Schön, dass so viele Erfolg hatten!
Ich war gestern Abend nach Langwarden auf Butjadingen gefahren. Dort hat man am Deich einen fast ungestörten Blick nach Norden über die wenig lichtverschmutzte Nordsee.
Aufnahmedaten: Canon 6D, Walimex 24mm@f/2, ISO 6400. Belichtungszeiten zwischen 2 (Dämmerung) und 8 Sekunden (nachts), wie immer der Didymfilter im Einsatz.
Als ich gegen 22:40 MESZ dort eintraf, war die Dämmerung noch sehr hell und noch kein Polarlicht in den Aufnahmen zu erkennen. Das änderte sich erst gegen 23:00 MESZ. Erste schwache Beamer zeigten sich. Um 23:15 MESZ wurde das PL dann heller:
Es blieb etwa 15 Minuten ziemlich aktiv, wurde danach aber etwas schwächer. Die Strahlen waren zeitweise schwach visuell erkennbar.
23:26 MESZ
23:42 MESZ
Gegen 0:15 MESZ kam der schönste Substorm der Nacht, finde ich. Zu der Zeit waren meine Augen bestens dunkeladaptiert, und der Himmel am
Beobachtungsort zusätzlich ohne viel Lichtverschmutzung. Die Beamer konnte ich so kurz deutlich visuell wahrnehmen.
00:18 MESZ
00:20:13 MESZ
00:20:24 MESZ
Das PL stiegt höher, wurde aber schwächer. Dafür mit einem netten Anteil blau/violett (00:24 MESZ):
Über dem PL sind zweitweise schwache, rote Bänder erkennbar, die ihre Helligkeit ändern. Möglicherweise roter Airglow, der von Südwesten herreindriftet und durch die PL-Aktivität ab und zu heller wird. Protonenbogen ist es in dem Fall nicht, denke ich?
00:35 MESZ
Danach wechselnde Aktivität mit Beamern von Zeit zu Zeit.
01:16 MESZ
In der Dämmerung stieg die Aktivität nochmals an und es zeigten sich Beamer, die bis etwa 25 Grad hoch aufragten. Diese waren ab und zu sogar noch schwach visuell sichtbar.
03:25 MESZ
03:29 MESZ
03:33 MESZ
Die letzten Beamer lassen sich gegen 3:45 MESZ nachweisen. Um 3:50 brach ich die Beobachtung ab.
Die verschiedenen Aktivitätsphasen sind in den Spektrografendaten gut erkennbar. Am hellsten war es demnach in der abendlichen Dämmerung. Die erste Aktivität blieb mir wegen der Helligkeit des Himmels verborgen.
Viele Grüße
Michael