Hallo zusammen,
abschließend noch ein kleiner Rückblick auf die ersten NLCs der Saison 2014. Dies wurden überall sehr horizontnah beobachtet; alle Höhenangaben liegen im Bereich 3 - 10°. Bei der Meldung aus Bremerhaven ist zusätzlich der Azimuth des Displays angegeben, 360° bei einer Höhe von 5 - 10° über dem Nordhorizont. Dementsprechend hat sich das Display über dem Skagerak aufgehalten:
Ganz überraschend kam diese NLC-Nacht nicht, denn OSWIN hatte am 30.05.2014 ein deutliches Echo gezeigt (s.
http://www.iap-kborn.de/OSWIN-Meso-Arch ... 4_06&c=png), weshalb eine Wahrscheinlichkeit von etwa 50% bestand, dass in der Nacht 30./31.05.2014 Leuchtende Nachtwolken auftreten würden. Andere brauchbare Vorhersagetools als OSWIN gibt es bekanntlich nicht - aber wie sieht die gesamte Datenlage im Rückblick aus? Nachstehend zunächst die "Daisies" vom 30. und 31.05.2014:
NLCs sind auf den UV-Bildern lediglich nördlich des 70. Breitengrades sichtbar. Dass sie deutlich weiter nach Süden gereicht haben folgt nicht nur aus den extrem starken Echos an MAARSY (nachstehend), sondern eben auch aus den von OSWIN aufgefangenen Signalen.
Dass die Mesopause-Region in mittleren Breiten "reif" für NLCs war, belegt auch der nachstehende Plot aus den MLS-Daten vom Auro-Satelliten.
Ende Mai ist zudem zumindest über den britischen Inseln ein Peak nach oben im Wasserdampfgehalt sowie einer nach unten in der Temperatur erkennbar.
Das Windradar in Juliusruh
zeigte am 30./31.05.2014 im Höhenbereich 80 bis 90 km überwiegend nach Norden, also von uns weg gerichtete Winde an. Dies spielte aber keine Rolle, da die beobachteten NLCs viel weiter nordwestlich standen. Sie sind daher sehr wahrscheinlich auch unabhängig von dem zuvor an OSWIN beobachteten MSE. Sie wurden weder in den Daisies angezeigt noch befanden sie sich in dem von den Aura-Daten abgedeckten Bereich. Insgesamt zeichnet sich jedoch das Bild einer bis in mittlere Breiten "NLC-fähigen" Mesopause ab. Diese Situation besteht natürlich seit Ende Mai fort, wie ein täglicher Blick auf die Daten belegt, und wird mindestens bis Ende Juli anhalten. Selbst wenn an einzelnen Tagen zufällig keine NLC in die Radarkeule von OSWIN gerät, ist folglich in jeder Nacht mit visuellen Beobachtungen zu rechnen.
Viele Grüße aus Bonn,
Stefan
auf meiner HP hab ich auch das Collm-Seismogramm des dortigen Erdbebenobservatoriums, auch ganz schön heftig... 
