11mm

Der Mond hat dabei ein wahnsinnig stimmungsvolles Bild entstehen lassen. Die Wetterbedingungen waren aber alles anderes als angenehm.

00:05 Uhr: ISO 6400, f2.8, 4s, 11mm
00:05 Uhr: ISO 6400, f2.8, 4s, 11mm

Als das Polarlicht schließlich immer schwächer wurde, zeigten sich auch die Rottöne auf dem Foto, für das Auge blieben diese aber verborgen.

00:10 Uhr: ISO 6400, f2.8, 10s, 11m
00:10 Uhr: ISO 6400, f2.8, 10s, 11m

Der sehr laminare und bewegungslose Ost-West Bogen war auch sehr schön anzusehen und noch schöner zu fotografieren:

00:23 Uhr: ISO 2500, f2.8, 15s, 15mm
00:23 Uhr: ISO 2500, f2.8, 15s, 15mm

Ein letztes Panorama um 00:30 Uhr, bevor es schließlich auch für uns total übermüdet und durchfroren zurück in die Unterkunft ging.

00:30 Uhr: ISO 6400, f2.8, 5s, 11mm (Pano)
00:30 Uhr: ISO 6400, f2.8, 5s, 11mm (Pano)
Am 22.02. habe ich schließlich fast 8000 Bilder gemacht, wobei der Großteil natürlich auf die Kappe von Zeitraffern ging. Insgesamt waren das etwa 150GB.
Am nächsten Morgen ging es dann wieder früh los mit dem Sonnenaufgang, dazu später/morgen mehr.

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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 24. Jul 2018, 09:29

23. Februar: Tag 5

Unser nächstes Ziel zum Sonnenaufgang war wieder die Kirche, die wir bereits eine Tage zuvor für Polarlichter im Visier hatten. Während die zurückliegende Nacht sternenklar war, gab es am Morgen zum Glück wieder Wolken, welche einen wahnsinnig intensiven Sonnenaufgang brachten. Bei den Bildern habe ich zum Teil die Sättigung zurückgedreht, weil das rot übersättigt war.

07:34 Uhr: ISO 100, f8, 1/8s, 17mm
07:34 Uhr: ISO 100, f8, 1/8s, 17mm

Das Rot ging allmählich in goldenes Orange über.

08:17 Uhr: ISO 100, f8, 1/40s, 17mm
08:17 Uhr: ISO 100, f8, 1/40s, 17mm

Tagsüber war es schließlich komplett bewölkt und auch der Sonnenuntergang war ohne Farbe. Wir konnten trotzdem viele Motive auf dem Sensor bannen, welche ich aber wieder weglasse. Da es an diesem Tag auch keine Polarlichter mehr zu sehen gab, haben wir endlich mal eine Nacht mit 8 Stunden Schlaf bekommen.

24. Februar: Tag 6

Am sechsten Tag sind wir wieder früh aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Dazu haben wir uns eine Ortschaft in einem Fjord rausgesucht, was sich als gold Richtig herausstellte. Der Himmel war zwar komplett bewölkt, doch am Horizont gab es eine kleine Lücke, welche reichte, um die Wolkendecke am Horizont in einem satten Orange strahlen zu lassen.

07:53 Uhr: ISO 100, f8, 1/13s, 11mm
07:53 Uhr: ISO 100, f8, 1/13s, 11mm

Unsere Position war genau richtig, da die Sonne genau im Hang aufgegangen ist. Die Sonne schien für genau 6 Minuten, ehe sie wieder hinter den Wolken verschwand.

7:56 Uhr: ISO100, f20, 1/3s, 16mm
7:56 Uhr: ISO100, f20, 1/3s, 16mm

Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich noch kein Bild mit mehr als 50mm aufgenommen, schließlich konnte ich mein erstes Foto mit dem Tele machen, denn am Horizont zeigten sich intensive Sonnenstrahlen vom Gebirge im Norden der Lofoten.

08:07 Uhr: ISO 100, f5, 1/125s, 50mm
08:07 Uhr: ISO 100, f5, 1/125s, 50mm

08:13 Uhr: ISO 100, f5, 1/80s, 140mm
08:13 Uhr: ISO 100, f5, 1/80s, 140mm

Im Anschluss haben wir noch einen weiteren Strand fotografiert und sind dann wieder zum Mittagessen zurück in die Ferienwohnung gefahren. Am Abend wollten wir einen Berg besteigen, was sich aber als sehr anstrengend herausgestellt hat. Dazu später mehr.

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Thomas Klein
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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 24. Jul 2018, 11:48

Am Nachmittag sind wir schließlich aufgebrochen zum Besteigen des Ryten. Leider gab es an genau diesem Tag sehr starken Wind, weshalb wir überlegt haben, ob wir überhaupts auf den Berg gehen sollen, oder nicht. Wir haben uns dann aber dafür entschieden. Der Aufstieg hatte es in sich und nach 2 Stunden bin ich an einer Hütte stehengeblieben, da es bereits hier sehr stürmisch war und andere Bergsteiger uns berichtet haben, dass es auf dem Gipfel so stürmt, dass man nicht mehr stehen kann. Auch wenn der Ausblick vom Ryten nicht zu toppen ist und ich diesen sehr gerne mit meinen eigenen Augen gesehen hätte, blieb ich bei der Hütte und macht dort ein paar Bilder vom Sonnenuntergang. Bereits hier war der Ausblick genial.

16:25 Uhr: ISO 250, f8, 1/100s, 11mm
16:25 Uhr: ISO 250, f8, 1/100s, 11mm

Die letzten Spitzen leuchten im Licht der Sonne.

16:38 Uhr: ISO 250, f8, 1/125s, 11mm
16:38 Uhr: ISO 250, f8, 1/125s, 11mm

Das Panorama war mit bloßem Auge noch viel mehr zu genießen, auch wenn es eisig kalt war, ein strammer Wind wehte und jeder Schritt schwer fiel. Der volle Kameraakku war nach 30 Bildern leer und auch das Handy ging trotz vollem Akkus aus. Nur durch das Wärmen mit einem Taschenwärmer konnte ich es kurz wiederbeleben und mit den anderen in Kontakt bleiben.

16:42 Uhr: ISO 400, f8, 1/60s, 11mm (Pano)
16:42 Uhr: ISO 400, f8, 1/60s, 11mm (Pano)

Anfangs hatten wir noch den Plan, ggf. Polarlichter vom Berg aus zu fotografieren, allerdings hat die Kälte so sehr an uns gezerrt, dass wir uns kurz nach Sonnenuntergang wieder auf den Abstieg gemacht haben, damit wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder unten sind. Zurück im Auto sind wir heimgefahren und eine Mischung aus Müdigkeit, schlechter Wetter- und Polarlichtvorhersage und vollen Speicherkarten hat uns dazu bewogen, auch diese Nacht Schlaf nachzuholen. Am nächsten Tag war schließlich bereits Tag der Abreise, an dem wir wieder eine schlaflose Nacht vor uns hatten.

25. Februar: Tag 7

Nun sind die letzten 24 Stunden angebrochen, in denen wir als erstes zum Sonnenaufgang nach Hamnoy gefahren sind. Als wir losgefahren sind, war es noch komplett bewölkt, im Laufe der Dämmerung hat es dann aber nahezu komplett aufgeklart. Die Lofoten konnten deshalb schön im ersten Sonnenlicht glühen.

07:48 Uhr: ISO 100, f10, 2.5s, 13mm
07:48 Uhr: ISO 100, f10, 2.5s, 13mm

7:54 Uhr: ISO 100, f8, 1/30s, 8mm (Fisheye)
7:54 Uhr: ISO 100, f8, 1/30s, 8mm (Fisheye)

Nachdem die Sonne ihren Weg über den Horizont gefunden hat, gab es noch eine schöne goldene Stunde.

8:55 Uhr: ISO 100, f8, 1/125s, 12mm
8:55 Uhr: ISO 100, f8, 1/125s, 12mm

Schließlich ging es zurück zur Unterkunft um zu packen.

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Thomas Klein
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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 25. Jul 2018, 06:39

Zurück in der Unterkunft gab es nochmal ein Mittagessen, das Auto wurde geputzt und alles wieder eingepackt. Schließlich hatten wir zum Sonnenuntergang nochmal ein neues Ziel auf dem Schirm, den Unstad Beach. Wir haben auf dem Weg zum Strand schließlich nicht die neue Straße durch den Tunnel im Berg genommen, sondern die alte Passstraße über den Berg. Von dort hatten wir einen ersten Blick ins Tal, dem Strand und Lofotenglühen.

16:03 Uhr: ISO 100, f8, 1/40s, 11mm
16:03 Uhr: ISO 100, f8, 1/40s, 11mm

Nach einem kurzen halt ging es weiter bis zum Strand, wo wieder ein unangenehm kalter Wind wehte. Dick eingepackt haben wir aber nochmal ein paar Fotos gemacht. Auf der einen Seite gab es schöne Sonnenuntergangsfarben.

16:41 Uhr: ISO 100, f8, 1/30s, 11mm
16:41 Uhr: ISO 100, f8, 1/30s, 11mm

Auf der anderen Seite haben die Lofoten wieder intensiv geglüht. Die Steine waren dabei alle mit einer dicken Eisschicht überzogen und spiegelglatt. Ohne Spikes hätte man keinen Meter gehen können.

16:45 Uhr: ISO 500, f3.5, 1/200s, 11mm
16:45 Uhr: ISO 500, f3.5, 1/200s, 11mm

Ab jetzt ging es von unserer Unterkunft in Leknes nur noch weiter nach Norden, denn um 7 Uhr am nächsten Morgen ging unser Flieger nach Hause.
Auf einer der früheren Touren haben wir ordwärts eine einzelne rote Hütte und einen einzelnen Baum gesehen, welchen wir nun für Polarlichtfotos nutzen wollten. Die rote Hütte am Wasser haben wir in der Dunkel wieder gefunden, den Baum leider nicht mehr.

20:03 Uhr: ISO 4000, f2.8, 3s, 11mm
20:03 Uhr: ISO 4000, f2.8, 3s, 11mm

Auch in dieser Nacht tanzte das Polarlicht wieder freudig umher, wobei in dieser Nacht ein wesentlicher Faktor anders war. Während es bis zu diesem Tag in keiner Nacht kälter als -5°C war, hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits -12°C am Autothermometer.

20:16 Uhr: ISO 4000, f2.8, 3s, 11mm
20:16 Uhr: ISO 4000, f2.8, 3s, 11mm

Auf der Suche nach dem Baum haben wir direkt am Wasser schöne Eisschollen gefunden, welche sich im Zeitraffer schön bewegen. Das Polarlicht hat sich im Wasser wunderschön gespiegelt - eines meiner Lieblingsbilder.

21:07 Uhr: ISO 3200, f2.8, 4s, 11mm
21:07 Uhr: ISO 3200, f2.8, 4s, 11mm

Nicht nur wir waren komplett durchgefroren, auch die Akkus hatten bei der großen Kälte große Kapazitätsprobleme. Nur durch regelmäßiges Wärmen und Tauschen der Akkus bin ich durchgekommen, wobei ich immer einen Akku an der Powerbank geladen habe, welcher dann für Zeitraffers herhalten musst

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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Thomas Klein » 25. Jul 2018, 07:48

Als meine ersten beiden Akkus leer waren sind wir weiter nach Norden gefahren, wieder zu der Kirche, die wir ganz am Anfang der Reise bereits vergeblich fotografiert haben. Dieses mal war das Polarlicht aber heller, sodass es geklappt hat. Mittlerweile ist das Themometer auf -15°C gesunken. Die Polarlichter haben uns aber motiviert, weiter Fotos zu machen und nicht ins Auto zu flüchten. Immerhin ist es die letzte Nacht im hohen Norden gewesen.

22:36 Uhr: ISO 3200, f2.8, 3s, 14mm
22:36 Uhr: ISO 3200, f2.8, 3s, 14mm

Mit bloßem Auge war immer wieder deutlichere Aktivität zu sehen, allerdings bei weitem nicht so viel wie in den Nächten zuvor. Es gab wieder den typischen Ost-West- Bogen und über uns im Zenit schwaches grünes Glimmen.

22:49 Uhr: ISO 2000, f2.8, 5s, 11mm (Pano)
22:49 Uhr: ISO 2000, f2.8, 5s, 11mm (Pano)

Um 23 Uhr haben wir dann zusammengepackt obwohl die Aktivität immer größer wurde, denn wir hatten immer noch 4 Stunden Fahrt vor uns und wir wussten nicht, ob wir ohne (Schlaf-)Pausen durchhalten würden.

26. Februar: Tag 8

Wir haben schließlich erstmal viele Kilometer geschruppt, ehe wir nach fast 3 Stunden Fahrt stehengeblieben sind, nachdem ich selbst als Fahrer die hellen grünen Lichter in einem wahnsinnigen Tempo sich bewegen gesehen habe.

Wie es so oft ist, war der Substurm leider bereits vorbei, als wir endlich einen freien Blick hatten. Da wir mittlerweile aber nur noch 1 1/2 Stunden zum Flughafen hatten, sind wir dort mit einem gar nicht so schlechten Blick auf die Brücke nochmal länger stehengeblieben.

1:41 Uhr: ISO 2000, f2.8, 3s, 11mm
1:41 Uhr: ISO 2000, f2.8, 3s, 11mm

Wir haben die Kameras draußen für ein Zeitraffer aufgestellt und sind zurück ins Auto, aber nicht etwa zum Schlafen, sondern zum Polarlichtschauen. Bei 22°C im Auto war das deutlich angenehmer als bei mittlerweile -18°C draußen. Um kurz nach 2 gab es schließlich nochmal einen hellen Substurm mit teils schnellen Bewegungen.

02:12 Uhr: ISO 3200, f2.8, 2s, 11mm
02:12 Uhr: ISO 3200, f2.8, 2s, 11mm

Nachdem die Akkus leer waren sind wir wieder weitergefahren bis wenige Kilometer vor dem Flughafen. Dort haben wir nochmal einen Substurm angeschaut und fotografiert. Dafür sind wir mit der Kamera auf einen Schneehügel gegangen und haben Fotos gemacht. Einen Handschuh habe ich allerdings unten am Rucksack vergessen, sodass ich für wenige Minuten ohne Handschuhe auf dem Hügel stand. Nicht nur meine Hand war danach komplett taub, sondern auch der Handschuh war komplett durchgefroren und total steif, kein Wunder bei gemessenen -22°C am Auto. Dabei glühte der komplette Himmel in einem Grün.

02:51 Uhr: ISO 3200, f2.8, 2s, 11mm
02:51 Uhr: ISO 3200, f2.8, 2s, 11mm

Nach einem letzten Zeitraffer sind wir um 03:15 Uhr endlich die letzten Kilometer zum Flughafen gefahren, habe das Auto nochmal vollgetankt und uns dann mit Standheizung auf den Flughafenparkplatz gestellt. Für 2 Stunden Schlaf im Auto hat es schließlich nochmal gereicht.

Vor dem Abflug, als wir über das Rollfeld zum Flieger gingen war ich beeindruckt, als ich einen Mitarbeiter ohne Mütze und mit einer leichten Jacke habe draußen am Flieger arbeiten sehen, während wir mit dicker Wintermontur gefroren haben.

Der Abflug war schließlich einige Minuten vor Sonnenaufgang und wir saßen am Fenster mit Blick auf die Lofoten. Die Sicht war extrem gut, sodass wir die Lofoten in der blauen Stunde bis zur letzten Insel förmlich leuchten sahen. Über den Lofoten ging dabei der Erdschatten mit tollen Farben unter. Leider gibt es davon nur ein paar Handybilder, die Erinnerung an diesen tollen Abflug bleibt aber!

07:07 Uhr: ISO 200, f1.9, 1/33s, 4mm (Handycrop)
07:07 Uhr: ISO 200, f1.9, 1/33s, 4mm (Handycrop)

Nach diesem Foto gab es auf der anderen Seite des Flugzeugs einen blendenden Sonnenaufgang, der restliche Flug war atmosphärisch gesehen allerdings unspektakulär.
Nachdem wir ins Oslo dann mit mehreren Stunden Verspätung abgeflogen sind und zuhause angekommen sind, waren wir erstmal so richtig urlaubsreif und mussten viel Schlaf nachholen.

Zu guter Letzt gibt es jetzt das versprochene Zeitraffer, das ich immer wieder mal erwähnt habe. Gleich die erste Zeitraffersequenz zeigt dabei die pulsierende Aurora, welche ich oben erwähnt habe.


https://youtu.be/F8O-LnYSpBU

Als Fazit: Die Reise war sehr sehenswert und ich kann wirklich jedem die Lofoten ohne Abstriche empfehlen, allerdings würde ich mir so einen anstrengenden Urlaub nicht mehr antun. Dann lieber ein bisschen ruhiger mit mehr Schlaf. Die Bilder sprechen denke ich trotzdem für sich!
Insgesamt habe ich 26 Zeitraffer mit einer Länge von 7 Minuten 13 Sekunden gemacht und 12800 Fotos mit 351GB.

Und sollte es irgendwer bis hier her geschafft haben zu lesen, hoffe ich, der Bericht und Bilder haben gefallen.

Sommerliche 30°C Grüße,
Thomas

Matthias Schmidt
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Re: 19-26.02.2018 Polarlichtreise Lofoten - Reisebericht (viele Bilder)

Beitrag von Matthias Schmidt » 8. Aug 2018, 11:04

Danke für Deinen Beicht und die Bilder! ich war auch in den letzten Wintern dort und 2019 werde ich auch nochmal die Lofoten besuchen. Meine Bilder von 2017 und 2018 habe ich leider bisher nur übeflogen, irgendwann werde ich abe hier auch noch wleche von diesen Jahren einstellen.

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