Beim Durchzug einer Gewitterfront gestern Nacht hat meine automatische Kamera einige Sprites aufgenommen.
Wie das nun mal so ist war ich Samstag Nacht nicht Zuhause und es gibt keine richtige Kameraaufnahmen,
dafür aber Video.
Und auch noch einmal im Video.
Zuletzt geändert von Rene Z am 17. Jul 2023, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.
Sowas mal persönlich sehen/dokumentieren, das wäre ja ein absoluter „Traum“. In 2019 habe ich eine solche Chance verpasst (bei Gewittern über den Benelux), seitdem hat man jede vergleichbare Lage genau im Auge…
Carl Herzog hat geschrieben: ↑17. Jul 2023, 12:08
Mit welcher Blende arbeitet das Objektiv? Und ungefähr auf welcher Höhe über dem Horizont standen die Sprites?
Die verwendete Kamera ist eine Platinenkamera mit einem Sony IMX385 Sensor und einem Objektiv mit einer Blende von F0.95.
Ich habe hier im Bild nochmal einige Sterne markiert. Direkt neben den Sprites stand Arktur in einer Höhe von ca. 27Grad/ Azimut 267Grad.
Eine kurze Rechnung ergibt dann bei einer angenommenen Höhe der Sprites von 80km eine Entfernung von ca 160km.
Also nördlich von Frankfurt in etwa
Großartige Doku! Danke für's Zeigen und ich gratuliere ebenfalls!
Jørgen K hat geschrieben: ↑17. Jul 2023, 11:12
...
Sowas mal persönlich sehen/dokumentieren, das wäre ja ein absoluter „Traum“.
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Geht mir ebenso! Wäre ein Traum!
Denken musste ich auch wieder an den historischen Aspekt. War es Anfang/Mitte der 1990er Jahre, als erste Zeitschriftenartikel und Fotos und Beschreibungen von Red Sprites (und Elves, und Blue Jets) in Amateur-Astronomie-Zeitschriften erschienen? "Sterne und Weltraum" und/oder "Sky and Telescope"? (Internet gab es für Privatleute noch nicht.) Diese Entladungen oberhalb der Gewitterwolken wurden damals als Neuentdeckung dargestellt. Mich faszinierte schon damals beim Lesen, wie solche von den räumlichen Dimensionen her großen, wenn auch sehr kurzlebigen, Erscheinungen der Atmosphäre über die gesamte Menschheitsgeschichte übersehen werden konnten!?
Naja, und nun +-30 Jahre später fotografieren bei passenden Randbedingungen sogar ambitionierte Amateure diese Red Sprites. Was für eine Entwicklung!
Jørgen K hat geschrieben: ↑17. Jul 2023, 11:12
Sowas mal persönlich sehen/dokumentieren, das wäre ja ein absoluter „Traum“. In 2019 habe ich eine solche Chance verpasst (bei Gewittern über den Benelux), seitdem hat man jede vergleichbare Lage genau im Auge…
Persönlich sehen wird mit blossem Auge schwierig wenn nicht sogar unmöglich sein. Jedes Einzelframe im Video ist 1/30 sek und jeder Sprite ist nur auf einem einzigen Frame zu sehen.
Ich weiss nicht ob das menschliche Auge dazu fähig ist einen so kurzen Lichtblitz als Sprite zu erkennen, von der Form ganz zu schweigen.
Ich glaube ich habe mal eine Doku gesehen wo die Sprites wohl erst in den 90ern mit empfindlichen Hochgeschwindigkeitskameras entdekt wurden.
Dennis Hennig hat geschrieben: ↑17. Jul 2023, 19:53
Denken musste ich auch wieder an den historischen Aspekt. War es Anfang/Mitte der 1990er Jahre, als erste Zeitschriftenartikel und Fotos und Beschreibungen von Red Sprites (und Elves, und Blue Jets) in Amateur-Astronomie-Zeitschriften erschienen? "Sterne und Weltraum" und/oder "Sky and Telescope"? (Internet gab es für Privatleute noch nicht.) Diese Entladungen oberhalb der Gewitterwolken wurden damals als Neuentdeckung dargestellt. Mich faszinierte schon damals beim Lesen, wie solche von den räumlichen Dimensionen her großen, wenn auch sehr kurzlebigen, Erscheinungen der Atmosphäre über die gesamte Menschheitsgeschichte übersehen werden konnten!?
nun ja – gesehen wurden sie schon, nur nicht ernst genommen. Bevor sie offiziell auf Aufnahmen von der ISS aus "entdeckt" wurden, sind sie kaum wahrgenommen worden. Wie viele Flugzeugpiloten hatten sie zuvor gesehen, aber keiner hat sich getraut, seine Beobachtungen zu melden, aus Furcht ihren Job zu verlieren ("Kann jemand der Visionen hat überhaupt ... ?"). Ich selber habe bereits auch einige vom Boden aus gesehen (ist schon einige Jahre her), und da bin ich nicht der erste gewesen. Es ist eben das übliche: Man sieht nur, was man kennt. Und was wissenschaftlich angeblich kleinen Sinn macht, wird auch nicht erforscht. Bis dann irgend wann einmal der Durchbruch kommt.
Der Mensch ist so konditioniert, dass er alles Unbekannte möglichst sofort mit etwas Bekanntem identifiziert und schon ist die Sache wieder aus der Welt. Man denke nur an Meteorspuren, die als UFO in Form von "Zigarren" oder als "Züge" beschrieben wurden. Sobald eine Erscheinung, die einem Beobachter unbekannt ist, in einer Identifikations-"Schublade" verschwunden ist, kann sie im Nachhinein kaum noch einem Phänomen zugewiesen werden.
vielen Dank. Dann werde ich mich mit F1.4 dran versuchen, allerdings mit längeren Belichtungszeiten, sofern der Himmel dunkel genug ist. Sonst dauert danach das Absuchen der Videos zu lange.
Danke für's Zeigen und ich gratuliere ebenfalls!
