Wann nimmt ein Objekt im All eine Kugelform an ?

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Christoph Prall
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Wann nimmt ein Objekt im All eine Kugelform an ?

Beitrag von Christoph Prall » 22. Mär 2004, 17:09

Hallo Leute,

wie groß bzw. welche Masse muß
ein Objekt haben damit es unter seiner eigenen
Schwerkraft eine Kugelform annimmt ?
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Daniel Ricke
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Beitrag von Daniel Ricke » 22. Mär 2004, 17:21

Hi Christoph!

Tja, also ich würde sagen, ein verformbares Objekt, egal welche Größe es hat, nimmt in der Schwerelosigkeit immer eine (mehr oder weniger) Kugelform an. Solange keine Rotation und somit Fliehkräfte vorhanden sind.

Kennst Du einige Aufnahmen von der ISS oder Space Shuttle, wo die Crew Nahrund zu sich nimmt. Manche machten sich da mal den Scherz mit Wasser umherzuspritzen. Die Tropfen nahmen sofort eine Kugelform an. Wenn man die Tropfen lange genug in Ruhe gelassen wäre daraus eine perfekte Kugel geworden.

Das wär meine Vorstellung von der Sache.

Viele Grüße

Daniel

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Beitrag von Christoph Prall » 22. Mär 2004, 17:33

Hallo Daniel,

jo hast Recht ......

Ich hab mich da auch Missverständlich ausgedrückt :oops: bzw.
hab ich das garnet eingeängt, ich wollte das eigendlich auf
Planetoide beziehen.
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Torsten Serian Kallweit

interessante Frage

Beitrag von Torsten Serian Kallweit » 22. Mär 2004, 18:56

Das ist wirklich eine interessante Frage. Ich denke, es hängt nur von der Materie ab. Klar, irgendwie flüssige Sachen werden Kugelform annehmen. Selbst Eis als quasi flüssige Materie (siehe Gletscher) wird ab einer bestimmten Größe und damit interner Anziehungskraft irgendwann rund sein. Ist Gestein nicht auch -wenn denn der Druck hoch genug ist- irgendwann ganz, ganz zähflüssig? Besonders interessant wird die Frage bei einem Kristall, z.B. ein Diamant. Wie groß muß dieser wohl sein, damit die interne Anziehungskraft die Anziehungskräfte des extrem stabilen Kristallgitters übersteigt und das Gitter zerfällt?
Ich denke ich werde weiterhin ein ganz normales Leben führen können, ohne die Antworten auf diese Fragen zu kennen :wink:

Grüße

Torsten

Dirk L
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Beitrag von Dirk L » 22. Mär 2004, 19:07

Das kommt darauf an, was Du mit Kugelform meinst. Planeten (und deren Monde) sind nie kugelfoermig weil sie immer entweder Eigendrehung haben (und deswegen elliptisch sind) oder wenigstens um einen Zentralstern laufen und daher Fliehkraft und Gravitation balancieren. Da ein Planet eine gewisse Ausdehnung hat, sind Flieh- und Gravitationskraft nur im Massenschwerpunkt im Gleichgewicht, ueberall sonst ist die eine oder andere der beiden Kraefte staerker. Da kommen dann Tiden (Ebbe und Flut) her. Die wirken ebenso auf feste Materie wie auf Fluessigkeiten, und verformen den Planeten (oder Mond) entsprechend. Auch die Sonne (und wohl so gut wie alle Sterne) sind wegen Eigenrotation Ellipsoide statt Kugeln.

Aber wenn Du nur so etwa Kugelform erreichen willst (wie z.B. die Erde oder unser Mond) dann kommt es nur darauf an wann die Eigengravitation den Widerstand der Plastizitaet der Materie ueberkommt. Wenn Du so im Sonnensystem herumguckst, dann findest Du dass bei Objekten mit mehr als ein paar hundert Kilometern Durchmesser mehr oder weniger Kugelgestalt entsteht. Bei http://www.windows.ucar.edu/tour/link=/ ... table.html (das ist auf der "windows to the universe" Web Seite) ist eine Liste aller Monde die wir kennen (allerdings sind da etliche Fehler in der "Durchmesser" Spalte). Eine Liste der Astroiden findet sich da auch.

--Dirk L

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Beitrag von Peter Broich » 22. Mär 2004, 21:01

Hallo Dirk.

Neben einigen anderen hier im Forum hast Du die Gabe, Kompliziertes
einfach und genau, ohne umschweife zu beschreiben.

Auch die eingefügten Links sind immer zutreffend und sehr interessant.

Alles ist allgemein verstaendlich und Informatif.

Danke auch und ich hoffe die Belgier hatten oder haben Ihr Polarlicht;-)

Gruß pit03.

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Ulrike H
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Beitrag von Ulrike H » 24. Mär 2004, 00:20

Hallo Pit03,
Danke auch und ich hoffe die Belgier hatten oder haben Ihr Polarlicht;-)
Ja, die Belgier haben ihr Polarlicht hier gesehen, wenn auch nicht spektakulaer, aber immerhin hat sich das naechtliche Schauspiel gezeigt. Sie sind noch einige Tage in Alaska und bislang ist das Wetter mit uns noch gnaedig.

Viele Gruesse aus dem dahinschmelzenden Fairbanks. Ulrike

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