Etwas OT, aber doch für Freunde der Astronomie interessant

[Norbert Bläsner, Dresden]

Hallo,

wir in Sachsen haben etwas, was nicht viele haben! Einen eigenen Astronomieunterricht. Leider soll dieser abgeschafft werden...Wie ich finde geht damit eines der schönsten Fächer. Einige Schulen haben eine eigene kleine Sternwarte.

Folgender Artikel ist von www.sz-online.de

MfG
Norbert Bläsner



Astronomie-Unterricht: Zukunft steht in den Sternen
Initiative Pro Astro 10 findet Fürsprecher in den Parteien
Von Jörg Mosch

Gegen die Pläne des sächsischen Kultusministeriums, Astronomie als eigenständiges Schulfach abzuschaffen, kämpft seit zwei Monaten die Initiative Pro Astro 10. Sächsische Abgeordnete reagierten positiv auf eine Briefkampagne.



„Ich glaube, das Kultusministerium macht einen schwerwiegenden Fehler“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete Karin Strempel. „Wie kann man dieses Fach abschaffen wollen, wo doch astronomische Inhalte immer wichtiger werden?“ Als Beispiel nennt sie die Landung des Nasa-Roboters „Spirit“ auf dem Mars. „Um solche Dinge zu verstehen und richtig einordnen zu können, brauchen unsere Kinder Astronomieunterricht – als eigenständiges Fach und nicht als abgespecktes Anhängsel der Physik.“ Frau Strempel will sich deshalb im Landtag dafür einsetzen, dass die Streichungspläne vom Tisch kommen.

Auch Klaus Haupt, jugendpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, ist dieser Meinung. Sein Protestschreiben an Kultusminister Karl Mannsfeld (CDU) ist bereits abgeschickt. „Wer den guten Argumenten der Fachleute zum Trotz stur an seinen politischen Entscheidungen festhält, setzt sich dem Vorwurf der Ignoranz und der Frage nach der politischen Verantwortung aus“, so Haupt. Die obligatorische Astronomiestunde in Klasse 10 hält er für eine erfolgreiche sächsische Tradition, nachahmenswert für die anderen Bundesländer. Ähnliches stellte kürzlich die Deutsche Forschungsgemeinschaft in einer Denkschrift zu den Perspektiven der Astronomie fest. Sie nannte den Astro-Unterricht „ein Beispiel, welches im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen sollte“.

Generelle Veränderungen an Sachsens Schulen schweben Gunther Hatzsch, Bildungsexperte der SPD-Landtagsfraktion, vor. Er könnte sich vorstellen, dass alle Naturwissenschaften zum Fach Naturkunde zusammengefasst werden. „Eine extra Astronomienote auf dem Zeugnis ist für mich nicht so wichtig“, sagt der studierte Bio- und Chemielehrer. „Hauptsache, die Bildungsstandards auf diesem Gebiet werden erfüllt.“

Das Kultusministerium

bleibt bei seinem Nein

Auf das dichte Netz der Planetarien und Schulsternwarten in Ostdeutschland verweist Heiko Kosel von der PDS-Landtagsfraktion. „Nur in Japan gibt es noch mehr solcher Einrichtungen“, sagt er. „Hinzu kommen die vielen engagierten Astronomielehrer. Dieses Potenzial nicht zu nutzen, wäre grundfalsch.“ Kosel hofft deshalb, dass das Kultusministerium noch umzustimmen ist. „Mit sachlichen Argumenten“, wünscht er sich, „ohne politische Grabenkämpfe.“

„Es sind keine neuen Argumente aufgetaucht“, sagt Dieter Herz, Pressesprecher des Kultusministeriums. „Deshalb gibt es auch keine Veranlassung an unserer Entscheidung etwas zu ändern.“ Das heiße allerdings nicht, dass Sternwarten und Planetarien künftig ungenutzt blieben und Astronomielehrern gekündigt werde. „Astronomische Bildung ist uns wichtig. Etwas anderes ist nie behauptet worden.“

[Thorsten Gaulke]

Moin Norbert...


Das finde ich sehr schade...Gerade Schulfächer, die eben nicht im "normalen" Fächerkanon vorkommen, finden Schüler meist sehr interessant...Ich selber nahm zu meiner eigenen Schulzeit an einer Astro-AG teil...

Aber was hilft das Lamentieren und das Meckern, wenn der Staat sogar schon an der Bildung spart...



Armes Deutschland...


Gruß ThGaulke