M31, der Andromedanebel

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Michael Theusner
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M31, der Andromedanebel

Beitrag von Michael Theusner » 30. Aug 2004, 16:29

Hallo,

ich habe in mehreren Nächten im August insgesamt 48 Aufnahmen mit jeweils 5 Minuten Belichtungszeit (insgesamt 4 Stunden) mit meiner Canon 10D (800 ASA Einstellung) und einem 135 mm Teleobjektiv (auf f/4,5 bis f/5,6 abgeblendet) von der großen Andromedagalaxie (M31) gemacht. Die Verarbeitung der 48 Aufnahmen (Dunkelbildsubtraktion, Tonwertkorrektur und Gradtionskurven) erfolgte mit Photoshop. Da ich in den verschiedenen Nächten nicht immer das gleiche Bildfeld eingestelt hatte, musste ich an den Randbereichen einiges wegschneiden (immernoch 2400x1800 Pixel). Das Bild unten ist wiederum aus diesem Bild ausgeschnitten, um die Größe der Datei klein zu halten.

Bild

Die Grenzgröße der Aufnahme liegt bei ca. 16,5 mag - und das mit ca. 3 cm Öffnung (1 1/4" sozusagen). Ich finde es wirklich erstaunlich, was sich heute alles mit digitaler Technik erreichen lässt. Sogar einige der hellsten Kugelsternhaufen von M31 sind schon auf dieser Aufnahme zu erkennen (15,5 bis 16,5 mag). In dem Bildausschnitt unten (auf 200% vergrößert) habe ich sie markiert.
Bild

Ich bin von den heutigen Möglichkeiten jedenfalls total begeistert.

Viele Grüße
Michael

Wolfgang Dzieran
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Tolles Foto!

Beitrag von Wolfgang Dzieran » 30. Aug 2004, 19:41

Hallo Michael,

ein wirklich tolles Foto!

Was für eine Montierung / Nachführung hast Du für die Kamera verwendet?

Und mit welcher Software hast Du die einzelnen Bilder aufaddiert? Giotto?
Hast Du zusätzlich noch SW verwendet, um z.B. mögliches Rauschen u entfernen, oder hast Du nur mit Photoshop gearbeitet?

Ich finde es faszinierend, dass die meisten Sterne auch nach 5 Minuten Belichtungszeit auf dem Chip nicht auslaufen und sehr schön punktförmig bleiben. Und dann die Grenzgröße bei so geringer Öffnung! Wirklich echt gelungen!

Wolfgang
aus Bad Lippspringe

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Michael Theusner
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Beitrag von Michael Theusner » 30. Aug 2004, 20:51

Hallo Wolfgang,

vielen Dank erstmal :-)

Als Montierung habe ich eine Vixen New Polaris verwendet und zur Nachführkontrolle einen kleinen Refraktor.

Die Bilder habe ich alle in einem Photoshopdokument überlagert, indem ich sie als Ebenen eingefügt habe. Ich habe sie dann entsprechend so gedreht und verschoben, dass die Sterne exakt übereinander passten. Wenn man als Bearbeitungsmodus der Ebene "Differenz" einstellt, dann geht das sehr einfach, denn wenn es passt ist das Bild schwarz. Danach wird die Transparenz der einzelnen Ebenen für das Bild n auf 100/n % eingestellt. Also n = 1: 100%, n = 2: 50% usw. So kommt am Ende von jedem Bild der gleiche Anteil durch.
Vor dem Mitteln habe ich bei jedem Bild eine Tonwertkorrektur durchgeführt (neutraler Hintergrund) und die Gradationskurven hochgezogen, um die schwachen Außenbereiche hervorzuheben. Das Rauschen ist dann alleine durch das Mitteln der vielen Bilder reduziert worden. Ich habe keinerlei Änderungen am Hintergrund vorgenommen.

Viele Grüße
Michael

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