Atmosphärisches von der Zugspitze - Feb. 2014
- Claudia Hinz
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Atmosphärisches von der Zugspitze - Feb. 2014
Hallo,
bin derzeit mal wieder auf der Zugspitze und habe wieder einige ungewöhnliche und auch schöne Dinge beobachten können, die ich natürlich gern mit Euch teile.
Die sonst üblichen Glorien haben sich diesmal ziemlich rar gemacht, dafür konnte ich mehrmals Gegenirisieren beobachten, wo es nur schwer vorstellbar war, daß diese Farben wirklich Teil einer Glorie sein sollen.
In Sonnenrichtung irisierte es ebenso streifenartig, wenn auch nicht so auffällig:
So ganz ohne Glorien und Wolkenbögen ging es aber dann doch nicht (auch wenn sie diesmal nicht spektakulär waren ... kommt sicher noch)
Der obligatorische Bergschatten und die auf der Zugspitze oft bläuliche Gegendämmerung:
Lichtsäule, rechte Nebensonne und Untersonne in Eisnebel am 12.02.
Mondhalo am 15.02. wegen Föhnsturm aus dem Fenster fotografiert
Morgendlicher (sehnsüchtiger) Wendelsteinblick am 15.02.
Sonnenaufgang am gleichen Tag mit späteren Bergschatten
Großglockner und Großvenediger
Fette Virga und Mützentragender Berg
Der 17.02. war erst etwas verstrahlt, später gab es herrliche Abendstimmungen und Alpenglühen.
Mondhalo 17./18.02. mit hellen Nebensonnen und Horizontalkreis innerhalb des 22°-Ringes
Am 18.02. herrliches Morgenrot, welches sich schon bei 10° Sonnentiefe andeutete und später mit Berschatten verziert war.
Die Sicht war an diesem Morgen gigantisch, bevor dann am späten Vormittag der Saharasand hereindriftete (Bilder siehe hier). Der 250km entfernte Bayrische Wald war deutlich zu sehen.
Am Mittag war von unten aus noch eine Nebensonne direkt über der Zugspitze zu sehen. Wolken waren im Bereich der NS keine vorhanden, entweder entstand sie in Eisnebel auf dem Berg (wo es aber eigentlich schon zu trocken war) oder in so genannten Non visible Cirrus clouds, die öfter bei hoher Staubkonzentration entstehen und hauptsächlich durch Lidar-Messungen nachgewiesen werden. Nach Ausbruch des Eyjafjallajökull im April 2010 wurden derartige Halos vor allem im Norden Deutschlands beobachtet.
Der Morgen de 20.02. Brachte noch eine Lichtsäule + Nebensonne in wahrscheinlich ausfallenden Wolken.
Gestrahlt hat es auch noch etwas:
Zum Schluß noch eine zarte Berghaube:
Mehr dann Ende März ...
LG (vorübergehend von daheim)
Claudia
bin derzeit mal wieder auf der Zugspitze und habe wieder einige ungewöhnliche und auch schöne Dinge beobachten können, die ich natürlich gern mit Euch teile.
Die sonst üblichen Glorien haben sich diesmal ziemlich rar gemacht, dafür konnte ich mehrmals Gegenirisieren beobachten, wo es nur schwer vorstellbar war, daß diese Farben wirklich Teil einer Glorie sein sollen.
In Sonnenrichtung irisierte es ebenso streifenartig, wenn auch nicht so auffällig:
So ganz ohne Glorien und Wolkenbögen ging es aber dann doch nicht (auch wenn sie diesmal nicht spektakulär waren ... kommt sicher noch)
Der obligatorische Bergschatten und die auf der Zugspitze oft bläuliche Gegendämmerung:
Lichtsäule, rechte Nebensonne und Untersonne in Eisnebel am 12.02.
Mondhalo am 15.02. wegen Föhnsturm aus dem Fenster fotografiert
Morgendlicher (sehnsüchtiger) Wendelsteinblick am 15.02.
Sonnenaufgang am gleichen Tag mit späteren Bergschatten
Großglockner und Großvenediger
Fette Virga und Mützentragender Berg
Der 17.02. war erst etwas verstrahlt, später gab es herrliche Abendstimmungen und Alpenglühen.
Mondhalo 17./18.02. mit hellen Nebensonnen und Horizontalkreis innerhalb des 22°-Ringes
Am 18.02. herrliches Morgenrot, welches sich schon bei 10° Sonnentiefe andeutete und später mit Berschatten verziert war.
Die Sicht war an diesem Morgen gigantisch, bevor dann am späten Vormittag der Saharasand hereindriftete (Bilder siehe hier). Der 250km entfernte Bayrische Wald war deutlich zu sehen.
Am Mittag war von unten aus noch eine Nebensonne direkt über der Zugspitze zu sehen. Wolken waren im Bereich der NS keine vorhanden, entweder entstand sie in Eisnebel auf dem Berg (wo es aber eigentlich schon zu trocken war) oder in so genannten Non visible Cirrus clouds, die öfter bei hoher Staubkonzentration entstehen und hauptsächlich durch Lidar-Messungen nachgewiesen werden. Nach Ausbruch des Eyjafjallajökull im April 2010 wurden derartige Halos vor allem im Norden Deutschlands beobachtet.
Der Morgen de 20.02. Brachte noch eine Lichtsäule + Nebensonne in wahrscheinlich ausfallenden Wolken.
Gestrahlt hat es auch noch etwas:
Zum Schluß noch eine zarte Berghaube:
Mehr dann Ende März ...
LG (vorübergehend von daheim)
Claudia
- Reinhard Nitze
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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze - Feb. 2014
Hallo Claudia!
Das "Glorisieren" ist einfach wunderschön. Das erste Bild hat mich an das eine erinnert, wo wir mal darüber diskutiert haben, um welche Erscheinung es sich dabei überhaupt handeln könnte (Schon lange her...).
Einfach traumhaft, auch der Rest der Bilder...
Freue mich schon auf unser Treffen in Dessau...
Viele Grüße, Reinhard!
Das "Glorisieren" ist einfach wunderschön. Das erste Bild hat mich an das eine erinnert, wo wir mal darüber diskutiert haben, um welche Erscheinung es sich dabei überhaupt handeln könnte (Schon lange her...).
Einfach traumhaft, auch der Rest der Bilder...
Freue mich schon auf unser Treffen in Dessau...
Viele Grüße, Reinhard!
Schnee, der heute fällt, ist morgen der Schnee von gestern...
- Andreas Möller
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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze - Feb. 2014
wirklich schöne Bilder
Bertram
Bertram
- Elmar Schmidt
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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze - Feb. 2014
Ja, irre wieder, Claudia!
Das Glorisieren oder Gegenirisieren müßte eigtl. langsam mal die Theoretiker aufwecken. Ich kenne darüber nichts (was aber nix heißen muß).
Herzliche Grüße
Elmar
Das Glorisieren oder Gegenirisieren müßte eigtl. langsam mal die Theoretiker aufwecken. Ich kenne darüber nichts (was aber nix heißen muß).
Herzliche Grüße
Elmar
- Claudia Hinz
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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze - Feb. 2014
Ich habe mit Günther Können einen Artikel in Weather darüber gemacht:
http://s3.amazonaws.com/gunther-konnen/ ... 1292781121
Ich habe auch schon recherchiert, aber auch ehrlich gesagt keine anderen Beobachtungen gefunden. Da ist die Erstbeobachtung (als solche würde ich sie mal bezeichnen) von Stefan Rubach vom Großen Arber und dann einige von mir ... mehr ist da nicht. Auf dem Wendelstein war die Erscheinung auch extrem selten und nur an linticularen Stratocumulus zu sehen. Auf der Zugspitze scheint sie dagegen Normalität zu sein. Wahrscheinlich deshalb, weil Föhnwolken meist in Augenhöhe oder nur wenig oberhalb des Beobachters sind. Diese Wolkenart hat in der Mitte größere Tröpfchen als am Wolkenrand, was man auch häufig am Irisieren in Sonnenrichtung sieht. Außerdem sind die Tröpfchen allgemein kleiner als in Cumulus oder Stratocumulus, so daß sie Farben allgemein eindrucksvoller sind. Mache auf jeden Fall in den nächsten Tagen mal wieder einen Blogartikel, vielleicht nimmt sich Phillip Laven mal der Problematik an.
LG Claudia
http://s3.amazonaws.com/gunther-konnen/ ... 1292781121
Ich habe auch schon recherchiert, aber auch ehrlich gesagt keine anderen Beobachtungen gefunden. Da ist die Erstbeobachtung (als solche würde ich sie mal bezeichnen) von Stefan Rubach vom Großen Arber und dann einige von mir ... mehr ist da nicht. Auf dem Wendelstein war die Erscheinung auch extrem selten und nur an linticularen Stratocumulus zu sehen. Auf der Zugspitze scheint sie dagegen Normalität zu sein. Wahrscheinlich deshalb, weil Föhnwolken meist in Augenhöhe oder nur wenig oberhalb des Beobachters sind. Diese Wolkenart hat in der Mitte größere Tröpfchen als am Wolkenrand, was man auch häufig am Irisieren in Sonnenrichtung sieht. Außerdem sind die Tröpfchen allgemein kleiner als in Cumulus oder Stratocumulus, so daß sie Farben allgemein eindrucksvoller sind. Mache auf jeden Fall in den nächsten Tagen mal wieder einen Blogartikel, vielleicht nimmt sich Phillip Laven mal der Problematik an.
LG Claudia
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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze - Feb. 2014
Hallo,
ich hab noch einige Bilder vom Glorisieren auf Cumulus-Wolken aus dem Flugzeug von der Alaska-Reise. Die sind liegengeblieben, ohne dass sich bisher mal eine Gelegenheit zum Zeigen gegeben hätte. Aus dem Flugzeugfenster und mit dem typischen "blauen Dunst" ist das natürlich nicht mit Zugspitze oder Wendelstein zu vergleichen. Zudem glaube ich auch, dass die Farben auf Cumulus schwächer sind. Ich hab also ziemlich am Kontrast und der Sättigung geschraubt, damit man was sieht. Aber immerhin zeigt es doch, dass Glorisieren bzw. zerfaserte Glorien nicht so selten sind. Im Übrigen sind das keine "Blindfotos", es war auch immer visuell etwas zu erkennen.
04.08.2013, 17.07 MEZ, bei den Großen Seen
04.08.2013, 17.08 MEZ, bei den Großen Seen
04.08.2013, 17.10 MEZ, bei den Großen Seen
14.08.2013, 01.13 MEZ, bei Denver
Von der Theorie her wirds meiner Meinung nach daran hapern, ein realistisches 3D-Modell der Tropfenverteilung in der Wolke anzusetzen. Jede Wolke ist ja ein Einzelstück. Man kann natürlich auch den Spieß umdrehen und versuchen, aus den Farben und der optischen Theorie die Tropfengröße zu rekonstruieren. Neben der "einfachen" Mie-Streuung wird aber bei so dicken Wolken auch die Mehrfachstreuung eine große Rolle spielen. Da denke ich am ehesten an Stan Gedzelman.
Viele Grüße,
Alex
ich hab noch einige Bilder vom Glorisieren auf Cumulus-Wolken aus dem Flugzeug von der Alaska-Reise. Die sind liegengeblieben, ohne dass sich bisher mal eine Gelegenheit zum Zeigen gegeben hätte. Aus dem Flugzeugfenster und mit dem typischen "blauen Dunst" ist das natürlich nicht mit Zugspitze oder Wendelstein zu vergleichen. Zudem glaube ich auch, dass die Farben auf Cumulus schwächer sind. Ich hab also ziemlich am Kontrast und der Sättigung geschraubt, damit man was sieht. Aber immerhin zeigt es doch, dass Glorisieren bzw. zerfaserte Glorien nicht so selten sind. Im Übrigen sind das keine "Blindfotos", es war auch immer visuell etwas zu erkennen.
04.08.2013, 17.07 MEZ, bei den Großen Seen
04.08.2013, 17.08 MEZ, bei den Großen Seen
04.08.2013, 17.10 MEZ, bei den Großen Seen
14.08.2013, 01.13 MEZ, bei Denver
Von der Theorie her wirds meiner Meinung nach daran hapern, ein realistisches 3D-Modell der Tropfenverteilung in der Wolke anzusetzen. Jede Wolke ist ja ein Einzelstück. Man kann natürlich auch den Spieß umdrehen und versuchen, aus den Farben und der optischen Theorie die Tropfengröße zu rekonstruieren. Neben der "einfachen" Mie-Streuung wird aber bei so dicken Wolken auch die Mehrfachstreuung eine große Rolle spielen. Da denke ich am ehesten an Stan Gedzelman.
Viele Grüße,
Alex
- Elmar Schmidt
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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze - Feb. 2014
Hallo Claudia und Alex,
in Deinem Artikel mit Günther wird van de Hulst zitiert mit einem Paper von 1947 über "Anti-Koronen". Gibt's leider nicht fer umme. In dessen Buch über Light Scattering erscheint davon nichts.
Die Glorie ist ja stark polarisiert, wenngleich radial, während Regen-, Nebel- und Wolkenbogen tangential polarisiert sind. Von daher sollte das "Glorisieren" bei nächster Gelegenheit mal polarisiert fotografiert werden, um zu sehen, ob und welche Vorzugsrichtungen es gibt. Koronen (und wohl auch irisierende Wolken?) sind dagegen praktisch unpolarisiert.
Gruß, Elmar
in Deinem Artikel mit Günther wird van de Hulst zitiert mit einem Paper von 1947 über "Anti-Koronen". Gibt's leider nicht fer umme. In dessen Buch über Light Scattering erscheint davon nichts.
Die Glorie ist ja stark polarisiert, wenngleich radial, während Regen-, Nebel- und Wolkenbogen tangential polarisiert sind. Von daher sollte das "Glorisieren" bei nächster Gelegenheit mal polarisiert fotografiert werden, um zu sehen, ob und welche Vorzugsrichtungen es gibt. Koronen (und wohl auch irisierende Wolken?) sind dagegen praktisch unpolarisiert.
Gruß, Elmar
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Re: Atmosphärisches von der Zugspitze - Feb. 2014
Hallo zusammen,
Polfilter und Flugzeugfenster vertragen sich leider nicht, denn dann kommen nochmal bunte Streifen als Artefakte dazu. Das bleibt also den Bergbeobachtern vorbehalten.
Van de Hulst hat meines Wissen nach die toroidale Wellenfront der Glorie postuliert. Die Oberflächenwellen kamen dann später noch durch Nussenzveig dazu (wenn ich mich richtig erinnere). Das müsste in dem Review von John Adam von 2002 stehen oder im Buch von Michael Vollmer.
Nichtsdestotrotz liefert die Mie-Theorie die richtige und vollständige Antwort (für die Streuung an einer einzelnen Kugel). Es geht ja "nur" darum, zu verstehen wie man dieses Ergebnis zu interpretieren hat. Aber wie gesagt, in echt kommt es auch auf die Mehrfachstreuung an, insbeondere für den Hintergrund und die Farbsättigung.
Viele Grüße,
Alex
Polfilter und Flugzeugfenster vertragen sich leider nicht, denn dann kommen nochmal bunte Streifen als Artefakte dazu. Das bleibt also den Bergbeobachtern vorbehalten.
Van de Hulst hat meines Wissen nach die toroidale Wellenfront der Glorie postuliert. Die Oberflächenwellen kamen dann später noch durch Nussenzveig dazu (wenn ich mich richtig erinnere). Das müsste in dem Review von John Adam von 2002 stehen oder im Buch von Michael Vollmer.
Nichtsdestotrotz liefert die Mie-Theorie die richtige und vollständige Antwort (für die Streuung an einer einzelnen Kugel). Es geht ja "nur" darum, zu verstehen wie man dieses Ergebnis zu interpretieren hat. Aber wie gesagt, in echt kommt es auch auf die Mehrfachstreuung an, insbeondere für den Hintergrund und die Farbsättigung.
Viele Grüße,
Alex
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