Steigt die Sonnenaktivität wieder?

[Anja Verhöfen]

Guten Morgen,

ich habe hier einen Link in Facebook gefunden. Nach ihm scheint die Sonnenaktivität wieder rapide zu steigen. Ist es wirklich so? Es gab ja 2 M-Klasse Flares in 72 Stunden.


http://sonnen-sturm.info/aktuelle-sonne ... -moeglich/


Können wir auf viele Polarlichter hoffen?


Clear Skies!

Anja Verhöfen

[Andreas Möller]

Hallo Anja,
ja die Chancen auf erdgerichtete Flares steigt.

viewtopic.php?f=1&t=10759

Grüße, Andreas

[Daniel Ricke]

Moin Anja!

Dass die Sonne ein Lebewesen ist, wissen wir ja schon sehr lange. Leider oft einigermaßen zickig, Nicht umsonst heißt es ja, DIE Sonne...
Sie hat nicht nur im 11-Jahreszyklus ihr Maximum und Minimum, sondern auf dem Wege dorthin (egal welches Du nun nimmst), ist es so, als würde sie "atmen". Hiermit meine ich die Aktivität über Wochen hinweg gesehen. Nicht die einzelnen flares, sondern deren Summe.
Es ist also ganz normal, dass die Sonne jetzt gerade mal wieder mehr und auch stärkere Flecken produziert.
Ich nenne es mal tief ein- und ausatmet. Im Minimum ist dieses Atmen genau so vorhanden, nur viel flacher.
Wollen wir hoffen, das die Gute demnächst mal etwas Astro-Sport macht!

Grüße
Daniel

Ach ja..

PS: Auf viele Polarlichter hoffen wir schon viele viele Jahre...
Dass das nicht so einfach ist, hast Du ja sicher auch schon bemerkt.
Nur weil endlich mal wieder regelmäßig C-flares und ab und zu ein M, vielleicht kommt der X ja auch noch...auftreten, ist keinerlei erhöhte Euphorie angesagt.
Im letzten Zyklus, der ja deutlich stärker war, gabs im Solar-Max auch nur alle paar Monate wirklich etwas zu sehen.
Noch seltenere Top-Events kannst Du an einer Hand abzählen.

[Marcus Speckmann]

Es scheint dass sich was großes an der Ostrand eindreht.

[Anja Verhöfen]

Guten Abend,

ja, Marcus, da hst Du recht. Es dreht sich wieder eine größere Gruppe herein.
Siehe hier: http://sdo.gsfc.nasa.gov/data/

Mal schauen, was sie so bringt.

Clear Skies,

Anja Verhöfen

[Anja Verhöfen]

Guten Abend,

diesen Artikel habe ich bei Facebook von FOCUS ONLINE gefunden: http://www.focus.de/wissen/weltraum/ast ... 44037.html

Ich persönlich halte davon nicht sehr viel. Klar, dieser Zyklus ist schwächer als der vorherige. Aber, soweit ich weiß, ist es bisher noch nie so richtig erwiesen worden, dass der Sonnenzyklus für kleine Eiszeiten sorgt.

Der letzte Winter war zwar kalt und nach meinem Geschmack auch sehr hart, aber er fing ja erst richtig im Januar an. Über den Sommer kann man sich absolut nicht beschweren. Er war sehr schön, selbst der Oktober war ja traumhaft.

Es gibt ja schließlich auch irdische Einflüsse, die unser Wetter beeinflussen können, wie z. Bsp. Vulkanausbrüche.


Was haltet Ihr von diesen Artikel?

Clear Skies,

Anja Verhöfen

[Wolfgang S]

Moin,

Ich persönlich halte davon nicht sehr viel. Klar, dieser Zyklus ist schwächer als der vorherige. Aber, soweit ich weiß, ist es bisher noch nie so richtig erwiesen worden, dass der Sonnenzyklus für kleine Eiszeiten sorgt.

nach dem ich das Buch "Die kalte Sonne" gelesen habe bin ich sehr nachdenklich geworden. Sollten die Zyklen, wie im Buch ausführlich beschrieben, wirklich sich so überlappen und sich verstärken, sind die Aussagen über die Erderwärmung wegen CO2 deutlich übertrieben. Eine Leseprobe gibt es bei http://www.kaltesonne.de/?page_id=54.

Gruß Wolfgang

[Wolfgang Dzieran]

Hallo,
aktuell ist die Aktivität der Sonne doch wieder auf einem ganz netten Niveau, aber das wird in wenigen Jahren schon wieder und in einem Jahrzehnt vielleicht schon wieder höher sein. Wie der Verlauf wirklich sein wird, wissen wir immer erst hinterher, wenn wir das tatsächlich messen konnten.

Vorher helfen uns nur Modelle. Die sollten dann aber von Fachleuten, die sich tatsächlich mit dem KLIMA beschäftigen, entwickelt worden sein und nicht von RWE-Managern, die ihre Kompetenzen ja vielleicht in anderen Gebieten haben mögen. Skepsis ist in der Wissenschaft sicherlich immer notwendig, denn Wissenschaft ist ja keine Religion. Und vor allem dürfen wir nicht das lokale Wetter in Deutschland mit dem globalen Klima verwechseln, so angenehm dieser Sommer bei uns auch gewesen sein mag.

Aber Skepsis darf man nicht mit Aufwärmen von kaltem Kaffee verwechseln. Das Buch von Vahrenholt und Lüning ist schon letztes Jahr nicht besonders gut angekommen:

http://scienceblogs.de/primaklima/2012/ ... immen-wir/
http://www.zeit.de/2012/07/Klimawandel-Fakten
http://www.t-online.de/nachrichten/klim ... check.html
http://www.spektrum.de/rezension/die-ka ... ne/1145939
http://www.klimafakten.de/klimawissensc ... alte-sonne

Und sie erwärmt sich doch!

Wolfgang
aus Bad Lippspringe

[Michael Theusner]

nach dem ich das Buch "Die kalte Sonne" gelesen habe bin ich sehr nachdenklich geworden.

Au weia...

Das Buch von L. und F. enthält so eine Menge Lügen, Halbwahrheiten und Unsinn, dass einem nur die Haare zu Berge stehen können. Ist ja auch kein Wunder, da die beiden nie in dem Bereicht geforscht haben, nie auch nur irgendeine wissenschaftliche Veröffentlichung zu dem Thema verfasst haben - den beiden fehlt schlicht das notwendige Basiswissen.
Hier noch zwei kurze Überprüfung von einigen ihrer Behauptungen:
http://www.klimaretter.info/forschung/h ... aktencheck
http://www.klimaretter.info/forschung/h ... tencheck-2

Wolfgang Z. hat dazu ja auch schon einiges gesagt.

Ganz wichtig ist vor allem zu wissen, dass sich das Klimasystem insgesamt weiter ungebremst erwärmt. Zum Klimasystem gehört nämlich außer der Atmosphäre noch die Ozeane, die Eismassen und der Erdboden. 90% der durch den verstärkten Treibhauseffekt erzeugten zusätzlichen Energie im Klimasystem wird von den Ozeanen aufgenommen, nur weniger als 3% bleiben in der Atmosphäre. Wenn man sich also nur auf die Temperaturänderung der Atmsophäre beschränkt, ignoriert man 97% des Klimasystems.
Zurzeit verschwindet durch natürliche Schwankungen (Stichwort ENSO, also El Ninjo, La Ninja) mehr Energie in der Tiefsee, so dass sich die Atmosphäre langsamer erwärmt hat. Das ändert sich irgendwann wieder. Über 30 Jahre mitteln sich solche Schwankungen dann in etwa heraus. Es ist also ein beliebtes Mittel der Klimawandelleugner sich Trends anzugucken, die kürzer sind als 30 Jahre, da sich dann immer Abweichungen vom langfristigen Trend finden lassen. Nach dieser Methode hier:


Lass dich also nicht durch den Unsinn verwirren, die die Leugner so gerne verbreiten wollen. Zuverlässige Informationen gibt es hier:
http://www.skepticalscience.com/
http://www.skepticalscience.com/docs/Gu ... German.pdf
http://www.scilogs.de/klimalounge/

Viele Grüße
Michael

[TobiasW]

Guten Abend!

Im Zusammenhang mit der Globalen Erwärmung habe ich letztlich eine sehr interessante Doku zur globalen Abkühlung gesehen.
Leider kann ich die Doku auf Youtube nicht mehr finden.

Die Theorie besagt, dass durch die parallel zur steigenden CO2 Konzentration ebenfalls gestigene Konzentration an Verberennungsrückständen aus der Luftfahrt einen Teil der Erwärmung wieder abpuffert. Die Effekte heben sich also gegenseitig auf.


Viele Grüße
Tobi

[Laura Kranich]

Hallo zusammen,

die Wirrungen und Irrungen der Herren V. und L. zu entlarven, bedarf es nichteinmal sonderlich viel mehr als ein bisschen mathematisches und physikalisches Verständnis, welches sich die beiden leicht hätten aneignen können, wenn die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Klimasystem Kern ihrer Absicht gewesen wäre.

Als besonders aufrüttelnd empfand ich einige Beiträge auf dem diesjährigen Extremwetterkongress. Nicht nur dass die angebliche Erwärmungspause in der Realität gar keine ist, sondern sich nur zeitweilig, wie auch von Michael bemerkt, in anderen Parametern wie Verdunstung, Meeresspiegelhöhe, Tiefenwassertemperaturen, Eisbedeckung oder Extremereignissen niederschlägt, sondern auch die Betrachtung der Vorgänge im Einzelnen.
Es wurde beispielsweise von Herrn Prof. Rahmstorf aus Potsdam eine statistische Analyse von Extremwetterereignissen aller Arten vorgestellt, mit der - für mich - verstörenden Konklusion, dass in etwa 30 Jahren Ereignisse, die heute als extrem anzusehen sind, Durchschnitt sein könnten. Besonders anschaulich wurde das beim Extremsommer 2003, ein solcher wird nach seinen Ergebnissen in etwa 30 Jahren normal und in 50 Jahren ein extremer Ausreißer nach unten sein. Dieser Sommer war aber mit ca. 70000 Toten eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der jüngeren Geschichte Europas.

Am besten gefällt mir die Position, die Herr Prof. Latif vertritt: Wir kennen zwar zugegebenermaßen nicht die genauen Auswirkungen unserer klimawirksamen industriellen Aktivitäten, doch die Frage bleibt, ob wir das Risiko schlimmer Folgen in Kauf nehmen wollen.
Insofern ist die Frage nach dem Einfluss der Sonnenaktivität vielleicht gar nicht so wichtig.

[Michael Theusner]

Am besten gefällt mir die Position, die Herr Prof. Latif vertritt: Wir kennen zwar zugegebenermaßen nicht die genauen Auswirkungen unserer klimawirksamen industriellen Aktivitäten,

Das kann man aber schnell falsch verstehen. Grundsätzlich weiß man natürlich genau was die Auswirkungen sind -- und die sieht man inzwischen ja schon überdeutlich: Ansteigender Treibhausgasgehalt der Atmosphäre, verstärkter Treibhauseffekt, globale Erwärmung, abschmelzen der Kontinentaleismassen mit entsprechendem Meeresspiegelanstieg (auch durch Ausdehnung des jetzt wärmeren Meerwassers), geänderte Häufigkeiten von Extremwetter (mehr davon), mehr Starknienderschläge, sinkender PH-Wert der Ozeane usw. Die Frage ist nur: wie schlimm hätten wir es denn gerne? Das Grundproblem ist eben für die Forscher, dass wir heute nicht wissen können, wieviel CO2 wir Menschen noch in die Luft pusten werden. Bis 2050 gibt es da aber kaum Unterschiede für die Klimaentwicklung, da erst danach die Auswirkungen je nach Emissionsszenario deutlich auseinanderlaufen. Das Klimasystem regagiert nämlich sehr träge auf die Änderung des Treibhauseffekts. Ein Zimmer ist eben auch nicht sofort warm wenn man die Heizung aufdreht. Momentan bewegen wir uns übrigens auf dem Pfad des schlimmsten Emissionsszenarios, das sich die Forscher ausgedacht haben.

doch die Frage bleibt, ob wir das Risiko schlimmer Folgen in Kauf nehmen wollen. Insofern ist die Frage nach dem Einfluss der Sonnenaktivität vielleicht gar nicht so wichtig.

Völlig richtig! Da gibt es auch schon genügend Studien zu. Selbst ein solares Minimum á la Maunder würde die gloable Temperatur nur um bis zu 0,25 Grad absenken. Angesichts des bevorstehenden Anstiegs von deutlich über 2 °C, ist das unbedeutend. Siehe z.B. hier und die darin verlinkten Studien:
http://skepticalscience.com/grand-solar ... t-AGW.html

Viele Grüße,
Michael