Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Moderator: StefanK
- Christoph Gerber
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Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Hallo zusammen,
in zwei Wochen (am 14.2.) wird Venus ihren größten Glanz (-4.6 mag; nach stellarium -4.9 mag) erreichen. Sie Kulminiert dann gegen 15:00 Uhr in einer Höhe von knapp 47° (Elongation 40° von der Sonne). Das sind äußerst günstige Bedingungen für Freisichtigkeit. In der Tat: in den letzten Tagen ist es mir immer wieder gelungen, die Venus "spontan" mit bloßem Auge am Nachmittag zu orten, auch zwischen Wolken (und besonders faszinierend: wie sie durch dünne Cumuli hindurch sichtbar ist/bleibt!).
Und heute ist noch der Mond in der Nähe als ideale Aufsuchhilfe. Ich habe eben (10:30 MEZ) beide gewissermaßen in ihrem "Aufgang" über dem Berghang gegenüber relativ leicht finden und mit bloßem Auge sehen können – trotz des leichten morgendlichen Dunstes!
Venus: Höhe 11.1° (Elong: 45.0°), Helligkeit nach stellarium: -4.8 mag, reduziert auf -3.7 mag durch Extinktion
Mond: Höhe 9.4° (Elong: 38.0°), Helligkeit nach stellarium: -7.5 mag, reduziert auf -6.4 mag durch Extinktion
Der Mond war leichter zu finden als Venus, er dient heute also als Aufsuchhilfe für den Planeten; der Abstand betrug 7.8° (Venus links, etwas höher).
Bis zum Abend (Untergang etwa 21:00 Uhr) wird sich der Mond bis auf 3.3° angenähert haben. Zur Kulmination gegen 15:15 Uhr beträgt der Abstand 5.7°, die Venus steht links oberhalb des Mondes.
Viel Erfolg beim Aufsuchen! Das Wetter hier im Süden Deutschlands ist heute optimal!
Gruß aus HD,
Christoph
in zwei Wochen (am 14.2.) wird Venus ihren größten Glanz (-4.6 mag; nach stellarium -4.9 mag) erreichen. Sie Kulminiert dann gegen 15:00 Uhr in einer Höhe von knapp 47° (Elongation 40° von der Sonne). Das sind äußerst günstige Bedingungen für Freisichtigkeit. In der Tat: in den letzten Tagen ist es mir immer wieder gelungen, die Venus "spontan" mit bloßem Auge am Nachmittag zu orten, auch zwischen Wolken (und besonders faszinierend: wie sie durch dünne Cumuli hindurch sichtbar ist/bleibt!).
Und heute ist noch der Mond in der Nähe als ideale Aufsuchhilfe. Ich habe eben (10:30 MEZ) beide gewissermaßen in ihrem "Aufgang" über dem Berghang gegenüber relativ leicht finden und mit bloßem Auge sehen können – trotz des leichten morgendlichen Dunstes!
Venus: Höhe 11.1° (Elong: 45.0°), Helligkeit nach stellarium: -4.8 mag, reduziert auf -3.7 mag durch Extinktion
Mond: Höhe 9.4° (Elong: 38.0°), Helligkeit nach stellarium: -7.5 mag, reduziert auf -6.4 mag durch Extinktion
Der Mond war leichter zu finden als Venus, er dient heute also als Aufsuchhilfe für den Planeten; der Abstand betrug 7.8° (Venus links, etwas höher).
Bis zum Abend (Untergang etwa 21:00 Uhr) wird sich der Mond bis auf 3.3° angenähert haben. Zur Kulmination gegen 15:15 Uhr beträgt der Abstand 5.7°, die Venus steht links oberhalb des Mondes.
Viel Erfolg beim Aufsuchen! Das Wetter hier im Süden Deutschlands ist heute optimal!
Gruß aus HD,
Christoph
- Elmar Schmidt
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Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Ja genau, Christoph,
ich hatte diese tolle Gelegenheit selber auch schon realisiert, dann kurz nach 13:00 beide (Mond und Venus ) freisichtig erwischt und die Umgebungsleuchtdichte gemessen.
In aller Kürze: der Mond war easy, weil ja -7,5 mag hell, Venus ( -4,76 mag) ploppte nur mit Verzögerung in den Blick, wonach man sich aber nachher immer wundert, daß das jedes Mal 5-10 s dauert. Auch ein ungestacktes Foto zeigt sie kaum.
Trage Foto und die Auswertung heute abend nach. Interessant dabei ist der Unterschied zwische der flächigen, wenngleich in Flächenhelligkeit schwachen Mondsichel und dem brillanten Punktobjekt Venus (genau genommen 0,54' x 0,20').
Teaser: warum war die Mondsichel heute 11,8%-ig, die Sichel der nur 6,5 Grad weiter von der Sonne entfernten Venus aber 37,6%-ig?
Beste Grüße
Elmar
ich hatte diese tolle Gelegenheit selber auch schon realisiert, dann kurz nach 13:00 beide (Mond und Venus ) freisichtig erwischt und die Umgebungsleuchtdichte gemessen.
In aller Kürze: der Mond war easy, weil ja -7,5 mag hell, Venus ( -4,76 mag) ploppte nur mit Verzögerung in den Blick, wonach man sich aber nachher immer wundert, daß das jedes Mal 5-10 s dauert. Auch ein ungestacktes Foto zeigt sie kaum.
Trage Foto und die Auswertung heute abend nach. Interessant dabei ist der Unterschied zwische der flächigen, wenngleich in Flächenhelligkeit schwachen Mondsichel und dem brillanten Punktobjekt Venus (genau genommen 0,54' x 0,20').
Teaser: warum war die Mondsichel heute 11,8%-ig, die Sichel der nur 6,5 Grad weiter von der Sonne entfernten Venus aber 37,6%-ig?

Beste Grüße
Elmar
Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Venus am Taghimmel mit 12" Newton, Beleuchtungsgrad 38 %.
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Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
habe beide heute Abend auch zwischen Wolkenlücken erwischen können.
LG von Anette
LG von Anette
- Dateianhänge
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- Mond 3.abd-Venus.JPG (11.11 KiB) 1789 mal betrachtet
Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Heute mal keine Wolken und schon habe ich die Venus in Mondnähe erwischt.
Gruß Uwe
Aufnahme mit Handy 18:12 UhrGruß Uwe
Nimm dir Zeit für die Dinge des Lebens , die dich glücklich machen.
Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Mondsichel bei Venus und mit Mond unbeleuchteter Teil.
- Christoph Gerber
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Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Hallo zusammen,
heute tagsüber in Speyer gewesen – es war eine Freude, jederzeit das Paar Mond–Venus am Taghimmel sofort zu finden. Auch Venus bereitete keinerlei Probleme: sie stand stets unübersehbar links oberhalb des Mondes. Gegelentlich habe ich bei der Suche zunächst nach der Venus Ausschau gehalten, aber nie habe ich sie vor der Mondsichel aufgefunden: Bei diesem Sonnenabstand ist der Mond eine leicht zu sehender "Hinweiser" auf Venus, und in der Konstellation heute war Venus immer sofort aufzufinden bzw. zu sehen. Leichter ist Venus am Tageshimmel nicht aufzufinden...
Und am frühen Abend war das Trio Venus – Mond – Saturn (alle drei fast senkrecht übereinander!, Venus oben) am Nachthimmel auch ein Augenschmaus...
Gruß aus HD,
Christoph
heute tagsüber in Speyer gewesen – es war eine Freude, jederzeit das Paar Mond–Venus am Taghimmel sofort zu finden. Auch Venus bereitete keinerlei Probleme: sie stand stets unübersehbar links oberhalb des Mondes. Gegelentlich habe ich bei der Suche zunächst nach der Venus Ausschau gehalten, aber nie habe ich sie vor der Mondsichel aufgefunden: Bei diesem Sonnenabstand ist der Mond eine leicht zu sehender "Hinweiser" auf Venus, und in der Konstellation heute war Venus immer sofort aufzufinden bzw. zu sehen. Leichter ist Venus am Tageshimmel nicht aufzufinden...
Und am frühen Abend war das Trio Venus – Mond – Saturn (alle drei fast senkrecht übereinander!, Venus oben) am Nachthimmel auch ein Augenschmaus...
Gruß aus HD,
Christoph
- Elmar Schmidt
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Venus (und Mond) am Taghimmel
Hallo dann nochmals,
hier zunächst Eindrücke von gestern Mittag. Es sind jeweils Crops mit folgenden Aufnahmedaten:
1.2.2025 12:34 Fujifilm X-E3 mit TTartisan 1,2/50 mm (KB: 75 mm, durch Crop effektiv etwa 200 mm) Bl.16, 1/2000 s (ISO 1600)
Das erste - und bis auf den Beschnitt unbearbeitete - Bild zeigt die relative Schwierigkeit des Aufsuchens. Der Flieger fällt natürlich total auf - übrigens wie viel schwächere Objekte noch durch die Bewegung, und der Mond war mit -7,4 mag (extingiert in 26 Grad Höhe) auch leicht. Er war 14-mal heller als Venus (gegenüber links oben im Bild) mit -4,52 mag (extingiert in 28 Grad Höhe) trotz ihres fast größten Glanzes. Bei ihr ist man immer darauf angewiesen, daß sie durch die sakkadischen Bewegungen und scharfgestellt in die Fokalgrube des Auges ploppt, nur dann ist sie ebenso einfach. Das Finden und Wiederfinden kann allerdings frustrieren.

Hier eine kontrastverstärkte Fassung desselben Crops:

Die Modellierung des S/N für Venus und Mond bei dieser simultanen Sichtung mit Taghimmelshelligkeiten von 5140 und 5400 cd/m^2 (der Mond stand halt 5 Grad näher zur Sonne) ergab 0,93; also knapp 1 : 1, und 0,047; also 1 : 21.
Wen das wundert: es ist aus Abschätzungen und vor allem meinen jahrelangen Messungen ganz sicher, daß die gestrige Mondsichel im Mittel eine Leuchtdichte von nur 250 cd/m^2 hatte. Diese nimmt natürlich zum runden Sichelrand hin auf das doppelte bis dreifache zu, was den großen S/N-Unterschied dennoch nicht erklärt. Dem Mond hilft halt auf, daß seine Form aufgelöst wird und am homogen blauen Himmel ungewöhnlich ist.
Venus wiederum ist effektiv ein Punktobjekt, bei der einem mangels Formeindruck nur die interne Helligkeitsverarbeitung im visuellen Kortex zur Verfügung steht. Von ihrer enormen Leuchtdichte bei etwa 16000 cd/m^2 hat man mit dem bloßen Auge fast nichts, ist aber dann von ihrer Brillanz nach dem Auffinden und erst recht im Fernglas oder Fernrohr beeindruckt.
Auf jeden Fall wird es mit ihren Tagsichtungen kaum besser als in diesen Tagen. Bei ähnlich guten Bedingungen fand ich Venus heute (am 2.2.25 12:20 MEZ) nach einem leichten Fernglasschwenk vom Mond sofort und dann auch mit dem bloßen Auge. Da die Himmelsleuchtdichte mit 4570 cd/m^2 etwas niedriger war als gestern, ergibt sich ein S/N von sogar 1,06.
Gruß und viel Erfolg den Nachahmern
Elmar
hier zunächst Eindrücke von gestern Mittag. Es sind jeweils Crops mit folgenden Aufnahmedaten:
1.2.2025 12:34 Fujifilm X-E3 mit TTartisan 1,2/50 mm (KB: 75 mm, durch Crop effektiv etwa 200 mm) Bl.16, 1/2000 s (ISO 1600)
Das erste - und bis auf den Beschnitt unbearbeitete - Bild zeigt die relative Schwierigkeit des Aufsuchens. Der Flieger fällt natürlich total auf - übrigens wie viel schwächere Objekte noch durch die Bewegung, und der Mond war mit -7,4 mag (extingiert in 26 Grad Höhe) auch leicht. Er war 14-mal heller als Venus (gegenüber links oben im Bild) mit -4,52 mag (extingiert in 28 Grad Höhe) trotz ihres fast größten Glanzes. Bei ihr ist man immer darauf angewiesen, daß sie durch die sakkadischen Bewegungen und scharfgestellt in die Fokalgrube des Auges ploppt, nur dann ist sie ebenso einfach. Das Finden und Wiederfinden kann allerdings frustrieren.

Hier eine kontrastverstärkte Fassung desselben Crops:

Die Modellierung des S/N für Venus und Mond bei dieser simultanen Sichtung mit Taghimmelshelligkeiten von 5140 und 5400 cd/m^2 (der Mond stand halt 5 Grad näher zur Sonne) ergab 0,93; also knapp 1 : 1, und 0,047; also 1 : 21.
Wen das wundert: es ist aus Abschätzungen und vor allem meinen jahrelangen Messungen ganz sicher, daß die gestrige Mondsichel im Mittel eine Leuchtdichte von nur 250 cd/m^2 hatte. Diese nimmt natürlich zum runden Sichelrand hin auf das doppelte bis dreifache zu, was den großen S/N-Unterschied dennoch nicht erklärt. Dem Mond hilft halt auf, daß seine Form aufgelöst wird und am homogen blauen Himmel ungewöhnlich ist.
Venus wiederum ist effektiv ein Punktobjekt, bei der einem mangels Formeindruck nur die interne Helligkeitsverarbeitung im visuellen Kortex zur Verfügung steht. Von ihrer enormen Leuchtdichte bei etwa 16000 cd/m^2 hat man mit dem bloßen Auge fast nichts, ist aber dann von ihrer Brillanz nach dem Auffinden und erst recht im Fernglas oder Fernrohr beeindruckt.
Auf jeden Fall wird es mit ihren Tagsichtungen kaum besser als in diesen Tagen. Bei ähnlich guten Bedingungen fand ich Venus heute (am 2.2.25 12:20 MEZ) nach einem leichten Fernglasschwenk vom Mond sofort und dann auch mit dem bloßen Auge. Da die Himmelsleuchtdichte mit 4570 cd/m^2 etwas niedriger war als gestern, ergibt sich ein S/N von sogar 1,06.
Gruß und viel Erfolg den Nachahmern
Elmar
Zuletzt geändert von Elmar Schmidt am 3. Feb 2025, 13:50, insgesamt 15-mal geändert.
- Thorsten Gaulke
- Beiträge: 1163
- Registriert: 9. Jan 2004, 16:18
- Wohnort: Geseke N51°39' E008°31'
Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Es ist ein Trauerspiel...
Wird man von seiner eigenen Frau vorgeführt...
Kleiner Spaziergang mit Frau und Kind... Kind auf dem Klettergerüst... Alles gut...
Papa lehnt sich an einen Baum mit Schatten von rechts (Süden)... Sieht den Mond... Guckt nach Venus. Sieht nix. Holt die Kamera... Guckt nach oben...
Frau: "Was machst du...?"
Ich: "Sehe Mond und suche Venus..."
Sie: "Da ist sie..."
Ich, um die Aussage zu verifizieren... : "Wo...? Rechts oder links vom Mond...?"
Sie: "Rechts... 4 Finger breit"...
Ich Kamera weg, sie angeguckt..... Erstaunt... Erschüttert
und dann mit bA: "Wo...?"
Sie: "ja da...! Siehst du sie etwa nicht...? Hell und knackig über der Schleierwolken da..."
Ich:" Nö... Sehe nix"
Sie:"Blindfisch"...
Ich suche und suche und suche... "Jup... Hab se".
Foto gemacht... Passt...
Man man man...!
Meine 5 jährige Tochter hat Venus auch gesehen... Schneller als ich... Allerdings mit Hilfe von Baumästehopping...
Mond unten links, Venus oben rechts...
Wird man von seiner eigenen Frau vorgeführt...

Kleiner Spaziergang mit Frau und Kind... Kind auf dem Klettergerüst... Alles gut...
Papa lehnt sich an einen Baum mit Schatten von rechts (Süden)... Sieht den Mond... Guckt nach Venus. Sieht nix. Holt die Kamera... Guckt nach oben...
Frau: "Was machst du...?"
Ich: "Sehe Mond und suche Venus..."
Sie: "Da ist sie..."
Ich, um die Aussage zu verifizieren... : "Wo...? Rechts oder links vom Mond...?"
Sie: "Rechts... 4 Finger breit"...
Ich Kamera weg, sie angeguckt..... Erstaunt... Erschüttert



Sie: "ja da...! Siehst du sie etwa nicht...? Hell und knackig über der Schleierwolken da..."
Ich:" Nö... Sehe nix"
Sie:"Blindfisch"...
Ich suche und suche und suche... "Jup... Hab se".
Foto gemacht... Passt...
Man man man...!
Meine 5 jährige Tochter hat Venus auch gesehen... Schneller als ich... Allerdings mit Hilfe von Baumästehopping...

Mond unten links, Venus oben rechts...
Gruß Thorsten
circa N51°39' E008°31'
Erstes PL: 17.11.1989
Erste (bewusste) NLCs: 28.06.2007
Seit intensiverer Beobachtung - auch mit "Annke":
2025: N8 mit PL 6 | N8 mit NLC 0
2024: 30 | 16
2023: 18 | 16
2022: 0 | 20
circa N51°39' E008°31'
Erstes PL: 17.11.1989
Erste (bewusste) NLCs: 28.06.2007
Seit intensiverer Beobachtung - auch mit "Annke":
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- Elmar Schmidt
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- Wohnort: Bad Schönborn (8o39'51"O 49o13'21"N 130 m ü.N.N.)
Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Hallo Thorsten,
so sieht es aus mit der Venus am Taghimmel. Aus Eurer Tochter wird noch was
Gestern war ich mit zwei Bekannten von Mitte/Ende 60 zwischen 15 und 17 Uhr im Freien. Anfangs taten sie sich schon am Mond schwer. Ab etwa 16:15 klappte das und gegen 17 Uhr endlich auch mit Venus, da war die Himmelshelligkeit schon um einiges niedriger.
Alte Augen helfen halt nicht. Was Kinder angeht, gibt es Geschichten, daß Galileische Monde von einigen mit bloßen Augen gesehen worden seien. Eher ins Reich der Legende gehören m.E. Erzählungen, daß Menschen die Sichelform der Venus erkannt hätten. Demnächst wird die ja schmal und etwa eine Bogenminute lang. da kann man es zumindest mal mit Ferngläsern versuchen. Wegen weniger Überstrahlung empfiehlt sich dafür auch der Taghimmel.
Viele Grüße
Elmar
so sieht es aus mit der Venus am Taghimmel. Aus Eurer Tochter wird noch was

Gestern war ich mit zwei Bekannten von Mitte/Ende 60 zwischen 15 und 17 Uhr im Freien. Anfangs taten sie sich schon am Mond schwer. Ab etwa 16:15 klappte das und gegen 17 Uhr endlich auch mit Venus, da war die Himmelshelligkeit schon um einiges niedriger.
Alte Augen helfen halt nicht. Was Kinder angeht, gibt es Geschichten, daß Galileische Monde von einigen mit bloßen Augen gesehen worden seien. Eher ins Reich der Legende gehören m.E. Erzählungen, daß Menschen die Sichelform der Venus erkannt hätten. Demnächst wird die ja schmal und etwa eine Bogenminute lang. da kann man es zumindest mal mit Ferngläsern versuchen. Wegen weniger Überstrahlung empfiehlt sich dafür auch der Taghimmel.
Viele Grüße
Elmar
- Marcel Becker
- Beiträge: 304
- Registriert: 29. Aug 2016, 19:52
- Wohnort: Kirchhain (50,8°N, 8,92°E)
Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Hallo in die Runde,
ich hatte es heute auch mal versucht und habe die Venus nach kurzen Suchen auch gefunden, sehr auffällig und auch immer wieder gefunden.
Um ehrlich zu sein, war es mit der Kamera schwieriger sie zu finden als mit bloßem Auge
Mal zwei Nachweise, einmal nur Venus: Und mit Mond (und Staubkorn oben links der Venus?):
ich hatte es heute auch mal versucht und habe die Venus nach kurzen Suchen auch gefunden, sehr auffällig und auch immer wieder gefunden.
Um ehrlich zu sein, war es mit der Kamera schwieriger sie zu finden als mit bloßem Auge

Mal zwei Nachweise, einmal nur Venus: Und mit Mond (und Staubkorn oben links der Venus?):
Viele Grüße aus Mittelhessen
Marcel
Marcel
Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Venus am Taghimmel mit Refraktor 1200/127.
- Elmar Schmidt
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- Wohnort: Bad Schönborn (8o39'51"O 49o13'21"N 130 m ü.N.N.)
Tagsichtungen, nun der Challenge: Jupiter
Hallo,
nachdem Venus ab 15:30 wie angepinnt am Himmel stand, habe ich es ab 16:00 mit Jupiter versucht, der im Osten hochkam. Dessen Sichtung mit bloßem Auge gelang mir sicher aber erst um 16:35 (wenngleich ohne Bestätigung im 6,5x21, was aber schon öfters so war) und auch nur dadurch, daß Jupiter dann mit 39 Grad in etwa derselben Höhe stand wie Venus. (Man unterschätzt die Höhe von Himmelobjekten auch mit Hilfe der ausgestreckt gespreizten Hand notorisch...)
Die zugehörigen Angaben: Himmelsleuchtdichte nur noch 900 cd/m^2, Jupiter mit -2,4 mag (extingiert) 39 Grad hoch, Sonne noch 6 Grad hoch in 117 Grad Abstand. Modelliertes S/N demnach 0,76. Das ist für Jupiter zwar gut, dennoch fällt auf, um wieviel schwieriger als Venus der Planetenriese tags freisichtig wird. Erst unterhalb von 400 cd/m^2 hellem Helldämmerungshimmel wurde er heute hier für mich zum Fixobjekt. Übrigens zeigen ihn mehrere Fotos mit der X-E3 und etwa denselben Einstellungen wie gestern für Venus nicht!?
Beste Grüße
Elmar
nachdem Venus ab 15:30 wie angepinnt am Himmel stand, habe ich es ab 16:00 mit Jupiter versucht, der im Osten hochkam. Dessen Sichtung mit bloßem Auge gelang mir sicher aber erst um 16:35 (wenngleich ohne Bestätigung im 6,5x21, was aber schon öfters so war) und auch nur dadurch, daß Jupiter dann mit 39 Grad in etwa derselben Höhe stand wie Venus. (Man unterschätzt die Höhe von Himmelobjekten auch mit Hilfe der ausgestreckt gespreizten Hand notorisch...)
Die zugehörigen Angaben: Himmelsleuchtdichte nur noch 900 cd/m^2, Jupiter mit -2,4 mag (extingiert) 39 Grad hoch, Sonne noch 6 Grad hoch in 117 Grad Abstand. Modelliertes S/N demnach 0,76. Das ist für Jupiter zwar gut, dennoch fällt auf, um wieviel schwieriger als Venus der Planetenriese tags freisichtig wird. Erst unterhalb von 400 cd/m^2 hellem Helldämmerungshimmel wurde er heute hier für mich zum Fixobjekt. Übrigens zeigen ihn mehrere Fotos mit der X-E3 und etwa denselben Einstellungen wie gestern für Venus nicht!?
Beste Grüße
Elmar
- Christoph Gerber
- Beiträge: 855
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Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Hallo zusammen,
heute war die Situation ähnlich der gestrigen: am Nachmittag stand die Venus etwa 10° westlich (rechts) des Mondes. Bei einem Spaziergang im Wald habe ich das Paar erneut wiederholt problemlos gesichtet. Es ist mir heute sogar gelungen, die Venus (1) in Cirren und (2) zwischen dem Geäst der Bäume (mit Anhaltspunkt Mond nutürlich!) zu sehen!
Es war wohl eine der besten Möglichkeiten für Tagessichtungen der Venus in ihrem 8jährigen Zyklus.
Hier noch einige Bilder (mit einer Sony Alpha550, 80mm, Programmautomatik)
und noch zwei Bilder von gestern: Gruß aus HD,
Christoph
heute war die Situation ähnlich der gestrigen: am Nachmittag stand die Venus etwa 10° westlich (rechts) des Mondes. Bei einem Spaziergang im Wald habe ich das Paar erneut wiederholt problemlos gesichtet. Es ist mir heute sogar gelungen, die Venus (1) in Cirren und (2) zwischen dem Geäst der Bäume (mit Anhaltspunkt Mond nutürlich!) zu sehen!
Es war wohl eine der besten Möglichkeiten für Tagessichtungen der Venus in ihrem 8jährigen Zyklus.
Hier noch einige Bilder (mit einer Sony Alpha550, 80mm, Programmautomatik)
und noch zwei Bilder von gestern: Gruß aus HD,
Christoph
- Brigitte Rauch
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- Wohnort: Helgoland 54°10'57''N - 7°53'01''O
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Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Nachdem am Sonnabend alles dicht war vom Nebel, konnte ich gestern bei überwiegend klarem Himmel
einige Fotos machen.
Das erste mit Mond und Venus entstand um 17:55 Uhr Um Mond, Venus und Saturn auf ein Bild zu bannen, störte ein wenig unser Leuchtturm.
Fotos von 18:47 und 18:50 Uhr Saturn ist der kleine Punkt am unteren Bildrand
Noch einmal nur Mond und Venus um 18:58 Uhr
Gruß von Brigitte
einige Fotos machen.
Das erste mit Mond und Venus entstand um 17:55 Uhr Um Mond, Venus und Saturn auf ein Bild zu bannen, störte ein wenig unser Leuchtturm.
Fotos von 18:47 und 18:50 Uhr Saturn ist der kleine Punkt am unteren Bildrand

-
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Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Hallo allerseits,
heute klinke ich mich auch einmal in diesen interessanten Thread ein.
Schon als Schüler habe ich immer wieder mit Erfolg versucht, die Venus um die Mittagszeit bzw. am frühen Nachmittag freisichtig zu beobachten. Es war immer ein schönes Erlebnis, den Mitschülern den Planeten zu zeigen.
Gestern gelang mir die Sichtung bei einem Spaziergang um etwa 15:30 MEZ, der Mond war da natürlich eine schöne Aufsuchhilfe. Das angefügte Bild habe ich um 15:45 MEZ aufgenommen. Später zog etwas mehr Cirrus auf, was mir die Beobachtung sogar erleichterte, ein gestochen scharfer weißer Punkt war immer auf Anhieb zu sehen, er hob sich in den Schleierwolken deutlichst ab.

Bessere Auflösung: https://karlkaiser-nature.at/forum/2025 ... A5188.jpeg
Und heute versuchte ich nach Sonnenuntergang Jupiter und Mars zu finden, was mit naturgemäß bei ersterem leicht gelang, bei Mars musste ich doch etwas länger suchen.
Und dann habe ich probiert, Aldebaren neben Jupiter zu sehen: 24 Minuten nach Sonnenuntergang konnte ich ihn bereits während der bürgerlichen Dämmerung erstmals erblicken. Die bürgerliche Dämmerung endete laut timeanddate um 17:37 MEZ. Seine Helligkeit laut Stellarium beträgt mag 0,58, aufgrund der atm. Lichtabsorption in 47° 50' Höhe liegt die Helligkeit bei mag 1,03.
Gesucht habe ich dann auch nach Pollux links vom Mars. Die Helligkeit des Zwillingssterne liegt bei mag 1,15, aufgrund der Absorption bei mag 1,44. Er stand 26° 18' hoch. Erstmals gesehen habe ich ihn um 17:30 MEZ, also auch noch vorm Ende der bürgerlichen Dämmerung.
Es war jedenfalls eine spannende Herausforderung für mich!
Ich wünsche euch LeserInnen einen erholsamen Abend.
Beste Grüße aus Schlägl von
Karl
heute klinke ich mich auch einmal in diesen interessanten Thread ein.
Schon als Schüler habe ich immer wieder mit Erfolg versucht, die Venus um die Mittagszeit bzw. am frühen Nachmittag freisichtig zu beobachten. Es war immer ein schönes Erlebnis, den Mitschülern den Planeten zu zeigen.
Gestern gelang mir die Sichtung bei einem Spaziergang um etwa 15:30 MEZ, der Mond war da natürlich eine schöne Aufsuchhilfe. Das angefügte Bild habe ich um 15:45 MEZ aufgenommen. Später zog etwas mehr Cirrus auf, was mir die Beobachtung sogar erleichterte, ein gestochen scharfer weißer Punkt war immer auf Anhieb zu sehen, er hob sich in den Schleierwolken deutlichst ab.

Bessere Auflösung: https://karlkaiser-nature.at/forum/2025 ... A5188.jpeg
Und heute versuchte ich nach Sonnenuntergang Jupiter und Mars zu finden, was mit naturgemäß bei ersterem leicht gelang, bei Mars musste ich doch etwas länger suchen.
Und dann habe ich probiert, Aldebaren neben Jupiter zu sehen: 24 Minuten nach Sonnenuntergang konnte ich ihn bereits während der bürgerlichen Dämmerung erstmals erblicken. Die bürgerliche Dämmerung endete laut timeanddate um 17:37 MEZ. Seine Helligkeit laut Stellarium beträgt mag 0,58, aufgrund der atm. Lichtabsorption in 47° 50' Höhe liegt die Helligkeit bei mag 1,03.
Gesucht habe ich dann auch nach Pollux links vom Mars. Die Helligkeit des Zwillingssterne liegt bei mag 1,15, aufgrund der Absorption bei mag 1,44. Er stand 26° 18' hoch. Erstmals gesehen habe ich ihn um 17:30 MEZ, also auch noch vorm Ende der bürgerlichen Dämmerung.
Es war jedenfalls eine spannende Herausforderung für mich!
Ich wünsche euch LeserInnen einen erholsamen Abend.
Beste Grüße aus Schlägl von
Karl
- Elmar Schmidt
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Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Hallo Karl,
schöne Ergänzung! Mich haben noch Deine Dämmerungssichtungen interessiert. Gemäß einer früheren Meßreihe* von mir lag gegen 17:30 bei Dir im Zenit eine Leuchtdichte von etwa 3 cd/m^2 vor; am Gegendämmerungshimmel könnten es eher 5 cd/m^2 gewesen sein.
Mein Grenzhelligkeitsmodell liefert für ein S/N = 1 dann Grenzgrößen von 2,7 mag (Zenit) und 2,1 mag (Gegendämmerung). Die gelten aber zusätzlich nur für eine perfekte Augenauflösung von 1'. Wenn man die auf 1,5' verschlechtert (was am Dämmerungsende sowieso unweigerlich passiert), ergeben sich nur 1,8 mag (Zenit) und 1,2 mag (Gegendämmerung). Insofern liegen Deine Sichtungen durchaus größenordnungsmäßig richtig.
Nach den zwei grandiosen Tagen Sa/So war der Himmel hier in Baden heute wieder verhangen
Herzliche Grüße und eine erkenntnisreiche Woche noch
Elmar
*Man sollte noch wissen, daß sich die Himmelshelligkeit in der bürgerlichen Dämmerung rasend schnell erniedrigt, nämlich zenital von etwa 150 cd/m^2 bei Sonnenuntergang bis auf 0,35 cd/m^2 bei der Sonnentiefe -6 Grad. Das ist ein Faktor von 430 in nur gut 30 min! Ab der Dämmerungsmitte halbiert sich die Helligkeit alle 4 min. Das macht kontrollierte Sichtungsversuche schwierig, weshalb ich auf die Idee gekommen bin, solche unter einem jederzeit "anzuhaltenden" abendlichen Planetariumshimmel durchzuführen - natürlich von Leuchtdichtemessungen begleitet. Von Daniel Fischer habe ich dafür einen Kontakt ins ZEISS-Planetarium Bochum bekommen.
PS: Aldebaran hat im Arizona-Tonantzintla Catalog of Bright Stars eine Helligkeit (V) von 0,86 mag, Pollux 1,14 mag. Da sie beide Riesensterne sind, kann man sich nicht darauf verlassen, daß sie im Bereich von 0,01 mag konstant sind.
schöne Ergänzung! Mich haben noch Deine Dämmerungssichtungen interessiert. Gemäß einer früheren Meßreihe* von mir lag gegen 17:30 bei Dir im Zenit eine Leuchtdichte von etwa 3 cd/m^2 vor; am Gegendämmerungshimmel könnten es eher 5 cd/m^2 gewesen sein.
Mein Grenzhelligkeitsmodell liefert für ein S/N = 1 dann Grenzgrößen von 2,7 mag (Zenit) und 2,1 mag (Gegendämmerung). Die gelten aber zusätzlich nur für eine perfekte Augenauflösung von 1'. Wenn man die auf 1,5' verschlechtert (was am Dämmerungsende sowieso unweigerlich passiert), ergeben sich nur 1,8 mag (Zenit) und 1,2 mag (Gegendämmerung). Insofern liegen Deine Sichtungen durchaus größenordnungsmäßig richtig.
Nach den zwei grandiosen Tagen Sa/So war der Himmel hier in Baden heute wieder verhangen

Herzliche Grüße und eine erkenntnisreiche Woche noch
Elmar
*Man sollte noch wissen, daß sich die Himmelshelligkeit in der bürgerlichen Dämmerung rasend schnell erniedrigt, nämlich zenital von etwa 150 cd/m^2 bei Sonnenuntergang bis auf 0,35 cd/m^2 bei der Sonnentiefe -6 Grad. Das ist ein Faktor von 430 in nur gut 30 min! Ab der Dämmerungsmitte halbiert sich die Helligkeit alle 4 min. Das macht kontrollierte Sichtungsversuche schwierig, weshalb ich auf die Idee gekommen bin, solche unter einem jederzeit "anzuhaltenden" abendlichen Planetariumshimmel durchzuführen - natürlich von Leuchtdichtemessungen begleitet. Von Daniel Fischer habe ich dafür einen Kontakt ins ZEISS-Planetarium Bochum bekommen.
PS: Aldebaran hat im Arizona-Tonantzintla Catalog of Bright Stars eine Helligkeit (V) von 0,86 mag, Pollux 1,14 mag. Da sie beide Riesensterne sind, kann man sich nicht darauf verlassen, daß sie im Bereich von 0,01 mag konstant sind.
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Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
habe heute gegen 16:30h Venus auch freisichtig erhaschen können. Vorher auf Stellarium geortet und mir die Position ausgehend von einem Hausgiebel gemerkt, zuerst im Feldstecher - dann mit blossem Auge und anschliessend im 8"Dobson. Sie legt langsam zu. Jupiter zeigte sich sehr kontrastreich mit seinen Wolkenbändern durch den 8Zöller und an Mars konnte ich bei indirektem Sehen die Polkappe erahnen. Der zunehmende 5te Abend Mond zeigte sich auch gestochen scharf in diversen Okularen.
LG von Anette
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Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025)
Lieber Elmar,Elmar Schmidt hat geschrieben: ↑3. Feb 2025, 20:25
Mein Grenzhelligkeitsmodell liefert für ein S/N = 1 dann Grenzgrößen von 2,7 mag (Zenit) und 2,1 mag (Gegendämmerung). Die gelten aber zusätzlich nur für eine perfekte Augenauflösung von 1'. Wenn man die auf 1,5' verschlechtert (was am Dämmerungsende sowieso unweigerlich passiert), ergeben sich nur 1,8 mag (Zenit) und 1,2 mag (Gegendämmerung). Insofern liegen Deine Sichtungen durchaus größenordnungsmäßig richtig.
das freut mich, dass ich bei meiner Sichtung in etwa richtig gelegen habe. Was bei der Beobachtung erschwerend dazu kommt, sind die Schlieren im Auge. Da muss man immer warten, bis sie knapp außerhalb des Sehzentrums im Auge gewandert sind.
Da wäre ich gerne dabei! Es ist immer wieder schön, im Planetarium zu sitzen und den Sternenhimmel auf samtschwarzem Hintergrund zu sehen. Bei diesen idealen Bedingungen ist es anfangs gar nicht so leicht, sich im klaren Sternengewimmel sofort zu orientieren. Ich erinnere mich als Schüler noch gerne an meinen ersten Besuch im Wiener Planetarium zurück. Damals hat der Vortragende (Prof. Hermann Mucke https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Mucke) mit großer Begeisterung die Erklärungen zu den Sternen gegeben, die heutigen Shows gab es damals noch nicht. Bemerkt sei auch, dass ich später von ihm eine private Führung durch den von ihm initiierten Sterngarten am Georgenberg https://de.wikipedia.org/wiki/Sterngarten bekommen habe.Elmar Schmidt hat geschrieben: ↑3. Feb 2025, 20:25 Das macht kontrollierte Sichtungsversuche schwierig, weshalb ich auf die Idee gekommen bin, solche unter einem jederzeit "anzuhaltenden" abendlichen Planetariumshimmel durchzuführen - natürlich von Leuchtdichtemessungen begleitet.

Ich wünsche dir einen erholsamen Abend.
Karl
- Elmar Schmidt
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Re: Venus im größten Glanz (Febr 2025) plus Zenitleuchtdichte
Lieber Karl,
nach 32 Stunden Wolken klarte es heute nachmittag doch so gut auf, daß ich wieder messen konnte. Reste von Dunst schwächten Venus, Jupiter und den Mond um ca. 0,1 mag ab, was aber für das folgende nicht sehr erheblich ist.
In der Helldämmerung* achtete ich auf das Erscheinen der Planeten. Venus (mit Extinktion -4,65 mag!) stand natürlich schon lange brillant im Südwesten. Jupiter mit entsprechenden -2,35 mag fiel mir erst bei Sonnenuntergang um 17:25 auf, ich würde den Versuch aber nicht als intensiv bezeichnen. Die Himmelshelligkeit bei ihm betrug 200 cd/m^2. Bei Mars (später mit -1,05 mag gemessen, d.h. extingiert -0,75 mag) mußte ich mir Mühe geben, er blinzelte dann aber schon um 17:30 bei der Sonnentiefe -1,3 Grad und einer Umgebungsleuchtdichte von 120 cd/m^2 auf. Auf Pollux und Castor habe ich leider später nicht geachtet.
Mein mit Christoph entwickeltes Sonneberger S/N-Modell ergibt für die obigen Bedingungen zur Jupitersichtung eine Grenzhelligkeit von -1,1 mag (was zeigt, daß ich ihn eher hätte sehen können und müssen) und für Zeit und Richtung der Mars-Sichtung -0,6 mag (was hinkommt). *Beide zähle ich nicht als Tagsichtungen, kritisch waren sie ohnedies nicht, da sie in der sog. Helldämmerung (Sonnenhöhe +/- 2 Grad) auftraten, die ich davon ausnehme.
Was ich dann auch noch gemacht habe, ist eine Kontrolle der Dir, Karl, gestern übermittelten Leuchtdichten im Zenit und beI Mars am Gegendämmerungshimmel für eine Sonnentiefe von -4,5 Grad. Sie betrugen 3,3 cd/m^2 und 4,5 cd/m^2, was den gestern genannten Werten recht nahe kommt. Meine schon anderthalb Jahre alte Messung des Leuchtdichteverlaufs an klaren Himmeln (rote Punkte im untenstehenden Schaubild) scheint von daher ziemlich allgemeingültig für Tieflandverhältnisse. Ich stelle sie daher hier als Referenz ein:

Auf der rechten Skala kann man über dem jeweiligen Sonnenstand die von der grau schattierten Modellrechnung vorhergesagten Grenzhelligkeiten im Zenit ablesen. Der kleine Buckel am Ende der nautischen Dämmerung hat mit dem Übergang vom Zäpfchen- zum Stäbchensehen zu tun, kann aber auch ein Artefakt vom dort laut Schrifttum stockenden Verlauf der Augenauflösung sein, welche ein wesentlicher Modellparameter ist.
Herzliche Grüße
Elmar
nach 32 Stunden Wolken klarte es heute nachmittag doch so gut auf, daß ich wieder messen konnte. Reste von Dunst schwächten Venus, Jupiter und den Mond um ca. 0,1 mag ab, was aber für das folgende nicht sehr erheblich ist.
In der Helldämmerung* achtete ich auf das Erscheinen der Planeten. Venus (mit Extinktion -4,65 mag!) stand natürlich schon lange brillant im Südwesten. Jupiter mit entsprechenden -2,35 mag fiel mir erst bei Sonnenuntergang um 17:25 auf, ich würde den Versuch aber nicht als intensiv bezeichnen. Die Himmelshelligkeit bei ihm betrug 200 cd/m^2. Bei Mars (später mit -1,05 mag gemessen, d.h. extingiert -0,75 mag) mußte ich mir Mühe geben, er blinzelte dann aber schon um 17:30 bei der Sonnentiefe -1,3 Grad und einer Umgebungsleuchtdichte von 120 cd/m^2 auf. Auf Pollux und Castor habe ich leider später nicht geachtet.
Mein mit Christoph entwickeltes Sonneberger S/N-Modell ergibt für die obigen Bedingungen zur Jupitersichtung eine Grenzhelligkeit von -1,1 mag (was zeigt, daß ich ihn eher hätte sehen können und müssen) und für Zeit und Richtung der Mars-Sichtung -0,6 mag (was hinkommt). *Beide zähle ich nicht als Tagsichtungen, kritisch waren sie ohnedies nicht, da sie in der sog. Helldämmerung (Sonnenhöhe +/- 2 Grad) auftraten, die ich davon ausnehme.
Was ich dann auch noch gemacht habe, ist eine Kontrolle der Dir, Karl, gestern übermittelten Leuchtdichten im Zenit und beI Mars am Gegendämmerungshimmel für eine Sonnentiefe von -4,5 Grad. Sie betrugen 3,3 cd/m^2 und 4,5 cd/m^2, was den gestern genannten Werten recht nahe kommt. Meine schon anderthalb Jahre alte Messung des Leuchtdichteverlaufs an klaren Himmeln (rote Punkte im untenstehenden Schaubild) scheint von daher ziemlich allgemeingültig für Tieflandverhältnisse. Ich stelle sie daher hier als Referenz ein:

Auf der rechten Skala kann man über dem jeweiligen Sonnenstand die von der grau schattierten Modellrechnung vorhergesagten Grenzhelligkeiten im Zenit ablesen. Der kleine Buckel am Ende der nautischen Dämmerung hat mit dem Übergang vom Zäpfchen- zum Stäbchensehen zu tun, kann aber auch ein Artefakt vom dort laut Schrifttum stockenden Verlauf der Augenauflösung sein, welche ein wesentlicher Modellparameter ist.
Herzliche Grüße
Elmar
Zuletzt geändert von Elmar Schmidt am 5. Feb 2025, 20:29, insgesamt 2-mal geändert.
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