hier eine kleine Zusammenfassung und Übersicht der Polarlichtnacht:
Von dem Polarlicht in der Nacht vom 26.09.2011 liegen zahlreiche Beobachtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vor, obwohl ausgerechnet über dem nördlichen Teil Deutschlands eine weitgehend geschlossene Wolkendecke lag.
Die mir bislang bekannten Beobachtungen habe ich in einer Übersichtstabelle zusammengefasst, welche Ihr Euch unter http://www.polarlichter.info/110926/2011-09-26.htm anschauen könnt. Die Beobachtungsorte habe ich nach geografischer Breite sortiert (Koordinaten aus Wikipedia und auf zehntel Grad gerundet). Was die Uhrzeiten der Beobachtungen betrifft, gibt es noch ein paar Lücken; in einigen Fällen ist nicht klar, ob PL visuell oder nur fotografisch gesichtet wurde.
Aus den Tabellendaten habe ich nachstehende Karte erstellt, welche die geografische Verteilung der Beobachtungen und die Helligkeit der beobachteten Polarlichter zeigt.

Geografische Verteilung und Helligkeit der Polarlichtbeobachtungen in Mitteleuropa am 26.09.2011.
Die Karte wurde mit dem Programm WinEclipse erzeugt; die Ortsdaten wurden über eine entsprechende Quelldatei in die Kartengrundlage eingelesen.
Dieses Polarlicht war zeitweise recht hell; dort, wo einwandfreie Sichtverhältnisse herrschten, waren mit dem bloßem Auge Strukturen und Farben deutlich wahrnehmbar. Die Beobachtungen belegen klar 2 Haupt-Aktivitätsphasen zwischen 20:45 und 21:00 Uhr sowie zwischen 23:00 und 23:15 MESZ. Fotografisch war das Polarlicht allerdings auch im Zeitraum dazwischen nachweisbar. Der erste Nachweis erfolgte um 20:44 MESZ (Daniel Restemeier), der letzte um 23:45 MESZ (Jan Gensler).
Ob das Polarlicht für einen Beobachter visuell oder nur fotografisch wahrnehmbar war, hing - wie am 05./06.08.2011 - offenbar weniger von der geografischen Position als von den atmosphärischen Bedingungen (Dunst, Wolken, Lichtverschmutzung) ab. Zu beachten ist, dass für die Karte die Livebilder der Webcams in Katlenburg-Lindau und Juliusruh als fotografische Beobachtung gewertet wurden. Gleiches gilt für Beobachtungsberichte, aus denen nicht eindeutig hervorgeht, ob das Polarlicht visuell wahrnehmbar war.
An Strukturen wurden grüne und rote Flächen sowie weißliche und rote Beamer beobachtet. Nach den bislang vorliegenden Berichten scheint dieses PL etwas heller als das vom 05./06.08.11 gewesen zu sein. Ich habe es in der Chronik in die Helligkeitskategorie "mittel" eingestuft. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass auch dieses Ereignis hinter den wirklich großen Polarlichtern der Jahre 2000, 2001, 2003 und 2005 zurückblieb.
Einen etwas umfangreicheren Rückblick mit der Vorgeschichte, der Bewölkungssituation, einer Linksammlung und dem fotografischen Polarlicht vom 27./28.09.11 findet Ihr unter http://www.polarlichter.info/20110926.htm .
Viele Grüße aus Bonn!
Stefan