MOND bei VENUS und JUPITER (20.8.)
Moderator: StefanK
- Christoph Gerber
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MOND bei VENUS und JUPITER (20.8.)
Hallo zusammen,
morgen früh steht der Mond bei Venus und Jupiter und bildet eine schöne 5er-Konstellation mit Castor und Pollux; viel tiefer gesellt sich auch noch Merkur dazu (s. stellarium-Graphik aus dem Oculum-Newsletter KW34). Sicherlich ein Augenschmaus, wenn keine Wolken stören. Ich habe gestern und heute die "günstige" Situation erfasst, um nach Jupiter am Tageshimmel zu schauen. Venus "ploppt" bei mir schon lange nicht mehr auf wie z.Z. ihres größten Glanzes, aber sich ist noch hell genug, um sie mit bloßem Auge als Wegweiser zu Jupiter zu nutzen. Heute vormittag ist es mir tatsächlich gelungen, den Riesenplaneten erneut mit bloßem Auge zu erfassen. Auch den Sirius hatte ich zuvor zur Kulminationszeit um 10:16 MESZ mit dem Fernglas 12x60 erfasst – und Wega jetzt bei Sonnenuntergang ebenfalls mit bloßem Auge (20:31 MEZ, unmittelbar vor Sonnenuntergang).
Wer morgen freien Himmel hat, kann vor der Morgendämmerung das Quintett genießen, später am Tageshimmel lohnt sich sicherlich die Ausschau nach Venus und Jupiter – zumindest mit dem Fernglas. Bei Jupiter ist zu bedenken, dass er im Gegensatz zu viel helleren Venus als blasses Scheibchen erscheint, das sich nicht leicht vom Himmelshintergrund abhebt.
Viel Erfolg denen, die es Versuchen und einen wolkenfreien Himmel haben;
Gruß aus HD,
Christoph
morgen früh steht der Mond bei Venus und Jupiter und bildet eine schöne 5er-Konstellation mit Castor und Pollux; viel tiefer gesellt sich auch noch Merkur dazu (s. stellarium-Graphik aus dem Oculum-Newsletter KW34). Sicherlich ein Augenschmaus, wenn keine Wolken stören. Ich habe gestern und heute die "günstige" Situation erfasst, um nach Jupiter am Tageshimmel zu schauen. Venus "ploppt" bei mir schon lange nicht mehr auf wie z.Z. ihres größten Glanzes, aber sich ist noch hell genug, um sie mit bloßem Auge als Wegweiser zu Jupiter zu nutzen. Heute vormittag ist es mir tatsächlich gelungen, den Riesenplaneten erneut mit bloßem Auge zu erfassen. Auch den Sirius hatte ich zuvor zur Kulminationszeit um 10:16 MESZ mit dem Fernglas 12x60 erfasst – und Wega jetzt bei Sonnenuntergang ebenfalls mit bloßem Auge (20:31 MEZ, unmittelbar vor Sonnenuntergang).
Wer morgen freien Himmel hat, kann vor der Morgendämmerung das Quintett genießen, später am Tageshimmel lohnt sich sicherlich die Ausschau nach Venus und Jupiter – zumindest mit dem Fernglas. Bei Jupiter ist zu bedenken, dass er im Gegensatz zu viel helleren Venus als blasses Scheibchen erscheint, das sich nicht leicht vom Himmelshintergrund abhebt.
Viel Erfolg denen, die es Versuchen und einen wolkenfreien Himmel haben;
Gruß aus HD,
Christoph
- Marcel Becker
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Re: MOND bei VENUS und JUPITER (20.8.)
Die 5er-Konstellation aus Mond, Venus, Jupiter, sowie Castor und Pollux heute früh in Kirchhain:
Später gesellte sich wie erwartet auch der Merkur dazu:
Daneben konnte ich auch noch Uranus, Saturn und Neptun ausfindig machen. Mal sehen, ob ich später Venus und Jupiter am Tageshimmel finden kann.Viele Grüße aus Mittelhessen
Marcel
Marcel
Re: MOND bei VENUS und JUPITER (20.8.)
Moin,
etwas oT, aber: wer Neptun noch nie (im Fernglas) gesehen hat, sollte das jetzt versuchen.
1,6° nördlich von Saturn ist der 6,3mag helle Stern HIP 417.
0,5° links darunter (PW 118°) und 1,4° von Saturn entfernt befindet sich der 7,8mag helle Neptun.
Links ganz unten ist noch Ceres (8,3mag) zu erahnen.
Bild von heute 03:17:43 MESZ mit Nikon Z6III und Laowa 35/0.95 (Bl.1.2) , ISO 80.000, 32 Frames à 1/40s, Filmminimum subtrahiert.
Wie schwer es doch damals war, Neptun im südlichen Milchstraßengewimmel über dem Horizont und ohne Sternkartenprogramm zu finden ...
Viele Grüße
Mario
etwas oT, aber: wer Neptun noch nie (im Fernglas) gesehen hat, sollte das jetzt versuchen.
1,6° nördlich von Saturn ist der 6,3mag helle Stern HIP 417.
0,5° links darunter (PW 118°) und 1,4° von Saturn entfernt befindet sich der 7,8mag helle Neptun.
Links ganz unten ist noch Ceres (8,3mag) zu erahnen.
Bild von heute 03:17:43 MESZ mit Nikon Z6III und Laowa 35/0.95 (Bl.1.2) , ISO 80.000, 32 Frames à 1/40s, Filmminimum subtrahiert.
Wie schwer es doch damals war, Neptun im südlichen Milchstraßengewimmel über dem Horizont und ohne Sternkartenprogramm zu finden ...
Viele Grüße
Mario
- Christoph Gerber
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Re: MOND bei VENUS und JUPITER (20.8.)
Hier noch mein Nachtrag zur Konstellation – unmittelbar nach dem Aufgang/Sichtbarwerden der Venus um 5:00 MESZ:
Gruß aus HD,
Christoph
Am Tage dann Wolken und äußerst dunstig – keine Chance auf irgendeine Sichtungsmöglichkeit.Gruß aus HD,
Christoph
- Elmar Schmidt
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Tagsichtungsversuch Mond
Hallo,
den überraschend klaren Sonntagshimmel habe ich heute Nachmittag zu Versuchen genutzt, die nur 1,77-1,95%-ige zunehmende Mondsichel am Taghimmel zu finden. Es gelang mir vor etwa 7600 cd/m^2 Himmelshelligkeit aber nicht, auch nicht in meinen beiden Ferngläsern (6,5x21, 10x40).
Beim Ergänzen der Zusammenstellung von 23 früheren Sichtungen und Versuchen wurde auch klar, warum. Die Bedingungen lagen nämlich "jenseits von böse". Der Mond war mit Extinktion nur etwa -4,8 mag hell und stand 15-16 Grad abseits der Sonne. Das ergibt S/N-Verhältnisse zum Untergrund von unter 1 : 50, und die sind prohibitiv für eine Freisichtigkeit.
Es bleibt für eine Tagsichtbarkeit im Tiefland dabei, daß schmale Mondsicheln 20 Grad oder mehr von der Sonne entfernt stehen sollten. Morgen müßte das bei ähnlichen Bedingungen auch relativ ungeübten Beobachtern möglich sein. Da kulminiert der -6,2 mag helle Mond in etwa 40 Grad Höhe und 27 Grad östlich der Sonne. Zum Aufsuchen, insbesondere mit Ferngläsern, geht aber bitte unbedingt in den Sonnenschatten!
Viele Grüße
Elmar
Nachtrag (25.8.; sorry für das Chronologie-Durcheinander): heute war der Mond am Tag wie erwartet völlig unschwierig zu sehen, trotz daß der Himmel (4600 cd/m^2) an vergleichbarer Position etwas hellblauer war als gestern. Fand die 5,55%-ige Mondsichel (Helligkeit ca. -6.4 mag) zur Kulmination gegen 15:06 sofort im 6,5x21. Danach wurde sie freisichtig mit einem S/N von etwa 1 : 23. Am einfachsten ging das sogar neben einer hellen Wolke oder in einem zerfallenden frischen Kondensstreifen. Im strukturlos Blauen stochert man doch immer etwas herum. Übrigens gelang es mir um 17:30 nicht mehr, die Mondsichel aufzufinden. Teilweise mag das an der schlechten Sicht längs des Dachtraufs gelegen haben, aber auch die Himmelshelligkeit war durch Annäherung des Mondes zum SW-Horizont auf über 6000 cd/m^2 angewachsen.
den überraschend klaren Sonntagshimmel habe ich heute Nachmittag zu Versuchen genutzt, die nur 1,77-1,95%-ige zunehmende Mondsichel am Taghimmel zu finden. Es gelang mir vor etwa 7600 cd/m^2 Himmelshelligkeit aber nicht, auch nicht in meinen beiden Ferngläsern (6,5x21, 10x40).
Beim Ergänzen der Zusammenstellung von 23 früheren Sichtungen und Versuchen wurde auch klar, warum. Die Bedingungen lagen nämlich "jenseits von böse". Der Mond war mit Extinktion nur etwa -4,8 mag hell und stand 15-16 Grad abseits der Sonne. Das ergibt S/N-Verhältnisse zum Untergrund von unter 1 : 50, und die sind prohibitiv für eine Freisichtigkeit.
Es bleibt für eine Tagsichtbarkeit im Tiefland dabei, daß schmale Mondsicheln 20 Grad oder mehr von der Sonne entfernt stehen sollten. Morgen müßte das bei ähnlichen Bedingungen auch relativ ungeübten Beobachtern möglich sein. Da kulminiert der -6,2 mag helle Mond in etwa 40 Grad Höhe und 27 Grad östlich der Sonne. Zum Aufsuchen, insbesondere mit Ferngläsern, geht aber bitte unbedingt in den Sonnenschatten!
Viele Grüße
Elmar
Nachtrag (25.8.; sorry für das Chronologie-Durcheinander): heute war der Mond am Tag wie erwartet völlig unschwierig zu sehen, trotz daß der Himmel (4600 cd/m^2) an vergleichbarer Position etwas hellblauer war als gestern. Fand die 5,55%-ige Mondsichel (Helligkeit ca. -6.4 mag) zur Kulmination gegen 15:06 sofort im 6,5x21. Danach wurde sie freisichtig mit einem S/N von etwa 1 : 23. Am einfachsten ging das sogar neben einer hellen Wolke oder in einem zerfallenden frischen Kondensstreifen. Im strukturlos Blauen stochert man doch immer etwas herum. Übrigens gelang es mir um 17:30 nicht mehr, die Mondsichel aufzufinden. Teilweise mag das an der schlechten Sicht längs des Dachtraufs gelegen haben, aber auch die Himmelshelligkeit war durch Annäherung des Mondes zum SW-Horizont auf über 6000 cd/m^2 angewachsen.
Zuletzt geändert von Elmar Schmidt am 25. Aug 2025, 15:46, insgesamt 4-mal geändert.
- Elmar Schmidt
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Neptun bei Saturn
Danke Mario,
für den Hinweis auf Saturn als Aufsuchhelfer für Neptun. Ich habe ihn heute früh gegen 2 Uhr dann auch gesehen. Im 6,5x21 fiel Neptun mit 7,8 mag ggü. dem Stern PPM174662 mit 7,2 mag etwas ab; erst das 10x40 brachte ihn gut raus.
Ich muß einräumen, daß ich zu den Sichtungen vom Schreibtisch mit Lampe und Bildschirm auf den Balkon gegangen bin und deshalb sicher nicht dunkeladaptiert war. Ich dürfte mit den bloßen Augen also höchstens 5 mag Grenzgröße gehabt haben; folglich bin ich mit den Gläsern auch nur auf 8,5 mag bzw. 10 mag gekommen.
Gruß, Elmar
für den Hinweis auf Saturn als Aufsuchhelfer für Neptun. Ich habe ihn heute früh gegen 2 Uhr dann auch gesehen. Im 6,5x21 fiel Neptun mit 7,8 mag ggü. dem Stern PPM174662 mit 7,2 mag etwas ab; erst das 10x40 brachte ihn gut raus.
Ich muß einräumen, daß ich zu den Sichtungen vom Schreibtisch mit Lampe und Bildschirm auf den Balkon gegangen bin und deshalb sicher nicht dunkeladaptiert war. Ich dürfte mit den bloßen Augen also höchstens 5 mag Grenzgröße gehabt haben; folglich bin ich mit den Gläsern auch nur auf 8,5 mag bzw. 10 mag gekommen.
Gruß, Elmar
Zuletzt geändert von Elmar Schmidt am 25. Aug 2025, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Neptun bei Saturn
Hallo Elmar,
gern geschehen!
Die spitzenmäßige Grenzgröße 5 hatte ich letzte Woche aus dem Fenster in zwei Nächten.
Dagegen in der 3. Perseidennacht nur eine von 3,5 mag.
Das heißt: im großen Wagen nur noch 6 und im kleinen Wagen nur noch 3 Sterne.
Naja, die Kamera reißt es etwas raus.
Viele Grüße
Mario
gern geschehen!
Die spitzenmäßige Grenzgröße 5 hatte ich letzte Woche aus dem Fenster in zwei Nächten.
Dagegen in der 3. Perseidennacht nur eine von 3,5 mag.
Das heißt: im großen Wagen nur noch 6 und im kleinen Wagen nur noch 3 Sterne.
Naja, die Kamera reißt es etwas raus.
Viele Grüße
Mario
- Christoph Gerber
- Beiträge: 901
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- Wohnort: Heidelberg
Tagsichtung Mondichel (25.8.)
(aufgrund des Beitrages von Elmar schließe ich die Beobachtung hier an)
Die Cirren zogen gerade noch rechtzeitig ab und hinterließen einen recht klaren Himmel. Gegen 16:45 MESZ habe ich die (noch sehr) schmale Mondsichel mit bloßem Auge aufgefunden. Es ging mir heute wie oft bei der Venus: Wenn man sie "hat", ist sie unübersehbar - aber bis dahin, ist sie zu suchen (ebenso bis zum Wiederfinden). Sie "ploppt" noch nicht ins Auge. Unerfahrene Beobachter dürften sich schwertun, und Zufallsbeobachter überrascht sein...
Elongation: 27.8°
Bel. Teil: 5,8%
Höhe: 34.6°
(Angaben für Heidelberg um 16:45 MESZ aus stellarium)
Gruß aus HD,
Christoph
Die Cirren zogen gerade noch rechtzeitig ab und hinterließen einen recht klaren Himmel. Gegen 16:45 MESZ habe ich die (noch sehr) schmale Mondsichel mit bloßem Auge aufgefunden. Es ging mir heute wie oft bei der Venus: Wenn man sie "hat", ist sie unübersehbar - aber bis dahin, ist sie zu suchen (ebenso bis zum Wiederfinden). Sie "ploppt" noch nicht ins Auge. Unerfahrene Beobachter dürften sich schwertun, und Zufallsbeobachter überrascht sein...
Elongation: 27.8°
Bel. Teil: 5,8%
Höhe: 34.6°
(Angaben für Heidelberg um 16:45 MESZ aus stellarium)
Gruß aus HD,
Christoph
- Elmar Schmidt
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Re: MOND bei VENUS und JUPITER (20.8.)
Danke Mario und Christoph.
Beim Mond scheint mir die Sache - nach 26 Sichtungsversuchen, davon 17 erfolgreich - klarer als bei Venus. Dessen Sicheln werden bei uns am Taghimmel sichtbar, wenn sie in ausreichender Höhe (ab ca. 20 Grad) mindestens -5,5 mag haben (hier ohne Extinktion gemeint). Der zugehörige Minimalabstand zur Sonne beträgt ugf. 20 Grad.
Gruß, Elmar
Beim Mond scheint mir die Sache - nach 26 Sichtungsversuchen, davon 17 erfolgreich - klarer als bei Venus. Dessen Sicheln werden bei uns am Taghimmel sichtbar, wenn sie in ausreichender Höhe (ab ca. 20 Grad) mindestens -5,5 mag haben (hier ohne Extinktion gemeint). Der zugehörige Minimalabstand zur Sonne beträgt ugf. 20 Grad.
Gruß, Elmar
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