Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Moderator: StefanK
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Hallo Forum.
Bei der späten Durchsicht meiner Aufnahmen von diesem Event bin ich auf zwei Bilder gestoßen die ich gerne mit euch teilen und eure Einschätzung dazu hören möchte. Die Bilder entstanden im Zuge der Vorbereitung im Hinterhof, bevor wir zum Beobachtungsstandpunkt aufbrachen. Am Aussichtspunkt (leider ein ungeeigneter, wie sich herausstellte) war leider nichts zu sehen bis wir ca. 1 Uhr MEZ abbrachen.
Bild 1: 21:09 MEZ ISO1600 15mm f/3.5 15s (RAW-Datei wurde in Lightroom +0.73 ev nachbelichtet) Bild 1: 21:10 MEZ ISO1600 15mm f/3.5 25s Die violette Färbung ist im Norden. Die Bilder wurden in Schleusingen, Südthüringen aufgenommen. Ca. 15km in diese Richtung ist eine Stadt, die für Lichtverschmutzung verantwortlich seinen könnte.
Die Koordinaten sind:
Breitengrad : 50.5116
Längengrad : 10.7506
Vielen Dank schonmal für eure Antworten, ein schönes Wochenende und clear skies!
Bei der späten Durchsicht meiner Aufnahmen von diesem Event bin ich auf zwei Bilder gestoßen die ich gerne mit euch teilen und eure Einschätzung dazu hören möchte. Die Bilder entstanden im Zuge der Vorbereitung im Hinterhof, bevor wir zum Beobachtungsstandpunkt aufbrachen. Am Aussichtspunkt (leider ein ungeeigneter, wie sich herausstellte) war leider nichts zu sehen bis wir ca. 1 Uhr MEZ abbrachen.
Bild 1: 21:09 MEZ ISO1600 15mm f/3.5 15s (RAW-Datei wurde in Lightroom +0.73 ev nachbelichtet) Bild 1: 21:10 MEZ ISO1600 15mm f/3.5 25s Die violette Färbung ist im Norden. Die Bilder wurden in Schleusingen, Südthüringen aufgenommen. Ca. 15km in diese Richtung ist eine Stadt, die für Lichtverschmutzung verantwortlich seinen könnte.
Die Koordinaten sind:
Breitengrad : 50.5116
Längengrad : 10.7506
Vielen Dank schonmal für eure Antworten, ein schönes Wochenende und clear skies!
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Hallo Fabian,
meinst Du 21:10 Uhr MEZ oder MESZ? Kurz nach Neun Ortszeit dürfte es für PL noch zu hell gewesen sein.
Ansonsten sieht die violette Färbung gut aus! Für 21:10 MEZ = 22:10 MESZ glaube ich, Du hast Polarlicht aufgenommen, es passt zu meiner Beobachtung, dass um diese Uhrzeit der Violettanteil am höchsten reichte.
Gruß
Stefan
meinst Du 21:10 Uhr MEZ oder MESZ? Kurz nach Neun Ortszeit dürfte es für PL noch zu hell gewesen sein.
Ansonsten sieht die violette Färbung gut aus! Für 21:10 MEZ = 22:10 MESZ glaube ich, Du hast Polarlicht aufgenommen, es passt zu meiner Beobachtung, dass um diese Uhrzeit der Violettanteil am höchsten reichte.
Gruß
Stefan
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Ja, mein Fehler. MESZ natürlich. Echt schade, dass ich so lange gezögert habe um rauszufahren und mich dann auch noch für den falschen Standort entschieden habe. Das hätte mit einen ein paar ° weiteren Horizont (Thüringer Wald) und einen dunkeleren Himmel beschert.
Aber vielen Dank für deine Einschätzung. Wenn es sich hier wirklich um PL handelt, könnte das die südlichste Sichtung seinen für dieses Event
Aber vielen Dank für deine Einschätzung. Wenn es sich hier wirklich um PL handelt, könnte das die südlichste Sichtung seinen für dieses Event
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Das wäre dann nicht nur eine der südlichsten sondern auch der frühesten Sichtungen. (Steffi Kister sitzt noch etwas südlicher)
Ich will ja kein Spielverderber sein, aber 21:10 Uhr MESZ war noch voll in der nautischen Dämmerung, da dürfte es für PL noch zu hell gewesen sein. Bei mir war bis 22:00 Uhr MESZ auf jeden Fall noch zuviel Dämmerlicht im Spiel. Auf Deinen Bildern ist es allerdings schon ziemlich dunkel.
Peter Kuklok hat weiter vorne die Sichtung von Ronnie Hirth (ähnliche Höhe, ähnliche Zeit aber 2° weiter westlich) auch für unmöglich erklärt. Es gibt aber noch die recht allgemein gehaltene Meldung von Michael Heiß vor Helgoland.
Ich will ja kein Spielverderber sein, aber 21:10 Uhr MESZ war noch voll in der nautischen Dämmerung, da dürfte es für PL noch zu hell gewesen sein. Bei mir war bis 22:00 Uhr MESZ auf jeden Fall noch zuviel Dämmerlicht im Spiel. Auf Deinen Bildern ist es allerdings schon ziemlich dunkel.
Peter Kuklok hat weiter vorne die Sichtung von Ronnie Hirth (ähnliche Höhe, ähnliche Zeit aber 2° weiter westlich) auch für unmöglich erklärt. Es gibt aber noch die recht allgemein gehaltene Meldung von Michael Heiß vor Helgoland.
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Mensch. Da steckt der Teufel im Detail. Jetzt nochmal und dieses Mal richtig: 22:09 bzw. 22:10 MESZ
So, jetzt stimmt es
So, jetzt stimmt es
- Tilo Schroth
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Ich hab wie immer mal keinen Plan, wie ich das Foto hier hochbekomme, aber ich kann für die Region Collm/Liebschützberg 22:19 Uhr Polarlicht fotografisch vermelden.
Beide Aufnahmen sind - zumindest in Bezug auf das Polarlicht - rein zufällig entstanden. Wir waren auf den Kometen aus, deshalb ist das PL nur als "Randerscheinung" zu betrachten.
(Danke, Andreas, für den Hinweis)
Beide Aufnahmen sind - zumindest in Bezug auf das Polarlicht - rein zufällig entstanden. Wir waren auf den Kometen aus, deshalb ist das PL nur als "Randerscheinung" zu betrachten.
(Danke, Andreas, für den Hinweis)
Zuletzt geändert von Tilo Schroth am 3. Sep 2014, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße aus Nordsachsen
Tilo
Tilo
- Andreas Möller
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Einfach deinen Beitrag editieren und dann unten (Unter dem Absenden-Button) den Reiter "Dateianhang hochladen" auswählenTilo Schroth hat geschrieben:Ich hab wie immer mal keinen Plan, wie ich das Foto hier hochbekomme, aber ich kann für die Region Collm/Liebschützberg 22:19 Uhr Polarlicht fotografisch vermelden.
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Das Foto entstand am 27.08.2014 um 22.04 Uhr. in Neustadt am Rübenberge. Mit bloßem Auge erkennbar aber sehr schwach. Evtl. leichter grünlicher Bogen über den hellen Ortslichtern, insbesondere links und evtl. auch rechts.
Zuletzt geändert von klaus Gerken am 1. Sep 2014, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
- Michael Heiß
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Ich wußte doch, dass da was nicht stimmen kann. Erst gegen 22 Uhr war es dunkel genug um PL fotografisch nachzuweisen. Die Kamera war noch auf Winterzeit eingestellt . Gegen 2 Uhr habe ich aber auf eine richtige Uhr geschaut, so dass das Beobachtungsende wieder stimmt.Michael Heiß hat geschrieben: ich war letzte Nacht für Offshore-Arbeiten auf der Nordsee (ca. 40 km nördlich von Helgoland) unterwegs und konnte von 21 Uhr bis 2 Uhr durchgängig Polarlicht beobachten. Es zeigte sich visuell ein deutlicher Bogen mit einzelnen, sehr schwachen Beamern. Fotos reiche ich bei Gelegenheit nach.
Aufgenommen 23:01 Uhr MESZ mit Canon 6D und 24/4.0 bei ISO 25600 und 1.3 Sekunden freihand, weil Schiff zu sehr schaukelte
Viele Grüße
Micha
- Michael Theusner
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Spektrum des Polarlichts vom 27.8.14
Hallo,
schön zu sehen, dass so viele erfolgreicht das PL beobachten konnten! Danke für das Zeigen der Bilder!
Zur Vollständigkeit gibt es hier das Spektrum des Polarlichts. Es ist aus 5 Spektren mit je 5 Minuten Belichtungszeit (ISO 6400, Canon 6D) gemittelt, um ein besseres SNR (Signal-zu-Rausch-Verhältnis) zu erhalten. Allerdings sind auch schon Belichtungszeiten von 30 Sekunden ausreichend, um zumindest bei der Auswertung ein brauchbares Spektrum zu erhalten (siehe unten). Es wäre also möglich, so etwas zur kontinuierlichen Überwachung einzusetzen!
Da die Sonnen noch nicht so weit unter dem Horizont steht, werden die oberen Bereiche des Polarlichts (das bis über 500 km Höhe reichen kann) noch vom Sonnenlicht beschienen. Dadurch entsteht blaues Polarlicht welches durch ionisierte Stickstoffmoleküle erzeugt wird (N2+). Dieses Licht ist im Spektrum bei 427,8 nm zu sehen. Aber auch bei 470,8 nm erzeugt N2+ ein allerdings schwächeres blaues Leuchten. Im Spektrum mischt es sich aber mit Licht, das von Natriumdampflampen kommt. Die Linie ist also nicht getrennt sichtbar.
Das bekannte rote Polarlicht wird von Sauerstoffatomen erzeugt. Es ergibt sich aus einer roten Doppellinie von 630,0 und 636,4 nm. Die Linie bei 636,4 nm ist aber viel schwächer als die bei 630 nm. Sie ist hier nur als Ausbuchtung der 630er Linie erkennbar.
Grünes Polarlicht wird ebenfalls durch Sauerstoffatome hervorgerufen. Es ist die prominente Linie bei 557,7 nm. Allerdings dürfte ein Teil davon auch auf Airglow zurückzuführen sein, der anders entsteht aber ebenfalls Sauerstoffatome zum Leuchten anregt. Und grüner Airglow war in der Nacht auch genug vorhanden.
Langzeitspektrum (5 x 5 Minuten)
Kurzzeitspektrum (1 x 30 Sekunden)
Auch hier sind schon die entscheidenden Linien problemlos sichtbar. Da das Bild noch in der Dämmerung aufgenommen wurde, ist der Hintergrund des Spektrums allgemein aufgehellt, vor allem im Blauen.
Viele Grüße,
Michael
ps: So sieht das Rohbild des Spektrums mit 30 Sekunden Belichtungszeit aus. Für die Auswertung werden horizontal die Pixel des Spektrums aufsummiert (die Biegung des Spektrums wird dabei berücksichtigt), um möglich viel Signal zu erhalten. Die Spektren werden zudem als einfache Jpegs aufgenommen und nicht von RAW als 16-Bit-Tiff konvertiert.
schön zu sehen, dass so viele erfolgreicht das PL beobachten konnten! Danke für das Zeigen der Bilder!
Zur Vollständigkeit gibt es hier das Spektrum des Polarlichts. Es ist aus 5 Spektren mit je 5 Minuten Belichtungszeit (ISO 6400, Canon 6D) gemittelt, um ein besseres SNR (Signal-zu-Rausch-Verhältnis) zu erhalten. Allerdings sind auch schon Belichtungszeiten von 30 Sekunden ausreichend, um zumindest bei der Auswertung ein brauchbares Spektrum zu erhalten (siehe unten). Es wäre also möglich, so etwas zur kontinuierlichen Überwachung einzusetzen!
Da die Sonnen noch nicht so weit unter dem Horizont steht, werden die oberen Bereiche des Polarlichts (das bis über 500 km Höhe reichen kann) noch vom Sonnenlicht beschienen. Dadurch entsteht blaues Polarlicht welches durch ionisierte Stickstoffmoleküle erzeugt wird (N2+). Dieses Licht ist im Spektrum bei 427,8 nm zu sehen. Aber auch bei 470,8 nm erzeugt N2+ ein allerdings schwächeres blaues Leuchten. Im Spektrum mischt es sich aber mit Licht, das von Natriumdampflampen kommt. Die Linie ist also nicht getrennt sichtbar.
Das bekannte rote Polarlicht wird von Sauerstoffatomen erzeugt. Es ergibt sich aus einer roten Doppellinie von 630,0 und 636,4 nm. Die Linie bei 636,4 nm ist aber viel schwächer als die bei 630 nm. Sie ist hier nur als Ausbuchtung der 630er Linie erkennbar.
Grünes Polarlicht wird ebenfalls durch Sauerstoffatome hervorgerufen. Es ist die prominente Linie bei 557,7 nm. Allerdings dürfte ein Teil davon auch auf Airglow zurückzuführen sein, der anders entsteht aber ebenfalls Sauerstoffatome zum Leuchten anregt. Und grüner Airglow war in der Nacht auch genug vorhanden.
Langzeitspektrum (5 x 5 Minuten)
Kurzzeitspektrum (1 x 30 Sekunden)
Auch hier sind schon die entscheidenden Linien problemlos sichtbar. Da das Bild noch in der Dämmerung aufgenommen wurde, ist der Hintergrund des Spektrums allgemein aufgehellt, vor allem im Blauen.
Viele Grüße,
Michael
ps: So sieht das Rohbild des Spektrums mit 30 Sekunden Belichtungszeit aus. Für die Auswertung werden horizontal die Pixel des Spektrums aufsummiert (die Biegung des Spektrums wird dabei berücksichtigt), um möglich viel Signal zu erhalten. Die Spektren werden zudem als einfache Jpegs aufgenommen und nicht von RAW als 16-Bit-Tiff konvertiert.
- Robert Wagner
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Hallo Michael,
danke für die Spektren, die recht beeindruckend aussehen, und auch für die Interpretation. Mir fallen die Hg-Linien (4356 und 5461) auf, die vor allem im Langzeitspektrum mit den Polarlichtlinen mithalten können - ist die Intensitätsskala übrigens linear oder logarithmisch und was genau ist mit Intensität gemeint? Fluss^2 oder E*Fluss^2?
Meine Frage mag naiv sein, aber gibt es eine einfache Erklärung für die Hg-Linien? Sind das einfach Hg-Dampflampen und damit Hintergrundlicht? Falls ja, gäbe es eine einfache Möglichkeit, diesen Beitrag räumlich rauszunehmen (Pointing des Spektrographen), oder ist das eine rein diffuse Komponente (die dann aber ganz schön heftig wäre)?
Überwachung: Wenn ichs richtig sehe (verzeih die Ketzerei), bräuchte man doch da fast keinen Spektrograph - v.a. 5577 ist ja schon ein Alleinstellungsmerkmal (und 6300 doch auch) und wenn man eine örtlich aufgelöste Farbkanalanalyse* betreibt, und auf grün/rot Intensitäten in bestimmten Himmelsregionen geht, ist man doch auch ganz gut dabei, oder? - wobei das nochmals keine Kritik am Spektrographen sein soll, ich bin grade als Experimentalphysiker völlig begeistert von Deiner Arbeit
Viele Grüße,
Robert
*) vgl Keogramme, http://www.ava.fmi.fi/MIRACLE/ASC/asc_keo_00.shtml - da wird sofern keine 5577-Filter benutzt werden ja auch einfach ein Farbbild analysiert.
danke für die Spektren, die recht beeindruckend aussehen, und auch für die Interpretation. Mir fallen die Hg-Linien (4356 und 5461) auf, die vor allem im Langzeitspektrum mit den Polarlichtlinen mithalten können - ist die Intensitätsskala übrigens linear oder logarithmisch und was genau ist mit Intensität gemeint? Fluss^2 oder E*Fluss^2?
Meine Frage mag naiv sein, aber gibt es eine einfache Erklärung für die Hg-Linien? Sind das einfach Hg-Dampflampen und damit Hintergrundlicht? Falls ja, gäbe es eine einfache Möglichkeit, diesen Beitrag räumlich rauszunehmen (Pointing des Spektrographen), oder ist das eine rein diffuse Komponente (die dann aber ganz schön heftig wäre)?
Überwachung: Wenn ichs richtig sehe (verzeih die Ketzerei), bräuchte man doch da fast keinen Spektrograph - v.a. 5577 ist ja schon ein Alleinstellungsmerkmal (und 6300 doch auch) und wenn man eine örtlich aufgelöste Farbkanalanalyse* betreibt, und auf grün/rot Intensitäten in bestimmten Himmelsregionen geht, ist man doch auch ganz gut dabei, oder? - wobei das nochmals keine Kritik am Spektrographen sein soll, ich bin grade als Experimentalphysiker völlig begeistert von Deiner Arbeit
Viele Grüße,
Robert
*) vgl Keogramme, http://www.ava.fmi.fi/MIRACLE/ASC/asc_keo_00.shtml - da wird sofern keine 5577-Filter benutzt werden ja auch einfach ein Farbbild analysiert.
Magnetometer Stockholm & Magnetometerline http://www.magnetometer.se/
member: DPG, AGU, IAU, Cloud Appreciation Society
tweeting about aurora borealis, astronomy, science
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- Michael Theusner
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Danke. Intensität ist hier ganz einfach die 255 Heligkeitsstufen des Jpegs auf 1 normiert. 1 wäre also Sättigung der Pixel.Robert Wagner hat geschrieben:Hallo Michael,
danke für die Spektren, die recht beeindruckend aussehen, und auch für die Interpretation. Mir fallen die Hg-Linien (4356 und 5461) auf, die vor allem im Langzeitspektrum mit den Polarlichtlinen mithalten können - ist die Intensitätsskala übrigens linear oder logarithmisch und was genau ist mit Intensität gemeint? Fluss^2 oder E*Fluss^2?
Der "Sektrograf" ist eine kleine Holzkiste mit aufklappbarem Deckel für 5 Euro aus dem Baumarkt. Vorne habe ich in die Kiste ein rechteckiges Loch gesägt, das als Blende fungiert. Dahinter, in der Kiste sitzt der Spalt aus zwei Schaberklingen (auf eine kleine Holzplatte mit ebenfalls rechteckigem Loch geklebt). Am andere Ende der Kiste ist ein weiteres Loch (rund), vor dem Transmissionsgitterfolie klebt (500 Linien/mm). Direkt am Loch sitzt dann die Kamera mit dem Objektiv. Der Spektrograf selbst hat also keinerlei Optik und soll nur das diffuse Himmelslicht aufnehmen. Die Blende ganz am Anfang sorgt dafür, dass nurlicht aus einem etwa 20x20° großen Bereich in den Spalt fällt. Ein Bild würde ja mehr sagen, aber ich habe gerade alles auseinandegebaut und die Kiste mit schwarzer Tafelfarbe ausgemalt. Morgen kann ich aber mal zeigen wie er aussieht. Kann jeder für wenig Geld nachbauen (auch die Gitterfolie ist nicht so teuer)
Man kann das Holzplättchen mit dem Spalt auch einfach austauschen, um z.B. eine mit einem engen Spalt zu verwenden. Da sieht man dann problemlos die Fraunhoferlinien im Tageslicht.
Ja, die ganzen Natrium- und Quecksilberlinien gehen auf das gestreute Licht der Stadtbeleuchtungen zurück. Ist meist leider ziemlich viel. Es hängt aber natürlich sehr davon ab, wohin man guckt. Richtung Stadt sind die Lichtverschmutzugslinien natürlich sehr hell. Und Richtung Zenit wird es natürlich auch viel weniger. Es ist also sowohl diffus als auch gerichtet.Meine Frage mag naiv sein, aber gibt es eine einfache Erklärung für die Hg-Linien? Sind das einfach Hg-Dampflampen und damit Hintergrundlicht? Falls ja, gäbe es eine einfache Möglichkeit, diesen Beitrag räumlich rauszunehmen (Pointing des Spektrographen), oder ist das eine rein diffuse Komponente (die dann aber ganz schön heftig wäre)?
Überwachung: Wenn ichs richtig sehe (verzeih die Ketzerei), bräuchte man doch da fast keinen Spektrograph - v.a. 5577 ist ja schon ein Alleinstellungsmerkmal (und 6300 doch auch) und wenn man eine örtlich aufgelöste Farbkanalanalyse* betreibt, und auf grün/rot Intensitäten in bestimmten Himmelsregionen geht, ist man doch auch ganz gut dabei, oder? - wobei das nochmals keine Kritik am Spektrographen sein soll, ich bin grade als Experimentalphysiker völlig begeistert von Deiner Arbeit
Klar, man könnte auch mit viel Aufwand nur die beiden (oder drei) Linien überwachen (Filter, PMT etc). So geht das aber auch schon mit unter 50 Euro (abgesehen von der DSLR), und man hat das gesamte Spektrum. Und es kann eigentlich jeder ohne viel Aufwand nachbauen.
Ich hatte letzten Herbst schon einmal über meine Versuche berichtet. Jetzt ist das aber alles deutlich simpler geworden als damals.
Viele Grüße
Michael
ps.: Ob die Finnen da einen Filter beutzen weiß ich auch nicht.
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Hallo,
ich wollte zu den Sichtungen noch ein Bild aus Schottland anfügen.
Ich befand mich dort auf Urlaub (deswegen bewußt offline) und habe mit einem Riesenglück die Aufnahme machen können.(Anekdote dazu unten)
Das Bild entstand auf North Uist, den äußeren Hebriden, Inseln westlich vor Schottland, gegen 0.36 Uhr Ortszeit (Sommerzeit also 1.36 MESZ) 24mm, Iso 3200, 30 sek belichtet(außer etwas Helligkeit angehoben + Größe geändert nicht weiter bearbeitet). Mit bloßem Auge war sehr schwach ein heller Beamer zu erahnen. Ohne das Photo zuvor, wäre einem nichts aufgefallen.
Kurz darauf wurde das Licht schwächer und auf weiteren Aufnahmen dann nur noch einen Hauch grün oder gar nichts mehr zu sehen; ca. 1 Stunde später nochmal ein Hauch Grün. In der Nacht darauf hatte ich eine 95%ige Bewölkung, aber ein helles grünes Fleckchen an einer dünnen Wolkenstelle, allerdings dies nur photographisch, mit dem Auge nichts zu erkennen. Eine weitere Nacht später: klar, aber kein Leuchten.
Die Geschichte zum Bild:
Die Hebrideninseln sind sehr spärlich bewohnt und drumrum ist viel Meer, also ist es ideal dunkel - sofern keine Wolken. Was bei Schottland nicht oft der Fall ist. An jenem Abend war es wolkenfrei und man hatte einen phantastischen Sternenhimmel. Die Chance wollte ich Hobbyknipser nutzen und ein paar Aufnahmen machen. Stativ hatte ich keines dabei (Familienurlaub) aber ein Kirschkernsäckchen. Dies dann mittig auf die Insel-Hauptstraße vor der Ferienwohnung gelegt, Kamera drauf und Bilder gemacht. Ja, es ist da spärlich bewohnt, in den gesamten Zeit kam kein KFZ vorbei. Als ich dann ins Warme wollte, hatte ich noch eine Idee: Zeitraffer mit Sternenhimmelbewegung wollte ich schon immer mal probieren. Heute hier ideale Bedingungen, also los. Kamera-Kirschkernkissen-Zaunpfosten. Ich hatte die Kamera nach Norden gerichtet, weil zufällig von meinem Standpunkt aus dort die wenigsten kleinen Lichtquellen waren. Nur hing es jetzt aber am Photographen. Ich bekam die Programmierung der Kamera nicht hin, sie brach nach ein paar Bildern ab, oder die Intervalle waren nicht wie ich wollte. Man sollte sich vorher mit so etwas vertraut machen... Es war spät, also gab ich den Zeitraffer auf, wollte die Kamera einpacken, als ich auf dem Display einen Lichthauch sah. Da wohin meine Kamera photographiert hatte gab es aber nur Nordatlantik und keine Lichtglocke einer Siedlung. Da hatte ich einen Verdacht der sich dann durch längere Belichtungszeit bestätigte. Ich glaube, so eine Häufung von Zufällen (richtiger Standort, Tag, Zeit, Bewölkung, Ausrichtung, und dabei Polarlicht überhaupt nicht in Erwägung gezogen) habe ich bis jetzt noch nicht erlebt...
ich wollte zu den Sichtungen noch ein Bild aus Schottland anfügen.
Ich befand mich dort auf Urlaub (deswegen bewußt offline) und habe mit einem Riesenglück die Aufnahme machen können.(Anekdote dazu unten)
Das Bild entstand auf North Uist, den äußeren Hebriden, Inseln westlich vor Schottland, gegen 0.36 Uhr Ortszeit (Sommerzeit also 1.36 MESZ) 24mm, Iso 3200, 30 sek belichtet(außer etwas Helligkeit angehoben + Größe geändert nicht weiter bearbeitet). Mit bloßem Auge war sehr schwach ein heller Beamer zu erahnen. Ohne das Photo zuvor, wäre einem nichts aufgefallen.
Kurz darauf wurde das Licht schwächer und auf weiteren Aufnahmen dann nur noch einen Hauch grün oder gar nichts mehr zu sehen; ca. 1 Stunde später nochmal ein Hauch Grün. In der Nacht darauf hatte ich eine 95%ige Bewölkung, aber ein helles grünes Fleckchen an einer dünnen Wolkenstelle, allerdings dies nur photographisch, mit dem Auge nichts zu erkennen. Eine weitere Nacht später: klar, aber kein Leuchten.
Die Geschichte zum Bild:
Die Hebrideninseln sind sehr spärlich bewohnt und drumrum ist viel Meer, also ist es ideal dunkel - sofern keine Wolken. Was bei Schottland nicht oft der Fall ist. An jenem Abend war es wolkenfrei und man hatte einen phantastischen Sternenhimmel. Die Chance wollte ich Hobbyknipser nutzen und ein paar Aufnahmen machen. Stativ hatte ich keines dabei (Familienurlaub) aber ein Kirschkernsäckchen. Dies dann mittig auf die Insel-Hauptstraße vor der Ferienwohnung gelegt, Kamera drauf und Bilder gemacht. Ja, es ist da spärlich bewohnt, in den gesamten Zeit kam kein KFZ vorbei. Als ich dann ins Warme wollte, hatte ich noch eine Idee: Zeitraffer mit Sternenhimmelbewegung wollte ich schon immer mal probieren. Heute hier ideale Bedingungen, also los. Kamera-Kirschkernkissen-Zaunpfosten. Ich hatte die Kamera nach Norden gerichtet, weil zufällig von meinem Standpunkt aus dort die wenigsten kleinen Lichtquellen waren. Nur hing es jetzt aber am Photographen. Ich bekam die Programmierung der Kamera nicht hin, sie brach nach ein paar Bildern ab, oder die Intervalle waren nicht wie ich wollte. Man sollte sich vorher mit so etwas vertraut machen... Es war spät, also gab ich den Zeitraffer auf, wollte die Kamera einpacken, als ich auf dem Display einen Lichthauch sah. Da wohin meine Kamera photographiert hatte gab es aber nur Nordatlantik und keine Lichtglocke einer Siedlung. Da hatte ich einen Verdacht der sich dann durch längere Belichtungszeit bestätigte. Ich glaube, so eine Häufung von Zufällen (richtiger Standort, Tag, Zeit, Bewölkung, Ausrichtung, und dabei Polarlicht überhaupt nicht in Erwägung gezogen) habe ich bis jetzt noch nicht erlebt...
- Torsten Serian Kallweit
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Hübsch! Ich glaube Du hast auch noch ein recht intensives Airglow mit drauf (die grünlichen Querstreifen).
„Ob Du denkst, Du kannst es, oder Du kannst es nicht :
Du wirst auf jeden Fall recht behalten.“ www.galerie-art21.de
Du wirst auf jeden Fall recht behalten.“ www.galerie-art21.de
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
vor ziemlich genau 11 Jahren (Okt 2003) habe ich hier in der bayrischen Heimat 2 mal kurz hinterinander ein Polarlicht gesehen. Seitdem lese ich relativ regelmäßig still in diesem Forum mit.
Da ich nun völlig unverhofft endlich noch einmal in den Genuss eines weiteren Polarlichtes kam will ich nun auch mal ein Bild hier unterbringen:
Für Bearbeitungs-/Verbesserungs-Vorschläge bin ich gerne offen
Gruß
Joachim
Da ich nun völlig unverhofft endlich noch einmal in den Genuss eines weiteren Polarlichtes kam will ich nun auch mal ein Bild hier unterbringen:
Für Bearbeitungs-/Verbesserungs-Vorschläge bin ich gerne offen
Gruß
Joachim
Zuletzt geändert von JoachimWun am 10. Sep 2014, 17:47, insgesamt 4-mal geändert.
mit freundlichem Gruß
Joachim
Joachim
- Carsten Jonas
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Hallo Joachim,
wenn Du deinen Beitrag editierst, solltest Du einen Button zum Hochladen sehen...
Gruß Carsten
wenn Du deinen Beitrag editierst, solltest Du einen Button zum Hochladen sehen...
Gruß Carsten
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Ja da gibts einen button "Bild einfügen/editieren".
Aber wie kann ich in dem dann erscheinenden Fenster mein bild einfügen????????????
Ich steh iwie auf der Leitung
Aber wie kann ich in dem dann erscheinenden Fenster mein bild einfügen????????????
Ich steh iwie auf der Leitung
mit freundlichem Gruß
Joachim
Joachim
- Carsten Jonas
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Hallo Joachim,
unten soll ein Button "Dateianhänge" hochladen sein. Da musst Du rauf, dann deine Datei auswählen...
Gruß Carsten
unten soll ein Button "Dateianhänge" hochladen sein. Da musst Du rauf, dann deine Datei auswählen...
Gruß Carsten
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Re: Polarlichtsichtungen 27./28.08.2014
Danke Carsten,
ich habs ja gewusst dass ich heute zu blind bin
Ich hab den Button, der ein einfacher Textstring war einfach übersehen
Danke dir!!
ich habs ja gewusst dass ich heute zu blind bin
Ich hab den Button, der ein einfacher Textstring war einfach übersehen
Danke dir!!
mit freundlichem Gruß
Joachim
Joachim
- Carsten Jonas
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