Test-Astrofoto

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Heiko Ulbricht
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Test-Astrofoto

Beitrag von Heiko Ulbricht » 12. Nov 2014, 00:08

Hallo,

vor wenigen Tagen erwarb ich von einem älteren Ehepaar aus NRW eine EOS 500D via Ebay - top Zustand, wenig genutzt. Meine erste DSLR überhaupt. Keine Kratzer auf Display oder Objektiv. Anbei mal ein schneller Schnappschuß der letzten Sommersternbilder vom Landberg bei Herzogswalde:

Bild
EOS 500D, 800 ASA, 18mm, 15s

Mit dem original Kit-Objektiv aufgenommen. Nun heißt es oft, das wäre nicht so optimal, auch weil es keinen Stabi hat. Ich bin jedoch fürs erste ganz zufrieden damit. Hat jemand eine Empfehlung für ein besseres im Bereich 18-55 mm oder mehr? Und mit Stabilisator? Ich hoffe nun, daß mir mit der EOS nun auch mal paar Meteore ins Netz gehen. Die Geminiden sind ja nicht mehr lang hin. Meine Superzoom-Tele FZ45 wird aber weiterhin für Teleaufnahmen genutzt... (Sonne, Mond etc...) :wink:
Viele Grüße,
Heiko

steffi kister
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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von steffi kister » 12. Nov 2014, 09:30

Hallo Heiko,

das kommt ganz auf dein Budget an. Alle Canon Objektive mit einem roten Ring drum, sind so genannte "L" Linsen und die Besten (und teuersten)! Ich selbst habe das 16-35mm L 2,8. Lichtstarke Linsen gibt es natürlich auch von Fremdherstellern wie Sigma, Tamron und Walimex.

Mit meinem Walimex 8mm - ok, Fisheye ist nicht jedermanns Geschmack - habe ich oft Nachtaufnahmen und Polarlicht fotografiert. Die Linse ist günstig und hat keinen Autofokus. Bedeutet aber, dass Du sie verläßlich scharf stellen kannst, in dem Du das Rad auf unendlich stellst. Von dieser Firma, die alternativ unter "Samyang" vertreibt gibt es weitere Brennweiten mit Blenden bis 1,5...!

Das 16-35 hat den Fokus oft noch an der 7d von allein gefunden. Meine eine Reisebegleitung hat es an einer 60d genutzt und ALLE! PL Bilder mit versetztem Fokus fotografiert, es war kein einziges brauchbar. Man muss das manuelle Fokussieren an einer Canon gut üben (Live View nutzen, maximale Vergrößerung etc.).

An meiner Einsteiger Cam 450d hatte ich das Tamron 17-50 2,8 und war damals sehr zufrieden. Diese Linse harmoniert jedoch nicht an der 7d und liegt noch immer bei mir rum. Interesse? :mrgreen:

Lg
Steffi

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Robert Wagner
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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von Robert Wagner » 12. Nov 2014, 10:42

Hi Steffi,

nur eine Verständnisfrage, für Polarlichter fokussiere ich in der Regel auf unendlich, was auch für Landschaft im Vordergrund i.d.R. akzeptabel ist. Diesen Fokus kann ich aber bei Tageslicht finden (und er ist nicht immer da wo die Unendlich-Markierung behauptet) und dann auf dem Objektiv markieren, um dann nachts manuell zu fokussieren. Damit sollte man nicht in die Verlegenheit zu kommen, sich nachts über den nicht funktionierenden AF zu ärgern oder manuell fokussieren zu müssen.

Viele Grüße,
Robert
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steffi kister
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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von steffi kister » 12. Nov 2014, 10:58

Mh, sagen wir so: Aufgrund der seltenen PL Momente, hatte ich nie Lust irgendetwas zu riskieren und fand ohnehin den 8mm Bildausschnitt am besten. Somit habe ich diese Variante noch nie versucht. Denk aber (für mich) wenn man da nur einen minimalen Bruchteil daneben liegt könnte es schade sein. Ein Bekannter macht es noch anders. Er arbeitet mit einem recht starken Laserpointer um etwas weit weg im Dunklen anzufokussieren. Am einfachsten ist es mit Sony und dem so genannten Fokus Peaking. Da markiert die Kamera im Sucher z.B. die Sterne mit einem blinkenden Licht (einstellbar Gelb, Rot oder Weiß).

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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von denishessberger » 13. Nov 2014, 19:14

Habe jetzt in Finnland PL / Nacht Fotos mit meiner 1100D und dem 24mm f1,4 L aufgenommen - das ging ganz hervorragend :)

Canon kann übrigens mit der Zusatzfirmware "Magiclantern" auch Focus Peaking, Zebras & einen Intervalometer (für Zeitraffer) - leider nicht mit jeder Kamera, aber die meisten gehen.

Bei mir wird es wohl bald 'ne 7D MK2 werden - warum harmoniert die deiner Meinung nach nicht mit dem Sigma Glas?
Zuletzt geändert von denishessberger am 13. Nov 2014, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von denishessberger » 13. Nov 2014, 19:23

https://www.dropbox.com/sh/7ug4xnih1gvv ... Yddya?dl=0

Hier werfe ich auch jetzt noch das ein oder andere Sternfoto rein :)

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Robert Wagner
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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von Robert Wagner » 13. Nov 2014, 19:51

Hallo nochmal,

Denis' Frage (Sigma? Du meinst das Tamron, von dem Steffi berichtet, nicht wahr?) möcht ich mich anschliessen, ich benutze ein Tamron 17-50 f/2.8 seit vielen Jahren an einer EOS 7D Mk I und bin damit eigentlich sehr zufrieden.

Viele Grüße,
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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von denishessberger » 13. Nov 2014, 20:35

Äh ja, das meine ich ;) Ich schwanke noch zwischen dem Tamrom und dem Sigma 17-50 f2.8 OS HSM; aber ich denke mal eines der beiden wirds werden. Wobei das 16-35 2.8 L auch sehr interessant ist, zudem ich jetzt erst das 24-105 L IS gekauft habe...

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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von Astrid Beyer » 13. Nov 2014, 21:55

Heiko Ulbricht hat geschrieben:Nun heißt es oft, das wäre nicht so optimal, auch weil es keinen Stabi hat. Ich bin jedoch fürs erste ganz zufrieden damit. Hat jemand eine Empfehlung für ein besseres im Bereich 18-55 mm oder mehr? Und mit Stabilisator? Ich hoffe nun, daß mir mit der EOS nun auch mal paar Meteore ins Netz gehen. Die Geminiden sind ja nicht mehr lang hin. Meine Superzoom-Tele FZ45 wird aber weiterhin für Teleaufnahmen genutzt... (Sonne, Mond etc...) :wink:
Hallo,
für welchen Zweck suchst Du denn das Objektiv? Für Nachtaufnahmen, Meteore, PL oder Sternenhimmel steht die Kamera in der Regel ja auf dem Stativ und Du müsstest den Stabilisator dann sowieso ausstellen.
Mein Tamron 17-50/2,8 hat übrigens auch keinen Stabi, aber es gibt, glaube ich, inzwischen ein neueres Modell mit VC...

Grüße Astrid

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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von steffi kister » 14. Nov 2014, 00:54

Das Tamron 17-50 2,8 VC II funktioniert nicht an meiner 7d mit Autofokus. Ich hätte es einschicken und abstimmen lassen müssen. Das Objektiv wurde scheinbar gebaut, bevor es sie 7d gab und kapiert nicht, was die Kamera ihm sagt. Für technisch bessere Erklärungen bitte Google bemühen. Ist schon länger her, dass ich mich darum kümmern musste. Jedenfalls war das der Anlass mir noch schnell vor der Reise ein anderes Immerdrauf zu kaufen.

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Robert Wagner
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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von Robert Wagner » 14. Nov 2014, 04:42

Hi Denis, Steffi,

die Problematik mit dem Tamron 17-50 2,8 VC II an EOS 7D kann ich dann so offensichtlich nicht bestätigen, das Objektiv war 2010-2013 im Wesentlichen ständiger Begleiter der 7D zusammen mit einem Canon EF 70-200. Seit 2014 besitze ich just auch ein EF 24-105L, das das 17-50 zumindest tagsüber gut ersetzt. Der fehlende Weitwinkelbereich schmerzt aber manchmal etwas.

Damit wir hier wieder etwas mehr Richtung Polarlichter kommen, möchte ich an dieser Stelle ganz explizt das Sigma 18-35mm F1.8 DC HSM loben. Damit mache ich seit etwa einem Jahr Polarlichtfotos und bin davon ziemlich restlos begeistert. Davor hatte ich lange Jahre ein Sigma 20mm 1.8 dafür.

Viele Grüße,
Robert
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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von Heiko Ulbricht » 14. Nov 2014, 19:27

Astrid Beyer hat geschrieben: Hallo,
für welchen Zweck suchst Du denn das Objektiv? Für Nachtaufnahmen, Meteore, PL oder Sternenhimmel steht die Kamera in der Regel ja auf dem Stativ und Du müsstest den Stabilisator dann sowieso ausstellen.
Mein Tamron 17-50/2,8 hat übrigens auch keinen Stabi, aber es gibt, glaube ich, inzwischen ein neueres Modell mit VC...
Genau für solche Zwecke... NLC's auch noch. Naja, mal schauen, ich hab in letzter Zeit recht viel Geld gelassen für solche und andere Dinge. Wird noch ne Weile dauern mit der Anschaffung. Mit dem Stabi auf Stativ ist richtig, aber aus freier Hand nicht ganz so optimal. Brauch auch eines, was die Blende 2.8 oder gar 1.8 kann. Aber ich muß mich erst mal wieder erholen... :wink:
Viele Grüße,
Heiko

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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von Astrid Beyer » 16. Nov 2014, 21:02

Also für diese Zwecke würde ich neben der Lichtstärke auch auf mehr Weitwinkel orientieren. (Mein Mann meinte vor unserem Norwegenurlaub auch, das 17-70mm würde fürs Polarlicht reichen - und dann stand er jammernd vor seiner Kamera, als es über den ganzen Himmel flackerte "ich brauch ein Weitwinkel" :lol: ) Jetzt ist das neue Tokina 11-16mm f2,8 geliefert, ich selbst habe es aber noch nicht testen können.

Und fürs "normale" unterwegs vielleicht ein Sigma oder Tamron Zoom mit Stabi (18-250mm oder 18-270...) die sind jetzt nicht allzu teuer, glaube ich. Ich selbst hätte liebend gern das neue Tamron 16-300 - aber da muss ich auch noch warten...

Gruß Astrid

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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von Tilo Schroth » 17. Nov 2014, 14:16

Hi Heiko, für Blende 1.8 kann ich dir die 50mm Festbrennweite, die gibt es zurzeit für Canon um die 99 Euro. Alles andere löst du im Allgemeinen nachts mit Stativ. Wenigstens Einbein-Stativ (ist fast wie ein Stabi). Ich fotografiere grundsätzlich ohne Stabi, allein schon deshalb, weil es alle meine Objektive nicht können/haben! :D

Als Weitwinkel habe ich auch das Tokina wie Astrid, allerdings das 12-24/4. Schon das ist der Hammer (zumindest an Nikon), aber mehr Lichtstärke ist ja auch nicht verkehrt, abblenden kann man ja immernoch.

Ungeachtet dessen kommst du mit dem Kit-Objektiv auch schon weit. Da die halbwegs auf DX abgestimmt sind, passt das anfänglich mit der Bildqualität. Im Dunkeln sowieso, im Hellen mit Abstrichen.

Also, dann Glückwunsch zur Kamera und immer gutes Licht!
Liebe Grüße aus Nordsachsen
Tilo

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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von Heiko Ulbricht » 25. Nov 2014, 22:20

Hallo Tilo,

danke auch für Deine Tipps. Ich bin sehr zufrieden bis jetzt, ich muss jedoch mal, da ich die Kamera gebraucht erwarb, demnächst mal in ein Dresdner Fotogeschäft zu einer professionellen Sensorreinigung anrücken. Sind über die Zeit doch schon einige Artefakte drauf, die ich heute bei Tageslichtaufnahmen entdecken konnte. Bei Nachtaufnahmen merkt man den Effekt ja nicht. Ist ziemlich preisgünstig und wird auch gründlich gemacht. Anbei noch mal ein Foto vom letzten Sontag morgens, aufgenommen auf dem Lerchenberg bei Börnchen bei fast perfektem Himmel:

Bild
Viele Grüße,
Heiko

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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von Sibylle Lage » 28. Nov 2014, 23:46

EOS 500D, 800 ASA, 18mm, 15s


Bei Offenblende und bis ISO 1600 werden mehr Sterne sichtbar.

Und bei 18mm kann man gut 20 sek. belichten, das bringt nochmal etwas mehr Licht auf den Sensor.

Wenn man mehrere Aufnahmen macht, und diese verrechnet ( z.B. mit dem kostenlosen Programm FITSWORK) minimiert sich dann das Rauschen durch die hohe ISO wieder.

Die Bilder haben dann noch etwas mehr Kick... :lol:

Info zur Sternenfotografie hier
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Re: Test-Astrofoto

Beitrag von Heiko Ulbricht » 29. Nov 2014, 00:37

Hallo Sybille,

das Bild mit Orion ist die Mittelung von 15 Bildern in Fitswork zu je 15s bei 800 ISO. Ohne dieses Programm geht fast nichts mehr bei mir... :-)
Viele Grüße,
Heiko

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