Hallo zusammen,
es nähert sich wieder der Neumond (3.9. um 4 Uhr MESZ), also die nächste Gelegenheit, sich beim Projekt vom Elmar zu beteiligen. Hier in HD war der morgen wolkig und trüb, so dass ich keinerlei Hoffnung hatte. Gegen 11:30 MESZ zeigte sich der Himmel jedoch wolkenlos, aber sehr dunstig. Zufälligerweise kulminierte der Mond gerade um diese Zeit, wie ich danach feststellte (11:34 nach stellarium, 11:31 nach heavens-above). Ohne Hilfe die schmale Mondsichel nicht gefunden; erst mit Hilfe von Azimut und Höhe (dank stellarium) nach einigem Suchen geortet (auf die Suche mit dem Fernglas bewusst vezichtet!). Es war wie mit der Venus in den letzten Tagen: einmal gefunden und deutlich gesehen – aber dann kaum wiederzufinden. Schließlich hatte ich mich so zur Dachkante so positioniert, dass ich die Mondsichel schnell wiederfinden konnte. Die Daten (nach stellarium):
Elong: 30.0°
Bel.: 6,8%
Alter: 27.1d (= 2d17h vor Neumond)
Höhe: 62.6° bei Kulmination um 11:34 MESZ
Der Vergleich mit der Sichtung vor etwa zwei Monaten (am 8. Juli: zunehmender Mond, Elong 30.4°, Bel. 6,9% und Alter 2.4 d) zeigt die ungünstigen Bedingungen heute: damals bei fast gleicher Situation (nur ganz knapp günstiger) konnte ich die Mondsichel ohne Probleme mit BA in der Stadt auffinden (allerdings auch hier nach etwas Suchen).
Morgen wird es dann spannend: Transit um 12:20 MESZ in 58.1° Höhe, Elong nur noch 18.2°, 2.2% beleuchtet, Alter 1.7d (vgl. hierzu die Sichtung vom 7.Juli): Ist die Mondsichel noch sichtbar? Wenn ja, wie lange? Die Wetterprognose für HD deutet einen fast wolkenlosen Himmel für morgen Vormittag an. Bei Sonnenaufgang beträgt die Elongation noch 20.4°, die gleiche wie bei der Sichtung am 7.Juli.
CS!
Gruß aus HD,
Christoph
Schmale Mondsichel mit BA
Moderator: StefanK
- Christoph Gerber
- Beiträge: 783
- Registriert: 24. Okt 2011, 14:44
- Wohnort: Heidelberg
-
- Beiträge: 1205
- Registriert: 11. Jan 2004, 19:37
- Wohnort: Bad Lippspringe
- Kontaktdaten:
Re: Schmale Mondsichel mit BA
Hallo Christoph,
habe heute hier in OWL gegen 13:30 Uhr MESZ nach dem Mond gesucht, aber nicht gefunden. Mit Hilfe des Fernglases hatte ich mal kurz das Gefühl, dass ich die schmale Sichel gesehen habe, aber das war vielleicht auch nur Einbildung, denn ich konnte das nicht reproduzieren.
Ich hatte mich extra hinter eine Hauskante in den Schatten gestellt, damit ich nicht durch die Sonne geblendet werde, aber es hat nicht geholfen.
Vielleicht ist hier bei uns der Himmel aber auch nicht transparent genug. Der Himmel erscheint mir nicht tiefblau sondern eher heller und weißlich, je näher es zur Sonne geht., obwohl ansonsten keine Wolken zu sehen sind. In der Nacht und am Morgen gab es einigen Regen, vielleicht ist da noch einiges an Feuchtigkeit in der Luft (offiziell 58-59 Prozent).
CS!
Wolfgang
aus Bad Lippspringe
habe heute hier in OWL gegen 13:30 Uhr MESZ nach dem Mond gesucht, aber nicht gefunden. Mit Hilfe des Fernglases hatte ich mal kurz das Gefühl, dass ich die schmale Sichel gesehen habe, aber das war vielleicht auch nur Einbildung, denn ich konnte das nicht reproduzieren.
Ich hatte mich extra hinter eine Hauskante in den Schatten gestellt, damit ich nicht durch die Sonne geblendet werde, aber es hat nicht geholfen.
Vielleicht ist hier bei uns der Himmel aber auch nicht transparent genug. Der Himmel erscheint mir nicht tiefblau sondern eher heller und weißlich, je näher es zur Sonne geht., obwohl ansonsten keine Wolken zu sehen sind. In der Nacht und am Morgen gab es einigen Regen, vielleicht ist da noch einiges an Feuchtigkeit in der Luft (offiziell 58-59 Prozent).
CS!
Wolfgang
aus Bad Lippspringe
- Christoph Gerber
- Beiträge: 783
- Registriert: 24. Okt 2011, 14:44
- Wohnort: Heidelberg
Re: Schmale Mondsichel mit BA
Hallo Wolfgang,
es freut mich, dass du es versucht hast! Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.
Nachtrag zu gestern:
Da der Mond gestern nur etwa einen Monddurchmesser südlicher stand als Jupiter, habe ich es noch einmal von 14:24–14:40 versucht – an der Stelle neben dem Kirschbaum, an der ich auch Jupiter gersichtet hatte. In den ersten Minuten hatte ich die schmale Mondsichel mehrfach "wahrgenommen", ohne aber die Sichel als Sichel zu sehen bzw. zu erkennen. Hier spielt offenbar die Flächigkeit der Sichel ihren Vorsprung gegenüber der sternförmigkeit (Venus, Jupiter) aus! Das habe ich so noch nicht erlebt. Wenige Minuten später bildeten sich sehr dünne Wolkenschwaden, die die Beobachtung nahezu unmöglich machten, da deren Helligkeit nur knapp heller als der Himmelshintergrund war und etwa der Flächenhelligkeit der schmalen Mondsichel entsprach. In einer Lücke konnte ich um 14:34 MESZ jedoch für 1–2 sek die Sichel sehr schön und deutlich mit BA erkennen, ehe sie dann wieder sofort in "Wahrnehmung" zurückfiel. Eine zweifach bedeutsame Sichtung: erstens gilt das "Aufblitzen" also nicht nur für Gestirne, sondern auch für die Mondsichel (auch wenn das Aufblitzen hier deutlich länger dauerte), und zweitens scheint die "Wahrnehmung" (ohne die Sichel klar zu sehen/erkennen) auch noch eine "Sichtbarkeitsstufe" darzustellen, die es bei punktförmigen Lichtquellen nicht gibt!
Heute vormittag (und den ganzen Tag) zeigte sich der Himmel über Heidelberg mit Cirren (Ci und oft dünnem Cs dazwischen) überzogen.
Unmittelbar nach dem Aufstehen (7:10–7:20 MESZ) konnte ich die Mondsichel mit 12x60 nicht auffinden. Dann Azimut und Höhe nochmals gecheckt, aber trotz aller Suche die Sichel nicht gefunden. Die Cirren spielten eine zwiespältige Rolle: einerseits konnten sie die Mondsichel verdecken, andererseits als Wegweiser dienen. Dazu kam es leider nicht, denn ich habe sie trotz aller Suche nicht einmal mit dem Ferngals 12x60 gefunden. Um 7:38 muss sie sich definitiv hinter Cirren befunden haben. Um 7:44 MESZ mit dem ersten Sonnenstrahl durch den Wald am Hang gegenüber, konnte ich nun nochmals genauer den erwarteten Mondort abschätzen – aber es half alles nichts. Um 8:04 MESZ dann die Beobachtung endgültig abgebrochen bzw. beendet. Als kleine Entschädigung zeigte sich wenig später (gegen 8:25) eine sehr farbintensive rechte Nebensonne für ein paar Minuten...
Gruß aus HD,
Christoph
PS: Die Mondsichel am 4.9. dürfte unsichtbar bleiben (Kulm. um 14:23 MESZ, Elong. 15.9°, Bel. 1.9%, Alter 1.3d; die Sonne steht zu dieser Zeit 4.3° höher), am folgenden Tag (5.9.) dagegen schon erfolgversprechend (Kulm. um 15:02 MESZ, Elong. 27.1°, Bel. 5.5% und Alter 2.2d; die Sonne steht zu dieser Zeit knapp 7° höher).
es freut mich, dass du es versucht hast! Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.
Nachtrag zu gestern:
Da der Mond gestern nur etwa einen Monddurchmesser südlicher stand als Jupiter, habe ich es noch einmal von 14:24–14:40 versucht – an der Stelle neben dem Kirschbaum, an der ich auch Jupiter gersichtet hatte. In den ersten Minuten hatte ich die schmale Mondsichel mehrfach "wahrgenommen", ohne aber die Sichel als Sichel zu sehen bzw. zu erkennen. Hier spielt offenbar die Flächigkeit der Sichel ihren Vorsprung gegenüber der sternförmigkeit (Venus, Jupiter) aus! Das habe ich so noch nicht erlebt. Wenige Minuten später bildeten sich sehr dünne Wolkenschwaden, die die Beobachtung nahezu unmöglich machten, da deren Helligkeit nur knapp heller als der Himmelshintergrund war und etwa der Flächenhelligkeit der schmalen Mondsichel entsprach. In einer Lücke konnte ich um 14:34 MESZ jedoch für 1–2 sek die Sichel sehr schön und deutlich mit BA erkennen, ehe sie dann wieder sofort in "Wahrnehmung" zurückfiel. Eine zweifach bedeutsame Sichtung: erstens gilt das "Aufblitzen" also nicht nur für Gestirne, sondern auch für die Mondsichel (auch wenn das Aufblitzen hier deutlich länger dauerte), und zweitens scheint die "Wahrnehmung" (ohne die Sichel klar zu sehen/erkennen) auch noch eine "Sichtbarkeitsstufe" darzustellen, die es bei punktförmigen Lichtquellen nicht gibt!
Heute vormittag (und den ganzen Tag) zeigte sich der Himmel über Heidelberg mit Cirren (Ci und oft dünnem Cs dazwischen) überzogen.
Unmittelbar nach dem Aufstehen (7:10–7:20 MESZ) konnte ich die Mondsichel mit 12x60 nicht auffinden. Dann Azimut und Höhe nochmals gecheckt, aber trotz aller Suche die Sichel nicht gefunden. Die Cirren spielten eine zwiespältige Rolle: einerseits konnten sie die Mondsichel verdecken, andererseits als Wegweiser dienen. Dazu kam es leider nicht, denn ich habe sie trotz aller Suche nicht einmal mit dem Ferngals 12x60 gefunden. Um 7:38 muss sie sich definitiv hinter Cirren befunden haben. Um 7:44 MESZ mit dem ersten Sonnenstrahl durch den Wald am Hang gegenüber, konnte ich nun nochmals genauer den erwarteten Mondort abschätzen – aber es half alles nichts. Um 8:04 MESZ dann die Beobachtung endgültig abgebrochen bzw. beendet. Als kleine Entschädigung zeigte sich wenig später (gegen 8:25) eine sehr farbintensive rechte Nebensonne für ein paar Minuten...
Gruß aus HD,
Christoph
PS: Die Mondsichel am 4.9. dürfte unsichtbar bleiben (Kulm. um 14:23 MESZ, Elong. 15.9°, Bel. 1.9%, Alter 1.3d; die Sonne steht zu dieser Zeit 4.3° höher), am folgenden Tag (5.9.) dagegen schon erfolgversprechend (Kulm. um 15:02 MESZ, Elong. 27.1°, Bel. 5.5% und Alter 2.2d; die Sonne steht zu dieser Zeit knapp 7° höher).
- Elmar Schmidt
- Beiträge: 2162
- Registriert: 23. Feb 2010, 20:43
- Wohnort: Bad Schönborn (8o39'51"O 49o13'21"N 130 m ü.N.N.)
Re: Schmale Mondsichel mit BA
Hallo Christoph,
danke für den Sichtungsbereicht vom 31.8. Ich kann die Himmelshelligkeit bei Dir wieder nur abschätzen und komme damit auf ein S : N von knapp 1 : 30. Das scheint so ugf. die Wahrnehmungsgrenze für schmale Mondsicheln, und diese wird nach unseren bisherigen Erkenntniossen je nach Klarheit, Mond- und Sonnenhöhe zw. 20 und 30 Grad Sonnenabstand erreicht.
Ich war seit 31.8. in Bayern bei gar nicht guten Bedingungen.
Gruß, Elmar
PS: die nächsten kritischen Gelegenheiten gibt es um den Neumond am 2.10., nämlich (Angaben und Zeiten in MESZ für Heidelberg):
30.9. 11:45 (5,0% Mond mit -6,0 mag kulminiert 26 Grad westlich zur Sonne)
1.10. 8:30 (2,1 % Mond mit -5,5 mag steht 16 Grad über der nur 10 Grad hohen Sonne -> dürfte trotzdem sehr schwierig sein)
4.10. 14:20 (2,3% Mond mit -5,7 mag kulminiert 19 Grad südöstlich der Sonne -> ebenfalls nicht einfach, erfordert sehr klaren Himmel)
5.10. 16:00 (6,9% Mond mit -6,7 mag in nur 20 Grad Höhe, 31 Grad östlich der Sonne, aber nur 4 Grad unterhalb der -4 mag hellen Venus)
Für Profi-Tagesbeobachter: bitte auch an den besten Tagessichtbarkeitszeitraum für Sirius am Morgenhimmel denken; der kulminiert am 16.9. um 8:28 in 24 Grad Höhe und könnte aus der Dämmerung (bürgerliche beginnt um 6:30) verfolgt werden.
danke für den Sichtungsbereicht vom 31.8. Ich kann die Himmelshelligkeit bei Dir wieder nur abschätzen und komme damit auf ein S : N von knapp 1 : 30. Das scheint so ugf. die Wahrnehmungsgrenze für schmale Mondsicheln, und diese wird nach unseren bisherigen Erkenntniossen je nach Klarheit, Mond- und Sonnenhöhe zw. 20 und 30 Grad Sonnenabstand erreicht.
Ich war seit 31.8. in Bayern bei gar nicht guten Bedingungen.
Gruß, Elmar
PS: die nächsten kritischen Gelegenheiten gibt es um den Neumond am 2.10., nämlich (Angaben und Zeiten in MESZ für Heidelberg):
30.9. 11:45 (5,0% Mond mit -6,0 mag kulminiert 26 Grad westlich zur Sonne)
1.10. 8:30 (2,1 % Mond mit -5,5 mag steht 16 Grad über der nur 10 Grad hohen Sonne -> dürfte trotzdem sehr schwierig sein)
4.10. 14:20 (2,3% Mond mit -5,7 mag kulminiert 19 Grad südöstlich der Sonne -> ebenfalls nicht einfach, erfordert sehr klaren Himmel)
5.10. 16:00 (6,9% Mond mit -6,7 mag in nur 20 Grad Höhe, 31 Grad östlich der Sonne, aber nur 4 Grad unterhalb der -4 mag hellen Venus)
Für Profi-Tagesbeobachter: bitte auch an den besten Tagessichtbarkeitszeitraum für Sirius am Morgenhimmel denken; der kulminiert am 16.9. um 8:28 in 24 Grad Höhe und könnte aus der Dämmerung (bürgerliche beginnt um 6:30) verfolgt werden.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 45 Gäste