Es liegt was in der Luft ... (Vulkanasche?)

Forum für Halo-Erscheinungen, Regenbögen, Blitze und alle anderen Lichterscheinungen, die neben Polarlichtern in der Erdatmosphäre auftreten.
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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 24. Aug 2011, 09:30

Zu Deiner Anmerkung, ich soll Deine Erläuterungen richtig lesen:
Elmar Schmidt hat geschrieben:Ich wende mich auch nur vorsichtig gegen den Aufschrei "Purpurlicht!", wenn es sich um das erste handelt, das eine relativ gewöhnliche Erscheinung ist. Es ist auch visuell wie fotografisch schwer zu quantifizieren, zumal es sich nicht um einen Helligkeitszuwachs innerhalb ein und derselben Dämmerung handelt, sondern "nur" um jene lachsrosa Färbung.
...

Mir sind inzwischen auch genügend Beobachtungen aus dem Norden bekannt, selbst in Südnorwegen und Schweden gibt es mittlerweile unegwöhnliche Beobachtungen. Vielleicht bei Euch nicht, weil die feuchte Luft des letzten Gewitters das Licht von oben zu sehr streut, aber dewegen alles in Frage zu stellen, was andere mühsam erarbeitet haben, finde ich nicht fair. Und die Bilder der anderen sollten Euch eigentlich vom Gegenteil überzeugen.

Werde mich jetzt aus der Diskussion zurückziehen, denn ich mag hier keine Missionarsarbeit oder sowas leisten, es kann jeder denken und glauben, was er will.

Servus
Claudia

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Elmar Schmidt
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Beitrag von Elmar Schmidt » 24. Aug 2011, 10:10

Hallo Claudia,

Missionierungen sind nicht nötig, wir sind, glaube ich, im Verein alle gemeinsam an solchen Effekten interessiert.

Ich habe aber auch schon Beklägnisse gehört, daß es bei Besonderheiten hier im Forum manchmal selbstverstärkende Kettenreaktionen gibt, gerade bei Dämmerungserscheinungen, deren Entstehung und Verlauf nicht jedem so bewußt sind. Die Dinge lassen sich im übrigen rein visuell und selbst durch Fotos m.E. schlecht objektivieren.

Wenn man den Kreis der Beobachtungsorte und Beobachter immer weiter zieht, wird man eher nur dramatischere Fotos einwerben, weshalb ich den etwas am Boden gebliebenen Beitrag von Stefan für wertvoll halte, der mir ein erfahrener Dämmerungsbeobachter zu sein scheint.

Ich habe nochmals alle Bilder in dem Post durchgesehen, und muß sagen, daß ich nur dem von Karpathos, mit Abstrichen noch 2-3 anderen, und alle erst ab Höhe Donau einen Anomaliecharakter geben würde. Natürlich mag sich das für den jeweiligen Beobachter vor Ort anders dargestellt haben, dann sollte das aber genauer erläutert werden, z.B. mit der Grenzhöhe des Purpurflecks, dem Sonnenstand usw. Mir fehlt bislang auch ein Bild vom Ende der nautischen Dämmerung, welches deutliches Nachpurpurlicht zeigt.

Daß momentan stratosphärischer (und auch niedrigerer) Staubeintrag herrscht, zeigen die LIDARs gewiß, wie viel davon und wie großräumig, könnte mal wieder geupdatet werden. Die Korrelation mit Dämmerungsanomalien ist ebenfalls objektiv nachvollziehbar, aber letztlich vor allem eine Extrapolation der Großereignisse wie vom Pinatubo, die an Stringenz bei kleineren Ereignissen sicher verliert.

[Es sind Äpfel mit Birnen verglichen, aber bei Mondfinsternissen gibt es eine gewisse Entsprechung, nämlich jene grobe Danjon-Skala, aufgrund derer manche immer gleich jeden Vulkanausbruch dazu geben wollen, wiewohl es bei globalen Großevents natürlich schon spektakuläre Verdunkelungen gab. Seit ich Finsternisse auf zehntel Magnitude genau messen kann und auch die Geometrie dazu nehme, sehe ich das etwas abgeklärter...]

Krepuskularstrahlen wiederum sind m.W. nicht an stratosphärisches Aerosol geknüpft, es sind räumliche Schatten, die i.a. tief drunter stehen. Dadurch können sie im Kontrast zu einer verstärkten Wahrnehmung selbst gewöhnlichen oder meinetwegen mäßig verstärkten Purpurlichtes sorgen, wie es für mich einige der Fotos nahelegen.

So viel dann auch noch von meiner Seite. Daß wir "Bodenbewohner" nahe der Ballungsräume bei vielen hier relevanten Erscheinungen benachteiligt sind und daher Deine spektakulären Sichtungen bewundern, Claudia, ist auch richtig. Mit Kartoffeln auf den Augen laufen wir deshalb aber nicht herum.

Gruß, Elmar
Zuletzt geändert von Elmar Schmidt am 24. Aug 2011, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Claudia Hinz
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Beitrag von Claudia Hinz » 24. Aug 2011, 10:48

Elmar Schmidt hat geschrieben:Daß wir "Bodenbewohner" nahe der Ballungsräume bei vielen hier relevanten Erscheinungen benachteiligt sind und daher Deine spektakulären Sichtungen bewundern, Claudia, ist auch richtig. Mit Kartoffeln auf den Augen laufen wir deshalb aber nicht herum.
Gruß, Elmar
Danke für diese ironische Bemerkung! Wer mich kennt, weiß aber, daß ich keine Selbstdarstellung nötig habe, mir geht es immer um die Infos dahinter.

Und schön, daß wir hier wenigstens einen guten Beobachter haben, wenn schon die anderen alle als überschwängliche Panikmacher mit Kartoffeln auf den Augen abgestempelt werden...

Ich werde Euch auch nicht mehr mit meinen Bildern oder sonstigen Postings belästigen, es tut mir leid, wenn ich meine Infos an dieser Stelle weitergegeben habe ohne Euren Himmel zu berücksichtigen. Es ist nur halt mal so, daß man eine Naturerscheinung (sei es Tornado, Vulkanausbruch oder sonstiges) vor Ort untersucht und nicht an den Stellen, wo es nicht aufgetreten ist.

Traurige und resignierte Grüße
Claudia

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Beitrag von Elmar Schmidt » 24. Aug 2011, 10:59

Hallo Claudia,

ausgelöst durch Stefans Beitrag, habe ich versucht, der ganzen Sache, über die mir andere schon unaufgefordert "Vulkanhype" mitgeteilt haben (was ich so aber nicht übernehmen möchte*), eine Einordnung zu geben. Ich denke, was ich geschrieben habe, ist überwiegend nachvollziehbar.

Ohne die Sonnenstands- oder wenigstens Zeitangaben (einmal fehlte selbst der Ort) sowie möglichst noch Hinweise auf die Größe des Purpurlichtflecks, kann man solche Sichtungen nicht gut objektivieren. Was bei Halos meist klappt, sollte sinnvollerweise halt auch auf dieses Thema übertragen werden.

Warten wir ab, wie sich die Situation entwickelt und freuen uns einfach über alles, was vielleicht noch kommt.

Gruß, Elmar


*Daß das Ereignis da ist/war(?), ist fraglos Fakt, verkompliziert allerdings durch den Saharastaub. Es scheint mir nur, auf ganz Dtld. bezogen, nicht so intensiv wie frühere.

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StefanK
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Dämmerunganomalie

Beitrag von StefanK » 24. Aug 2011, 15:42

Hallo zusammen,

tut mir leid, dass ich mit meinem Beitrag eine etwas, sagen wir, gereizte Diskussion ausgelöst habe.

Aber mal zurück zur Sache:
Was ich hier in Bonn gestern gesehen habe, war ganz sicher eine Dämmerungsanomale in dem Sinne, dass es sich sehr deutlich von einem durchschnittlichen Dämmerungsverlauf unterschied. Rein phänologisch war es ein Purpurlicht mit Dämmerungsstrahlen wie es auch nach den Ausbrüchen 2008 und 2009 zu beobachten war. In dieser Intensität kam es damals aber nur sehr vereinzelt vor. In 2 Details unterschied es sich allerdings deutlich von den damaligen Phänomenen:

- Die streuende Schicht war zwar diffus, aber deutlich erkennbar, und zwar - zu dem Zeipunkt noch milchig-gelb erscheinend - schon vor Sonnenuntergang. Die rötliche Färbung war bei einer Sonnendepression zwischen 2 und 3 Grad sichtbar.
- Schon bei einem Sonnenstand von -4 Grad war nur noch ganz normaler blauer Dämmerungshimmel erkennbar.

Nun gibt es prinzipiell 2 Möglichkeiten:
- Die streuende Schicht lag sehr niedrig, was das frühe Verschwinden des Phänomens erklären würde
- Die Schicht lag in der Stratosphäre - aber warum dann ein anderer Verlauf als bei den "Volcanic Sunsets" 2008/2009?

Wenn ich mich richtig erinnere lagen die Aerosolschichten 2008/2009 in etwa 15km Höhe. Im November 2009 gab es eine Dämmerungsanomalie - wieder in Form von Purpurlicht - welche offensichtlich durch 2 Schichten von Saharastaub in 8.5 und 11 km Höhe verursacht wurde: http://www.meteoros.de/php/viewtopic.php?t=7272 .

Aktuell ist die Situation insofern verzwickt, als Saharastaub und vulkanogene Aerosole in unterschiedlichen Höhen unterwegs sind. Dazu kommen dann die zahlreichen Gewitter, welche den in der Troposphäre vagabundierenden Sand auswaschen sollten.

Noch ein paar Anmerkungen:
- Crepuskularstrahlen sind ein außerordentlich typisches Phänomen im Zusammenhang mit Purpurlicht. Es gibt aber keinen kausalen Zusammenhang, denn die Dämmerungsstrahlen sind Schattenwürfe troposphärischer Wolken. Deren Kontrast zu einem blauen Himmel ist viel geringer als zu einem purpurfarbenen. Deshalb fallen Dämmerungsstrahlen bei Anwesenheit von Purpurlicht viel stärker ins Auge
- Dämmerungsanomalien können ganz offenbar sehr verschiedene Ursachen haben. In den Tropen (Australien und Malediven) habe ich an jedem klaren Abend kräftiges Purpurlicht beobachtet, und mir ist nicht klar, was das verursacht hat (Aerosole aus Brandrodungen/Buschbränden, sehr hohe troposphärische Wolken ... ?)
- Es wäre in der Tat wünschenswert, mehr Daten zu den im Forum präsentierten Fotos zu erhalten. So fehlen bei vielen NLC-Fotos Angaben zum Azimuth, zur Höhe über dem Horizont und zur visuellen Helligkeit. Auf Fotos ist die sichtbar Helligkeit eine Funktion von Belichtungslänge, Blende, Brennweite und ISO-Zahl. Insofern wäre es hilfreich, wenn auch diese Angaben zumindest bei Dämmerungs- und Nachtfotos gemacht würden.
- Purpurlicht ist in der Tat schwierig aufs Bild zu bannen. Ich helfe mir meistens mit Unterbelichtung. Da Digitalkameras im roten Spektralbereich recht empfindlich zu sein scheinen, kommen dann Farbe und etwaige Strukturen besser heraus. Dass dann die Umgebung dunkler erscheint, muss man halt in Kauf nehmen. Auf jeden Fall sollten die Belichtungsdaten dem Bild beigefügt werden, nicht jeder hat Lust, in die EXIF-Daten zu schauen (wenn noch vorhanden).


Viele Grüße aus Bonn!

Stefan
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Elmar Schmidt
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Beitrag von Elmar Schmidt » 24. Aug 2011, 17:08

Hallo Stefan,

Lee & Hernandez haben kolorimetrisch über das "gewöhnliche" Purpurlicht gearbeitet und dabei, so wie ich es verstehe, sowohl die starke Variabilität, als auch die bis zum Zenit hochgehenden Erscheinungen vorwiegend Einflüssen der Troposphäre zugeschrieben, vgl.

http://www.usna.edu/Users/oceano/raylee ... _paper.pdf

Gruß, Elmar

Günther Busch
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Hallo Claudia,

Beitrag von Günther Busch » 24. Aug 2011, 18:31

ich (glaube) am Sa Abend auch etwas intensiveres Purpurlicht im Bereich im Bereich W-NW gesehen zuhaben, allerdings nur mit sehr schwachen Crepuscularstrahlen, ich schicke Dir demnächst mal das Foto

Gruß Günther

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Literaturangabe

Beitrag von StefanK » 24. Aug 2011, 18:33

Hallo Elmar,

herzlichen Dank für die Quellenangabe. Ich habe auf die Schnelle nur mal das Abstract überflogen, das scheint interessant zu sein. Ich werde mir den Artikel gelegentlich in Ruhe zu Gemüte führen.

Viele Grüße aus Bonn!

Stefan
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Hermann Koberger
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Beitrag von Hermann Koberger » 25. Aug 2011, 20:32

Hallo zusammen,

nach dem gestern nur massive Gewitterwolken vorherrschten, gab es heute wieder faszinierendes Purpurlicht zu sehen.

Hallo Stefan und Elmar - Freundschaft :wink:
Hab eh alle Daten gesammelt.
Canon 450D / Sigma 10 mm / ISO 200 / Blende 3,5 / 1-21 sek / 20:22 MESZ / Sonnenstand -3,5°

Elmar --> Das sind sicherlich keine normalen Dämmerungserscheinungen, welche ich seit dem 18.08. fotografiere.

Bild

Viele Grüsse
Hermann

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StefanK
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Purpurlichter

Beitrag von StefanK » 26. Aug 2011, 00:45

Hallo zusammen,

ich habe aus meiner Fotoserie vom 23.08.2011 eine Animation erstellt, die Ihr Euch auf Youtube anschauen könnt: http://www.youtube.com/watch?v=vZW06ipp1Q0 . An dem Abend habe ich mich bzgl. der Belichtungszeiten erstmals bei einem Purpurlicht auf die Belichtungsautomatik der Kamera verlassen, und das hat sehr gut geklappt. Am besten Ihr wählt HDD oder Original (noch größer) und schaut Euch das Video im Vollbildmodus an. Da Youtube offenbar im Moment mal wieder einen Bug drin hat, läuft der Sound allerdings nur bei minimaler Auflösung (240px) mit.

Viele Grüße aus Bonn!

Stefan
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Michael Großmann

Beitrag von Michael Großmann » 26. Aug 2011, 10:20

Hallo,

erschreckenderweise habe ich diesen Thread verfolgt.....ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, nur soviel....

Momentan sind das KEINE normalen Dämmerungsfarben, dazu beobachte ich den Himmel auch schon lange genug unm das zu beurteilen!
Auch ist es mir schnurzwurscht ob es an SO2, Vulkanpartikeln, Saharastaub oder sonst einem Aerosol entsteht.
Fakt ist: Es sieht zur Zeit klasse aus und in unsrere Runde sollte auch einmal neutral ein Bild betrachtet und genossen werden, OHNE gleich alles zu zerpflücken, denn sonst verliert hier so manch einer die Lust zukünftig Bilder noch einzustellen (mich eingeschlossen).

Hier ein Bild von heute morgen...


NIKON D40x, F/5; t=30 sec. bei ISO 100 und 18mm Brennweite um 06.17 UHR (MESZ) in Kämpfelbach

Bild


....und das sind KEINE normalen Dämmerungsfarben !!!

Beste Grüße aus dem Nordschwarzwald

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Beitrag von Hermann Koberger » 26. Aug 2011, 10:52

Hallo Michael,

...dem ist nichts hinzuzufügen.
Es ist doch super, wenn Leute überhaupt auf so was aufmerksam werden.
Dieses faszinierende Phänomen geniessen und auch darüber berichten können, ohne gleich alle wissenschaftlich relevanten Daten mitliefern zu müssen.

Viele Grüsse
Hermann

Michael Großmann

Beitrag von Michael Großmann » 26. Aug 2011, 11:02

Hallo Hermann,

ich will die wissenschaftlich relevanten Daten auf keinen Fall außer Acht lassen, sie sind sogar bei vielen Beiträgen sehr wertvoll und wichtig, mir ging es viel mehr um die Tatsache, dass ein Hobby, dass uns verbindet so einen Terz auslösen kann. Das muss nicht sein.

Ich schätze die Arbeit von allen hier sehr, sei es aus rein ästhetischen Gründen schöne Bilder zu zeigen, als auch das wissenschatfliche Spektrum der Materien genauer zu analysieren, rechechieren und auszuwerten

Viele Grüße aus dem Kochtopf Baden (ich hab hier gefühlte 40°C).
Micha

PS. Allen Gewitterjägern heut Nachmittag/Abend viel Glück und Erfolg!

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Hermann Koberger
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Beitrag von Hermann Koberger » 26. Aug 2011, 11:24

Hallo Michael,

das kam jetzt von mir wahrscheinlich etwas zu einseitig rüber.
Natürlich wollte ich damit nicht sagen, das die Daten keinen Wert haben, ganz im Gegenteil.
Und ich habe ebenfalls Respekt vor den Leuten hier, die sich damit intensiv auseinandersetzen.

Aber das macht halt nicht jeder, und hier eine Klassifizierung vornehmen, welches Bild oder Beitrag wertvoll ist, trägt sicherlich nicht dazu bei, das Leser ihre Beobachtungen einstellen.

Und ja, das mit den Gewittern könnte hinkommen.

Grüsse
Hermann

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Wissenschaftlich relevante Daten

Beitrag von StefanK » 26. Aug 2011, 20:11

Hallo Hermann, hallo Michael,

bei Angaben zu Ort und Uhrzeit (woraus man dann ggf. mit einem Planetariumsprogramm die Sonnendepression ermitteln kann) sowie zu den Kameraeinstellungen möchte ich nun wirklich nicht von wissenschaftlichen Daten sprechen. Nun kommt es hier im Forum selten vor, dass Zeit und Ort nicht mitgepostet werden. Belichtungszeiten, ISO-Zahl usw. kann man sich natürlich auch aus den EXIF-Daten der Fotos holen, sofern diese nach der Komprimierung noch erhalten sind, oder via PN erfragen. Und es gibt eben bei einigen Phänomenen zusätzliche Daten, die schon interessant sein können. Wenn ich z.B. weiß, wie hoch NLCs in Hannover gereicht haben und wie der Azimuth dort war, kann ich ungefähr abschätzen, ob ich mich über die Wolkendecke bei mir in Bonn ärgern muss oder nicht.

Ich möchte mich wirklich nicht dafür rechtfertigen müssen, dass ich mich dafür interessiere, wie die Phänomene auf den Fotos zu Stande kommen. Wenn das alles "schnurzwurscht" ist, können wir uns viele Postings im Zusammenhang mit Polarlichtern sparen. Ob die durch ein CH, einen CME oder sonstwas zu Stande kommen, ist doch nach der Logik nicht wirklich wichtig. Ich denke aber schon, dass dieses Forum für viele Teilnehmer gerade deswegen attraktiv ist, weil nicht nur "Pretty Pictures" gezeigt werden, sondern auch über die Hintergründe diskutiert wird.

Viele Grüße aus Bonn!

Stefan
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Purpurlichter über Bonn vom 19. - 23.08.2011

Beitrag von StefanK » 26. Aug 2011, 20:17

Hallo zusammen,

ich habe jetzt auch von den Dämmerungsverläufen am 19., 20. und 21.08.2011 Animationen erstellt. An allen 3 Abenden war eher bescheidenes Purpurlicht zu sehen. Das Auffällige war eigentlich die Tatsache, dass es drei aufeinanderfolgende Displays gab. So etwas habe ich hier bislang nur nach den Vulkanausbrüchen 2008 und 2009 erlebt. Erst am 23.08.2011 gab es denn ein richtig kräftiges Purpurlicht samt deutlichen Dämmerungsstrahlen.

Hier die Links zu allen 4 Videos:
19.08.2011: http://www.youtube.com/watch?v=NSkGaZF7LhI
20.08.2011: http://www.youtube.com/watch?v=0XIPDzN6Mx0
21.08.2011: http://www.youtube.com/watch?v=tGH_W6Gx-fU
23.08.2011: http://www.youtube.com/watch?v=vZW06ipp1Q0

Viele Grüße aus Bonn!

Stefan
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Michael Großmann

Beitrag von Michael Großmann » 26. Aug 2011, 20:32

Ehrlich gesagt habe ich keine Lust mehr noch mehr dazu zu sagen, es ging auch nicht um NLC oder CME oder sonstwas. Wie ich schon erwähnt habe ist es bei vielen Dingen interessant UND wichtig Daten mitzuliefern.
Es steht auch ausser Frage das dieses Forum gerade deshalb für viele attraktiv ist.
Allerdings würde dieses Forum einschlafen wenn KEINE wie die von Dir schmeichelhaft genannten "Pretty Pictures" eingestellt würden.
Nur noch Diskussionen zu führen über einen atmosphärischen Leckerbissen wie Purpurlicht finde ich etwas ermüdend. Warum kann man die Dinge nicht einmal so nehmen wie sie sind ?

So langsam verwirrt mich dieses Forum immer mehr und ich denke es ist an der Zeit sich umzuorientieren. Mag sein, dass dies einige nichtt verstehen können, aber auch das ist mir "schnurzwurscht".

Ich betreibe dies als reines Hobby und habe nichts studiert oder gelernt bezülich atmosphärischer Optik. Doch bei manchen Beiträgen frage ich mich dann doch ob hier nur User vorm PC sitzen die Physik studiert haben, denn meist verstehe ich nur Bahnhof.

Wie dem auch sei...ich glaube es ist für mich an der Zeit dem Forum "Servus" zu sagen.

Der Admin kann meinen Account löschen, mir ist die Lust zumindest auf dieser Plattform vergangen.

--- ENDE ---

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Bertram Radelow
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Beitrag von Bertram Radelow » 26. Aug 2011, 21:43

hmm, in anderer Forumssoftware kann man recht einfach auf andere Posts verlinken - hier habe ich diesen Weg nicht gefunden.

Es scheint die Ruhe, die dieses Forum (weitgehend) von anderen unterschied, gestört zu sein. In Ermangelung der Linkmöglichkeit hier das, was ich in einem anderen thread hier schrieb:
____________________________________

Liebe Combattanten,

ich habe grundsätzlich Mühe, wenn posts zeilenweise analysiert und "richtig gestellt" werden. So etwas funktioniert m.E.

sehr gut: nur im persönlichen Gespräch bei einem Kaffee/Bier
gut: im Telefonat
mühselig: im Forum - hier kommt die archaische "Ehre" ins Spiel


Erfahren in einem anderen Forum (Modellflug) deswegen meine Bitte:

lasst Euch leben
korrigiert nicht jede andere Meinung - übrigens völlig egal, ob sie falsch oder richtig ist (!)


Ein Forum ist so eine Art Integral (Summenfunktion). Es ist ähnlich wie in der Forschung - letztendlich wird sich die richtige Meinung durchsetzen. Aber niemals hilft es, explizit einen anderen Forumsteilnehmer zu widerlegen. Beispiel: Im erwähnten Modellbauforum hat mal jemand einen kompletten Sch... (..rott - was dachtet Ihr denn) geschrieben. Ich habe ihn per PN kontaktiert - und er hat dann tatsächlich von sich aus gepostet, dass ich ihn auf einen Irrtum hingewiesen habe. DAS finde ich einen kultivierten Umgang miteinander. Umgekehrt habe ich auch schon "Suboptimales" geschrieben und nach Mitteilungen revidiert.

Es gibt übrigens einen sehr grossen Unterschied zwischen der Schweiz und Deutschland (ich kenne beide Welten) im Umgang miteinander: D ist ehrlicher, direkter, aber auch rechthaberischer und verletzender. CH ist so gesehen wesentlich weniger effektiv, träger, aber man lässt sich gegenseitig leben - man hat mehr Vertrauen darin, dass die Zeit schon zeigen wird, dass der andere sich irrt, und dass man selber nicht verpflichtet ist, jeden (vermuteten oder sicheren) Unsinn aus der Welt zu schaffen.

Geniesst doch bitte das Forum, macht Anmerkungen und dezente Hinweise, aber bitte keine buchstabenmässige Analyse und Gegendarstellung.

Meine Meinung.

Bertram

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Beitrag von Elmar Schmidt » 27. Aug 2011, 02:47

Hallo alle,

wir leben hier leider in einer Weltgegend, die oft einer von unten schmutzig gewordenen "Wetterküche" gleicht. So wie viele keinen wirklich dunklen Nachthimmel mehr haben, so treten eben auch dunst- und smogbedingt nicht mehr so viele ungestörte Dämmerungen auf wie zu Zeiten von Minnaert usw., die uns diese im Sinne der von mir bemühten "Referenzdämmerung" beschrieben haben. Umso besser, wenn's dann mancherorts was zu freuen gibt so wie auch in diesem Thread, bevor er "ansäuerte"...

Solange das Forum hier aber über flickr.com oder fotocommunity.de stehen soll, muß auch eine Diskussion möglich und auszuhalten sein. Hier würde es wirklich helfen, wenn nicht Beleidigungen unterstellt werden, wo keine waren.

An der Diskussion, was "normal" oder nicht, häufig oder selten bei den von einigen Standorten berichteten Farben ist, habe ich mich nicht beteiligt und werde es auch nicht tun, es ging mir um die Einordnung der sog. Dämmerungsanomalien.

Was ich hier im Thread bildlich datiert und lokalisiert gesehen habe, ist durchwegs das sog. erste Purpurlicht oder Hauptpurpurlicht, das sein Maximum bei -3 bis -5 Grad Sonnenhöhe erreicht (z.B. für Michas schönes und selteneres Morgendämmerungsbild: -3,2 Grad). Dieses gab es in den letzten zwei Wochen, von eigenen Beobachungen wie auch Bildern und Videos zu schließen, sowohl in nicht ausgeprägter oder unauffälliger Art wie z.B. im Raum Frankfurt/Mittelhessen, als auch durchaus spektakulär (z.B. "Karpathos"), wobei, von den tatsächlich (auch bei OPOD und EPOD) geposteten Bildern her zu schließen, eine generelle Zunahme nach Süden bis hin in den Mittelmeerraum auftrat.

Ich hatte in Übereinstimmung mit Minnaert u.a. ebenso darauf hingewiesen, daß stratosphärischer Vulkan"staub" das erste Purpurlicht verstärkt, es gibt aber für dessen Variabilität, wie man durch neuere Untersuchungen wie von Lee und Hernandez weiß, des weiteren auch noch viele troposphärische Einflüsse, wie u.a. daran abzulesen ist, daß es in den Tropen oft Tag für Tag ein intensives Hauptpurpurlicht gibt. Ebenfalls bekannt ist, daß Krepuskularstrahlen, die per se troposphärisch bedingt sind (und die zuletzt vermutlich durch den Saharastaub besser herauskamen), das Purpurlicht durch den Kontrasteffekt noch deutlicher herausstehen lassen.

"Volcanic twilights" im eigentlichen, d.h. voll ausgeprägten Sinne sind dadurch gekennzeichnet, daß in der nautischen Dämmerung (Sonnenhöhe ca. -8 Grad und weniger, das bedeutet halt im Spätsommer 40 bis 70 min nach SU oder vor SA!) noch ein zweites oder Nachpurpurlicht auftritt, welches rot-violetter ist und dann auch nicht mehr so hoch aufragt. Davon war aber eben m.W. leider nicht viel geboten.

Warum sich dann auf diesen Hinweis hin Leute beleidigt sehen, die intensives und u.U. "vulkanverstärktes" Hauptpurpurlicht beobachten konnten, entzieht sich mir allerdings auch.

Der Begriff "volcanic sunsets" ist schon weit voran, im Netz "viral" zu werden. Dabei bezieht er sich meist weder allein auf den Sonnenuntergang (bzw. -aufgang), noch auf die Dämmerung bis zur nautischen, sondern zumeist auf das Hauptpurpurlicht. Ich will es dann hier nicht breiter ausführen, aber was ich da in den letzten Wochen anderswo(!) gelesen habe, z.B. "Krepuskularstrahlen auf der Stratosphäre" (statt bestenfalls vor ihr), war teilweise schon etwas eigenartig.

Von daher ist dieser Thread, wenn man ihn von den wenigen Dünnhäutigkeiten und Unsachlichkeiten befreit, eigentlich in Summe demjenigen nahe gekommen, was bei Naturerscheinungen als "Wahrheit" gilt, und die konkretisiert sich in der Wissenschaft eben nicht durch Stimmungen, Wackelmehrheiten sondern letztendlich durch die Übereinstimmung und Überzeugung der überwältigenden Mehrheit von geschulten Beobachtern.

Und deshalb wäre es auch sinnvoll, diese Methode, von der wir alle in diesem gemeinsamen HOBBY profitieren (keiner von uns lebt doch davon), nicht hier durch Verweise wie "studiert" usw. zu diskreditieren.

Viele Grüße

Elmar

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Werner Krell
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Kein Admin oder Mod hier?

Beitrag von Werner Krell » 27. Aug 2011, 11:46

Ich wollte eigentlich auch meinen Senf dazugeben, aber der wäre dann wohl etwas zu unsachlich ausgefallen und hätte eventuell auch nicht der Wahrheit entsprochen. Dazu kommt, ich bin nun echt auch etwas sprachlos. Darum ist es nicht sinnvoll hier etwas zu schreiben und lasse es lieber bleiben :?
Gruß und einen schönen Tag noch...
Gruß und bis später...

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