Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

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Lutz Schenk
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Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Lutz Schenk » 16. Sep 2024, 21:01

Hallo Zusammen, ich knüpfe hier mal in Form eines neuen Themas an die Diskussion aus dem "(Sammelthread) Polarlicht-Vorwarnungen 2024" an, da ich die Idee von Marko gut fand, Fragen rund um die WW-Vorhersage und ihren Stand der Techniken, Tücken und Probleme in einem separaten Faden zu beleuchten. Dies aber nicht im Sinne einer (streihaften) Grundsatz-Diskussion, eher als Basis für speziell diesem Thema interessierte Leser mitzunehmen und sich auch auszutauschen, oder auch eigene Erkenntnisse zu teilen.

@Thorsten: Was mir noch auffiel dazu ist, dass ja gerade durch Ulrichs Hinweis auf die eher kommerzielle Nutzung, bzw. diese Zielgruppe, die Frage nach Sinnhaftigkeit bei so viel Spread, natürlich nochmal eine andere und in diesem Sinne auch berechtigt ist. Gerade die kommerzielle Schiene, bei der ggf. auch viel Geld dran hängt, braucht ja doch schon was halbwegs Verlässliches. Einerseits um zu schützende Assets nicht unnötig lange in einen Schutzmodus zu versetzen, andererseits aber auch nicht zu spät zu reagieren.

So, ich hoffe, dass wir damit den anderen Faden entlasten können.
Freue mich auf rege Diskussion und Inspiration zum Thema!

VG Lutz

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Thorsten Gaulke
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Thorsten Gaulke » 16. Sep 2024, 21:24

Dann gebe ich mal Gas...

Und möchte auch hier noch einmal deutlich machen, dass ich keinen hier angreifen möchte und auch keine Posts in Frage stelle oder für sinnlos erachte oder sonst irgendwas...

Mein Ur-Ansinnen war Markos Vorhersage-Post zum Eintreffen eines möglichen CMEs nach dem X4,5 Flare aus dem südöstlichen Bereich der Sonnenkugel.

Nach Checken der einzelnen von Marko geposteten Vorhersagemodelle kam ich auf eine maximale Bandbreite von 41 Stunden.

41 Stunden Bandbreite für den Termin eines möglichen Eintreffens eines CMEs... Die Bandbreite reichte von 15.09.2024 00 Uhr bis 16.09.2024 17 Uhr.

Meine Frage, die ich stellte und meine Kritik, die ich äußerte...:

Zitat Anfang:

Ich hab da mal ne Frage...

Was bringt mir eine Vorgersage, die einen "Spread" von über 24 Stunden hat...? Mehr sogar...

Die erste Vorhersage "beginnt" mit einem möglichen Eintreffen eines CME um Mitternacht/00 Ubr des 16.09. ... Die letzte Vorhersage entet mit einem möglichen Treffer hinausgezögert his wohl möglich zum 17. gegen 17 Uhr....

Das sind 41 Stunden...

Was bringt mir das...?

Wenn mir ein Meteorologe sagen würde, dass es in den nächsten 41 Stunden mal regnen soll, würde ich ihn als unglaubwürdig bzw. als nicht kompetent sehen...

Ich weiß, Meteorologie ist nicht Spaceweather...

Aber noch einmal die Frage: Was bringen mir diese Treffervorhersagen? Machen Sie das Erscheinen von Polarlichtern heute Abend wahrscheinlicher...? Eher nicht...

Wer erklärt es mir...?


Ich habe bislang 3 Antworten...

1. Für uns als PL-Jäger: Vorbereitet sein
2. Für uns als Datenleser: Evaluation der Vorhersage, wenn das mögliche Event vorbei ist
3. Schutz der Satelliten und der Infrastruktur...

Soweit verstanden und soweit nachvollziehbar, auch wenn ich persönlich bei 2 Tagen "Spread" sicherlich nicht "vorbereitet sein" möchte auf nen CME. Da hab ich in den 41 Stunden leider noch ne Menge mehr zu tun als nur "zu warten"...

Evaluation ist ok, kann was bringen - aber nur wenn die Evaluation auch beim Verursacher ankommt... Sprich bei NASA, NOAA und Co.

Tut sie das...? Interessieren die sich für uns kleinen Pupse...?

Schutz vor Satellitenausfällen ... Ok, nachvollziehbar - bei der Flotte von Satelliten von E. Musk da oben... Wo er ja schon am 10./11./12. Mai Muffe bekommen hat...

Alles ok....

Aber trotzdem stelle ich mir die Frage, warum 41 Stunden...? Warum sind die Vorhersagen SO DERART UNTERSCHIEDLICH, dass eine für mich unverständliche Bandbreite von annähernd 2 Tagen heraus kommt...?

Kann man dann noch warnen/schützen...?
Ist das im Sinne des Erfinders...?
Ist das im Sinne des Rezipienten...?

Auch wenn Weltraumwettervorhersage schwer bis unmöglich ist... Stereo immer noch im Mono-Modus durchs All schwebt....

Was bringen uns Enlil und wie diese Modelle alle heißen..... Gibt's ja mittlerweile einige...

Ich fand die Trefferquote der letzten Vorhersagen immer relativ mäßig bis ungenau... So ungenau, dass ich schon gar nicht mehr gucke...

Also noch einmal die finale Frage: WAS BRINGT UNS DAS ALLES...?

Und... :

Danke Lutz...!
Gruß Thorsten
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Lutz Schenk » 16. Sep 2024, 21:59

Hi Thorsten,
Evaluation ist ok, kann was bringen - aber nur wenn die Evaluation auch beim Verursacher ankommt... Sprich bei NASA und Co.

[...]

Also noch einmal die finale Frage: WAS BRINGT UNS DAS ALLES...?
Evaluierung an die jeweiligen Dienste wäre natürlich schön und wichtig. Da wir aber nicht so wirkliche Expertise in dem Bereich haben, würde diese wahrscheinlich dort nicht ankommen oder enst genommen, wenn sie aus dem Kreise der Hobby-Aurora-Enthusiasten kommt.
Außer man würde diese oder jene Vorhersage komplett "wissenschaftlich-kompetent" auseinander nehmen und schlüssig die Fehlerhaftigkeit mit warum und wieso darlegen. Müßig...

Aber: Wir können es doch für uns evaluieren und die für uns relevante Spreu vom Weizen trennen.
Mir war ja auch die Liste unter https://kauai.ccmc.gsfc.nasa.gov/CMEscoreboard/ bis vor kurzem unbekannt.

Da diese Seite sogar rückwirkend bis 2013 umfangreiche Vorhersagen beinhaltet, könnte man da ein Ranking machen, was natürlich irsinnigen Aufwand machen würde, dies alles zu recherchieren.

Zumindest aber zukünftig könnte man ja den "Sieger" des jeweiligen Events vermerken und dann sehen, ob sich einer der Forecaster und/oder ein Modell als zuverlässiger wie andere erweist.

Für mich nutze ich diese Quellen als Grund- und/oder Zusatzinfo, zu auch noch anderen Quellen, sowie meiner bisherigen Erfahrung zum Thema.

Es endet aber letztendlich in dem von dir genannten Punkt "1. Für uns als PL-Jäger: Vorbereitet sein".
Nicht mehr oder weniger ist es. Wir bekommen mit wann ein größerer Flare, ggf. mit (Full-) Halo steigt und müssen uns anhand der gegebenen Quellen versuchen, ein möglichst stimmiges Bild zu machen.

Und diesbezüglich war ja die Diskussion hier im Forum auch oft schon recht fruchtbar, wie man sich über die verschiedenen Quellen und Infos dann zu einem Konsens fand, was wohl das wahrscheinlichste Szenarion sein könnte. Mal mit mehr, oder auch weniger Erfolg.

GrußLutz

wolfgang hamburg
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von wolfgang hamburg » 16. Sep 2024, 22:20

Moin moin,

wir können ja wieder zu den Wetten a la 2001-2004 zurückkehren. :wink:

Grüße wolfgang

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Marko Rummelsburg
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Marko Rummelsburg » 17. Sep 2024, 02:19

***obsolet***
Zuletzt geändert von Marko Rummelsburg am 11. Feb 2025, 02:30, insgesamt 1-mal geändert.
☞ Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.
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Ulrich Rieth
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Ulrich Rieth » 17. Sep 2024, 05:35

Moin!

Schöner Faden, auch wenn man hier aufpassen muss, die Skepsis und die diversen Emotionen nicht zwischen den Zeilen zu lesen, sonst wird es nämlich auch schnell polarisierend.
Dann gebe ich auch mal meinen Senf als "Wissenschaftler" dazu. Vielleicht bringt Michael Theusner ja noch seine Sicht mit ein, dann wird es etwas weniger einseitig.
Grundsätzlich muss man, wie Marco auch schon geschrieben hat, festhalten, dass die Weltraumwetter-Wissenschaft eine junge Disziplin ist.
Diese leidet, wie auch so viele andere "Grundlagenforschungslastigen" Forschungsbereiche, unter notorischer Unterfinanzierung.
Das dort jetzt mehr Geld reinfließt, hat natürlich mit dem technologischen Fortschritt zu tun und der Anfälligkeit der entsprechenden Produkte auf die Auswirkungen des Sonnenwindes.
Mich hat hier z.B. von Anfang an gewundert, dass SpaceX die Verstärkung der Abbremsung seiner Satelliten durch die im Solar Max ausgedehnte Erdatmosphäre irgendwie ignoriert hat. Hier sind wohl auch keine Mechanismen vorgesehen, die die Satelliten langfristig stabilisieren können. Es wird also bei starken Sonnenstürmen immer wieder zu Massenabstürzen kommen. Somit ist StarLink einfach ein Wegwerfprodukt der modernen (eigentlich eher unmodernen) Konsumgesellschaft, welches schnell durch neue Satalliten ersetzt werden kann.
Aber zum Thema...
Weltraumwetterprognosen basieren einfach gesagt auf Modellen der Physik.
Die Physik ist dabei im Grunde immer absolut präziese.
ABER, zu jedem Wert, der aus einem Modell herauskommt, gehört die Angabe einer Unsicherheit.
Hierbei gibt es dann aber viele unterschiedliche "Kategorien", die normalerweise irgendwo mit angegeben werden müssen.
Diese Kategorien beschreiben, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Ereignis im Bereich des "Unsicherheitsintervalls" (plus/minus) wirklich stattfindet.
Hier sehe ich einen Nachteil beim CME Scoreboard, denn dort wird nicht ersichtlich, welchen Bereich die Unsicherheitsintervalle abdecken.
Also, ist das Ereignis im Intervall zu 99,7% (3 sigma), 95,4% (2 sigma) oder nur zu 68% (1 sigma) drin.
Bei 1 sigma kann ich ein schön kleiner Intervall angeben, bin aber ggf. trotzdem weit weg. Bei 3 sigma treffe ich recht sicher den wahren Wert, habe aber ein sehr großes Intervall.
Außerdem ist natürlich zu betrachten, wie viele einzelne Parameter bei der Abschätzung der CME-Ankunft berücksichtigt wurden.
Denn jeder dieser Parameter hat für sich wieder eine Unsicherheit. Diese einzelnen Unsicherheiten müssen auch wieder zu einer Gesamtunsicherheit zusammengerechnet werden, was u.U. auch recht komplex sein kann.
Als Beispiel hierfür mal eine "irdische Probenahme".
Wenn ich untersuchen möchte, wie stark belastet ein Boden mit Schadstoffen ist, kann ich eine einzelne Probe auf dem Grundstück nehmen und die erhaltenen Werte dann dem gesamten Grundstück zuschreiben. Ich kann aber auch auf der gesamten Fläche 100 Proben nehmen und dann aus den Ergebnissen einen Mittelwert mit entsprechender Unsicherheit bilden.
Für den Fall mit einer einzigen Probe muss ich aber definitiv sagen, dass die Unsicherheit meiner Probe dann eigentlich bei 100% liegen muss.
Denn schon 1 Meter weiter kann eine starke Kontamination vorliegen, die ich mit der einzelnen Probe nicht finde.
Gleichzeitig ist das Ergebnis meiner einzelnen Messung (unabhängig von der Probenahme) aber super genau, weil das Messgerät modern ist und die Methode eine hohe Genauigkeit zulässt.
Sprich, meine einzelne Probe auf dem Grundstück sagt, der Messwert ist X und die Unsicherheit der Messung ist klein. Wenn ich hier mit dem Bericht aufhöre, weil ich die Unsicherheit der Probenahme verschweige, sagt der Leser, okay, das Grundstück ist sauber. Bei den vielen Messungen wird der gemittelte Messwert evtl. größer (Kontamination getroffen) und auch die Unsicherheit wird größer (viele einzelne Proben), so dass dann ggf. interpretiert wird, dass das Grundstück kontaminiert ist.
Übertragen auf das Weltraumwetter kann die Schlussfolgerung nur Folgende sein.
Das CME Scoreboard ist "lebende Wissenschaft".
Hier werden Werte mit entsprechenden (leider unbekannten) Unsicherheiten angegeben.
Je mehr Parameter in die Berechnung mit eingehen, desto größer wird die kombinierte Unsicherheit, aber die Ergebnisgröße wird trotzdem vermutlich genauer.
Am Ende leiden aber alle Ergebnisse unter dem von Marco geschilderten Problem, dass es einfach zu wenige oder manchmal gar keine Ausgangsdaten gibt.
In letzterem Fall würde ich das dann raten nennen.
Die Lösung des Problems kann in zwei Richtungen gehen.
1. Geld in die Hand nehmen und mehr Daten generieren. Dadurch ist die Datenbasis für die Modelle größer und das wahre Ergebnis wird genauer erkannt. Die Dokumentation der Unsicherheit wird ebenfalls besser und damit letztlich auch die Güte der verwendeten Modelle.
2. Alle laufen lassen wie bisher, weil es vermeintlich nur ein paar Nerds betrifft und für die reicht die Qualität der heutigen Aussagen schon aus.
Im Falle von 2 könnte dann bei einem wirklichen Volltreffer wie Oktober/November 2001 oder Mai 2024 oder März 1989 die Auswirkungen auf die moderne Zivilisation aber beachtlich sein. Dies wurde bereits auf einigen Konferenzen klar gestellt, weshalb eben die Entwicklung eher in Richtung der Lösung 1 geht.
Soweit erst einmal mein Beitrag...ob es jemandem was bringt, wenn es nur um die Vorwarnung für Polarlichter geht? Keine Ahnung!
Es ist einfach Fakt, dass man keine absolut präzisen Ergebnisse liefern kann und das wird sich vermutlich auch im Sonnenzyklus 26 noch nicht ändern.
Gruß!

Ulrich

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Thorsten Gaulke
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Thorsten Gaulke » 17. Sep 2024, 22:50

Hallo Nadia...

Ich finde deinen Essay nach hinten raus total interessant und mag mittlerweile glauben, dass da was mit mir nicht stimmt... ;-)

Wenns nen x-Flare gibt, versuche ich selber zu "posen" und die Ankunft für mich zu berechnen...

Die Emotionen halten sich im Hintergrund, da diese verdammten Dinger irgendwie entweder auf der Rückseite der Sonne losgehen oder am West/Ostrand...

Nun gut... Nach dem Posen sage ich mir: ok... 36 Stunden... Nur als Beispiel... Dann kommen die Vorhersagen von NASA und Co. dazu...

Beim letzten Event wie gesagt... Spread von 41 Stunden...

Da werde ich noch ruhiger und sage mir, dass ich Spaceweatherlive oder andere Seiten beobachte und abwarte...

Dann kam so etwas wie ein Impact - per Epam gegen 16 Uhr gestern... Ok... Aber nicht dramatisch...

Also weiterleben als ob nichts wäre - 16 Uhr ist noch hell...

Abends dann klarer Himmel... Werte beobachten... Nix dramatisches.... Ab ins Bett...

Nachts kurz wach gewesen... Blick aufs Wetterradar... WOLKEN...

Also weiterschlafen....

Heißt.... ICH bin da immer relativ entspannt und ruhig... Kamera ist eh immer geladen, ich habe 2 Webcams gen Norden, die mir anzeigen ob es PL gibt oder nicht und notfalls dann raus.... Oder auf die benachbarte Wiese - notfalls im Schlafanzug - und Testfotos machen...

Mit dieser "Ruhe vor dem Sturm" und dem Equipment habe ich dieses Jahr bislang 20 Polarlichter detektieren können... Ohne Schlafentzug oder elendigem Lesen von Warnungen oder Sichten des Enlil oder oder oder...

Und wie gesagt... Ob Geldmangel, marode Technik oder sonstwas... Mir persönlich bringen Vorhersagen mit nem Spread von 41 Stunden nix. Das "Aufregen" über solche Sachen habe ich mir lange abgewöhnt - bringt eh nix...

Und ich lebe nach dem Prinzip "wird nix"... Sichte aber trotzdem BZ und BT und wenns da zuppelt, habe ich noch 1 Stunde Vorlauf... Das reicht um Frau zu informieren, notfalls Kind ins Bett bringen, Sachen für den nächsten Tag zu packen und nen Kaffee zu trinken...

Sollte ich raus fahren, brauche ich 5 min. für nen einigermaßen ordentlichen Spot.... Das reicht mir...

Aber da bin ich wahrscheinlich anders als die anderen Kinder...

Dieses Euphorische im Vorfeld hab ich nicht mehr...wenn es PL gibt - wie im Mai - dann kann ich auch heulen ob der Schönheit solcher Phänomene...

Aber die Vorbereitung läuft extremst geschmeidig und ruhig ab...

Und deswegen fragte ich ja in dem anderen Thread, was diese Vorhersagen bringen... Für wen sind sie wichtig und unerlässlich.....

Satelliten/Infrastruktur - habe ich gelernt... Ok...

Aber 41 Stunden warten auf ein Event, was eventuell sogar NOCH SPÄTER eintrifft....? PL gabs gestern um....? 23 Uhr...? Dann 5 Uhr...? Da habe ich selig geschlafen... Und die Cams hatten auch nix drauf... 5 Uhr schon gar nicht wegen Wolken...

Ich verstehe halt diesen Hype nicht, der sich entwickelt, wenns mal auf der Sonne rummst...

Ich bin da irgendwie anders... Ruhiger...

Aber wahrscheinlich ein Problem von mir selber....
Gruß Thorsten
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Thorsten Gaulke » 17. Sep 2024, 23:02

Post gelöscht - zu sehr OT
Zuletzt geändert von Thorsten Gaulke am 17. Sep 2024, 23:22, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Thorsten
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Thorsten Gaulke » 17. Sep 2024, 23:10

Marko beschreibt ja sehr plastisch, wie er die einzelnen Vorhersagen heranzieht, um für sich Wahrscheinlichkeiten herauszuarbeiten...

Beispiel: Jenes Modell so, dieses hier erst recht, dann noch Russland - also hohe Wahrscheinlichkeit für PL...

OK... Hab ich verstanden...

Aber was mache ich, wenn ich die Modelle lese und der Impact "wahrscheinlich" um 8 Uhr morgens ist....?

Wer hilft mir... Wie kann ich das verstehen...?

Um 8 muss Kind in den Kindergarten, dann muss ich zur Arbeit - meine Frau auch... Nachmittags ist Schluss... Kind aus Kindergarten holen und bis 20 Uhr Bespaßung... Nebenher auch noch etwas Home Office, Haushalt, Garten und Co.

Nen Haus macht Arbeit...

Andere Hobbies wie Skat, Musik, Sport,....

Bin ich denn so anders oder haben andere Leute einfach mehr oder elendig mehr Zeit als ich...

Oder sind anders fokussiert...?

Mach ich was falsch....?

Wie kann ich diese Vorhersagen irgendwie sinnvoll für mich nutzen...? Ist jemand in der selben oder in einer ähnlich gelagerten Situation....?

Ich möchte für mich das Optimum herausholen... Weiß aber nicht wie....
Gruß Thorsten
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Claudia Fr » 18. Sep 2024, 11:48

Hallo an alle,

Erstmal finde ich die Hintergründe zu den Satelliten, Umständen und Daten sehr gut erklärt und sage danke dafür!
Zweitens, um mehr Zeit zu haben um verschiedenen Interessen nachzugehen, hilft es entweder eine Zeitmaschine zu erfinden oder Prioritäten zu setzen und mit den Konsequenzen dazu zu leben. Persönlich finde auch ich oft die Zeitmaschine einfacher, deshalb ist meine Garage mit Prototypen gefüllt.
Nun gut. Was ich daran ernst meine, ist, dass eben die eigenen Prioritäten, wenn verschiedene Aufgaben und Pläne gleichzeitig stattfinden, mit Listen, Kennzahlen, Erfahrungspunkten und weiteren nützlichen Managementtools etwas sortiert werden können.
Ich mache das auch, wenn ich mir grad etwas zu viel vornehmen will/mittendrin bin im "Tanzen auf vier Hochzeiten"/zu viel vorgenommen habe, neben dem Alltag.

Ich finde dieses Forum unglaublich lehrreich. Auch diesen Thread wieder.
Danke an alle!
Viele Grüße,
Claudi

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Thorsten Gaulke
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Thorsten Gaulke » 18. Sep 2024, 14:43

Das Schöne ist ja, dass bei mir keine Aufgaben und Pläne gleichzeitig laufen, sondern hintereinander und klar strukturiert... Da gibt es kaum Überschneidungen.

Und natürlich muss ich Prioritäten setzen... Geht nun mal nicht anders...

Wenn es mal Polarlicht Donnerstags um 19 Uhr gibt, hab ich Pech gehabt... Da hat meine Frau ihre sportliche Auszeit und ich Tochterdienst zu Hause...

Sie ist aber alt genug dass ich sie tatsächlich mitnehmen könnte - aber egal...

Was mir einfach nicht ins Hirn will:

Probleme und Tücken... Ja, es gibt diese Vorhersagen, ob genau oder ungenau sei dahingestellt... Ob berechtigt oder nich, sei dahingestellt....

Nadia schreibt ja auch was über den neurologischen Hintergrund etc. pp..

Also: da gibt es eine Vorhersage und mein gesamtes Umfeld geht steil. Es gibt vielleicht Polarlichter, wie wird denn das Wetter.. Bei mir stimmen die Prognosen mal wieder überhaupt nicht... Boah, Epam steigt... Ey, Bz schon bei - 10...gibt es heute Polarlichter...? Boah, das Wetter ist ja mal wieder blöd... Ey neue Vorhersage, der CME soll erst morgen früh kommen... Oh Mann, dann wirds ja wieder nix... Ich fahre trotzdem raus... Gibt's heute Polarlichter...? Ach Mensch, Wetter ist ja mal wieder scheiße...Stimmen die Prognosen eigentlich mal irgendwann...? Neue Berechnung von der NASA, jetzt soll der CME doch um 12 Uhr UTC kommen, aber mit einer Bandbreite von +- 7 Stunden.... Das neue ENLIL hat ja gar nix mehr drin...? Bestimmt wieder nen Fall, wo sich der CME in Luft auflöst... Ich man, Wetter scheiße hier....Ich habe Wolkenlücken... CME bestimmt nur nen Streifschuss.... Die neuen Berechnungen sind raus... CME jetzt doch morgen Nacht um 4 Uhr +- 5 Stunden.... Die Modelle sagen einen KP-Wert von 3 bis 7 voraus... G1 bis G3-Sturm... Und so weiter...

Mit Umfeld meine ich tatsächlich Polarlicht-Interessierte mit AHNUNG...!

Versteht ihr, was ich meine...?

Eine solch ungenaue Vorhersage befeuert das Spekulieren... Alle gehn se steil und dann.....? Bleibt der CME aus........

Ups....

2 Tage lang Gejammer, Geheule, übermäßige Freude aufgrund von ungenauen Vorhersagen, "dumme Sprüche" über Wetterprognosen, fast minütliches Posten (früh am Morgen), wenn Epam steigt, wenn spaceweather.com einen neuen G1-Sturm berechnet.... Jeder Peak im Bt wird kommentiert und zwei Tage später verpufft alles...

Ich derweil gehe in Ruhe meinem Leben nach, teile diesen Hype nicht und wenn dann doch Abends die Werte steigen, habe ich immer noch 1 Stunde Zeit zu reagieren...

Das meine ich mit diesen Prognosen... Mit diesen Vorhersagen....

Was bringt es mir...?

Ich könnte mir vorstellen, so ein Polarlicht-Vorhersagetool von Andy Stables oder anderen
in Echtzeit laufen zu lassen und bei Alarm mache ich mich bereit... Wenns die Zeit und das Kind erlauben...

Deswegen frage ich, was diese Vorhersagen bringen - aber ich habe augenscheinlich meine Antwort schon gefunden... Für mich nichts... Gar nichts...

Es ist sicherlich interessant, sowas mal zu lesen, aber einen Mehrwert für mein Hobby sehe ich nicht...

Es weckt kein Interesse, da ich schon Interesse habe...

Es macht mich nicht wuschig, da ich lieber auf Fakten setze als auf Prognosen, die (noch) zu ungenau sind..........

Ich freue mich über jedes Polarlicht und die letzten 2 Jahre habe ich so gut wie keines verpasst... Ohne Stress, steil gehen, die Welt verrückt machen etc.

Und ich habe jedes einzelne genossen und mich gefreut. Sowohl visuell als auch fotografisch...

Wahrscheinlich sind diese Vorhersagen (noch) nix für mich....
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Lutz Schenk » 18. Sep 2024, 17:23

Also: da gibt es eine Vorhersage und mein gesamtes Umfeld geht steil. Es gibt vielleicht Polarlichter, wie wird denn das Wetter.. Bei mir stimmen die Prognosen mal wieder überhaupt nicht... Boah, Epam steigt... Ey, Bz schon bei - 10...gibt es heute Polarlichter...? Boah, das Wetter ist ja mal wieder blöd... Ey neue Vorhersage, der CME soll erst morgen früh kommen... Oh Mann, dann wirds ja wieder nix... Ich fahre trotzdem raus... Gibt's heute Polarlichter...? Ach Mensch, Wetter ist ja mal wieder scheiße...Stimmen die Prognosen eigentlich mal irgendwann...? Neue Berechnung von der NASA, jetzt soll der CME doch um 12 Uhr UTC kommen, aber mit einer Bandbreite von +- 7 Stunden.... Das neue ENLIL hat ja gar nix mehr drin...? Bestimmt wieder nen Fall, wo sich der CME in Luft auflöst... Ich man, Wetter scheiße hier....Ich habe Wolkenlücken... CME bestimmt nur nen Streifschuss.... Die neuen Berechnungen sind raus... CME jetzt doch morgen Nacht um 4 Uhr +- 5 Stunden.... Die Modelle sagen einen KP-Wert von 3 bis 7 voraus... G1 bis G3-Sturm... Und so weiter...

Mit Umfeld meine ich tatsächlich Polarlicht-Interessierte mit AHNUNG...!

Versteht ihr, was ich meine...?

Eine solch ungenaue Vorhersage befeuert das Spekulieren... Alle gehn se steil und dann.....? Bleibt der CME aus........

Ups....
Tja, genau so ist es, kennen wir doch nur zu gut.

Es geht halt jeder anders damit um, wie ich ja auch schon sagte, man weiß um die Tücken des Geschäfts, deshalb lese ich aber die Vorhersagen trotzdem gern.

Zeitmanagement ist natürlich mit Kindern, je mehr oder weniger betreungsintensiv sie je nach Alter sind, schon eine größere Aufgabe, Haus und Hof nicht minder, da lässt sich aber mehr schieben. Vor allem in der Dunkelheit ;-)

Für morgens um 8 geproggtes PL ist in jedem Falle mistig, da entweder an der Arbeit, oder in großen Teilen des Jahres bereits zu hell. Könnte am WE gerade so noch im Winter passen, wird aber auch schon eng.

Nähmen wir mal an, es gäbe einen zentralen ~X5/6/7, bei dem auch ein schön klarer Full-Halo erkennbar wird, da werden die Vorhersagen wahrscheinlich keinen 41h Spread aufweisen. Wenn dazu noch die Initalspeed >1500 km/s (gePOSed und/oder der Type II Sweep) dazu passt, weiß man das die Reisedauer um die 36h liegen sollte. Je nach Zeitpunkt des CME-Starts weiß man also, in welchem Tageszeitbereich mit einer Ankunft zu rechnen ist.

Auch hier ist oft schon eine große Unschärfe, da weder POS noch Type II Sweeps, 100% klare Werte sind, welche durch vielerlei Einflüsse schon ungenau sein können.

Dies machen die Erfahreneren hier wahrscheinlich eh bereits für sich, wobei aber auch hier schon jeder einige Stunden +/- einrechnet.
Wir machen also eigentlich nichts Anderes -mit Abstrichen- wie die professionelleren Forecaster auch. Und da kommt nun mal jederauf sein "eigenes" Vorhersagefenster.

Nähmen wir weiter an, wir betrachten nur mal die individuellen Vorhersagen die jeder hier in der Community für sich macht (wenn sie denn bekannt wären), könnte ich mir vorstellen, dass wir da auch auf Spreads von 12-18h kommen könnten. Dies wäre deiner Definition, oder besser für deine Herangehensweise, ebenso unbrauchbar.

So what... Wie gesagt, es macht und händelt einfach jeder für sich wie er es gedenkt und ja, manchmal ist es dann enttäuschend, wenn sich nachher in Echt der CME warum auch immer verflogen hat, oder das Bz partout nich wirklich gut ausgerichtet war und nicht gut koppeln konnte, oder was auch immer nicht passte.

Für mich ist es nach wie vor noch eine aufregende Sache, wenn sich etwas ankündigt, wenn auch nicht mehr so, wie vor 20 Jahren. Verpasste PL-Chancen kann ich auch deutlich gelassener Hinnehmen.

Und dass man sich im Chat oder Vorhersage-Thread ein bissel anfiebert, ist doch auch mit das Schöne am Forum und den Leuten hier.
Für mich gehört es einfach dazu.

Gruß Lutz

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Oswald Dörwang
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Oswald Dörwang » 18. Sep 2024, 17:49

Hallo zusammen,

nun, da ich seit längerer Zeit mehr mitlese als schreibe, bringe ich mal meine (Gedanken) Abläufe hier mit rein:
Sorry, ich schreibs mal tabellarisch:

1. Ich bin da ganz bei Lutz und Ulrich
(Ich kenne sie vom Polarlichttreffen aus vergangener Zeit

2. Ich lese und schaue mir die verschiedensten Quellen an und recherchiere für mich eine evtl Ankunftszeit für PL

3. Falls es nur zu einem fotografischen Ereignis kommen sollte, lehne ich mich entspannt zurück. Auch wenn ich es versäume.

4. Falls ein starkes PL kommt, geh ich auch entspannt daran. Aus dem Grund wie wird das irdische Wetter :?:

5. Wenn es dann zu einem herrlichen Ereignis kommt (z.B. 10.05.2024) gibt es immer noch PL Freunde mit denen man Kontakt
hat und die ihre Meinung zum eintreffen des PL abschätzen wenn auch ohne Gewähr. Bei dem Datum hat alles gepasst.

Ich persönlich wünsche Euch Allen einer entspannte lockere und erholsame Polarlichtjagd.

Von der Katja (Gottschewsky) gibt es irgendwo noch eine Aufschreibung oder so ähnlich mit Polarlichtseuche
Finde es gerade nicht. Vielleicht weis jemand den Link dafür.

Edit:

Nur ein Vorschlag, wie damals:

Vielleicht wäre mal ein Polarlichttreffen in irgendeiner Art wieder mal möglich um:

sich kennen zu lernen
eigene Interessen mit anderen zu vertiefen bzw zu verfolständigen
bzw Austausch von Erfahrungen

Ist nur ein offener Vorschlag.


Viele Grüße und eine angenehme Zeit,
Oswald
Jeder Mensch hat Schwächen auch die, die meinen sie haben keine. :wink:

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Lutz Schenk
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Lutz Schenk » 18. Sep 2024, 20:07

Hallo Oswald,

zur PLS bin ich im Archiv fündig geworden:
https://forum.meteoros.de/viewtopic.php ... he#p183749

Mann, Mann 2001, solange her...

Gruß Lutz

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Oswald Dörwang
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Oswald Dörwang » 19. Sep 2024, 05:59

Hallo Lutz,

Danke fürs finden. Ja ist schon eine lange Zeit vergangen.

Irgendwie sind wir denke ich ja alle von der PLS betroffen :oops:

Gruß,
Oswald
Jeder Mensch hat Schwächen auch die, die meinen sie haben keine. :wink:

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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Peter Broich » 19. Sep 2024, 10:15

Zum thema PLS auch noch was von mir aus 2012.

Gruß vom Peter Broich (pit03).


Und so sieht ein Tag eines PLS-Kranken aus!!!
14.00 Uhr SMS von Ulrich "Heute sehr gute PL Chancen" Schaue in den Himmel und "RUMMSSSS"! Hat der PKW Fahrer vor mir doch auch die Ampel schon auf GELB gesehen. Bei mir stand die Aurora-Ampel schon auf ROT!

16.30 Uhr SMS von Ul...., "Schergy hat K=7 weiter steigend" Hoffentlich hält das noch an bis zur Dämmerung denke ich, und schon hat der Hammer den Daumen erwischt. Ich sah nur noch ROTE und GRÜNE strahlen bis hin zu einer KORONA.

18.15 Uhr SMS v. Ul... "Alle voraussagen stehen auf Storm. SAM Mainz K=9 online"

Jetzt ist Feierabend dachte ich mir und ab nach Hause. Doch da kommt noch ein Kunde. Schnell abgefertigt "werde Sie morgen zwecks Termin anrufen". Nun aber schnell! Telefon!! Klingelt Frau am Apparat soll noch schnell was aus dem Supermarkt was mitbringen! GGRRRR.....!!! Mit Blutenden Daumen defektem Kühlergrill und POLARLICHT im Hinterkopf in den Supermarkt. "Ausverkauft" war da nur zu hören!

Gut dachte ich und ab nach Hause. Halt haste noch Filme? Ab zur Fotoabteilung. Fujy Provia 400 sind auch Ausverkauft!! ?(Haben die alle UL.. SMS bekommen?):-) Na gut drei 200er. sensia tun es auch! Nun aber ab zum PC. Werte checken!! Wollte gerade aus den Supermarkt, spricht mich mein Architekt am, zwecks Bauvorhaben XYZ. Türe des Haupteingangs geht zu. Und der Daumen dazwischen. AUA!! Dann zum Auto schnell! Abkürzung! Gestolpert! Kopf aufgeschlagen! Macht nichts Hauptsache PL!

Auto Starten und ab nach Hause. Nach 3,5 Km. ROTE Lampe am Armaturenbrett (POLARLICHT?). Nee Kühler Kocht! Folgen des Ampel PL`s. Schnell die Frau angerufen. Soll mich abholen!

19.00 Uhr. Noch nee SMS "Sichtung aus Norddeutschland"!!!!!!

Frau kommt nach einer Stunde "War noch bei ner Bekannten und haben uns bei ner Tasse Kaffee ....usw." Nun aber dachte ich mir. Kamera ins Auto und ab zum Beobachtungsplatz. Frau hat vergessen zu Tanken. 500m. vom Beobachtungsplatz. Rest den Berg hoch laufen.

20.28. SMS v. Ul.... Sichtung in Mainz. Rote und Grüne Strahlen bis 40° Korona in Ansätzen sichtbar!

Oben angekommen. Daumen und Kopf schmerzen. Blick Richtung Nord. Wolkenfetzen. Nichts zu sehen. Doch schnell ziehen die Wolken vorüber.

Da ein Schimmer. Sogar sichtbar. Kamera aufgebaut. Drahtauslöser vergessen. Macht nichts. Vorsichtig ausgelöst. 30 sek. Belichten. Blende voll auf. Nee 16, schitt. Neues Foto. Unendlich? nee verstellt!

Neues Foto. Jetzt aber. Bilderserie!! Und die zweite Kamera Einstellungen OK. und noch einige Fotos.

SMS von Rainer T.. "Pl auch in Süddeutschland sichtbar" Toll diese Beamer und Strahlen, noch einige Fotos, das gibt sicher eine gute Animation.

Kopf, Daumen, und Schaden sind vergessen und der Handyakku hat sich auch verabschiedet.

0.30 Uhr das Event ist vorbei. Nun 4,5 Km. zurück nach Hause. Zu Fuß mit all dem Gepäck.

2.00 Uhr. Angekommen. Schlüssel irgendwo verloren. Frau schläft schon. Macht die Haustüre nicht auf. Leiter aus dem Garten geholt und rauf auf den Balkon. Frau geweckt, erschreckt, Polizei alarmiert.

2.25 Uhr. Polizei beruhigt. Missverständnis aufgeklärt. Polarlicht erwähnt. Unfall erzählt. Daumen und Kopf gezeigt. 3.00 Uhr!

PC. angemacht. Chat aufgemacht. Alle am schwärmen. Und ich sehe nun den Film von Heute Nacht!

VOR MIR LIGEN. FEIN VERPACKT.

GGGGGGGGGGGRRRRRRRRRRRRRR!!!!!!!!!

Ein ganz normaler Tagesablauf eines PLS Süchtigen!

Nobelpreis-Verdächtig?:-)

Gruß an alle Leidensgenossen.

© Peter Broich, 2012

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Thorsten Gaulke
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Thorsten Gaulke » 19. Sep 2024, 19:43

Herrlich...!
Gruß Thorsten
circa N51°39' E008°31'
Erstes PL: 17.11.1989
Erste (bewusste) NLCs: 28.06.2007
Seit intensiverer Beobachtung - auch mit "Annke":
2025: N8 mit PL 18 | N8 mit NLC 0
2024: 30 | 16
2023: 18 | 16
2022: 0 | 20

Erich Keller
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Erich Keller » 20. Sep 2024, 06:03

Hallo liebe Polarlichtfreundinnen und -freunde,

und ich dachte oft, es geht nur mir so mit den überhasteten "Aufbrüchen" zur möglichen Beobachtung.
Für gute und gelungene fotografische Dokumentation ist eben ein gewisser Aufwand und Vorlauf nötig.
Das Vergessen eines entscheidenden Teils der Ausrüstung bringt jede Aktion in Schieflage und sorgt für Frust ...
Astronomie und Himmelsbeobachtung ist unser Hobby und wegen dem allgemeinen Stress des Alltags herrscht hier dann ein "Engpass" - zeitlich und kräftemäßig.

Danke für alles Mitteilen - auch der vielfältigen Aufnahmen und Umstände!
Das versöhnt doch ein Stück weit und schafft Gemeinschaft und neue Faszination.

Gutes Gelingen Euch allen bei den nächsten Aktionen!

Viele Grüße und CS
Erich

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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von wolfgang hamburg » 20. Sep 2024, 21:34

Moin,

mein erstes PL-Foto mit einer Digi-Knipse(Exif-Daten hängen dran):
Bild
OMG, bin ich alt!

Eigentlich hat sich aber wenig geändert! Nur die Bilder werden "schöner"!

Grüße wolfgang

Carl Herzog
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Re: Weltraumwetter-Vorhersagen - Stand der Technik, Tücken und Probleme

Beitrag von Carl Herzog » 21. Sep 2024, 23:04

Hallo zusammen,

ich finde es extrem schade, daß Marko sich jetzt aus dem Vorhersage-Faden zurückgezogen hat, kann ihn aber auch verstehen.

Die Kommentare im Vorhersage-Faden, die dazu geführt haben, empfand ich als sehr unglücklich formuliert. Fragen und Hilfeersuche sind im Forum ja immer willkommen. Aber der Beitrag, der vermeintlich eine Frage sein sollte, war doch stark wertend und die Frage wirkte schon fast wie eine rhetorische. Von da an war das Unheil eigentlich vorprogrammiert, wobei die Folgekommentare die Sache noch verschlimmert haben.

Der Vorhersage-Faden, in dem vor allem Marko fast täglich berichtetet hat, empfand ich als sehr interessant und besonders lesenswert, und zudem mundgerecht präsentiert. Auch wenn ich (als relativer Neuling in dieser Sache) ob so manchem Fachbegriff und Kürzel manchmal etwas überfordert bin, motivieren die dort präsentierten Informationen mich weiter in die Materie einzuarbeiten. Und sie halfen mir sehr für die kommenden Tage zu planen, denn die dortigen Auswertungen und Einschätzungen waren deutlich realistischer als die ganzen Apps und Seiten, die für die kommenden Tagen (und zudem noch zu festen Uhrzeiten) Polarlichtstärken vorhersagen, die im Grunde nie so eintreten.

Ich finde es einfach herausragend, wenn jemand sich die Zeit nimmt solche Beiträge kontinuierlich zu teilen. Ich kann daher auch gut nachempfinden, wenn ein solcher Feedback einem dann nahe geht bzw. die Motivation raubt.

Viele Grüße, Carl

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